Fenstersturz Haus 1965 mit isolierter Hohlschicht (norddeutsche Bauweise)

Diskutiere Fenstersturz Haus 1965 mit isolierter Hohlschicht (norddeutsche Bauweise) im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, Ich muss mich hier mal etwas schlau fragen... Ich habe ein Haus aus ca. 1965 mit Kalksandstein innen und Klinkern außen. Die...

  1. #1 hugoh24, 23.12.2016
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    Hallo,

    Ich muss mich hier mal etwas schlau fragen...

    Ich habe ein Haus aus ca. 1965 mit Kalksandstein innen und Klinkern außen.

    Die Hohlschicht ist vor ein paar Jahren ausgeschäumt worden.

    Nun habe ich aber leichten Schimmel ca 20cm über den Fenstern (über dem Jalosiekasten) im EG, genau auf die Breite der Fenster. Fenster zur Wetterseite!

    Die Fenster sind von ca. 1995 und haben eine innenliegende Jalousie. Von Innen ist der Kasten sichtbar von Aussendung nicht.

    Nun die Frage, wo kommt die Feuchtigkeit her?

    Ich weiß leider nicht wie der Fenstersturz beschafden ist... Beton?

    Oder ist in dem Bereich nicht richtig geschäumt worden?

    Oder sind meine Fugen am Klinker undicht und das Wasser zieht durch den Klinker und sammelt sich am Sturz?

    Bin heute mit der Wärmebildkamera am gucken gewesen, der Bereich über den Fenstern ist von innen deutlich kühler als der Rest der Wand.
    Von Aussen sehe ich bloß den Bereich des Jalosiekastens Wärmer.

    Vielleicht hat jemand ne Tipp für mich

    Gruß Hugo
     
  2. #2 Andybaut, 23.12.2016
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    die Feuchtigkeit kommt von der Luft im Innenraum.
    Die hat bei 20°C vielleicht 40% relative Feuchte.
    Auf deinem kälteren Bauteil, vielleicht 12°C fällt dann die
    Feuchtigkeit aus und es bildet sich Schimmel.
    Dazu reicht eine relative Feuchte auf dem Bauteil von 70-80%.

    Vielleicht kommt auch Feuchte von außen, aber bei einem unterkühlten Bauteil
    auf der Innenseite reicht die normale Raumfeuchte um Schimmel entstehen zu lassen.

    Die richtige Frage ist daher:
    Wie bekomme ich da Bauteil wärmer
    oder
    wie senke ich meine Luftfeuchtigkeit im Innenraum
    (was aber schlecht bezüglich Atemwegserkrankungen wäre)
     
  3. #3 Andybaut, 23.12.2016
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    Bei einem "Normklima" innen von 20°C und 50%rel. Feuchte und -5°C außen, hast du bei 12,6°C mit Schimmel zu rechnen.
    An der kalten Oberfläche hättest du dann 80% rel. Feuchte.
     
  4. #4 hugoh24, 23.12.2016
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    Ja das ist mir schon klar, das hx-Diagramm und die Zusammenhänge kenne ich....

    Deshalb möchte ich ja wissen wie so ein Sturz von 1965 ausgeführt wurde. Wenn der nicht mitgedämmt wurde oder bautechnisch kalt bleibt, wäre das ja eine Erklärung.

    Oder die Feuchtigkeit kommt über die Fugen.
    Die möchte ich auch noch sanieren, aber vorher muss ich wissen ob da nicht noch ein anderer Mangel vorliegt.

    Die schlecht isolierten Jaloskiekästen wären ja auch noch eine Möglichkeit. Da warm und kalt sich ja auch dort treffen und dann ggf die Feuchtigkeit in der Innenwand hochzieht bzw. die Kälte in der Innenwand/am Sturz hochzieht.
     
  5. Neutal

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    Bei einer Hohlschichtdämmung sollte der Rolladenkasten immer gedämmt werden. Das ist kein großer Aufwand. Häuser der 60er hatten häufig betonstürze oder eingezogene Stahlträger, beides nicht optimal.
     
  6. #6 hugoh24, 23.12.2016
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    Der Kasten ist aus Kunststoff und mit Styropor gedämpft, leider ist dieser nicht vollflächig verklebt und teilweise lose. Deshalb habe ich auch schon an so etwas gedacht:

    https://teso-shop.de/rollladenkaste...nwu459OmvqQ1Hxsxjk-H6xIA5GmQZ2CfMzRoCyALw_wcB

    Stahl kann ich mir nicht vorstellen, ich habe beim Einzug den Putz überhalb der Jalousien entfernt und habe keinen Träger gefunden,.. Ist aber auch schon etwas her.

    Jetzt erinnere ich mich aber wieder, über dem Jalosiekasten ist zusätzlich ein ca. 1,5cm dicker Styroporstreifen eingebracht.

    Die Schimmelbildung ist auch nicht vollflächig, sondern etwas mehr als handgroß, weshalb ich vermutet habe das ggf. Nicht voll ausgeschäumt wurde :-/
     
  7. Neutal

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    Das Risiko besteht bei Schaum. Es gibt aber noch genügend andere Möglichkeiten, zum Beispiel Bindersteine in der Hohlschicht. Vielleicht war der Verarbeiter in diesem Bereich auch etwas sparsmer um nicht den Kasten auszuschäumen, sowas passiert schnell einmal. Wenn sich der Schimmel dort schon festgesetzt hat würde ich den Putz dort entfernen und duch eine Calsithermplatte oder zumindest Kalkputz tauschen.
    Trotz allem muß der Feuchtequelle nachgegangen werden
     
  8. #8 hugoh24, 24.12.2016
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    Danke erstmal für die Hilfe!

    Also so sieht mein Schlachtplan aus:

    1. Mit dem Endoskop durch den Jalousiekasten in die Hohlschicht gucken ob Schaum fehlt.

    2. Jalousiekasten richtig dämmen

    3. Putz abschlagen und gegen Kalkputz tauschen.
    Die Calsithermplatte wird wahrscheinlich zu dick sein um die auf den Sturz aufzubringen. Obwohl die Eigenschaften der Platte sehr interessant klingen.

    4. Fugensanierung der Klinker

    Falls jemand Einwände hat oder noch etwas anderes als Tipp hat, gerne Melden
     
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