Kamineffekt bei Mauerkrone! Drempel wie am besten sanieren?

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  1. tonika

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    Hallo zusammen,

    folgendes Problem:
    Habe starke Verfleckungen und nasse Stellen im Dachgeschoss im Bereich Kniestock. Vor allem an der Dachlattung und den Sparren
    Als Ursache kann ich ziemlich sicher eine fehlende Mauerkronenabdeckung/-dämmung bestimmen. Haus BJ 2000 / KFW70. Zwar trocknen die Stellen wohl ausserhalb der Heizperiode wieder soweit ab, dass bisher keine Substanz geschädigt wurde, aber gesund und energetisch sinnvoll ist was Anderes.
    Im Anhang eine Prinzipskizze der Situation.
    Wie zu sehen, kommt man sehr schlecht an die betroffene Stelle, zumal auch zwischen Mauerwerk/Betondecke und Fusspfette stellenweise ein Spalt ist, der wohl auch verschlossen werden sollte.

    Nun meine Frage: Wie am besten sanieren?
    - Mörtel + Mineralwolle drüber? Gibt´s da spezielle Mörtelanwendungen?
    - Dampfbremse ist da eigtl nicht mehr machbar? Zwingend notwendig? Aktuell liegt die vorhandene Dampfbremse unterhalb der Dachbodendämmung und kommt zwischen Dämmung und Fusspfette raus. Verklebung fehlt weitestgehend.


    bedanke mich für ein paar Denkanstöße...
    Gruß
     

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  2. #2 Andybaut, 16.02.2017
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    du hast Glück im Unglück.
    Der Dachstuhl ist kalt und belüftet, richtig?

    Die Dampfbremse hätte es gar nicht gebraucht, da das System nach oben offen ist.
    Die Flecken kommen nun vermutlich sogar von der überflüssigen Dampfsperre.
    diese "drängt" den Wasserdampf dazu sich eine offene Stelle zu suchen. Die findet er im Kniestock
    und tritt dort konzentriert, anstatt flächig verteilt zu Tage.

    Ich würde die Dampfsperre entfernen und einen Dämmstoff hinter den Kniestock einbringen.
    Wenn die Dampfbremse drin bleibt würde ich etwas wie EPX odcer XPS nehmen oder auch Glasfaserfklocken.
    Haben die blauen Jungs aus Iphofen.
    Wenn die Bremse wegkommt kannst du praktisch alles nehmen, da dort dann auch keine höhere Feuchte mehr anfällt.
     
  3. #3 Andybaut, 16.02.2017
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    eine kleine Einschränkung schicke ich hinterher.
    Ich gehe davon aus, dass die Zeichnung nicht korrekt ist.
    Die Betonwand wird entweder vollflächig auf der Mauer aufliegen oder sie hat ganz am Rand
    einen kleinen XPS Streifen.
    Sollte die Mauerwerkswand tatsächlich ein Stückchen weit offen sein, müsste diese Stelle verschlosssen werden
    und als Dämmung würde ich dann kein EPS, sondern Mineralwolle nehmen, da diese noch offener ist.
    Da wäre eine kleine Fotografie hilfreich.
     
  4. tonika

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    Richtig: Dach ist kalt und belüftet.
    Ich glaube die "Einschränkung" triffts ganz gut. Die Hochlochziegel sind sperrangelweit offen. Mit der Endoskopkamera kann ich da bis Ende der Sonde ins Mauerwerk eintauchen. Daher vermute ich auch primär das Aufsteigen der warmen Luft innerhalb der Ziegel als Schadensursache.
    Mir ist leider nicht klar, wie an dieser beengten Stelle hinter/unter der Fusspfette ein luftdichter Abschluss ausgeführt werden soll. Falls die Luftdichtheit unter der Fusspfette nicht ordentlich hergestellt wird, strömt doch nach wie vor die warme Luft an den kalten Holzbalken und kondensiert, oder?
    Schadensbilder reich ich noch nach.

    Entfernen der Dampfbremse unter der Dachbodendämmung wäre suboptimal, zwecks verzahnter Dämmplatten. Müsste ja alles zurückgebaut werden....?
     
  5. #5 Andybaut, 16.02.2017
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    wie breit ist die Stelle der Ziegel ?
    Es müsste ja eigentlich die Decke aufliegen und bei der Konstruktion kann man mit der Decke theortisch
    recht weit nach vorne bis zum Ende der Wand.
    Die Pfette liegt aber komplett auf dem Beton auf !?
    Keine Bitumenbahn unter der Pfette?
     
  6. #6 Andybaut, 16.02.2017
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    Ich bin auf die Bilder gespannt.
     
  7. tonika

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    Pfette liegt ca. 3/4 auf dem Beton auf, bzw. stellenweise ist dort auch ein fingerbreiter Spalt zu finden.
    Das andere 1/4 der Pfette liegt bereits über dem Ziegel, auch da stellenweise fingerbreiter Spalt.
    Kein Bitumen o.Ä. unter der Pfette.
     
  8. tonika

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    Hier mal drei Fotos, die ich gerade dabei hab.
    Pfette (bzw. Reste vom Stellbrett) - Ziegel - WDVS
    Die Styroporreste an der Pfette stellen den ursprünglichen kläglichen Versuch der Mauerkronendämmung dar.
    Das erste Bild steht Kopf.
     

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  9. #9 Andybaut, 16.02.2017
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    jetzt bin ich baff.
    Sowas hab ich noch nie gesehen.
    Wie ist die Pfette da festgemacht???

    Ich dachte erst: einfach die Löcher mit Mörtel schließen dann eine Abdichtung drüber.
    Das Problem ist hier aber wirklich: wie komme ich unter die Pfette.
     
  10. #10 Andybaut, 16.02.2017
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    dann stimmt die Zeichnung sinngemäß also wirklich.
     
  11. tonika

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    bin ja ein guter Zeichner.....:D
     
  12. #12 Andybaut, 16.02.2017
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    Folgender Ansatz, vielleicht aber noch nicht die finale Lösung:

    Löcher der Steine mit dünnflüssigem "Mörtel" zulaufen lassen (müsste man beim Hersteller nach einem geeigneten Produkt fragen)
    dann hätten wir schon mal eine einigermassen gleichmässige Fläche, die noch dampfoffen, aber relativ luftdicht ist.
    Der Kamineffekt wäre schon mal weg.
    Falls man unter die Pfette nicht kommt wird´s schwierig

    Dann auf diese Fläche eine Flüssigabdichtung drauf. Die sollte auch unter die Pfetten drunterlaufen.
    Da die Löcher zu sind, kann sie nicht mehr davonfliessen.

    Jetzt würde ich erstmal abwarten was passiert und ein Feuchtemessgerät aufstellen.
    Also am besten im Istzustand und dann später nochmals messen.

    Wenn ich jetzt unterstelle, dass die Pfette immer noch Feuchte abbekommt und diese an der Pfette, da kalt, kondensiert, geht es darum
    die Pfette ins warme zu bekommen.
    Jetzt wird´s ein wenig unkonventionell.
    Die Dämmung auf der rechten Seite (EPS) 15cm weit entfernen und die Pfette in Dämmung einpacken:
    2.jpg
    die Dämmung muss nun aber dampfoffen sein. Also kein EPS. Mineralwolle wäre perfekt.

    Warum das ganze:
    Ich will einerseits den Taupunkt bei der Pfette erhöhen, damit Wasser hier gar nicht mehr kondensieren kann
    und andererseits das Wasser möglichst schnell wegleiten, daher kleiner sd-Wert.
    Wichtig ist auch die Kontaktstelle zum Beton mit der Pfette. Hier ist absichtlich keine Dämmung, damit sich der Wärmestrom zu der Stelle verschieben kann.

    Ist wie gesagt erst mal ein Denkansatz. Ich hoffe das sich noch ein paar melden, nach Möglichkeiten Zimmermänner und auch noch was sagen.
    Ist aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse doch kniffliger wie gedacht.
    Ich hoffe ich habe hier auch keinen Denkfehler :-)
    Wir werden sehen...
     
  13. #13 Andreas Gr, 17.02.2017
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    Ich bin auch ein bissl baff . Wenn Deine Zeichnung stimmt , wo liegt die Betondecke auf ?
    Sowas habe ich auch noch nicht gesehen , zumal ja üblicherweise eine Decke komplett auf dem Mauerwerk aufliegt , und durch die Deckenrandschalung/ Dämmung nach aussen abgegrenzt ist . Also ist immer die letzte Steinreihe durch die Decke , bzw bei Holzbalkendecken durch den Ringbalken "gedeckelt". Wie das jetzt bei Dir noch zu bewerkstelligen geht , ich weis es nicht .
    Die löcher der HLZ-Steine mit dünnflüssigen Mörtel zu vergießen , ist IMHO nicht optimal , weil das die Dämmwirkung der Steine verschlechtern wird , aber irgendwie muss es verschlossen werden .
    Flankendiffusion ist wohl der Name dieses Phänomens .
    Das ist echt eine Miserable Situation , weil man da nur im liegen dran kommen wird,wenn das Dach wirklich so flach geneigt ist .
    Wo ist eigentlich der besagte Kniestock ? ich sehe keinen auf der Zeichnung .
     
  14. #14 Andybaut, 17.02.2017
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    vielleicht die Löcher mit Bauschaum füllen.
    Aber ob man da hinkommt?

    Ist wie Pest oder Cholera.
    Den Mörtel kriegt man vermutlich rein, aber da hat Andreas Gr Recht, er verschlechtert die Dämmeigenschaft.
    Der Bauschaum wird schwierig zum reinbekommen sein und auch oben keinen geraden Abschluss ergeben für die Abdichtung.
    Dafür verschlechtert er die Dämmeigenschaft nicht.
     
  15. tonika

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    Ich konnte den obersten Ziegel leider noch nicht messen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Betondecke teilweise auf der vorletzten Steinreihe aufliegt und der sichtbare Ziegel an der Stirnseite nur ein "Schmaler" ist.

    Das Dach ist wirklich so flach geneigt -> à la Jura-Haus
    Andreas Gr hat natürlich recht. Einen Kniestock gibt´s hier nicht.

    Die Stelle ist so blöd, dass man eigtl gar nicht ohne Spiegel oder Kamera hinschauen kann, von daher wird´s schwierig die Löcher gezielt zu verschliessen.
     
  16. tonika

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    Einblasdämmung funktioniert wahrscheinlich auch nicht zwecks dann fehlender Dampfsperre, oder?
     
  17. #17 Andybaut, 17.02.2017
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    ich habe es erst jetzt realisiert, dass die EPS Dämmung auf der Oberseite auch noch alukaschiert ist.

    Also von unten eine nicht verklebte Dampfbremse und oben ein perfekte Dampfsperre durch Alu.
    Das ist nicht wirklich so, wie es sein sollte.

    EPS ist relativ genügsam und verliert "nur" an Dämmleistung wenn es naß wird.
    Kannst du mal ein Bild der Dämmung auf der Fläche schicken?
    Vielleicht eine Platte hochheben, falls das geht.
     
  18. tonika

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    Einzelne Platten hochzuheben ist mir bisher zwecks Verzahnung noch nicht gelungen. Da gibt´s irgendwo nen Anfang, oder?
    An Stellen, wo z.B. Toilettenentüftung kreuzt und die Platten geteilt sind, scheint aber alles so weit trocken.
     
  19. #19 Andreas Gr, 17.02.2017
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    vielleicht geht es ja mit einer schüttbaren rieselfähigen Dämmung , zb Perlite . dann obendrauf eine Mörtelschicht .
     
  20. #20 Andybaut, 17.02.2017
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    das mit der Perlite ist eine super Idee !!!
     
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