Fundamente aus Schotter

Diskutiere Fundamente aus Schotter im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Hallo, mich interessiert seit einiger Zeit wo die Grenzen, falls vorhanden, für Schotterfundamente liegen. Bei Wohnhäusern ist es ja durchaus...

  1. #1 Andybaut, 04.02.2017
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    Hallo,

    mich interessiert seit einiger Zeit wo die Grenzen, falls vorhanden, für Schotterfundamente liegen.
    Bei Wohnhäusern ist es ja durchaus gängig, dass man die früher üblichen Betonstreifenfundamente
    durch Schotterstreifenfundamente ersetzt.

    Hat jemand Erfahrung mit größeren Projekten, bei denen diese Praxis eingesetzt wurde?
     
  2. #2 Gast vS, 04.02.2017
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    Hallo Andy,

    was verstehst du unter "Schotterfundamenten" = tragende Wand auf Schottertragschicht abgesetzt oder eine wie auch immer ausgebildete Bodenplatte mit Tragschicht ? Dann hätten wir keine "Schotterfundamente", das Gründungsbauteil wäre die Bodenplatte auf einer Schicht, die Tragfähigkeit und Frostsicherheit gewährleistet.

    Also, ich habe es nicht verstanden.

    Gruß
     
  3. #3 Andybaut, 04.02.2017
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    Bodenplatte auf einer Schicht die Tragfähigkeit und Frostsicherheit gewährleistet. Genau.
    Bodengutachter klingt schon mal gut.

    Ich habe bislang ein zwei- und ein eingeschossiges Gebäude so gegründet.
    Ich frage mich nun ob irgendwas gegen folgende Gründung im industriellen Berereich spricht.

    Unter der Bodenplatte Schotterpaket.
    An den Plattenrändern ein Schotterpaket als Streifen
    und unter den Stützenfundamenten das selbe bis auf den tragfähigen Grund.
    Bei den Stützen hat man normalerweise ja Punktfundamente um die Stützen z.B einzuspannen.
    Wenn ich nun mal annehme, dass dafür eine Tiefe von 1m notwendig wäre und der tragfähige
    Grund erst in 2m Tief ansteht, dann würde doch nichts dagegensprechen dieses Betonfundament
    auf ein darunterliegendes Schotterfundament zu gründen, oder?
    Das das mit der Druckkraftausbreitung klappt setz ich mal voraus.

    Wenn nun, und das wäre ein aktueller Fall, ein tragfähiger Grund sagen wir mal bei 4m Tiefe kommt,
    könnte man dann das Gebäude auf einer Art Schotterpolster gründen, dass vielleicht bis in 1m Tiefe reicht?
    Das von Tiefe 1m bis 4m kein weicher "Schlonz" kommen kann ist mir klar. Die Frage ist für mich halt
    ob das aber bei bestimmten Vorhaben dennoch funktionieren kann.

    Ich kenne es, dass man mit Bohrungen bis auf den tragfähigen Grund geht und die Löcher mit
    Schotter oder Beton verfüllt.

    Ich denke im Endeeffekt ist es die Frage ob ich durch ein "Schotterpaket" die Last eines Punktes weiter
    in die Fläche verteilen kann. Wenn ich ein Betonfundament baue, dann mach ich das ja so breit, dass die
    von oben wirkende Last über den anstehenden Boden verteilt werden kann. Reicht das nicht, wird das Fundament breiter.
    Kann ich das nun im Endeffekt auch über Schotter erreichen?

    Vielleicht auch so. Kann ich ein Fundament, dass nur über vertikale Lasten beansprucht wird sowohl in Beton als
    auch in Schotter ausbilden?
    Viel Text, sorry:winken
     
  4. #4 Gast vS, 05.02.2017
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    Hört sich nach Rüttelstopfverdichtung (Schotter) oder Pfahlgründung (Beton) an, obwohl das Rüttelstopfverfahren dann etwas anders funktionieren würde ...aber nur so am Rande


    Yep, und das meiste ist für einen Tiefbauer nicht so ganz einfach nachzuvollziehen ...

    Fangen wir mit Begrifflichkeiten an:
    ein Gründungselement (Bodenplatte, Fundament) ist nicht im Tiefbau angesiedelt.

    Es gibt Fundamente aus Beton, Natursteinen, Holz etc. - Schotter ist keine Gründungsbauteil = kein SchotterFUNDAMENT - sondern Schottertragschicht, - Bettungsschicht etc.

    Ich will mich nicht mehr als unbedingt nötig im "Klugsch..modus" bewegen, wir sollten aber das selbe meinen.


    Davon abgesehen, stellt der Einbau einer Tragschicht eine Bodenverbesserung dar. Diese kann sowohl zur Herstellung einer ausreichenden Tragfähigkeit, Grundbruch oder auch Frostsicherheit dienen.

    Und mittels dieser Bodenverbesserung können selbstverständlich nahezu alle Baumaßnahmen umgesetzt werden (nehmen wir mal Brückenbau, Hochhäuser etc. sowie bestimmte Baugrundverhältnisse wie Torf mal aus).

    Im Industriebau machen wir es oft, ggf. mit Aufweitungen der Bodenplatten in der Randbereichen, um eine ausreichende Lastausbreitung zu gewährleisten, die dann auf den Untergund einwirkt (Verstärkung der Bewehrung ist alternativ dafürnatürlich ebenfalls möglich).

    Prinziep des Bodenaustausches beruht auf der mit der zunehmenden Tiefe abnehmenden Lasteinwirkung (wegen der Lastausbreitung von ~ 45° und/oder weil der Boden mit zunehmender Tiefe besser = tragfähiger wird (nicht immer aber oft). Man kann auch mit Bodenaustausch auf vier Meter "nicht so wirklich tragfähigem Grund" wirtschaftlich bauen.

    Ist alles machbar, muss nur von einem Bodengutachter entsprechende gerechnet und mit dem Statikre abgestimmt werden.

    Gruß
     
  5. #5 Andybaut, 05.02.2017
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    ja die Begrifflichkeiten :-)
    Das mit den Klugsch... ist schon OK. Sonst reden wir aneinander vorbei. Da bin ich bei dir.


    OK, es gibt kein Schotterdundament, sondern eine Schottertragschicht.
    Heißt also z.B. für mein eigenes Haus, dass keine Betonfundamente unter den Außenwänden hat,
    sondern Schotterstreifen die bis in eine Tiefe von 1m reichen, dass diese dann eine Schottertragschicht sind.

    Wenn ich also ein Betonstreifenfundament vom Material durch Schotter ersetze, dann wird es
    zur Schottertragschicht und die Begrifflichkeit Fundament entfällt. So richtig!?

    Meine Kernfrage wäre dann diese:
    Kann ich ein Fundament, dass nur über vertikale Lasten beansprucht wird sowohl in Beton als
    auch in Schotter ausbilden? Oder gibt es noch irgendeine Fähigkeit die das Betonfundament
    hat, die die Schottertragschicht nicht leisten kann?

    Ich hatte es, auch im Industriebau, schon häufig, dass man Gruben für Fundamente ausgehoben hat und man
    feststellte, dass der tragfähige Boden viel tiefer wie gedacht kommt.
    Was tat der Bauleiter. Er ließ das nun tiefere Loch im Magerbeton verfüllen.
    Brauchts das? Würde da nicht auch Schotter reichen?
     
  6. #6 Gast vS, 07.02.2017
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    Tja Andy,

    sorry, aber ich bin mir doch recht sicher dir gestern geantwortet zu haben - scheint aber irgendwie abhanden gekommen zu sein.

    Vielleicht im Nirgendwo des Netzes oder einer der Vollpfosten hat den Beitrag gelöscht (warum auch immer, war eigentlich nicht problematisch, Profilneurose vielleicht - naja ... lassen wir sie mal spielen).

    Gruß
     
Thema: Fundamente aus Schotter
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