Abasserproblem

Diskutiere Abasserproblem im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Forum, folgendes Problem: Vor 2 Monaten Haus auf Grundstück gekauft, Unterlagen über Installation sehr lückenhaft. Letzten Montag...

  1. ErWe

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    Hallo Forum,

    folgendes Problem:

    Vor 2 Monaten Haus auf Grundstück gekauft, Unterlagen über Installation sehr lückenhaft.

    Letzten Montag wurde bei uns eine Gasleitung verlegt, per "Torpedo". Heute (Mittwoch) registrieren wir Problem mit dem Abwasser: Es läuft nicht richtig ab (ich weiß, sehr unpräzise, später mehr). Verdacht: Der Torpedo hat unserer Abwasserleitung touchiert, und diese ist jetzt voll Erdreich. Eine Toilettenfüllung besispielsweise läuft locker ab, sieht aber anders aus als sonst, irgendwie "gequält", eine zweite läuft nicht mehr ab, es steht im Becken. Das Abwasserrohr im Keller steht voll Wasser ("Klopfprüfung"). Nach einer Weile (10 - 15 Minuten) läuft das Wasser ab. Und jetzt kommt´s: Der Wasserstand im WC ist jetzt etwa 3 cm "zu tief", als würde das Wasser hinausgezogen. Ich könnte mir vorstellen, daß dieses Verhalten für jemanden mit Erfahrung schon eine gewisse Ferndiagnose ermöglicht, da ich ganz neu bin als Eigentümer gebricht es mir an der Erfahrung.

    Muss ich eine Kamerafahrt anblasen, oder gibt es noch andere Möglichkeiten der Diagnose? Druckspülung direkt in die Kanalisation?

    In der Nähe wird eine Abwasserdruckleitung repariert. Kann das was damit zu tun haben? Dann müssten allerdings alle Nachbarn ähnliche Probleme haben, hatte aber noch keine Zeit, rumzufragen. Nun ja, vielleicht kennt ja jemand eine Antwort auf mein "3 cm zu tief"-Problem...

    Liebe Grüße aus Britz
     
  2. #2 Manfred Abt, 21.02.2008
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    Klingt schon irgendwie so, als ob da ggf. zwei Aspekte zusammengekommen sind:
    - Schaden im ableitenden System durch vermutl. Verlegung Gasleitung
    - wahrscheinlich fehlende Sanitärlüftung über Dach

    Ich würde sowohl bei dem Betreiber der Gasleitung (Stadtwerke?) als auch bei deren Bauunternehmung die Situation als Schaden melden.
     
  3. #3 planfix, 21.02.2008
    planfix

    planfix Gast

    Eine Beschädigung ist auch mittels Ballon, der am Anschluß im Revisionsschacht gesetzt wird prüfbar. So was sollte ein zugelassener Sanibetrieb gut machen können.
    Aber abgesehen davon, könnte das wirklich ein Versicherungsfall für den Verleger der Gasleitung sein.
     
  4. ISYBAU

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    Wie bereits geschrieben sollte diese Beobachtung sofort dokumentiert und an den möglichen Verursacher z.B. als möglichen Folgeschaden gemeldet werden.

    Unabhängig davon empfehle ich die sofortige optische Inspketion mit einer TV - Kamera. (Unbedingt auf Videoband festhalten, Stationierung und Datum einblenden lassen !, ggf. Ortung) Fachfirma mit Gütezeichen I bei www.kanalbau.com oder Fachbetrieb für Berlin von www.vrdk.de empfehlen lassen. Sanitärbetriebe haben in aller Regel keine ausreichende Ausstattung
     
  5. ISYBAU

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    Ergänzung: Diesen Fall können Sie (je nach Tarif) auch an Ihre Gebäudeversicherung melden, die sich dann auch bei dem Verursacher melden würde. Weiterhin unbedingt den Entwässerungsbetrieb kontaktieren, sofern die Schadstelle auch auf öffentlichem Grund liegen könnte. Ich meine aus der Erinnerung heraus, dass in Berlin die Anschlußkanäle im Eigentum der Stadt sind.
     
  6. ErWe

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    Vielen Dank für die vielen Antworten.
    Wir haben nun noch einen Tag ins Land streichen lassen um dann heute morgen festzustellen, daß es "wirklich" nicht mehr geht, es lief gar nicht mehr ab. Also große Wanne unter die Revisionsklappe, Augen zu und durch. Danach "Kamerateam" (Clean-Rohr) angerufen, die kommen heute nachmittag und inspizieren, das ganze wird auf Video festgehalten und wird hinterher digitalisiert (CD), ob ein Ortungssystem dabei ist weiß ich noch nicht, immerhin haben sie einen Meterzähler dran so daß man ganz gut peilen können sollte, wo der Schaden ist, so er sich denn auf unserem Grundstück befindet - wovon ich stark ausgehe.

    Und sollten wir auf diese etwas teure Weise "lernen", daß wir irgendwo eine zu wartende Rückstauklappe haben, dann isses halt so, ich fürchte ohnehin, daß wir noch mehr solche Überraschungen erleben werden, man muss sich seinen Neubesitz sozusagen nach und nach "erobern", irgendwann weiß man dann alles Wissenswerte.

    Zum Beispiel, wo die Leitungen liegen :o

    Melde mich wieder mit Ergebnissen,

    Gruß Wolfgang

    P.S.: Es hätte ja auch schlimmer kommen können, Wasser- und Stromleitung liegen da auch irgendwo...
     
  7. ErWe

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    Hallo, da bin ich wieder...

    Tut mir leid, dasß es so lange gedauert hat, aber hier nun der Bericht:

    Da die Abwasserleitung erstmal von der Straße wegzeigt, vermutlich in Richtung ehemalige Grube, dann in meheren Knicken um 180 Grad wendet, um dann der Straße zuzustreben (Gesamtlänge bis zum Kanalanschluß irgendwas zwischen 35 - 45 Meter), hat der Rohrmensch es nicht geschafft, die Kamera bis zum Hausanschlußkasten zu schieben - nach 25 Metern war Schluß. Was wir hier allerdings zu sehen bekamen ließ allerdings den Schluß zu, daß unser Abwasserproblem nichts mit der neuen Gasleitung zu tun hatte, sondern bis zu einem gewissen Grade selbstgemacht war, wenn auch nicht von uns, sondern von unseren Vorgängern oder den Erbauern der Leitung.

    Im Rohr stand Wasser, und wo Wasser steht, kann die Kamera nichts sehen. Allerdings gelang es ihm, die Kamera durch das Wasser hindurchzuschieben in einen Bereich, wo das Rohr wieder frei war. Beim Zurückziehen der Kamera "fiel" eine weißliche Pampe vor der Kamera in sich zusammen. Ob das Weiß wirklich weiß war, ist schlecht zu sagen, da die Kamera einen ständigen Weißabgleich durchführte - das graue Rohr war auch nicht wirklich grau. Auf diese Pampe konnten wir uns keinen Reim machen, und sie ließ sich auch nicht per Spirale entsorgen. Dazu kam, daß diese Pampe offenbar in einem Unterbogen wohnte. Dies wurde nach der Hochdruckspülung klar, die dann endlich - nach 5 Stunden - zu einem freien Rohr führte. Diese Hochdruckspülung führt man - laut Rohrmensch - eigentlich vom Hausanschlußkasten aus. Leider ist dieser Kasten nicht zugänglich, er ist irgendwo "vergraben", es gibt keinen Schacht an dieser Stelle. Im Plan der Wasserwerke ist er auch nicht vermessen, sondern nur maßstabsgerecht eingezeichnet, dies sei aber nornmale Praxis. Im Frühjahr werde ich dann mal graben und den Kasten suchen, hoffentlich hält unsere Leitung solange durch.

    Wahrscheinlich bleibt uns langfristig nichts anderes übrig als die gesamte Leitung neu zu legen, der Unterbogen oder auch Sack kann so nicht bleiben, er ist eine ständige Gefahr einer neuerlichen Verstopfung. Und da, wo der Sack ist, waren die Gasleute definitiv nicht.

    Tja, sieht nach Bagger aus...

    Gruß und Dank,

    ErWe
     
  8. ISYBAU

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    Wurde nach der Reinigung noch eine optische Inspektion durchgeführt --- oder nur vorher ?

    In ungereinigten Leitungen, können Abflusshindernisse, i.d.R. Ablagerungen zu einem "Quasirückstau" führen bzw. einen Unterbogen vortäuschen.
     
  9. ErWe

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    Den Unterbogen haben wir erst nach der Reinigung per Kamera zweifelsfrei gesehen, vorher gabs nur Pampe ohne "Weitsicht". Aber wenn man ins Rohr hineinfährt und es ist "trocken", dann nach 10 Metern und 1 bis 2 Kurven (45 Grad?) das Rohr halb voll Wasser steht, und nach weiteren n Metern (ich weiß es gerade nicht, habe mir die CD noch nicht wieder angeschaut) das Rohr wieder frei ist, dann ist von einem Sack auszugehen. Ablagerungen sind keine mehr da, als wegspiraliert. Vielleicht (wir sind vor einer Woche umgezogen, mein Rechner steht noch nicht wieder, befinde mich gerade auf Arbeit) finde ich die nächsten Tage mal Zeit, mir die CD anzusehen, da stehen die Meter mit bei,

    Gruß Wolfgang äh ErWe , ach, ist das Gleiche...
     
  10. ISYBAU

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    Wolfgang, ja das hört sich dann recht eindeutig an. Einen Unterbogen kann man noch nicht geradebiegen :) .... Um den zu beseitigen muss man mit grobem Gerät ran ... :boxing

    Sollte der Unterbogen jedoch unter einem Fundament oder einer anderen "teueren" Stelle liegen, gäbe es noch eine andere Möglichkeit, um zumindest die Folgen, nämlich die erhöhte Wahrscheinlich von Verstopfungen zu "drücken".
     
  11. ErWe

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    Also, der Rohrreiniger hat uns erstmal gesagt, das Wasser sparen, z.B. bei der Toilettenspülung, jetzt erstmal echt out ist: immer reichlich spülen. Aber ich nehme an, das ist es nicht, was Du meinst ? Magst Du es mir verraten?

    Gruß aus Berlin,

    Wolfgang
     
  12. ISYBAU

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    Extra-Wasser zu verwenden kann auch eine Lösung sein ---- aber eher nicht auf Dauer.

    Naja, ein (leichter) Unterbogen wird (bei häuslichem Abwasser) erst dann zum ernsten Problem (Verstopfung), wenn das Wasser durch eine undichte Stelle, i.d.R. Rohrverbindungen versickern kann und somit das Wasser für das Abschemmen fehlt. Eine Alternative kann also - trotz Unterbogen - das Abdichten sein. Hier kann auch eine punktuelle Reparatur ausreichen. Der Königsweg wie das Erneuern ist das natürlich nicht, aber u.U. doch wirtschaftlich.
     
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