Oberputz auf 9 Jahre "alte" Armierung oder zusätzlich VWDS

Diskutiere Oberputz auf 9 Jahre "alte" Armierung oder zusätzlich VWDS im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich habe die Suche bemüht, aber keine direkt vergleichbaren Themen gefunden, also beschreibe ich meinen "Ist-Zustand" um mir...

  1. #1 Markus MaWi, 10.06.2010
    Markus MaWi

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    Hallo zusammen,

    ich habe die Suche bemüht, aber keine direkt vergleichbaren Themen gefunden, also beschreibe ich meinen "Ist-Zustand" um mir ein Meinungsbild einzuholen:

    Ist-Zustand:

    EFH Bj. 2001 in Hanglage, Keller Stahlbeton (mit Erdreich beigefüllte Seite + Mauerwerk auf offener Seite), darüber EG + 1. OG in Holzrahmenbauweise. mit Erdreich eingefasste Fassade ist komplett Drainagiert. Freiligende Teile sind mit 60mm EPS + Gewebearmierung "verputzt". Oberputz wurde wohl aus "Gledknappheit" von den Vorbesitzern nicht mehr ausgeführt. Gewebe ist an einigen Stellen nicht ganz eingespachtelt bzw. tritt durch die Verspachtelung hervor. Durch Setzen des Holzständers ergaben sich teilweise horizontale Risse im Spachtel.

    Jetzt die Frage in Kurzfassung:

    Ich will den Oberputz aufziehen lassen - was und warum mache ich am Besten?

    Meine erste Idee:

    - Fassade mit Dampfstrahler reinigen, Grundierung streichen/ rollen, Oberputz aufziehen

    Das scheint allerdings auf Grund der freiligenden Armierung keine gute Idee zu sein.

    Vorschlag Verputzer:

    - Fassade reingen, Fehlstellen der Armierung ausbessern, Unebenheiten beseitigen, Putzgrund streichen/ rollen, Oberputz aufziehen

    Meine zweite Idee da die Armierung "mangelhaft" ist:

    - Fassade reinigen, zusätzliche 50mm EPS aufkleben, mit Gewebe armieren und verspachteln, Putzgrund streichen/ rollen, Oberputz aufziehen.

    jedoch wurde mir hiervon abgeraten mit der Begründung die EPS-Platten könnten nicht vollflächig aufgeklebt werden und somit wäre ein Feuchtigkeitsangriff über die Jahre zu befürchten welcher zu Schäden an der Fassade führen würde. Ich solle die kostengünstigere Lösung (Armierung ausbessern etc) wählen da so die besten "Langzeitergebnisse" erziehlt werden könnten.

    Dämmtechnisch ist das Objekt zwar nicht auf heutigem "Niveau" jedoch wurde es damals schon zwischen "KFW 40 und KFW 60" ausgeführt (Bestätigung durch Architekt). Soll heißen ich bin nicht unbedingt auf eine zusätzliche Dämmung angewiesen. Mein Ziel ist also eine optimale Fassade welche mir lange freude macht und sich bitte nicht durch Schdstellen innerhlab 5 Jahre auszeichnet!!

    Über die Art des Oberputzes (mineralisch/ silikat etc.) habe ich mir noch keine Gedanken gemacht da ich hier auch kein Fachmann bin. Sofern umwelteinflüsse als Entscheidungsmerkmal herangezogen würden muss ich sagenm das ich auf dem "Land" wohne ohne Industrieansiedlungen. Vieleicht kann mir hier auch noch ein Tipp in welche Richtung es gehen soll gegeben werden. (Eines habe ich jedoch schon entschieden: Farbe weiß, Struktur 3mm)

    Danke für eure Antworten,

    Mfg Markus
     
  2. #2 zoigl, 10.06.2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10.06.2010
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    Ich würde erst mal die Art der Verklebung prüfen, ob hier eine Wulst-Rand-Verklebung mit min. 40% Klebefläche vorliegt oder nur punkteweise verklebt wurde .
    Wenn die Verklebung i.O. ist, berechnen lassen, welche Dämmstärke nach der EnEV erforderlich ist und entsprechen aufdoppeln . Hersteller mit ins Boot nehmen und Anweisung befolgen .
     
  3. #3 Hundertwasser, 10.06.2010
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    So und nicht anders.
     
  4. #4 Markus MaWi, 10.06.2010
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    Hallöchen,

    ich bedanke mich erst mal für den Hinweis zur Wulst-Rand-Verklebung der Dämmplatten, das werde ich zumindest mal versuchen zu ermitteln wie das verklebt wurde.
    Eines kann ich jedoch jetzt schon sagen: es gab keine Schäden durch "Schüsseln" der Platten - also Risse um Plattenränder. Wie es mit Problemen durch ggf. Hinterlüftung und damit Wärmeverlusten ausschaut weiß ich jetzt nicht, aber wenn mann meine Frage genau betrachtet hatte ich diese auch anders gestellt:

    Die Frage war nicht: wie dick muss ich Dämmen um nach EnEV 2009 zu bauen bzw. ggf. Effizient 55 oder 70 zu erreichen

    sondern: wie muss/ kann ich mit freiligendem Armierungsgewebe der Armierungsschicht umgehen wenn ich nach 9 Jahren einen Oberputz auftragen möchte??

    Die zusätzliche Dämmung war eine Idee von mir und liegt nur darin begündet, sollte eine, ich nenne es mal "Kostenneutrale", Instandsetzung der Armierung/ Armierungsputzes nicht möglich sein, wäre es dann nicht möglich über die vorhandene Fassade einen GANZE ZUSÄTZLICHE Schicht Vollwärmeschutz zu erstellen? Was sind
    Voraussetzungen dafür, das solch ein System auf der vorhandenen Fassade haftet? Brauche ich sowas wie Klebeanker oder reicht es die Armierung abzudampfen? + PCI/ Haftgrund? + Putzgrund?

    Ich stelle die Fragen desshalb hier, weil ich mir von einem Bauunternehmer meines nicht eine an die Backe pinnen lassen will. Da kann ich hin gehen, wenn ich mir ein Bild meiner Lage gemacht habe bzw. wenn ich der Meinung bin mich mit ihm in Augenhöhe unterhalten zu können. Daher suche ich fachlichen Rat (klar ohne Gewähr auf 100% Richtigkeit da ja keiner meine Armierung "live" gesehen hat - nur bezogen auf meine Beschreibungen)

    Wo liegen eigentlich Hauptvor/ Nachteilen zwischen minealischen und silikat-Putzen? (ausser am Preis?)

    Viele Grüße Markus
     
  5. #5 Hundertwasser, 10.06.2010
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    Im Minimalfall muss die gesamte Fassade armiert und neu verputzt werden. Auf ein Ausbesserung der Armierung würde ich mich nicht einlassen. Fraglich ist der Grund der Risse. So lange dieser nicht zweifelsfrei ermittelt wurde bist du mit einer zusätzlichen Dämmung auf der sicheren Seite da die Dämmplatten mechanisch entkoppeln.
     
  6. #6 Markus MaWi, 11.06.2010
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    Morgen,

    jetzt gleich nochmal zum weiter antworten: was muss ich im "schlechtesten" Fall (Geldbeutel) bzw. "sicherster" Fall für die Haltbarkeit beachten wenn ich EPS-Platten auf die "alte" Armierung klebe?

    Besondere Vorbehandlung und/oder Kleber von dem man die Finger lassen soll?

    Übrigens wurden die alten bzw. vorhandenen Platten in Wulst-Rand-Verklebung angebracht (habe nachgeschaut)

    Die Horizontalrisse sind nur Stellenweise am Übergang zwischen Holzständer und Betonkeller - Lag am Setzverhalten des Holzständers.

    Gruß Markus
     
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