Harzer Doppeldach / Dachbodendämmung

Diskutiere Harzer Doppeldach / Dachbodendämmung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen und noch schöne Ostern :winken Ich lese hier schon ein paar Jahre mit und konnte mir auch immer wieder gute Tipps etc. holen,...

  1. #1 Speedy1976, 16.04.2017
    Speedy1976

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    Hallo zusammen und noch schöne Ostern :winken

    Ich lese hier schon ein paar Jahre mit und konnte mir auch immer wieder gute Tipps etc. holen, wofür ich sehr dankbar bin.

    Zu dem Problem was ich gerade habe, konnte ich leider keine genaue Antwort finden bzw. war diese schon so alt, dass ich nicht sicher bin, ob das immer noch Stand der Technik ist.

    Falls ich zu blöd war zum Suchen und es die Frage oder richtig Antwort schon gab, bitte kurz verlinken ;-).

    So, nun aber....

    Wir sind gerade dabei unseren Dachboden auszubauen und hierbei sollen Schlafräume entstehen. Vorher wurde es vom Voreigentümer als Partyraum benutzt. Das Haus ist von 1970 und hat ein normales Satteldach mit einer Neigung von ca. 30-32 Grad.

    Der Aufbau besteht aus einem Harzer Doppeldach und im Innenbereich 15er Sparren im Abstand von ca. 58-60cm. Gedämmt ist der Bereich mit einer 12er Glas- oder Steinwolle welche mit Alu kaschiert ist. Eigentlich dachte ich mir als Laie, könnte ich das drin lassen. Letzte Woche war jedoch der Dachdecker (für ein Fenster) vor Ort und riet mir dringend davon ab, da dies so heutzutage nicht mehr verbaut werden würde und ich in Kürze Feuchtigkeitsprobleme bekomme. Das Harzer Doppeldach ist ja diffusionsdicht und die Alukaschierung ebenso. So zumindest die Erklärung... Genau Bescheid wusste er aber auch nicht...

    Jetzt meine Frage an die Expertenrunde:

    - Welche Dämmstärke (Steinwollen oder ähnliches) kann ich hier einbauen? 14cm und damit bis an die Schalung randämmen oder weniger wegen einer evtl. notwendigen Hinterlüftung? Wenn ja, was würdet ihr nehmen?
    - Wenn ich jetzt weniger nehmen muss (10 oder 12cm z. B.). Ist das dann überhaupt noch ausreichend oder müsste ich aufdoppeln? Aufgrund des relativ flachen Daches (ca. 30-32 Grad) würde viel Raum nach oben verloren gehen.
    - Als Dampfbremse muss eine diffusionsoffene genommen werden? Angeboten wurde mir eine "LDS FlexPlus" sd-Wert 0,2-20m (feuchtevariabel). Ist das OK?

    Ich hoffe ich habe jetzt keine relevanten Daten/Angaben vergessen.

    Über Eure Hilfe wäre ich wirklich sehr dankbar. Ich möchte es unbedingt vermeiden hier schwerwiegende Folgeschäden zu verursachen, nur weil ich z. b. die falsche Dämmung oder was auch immer genommen habe.

    Vielen Dank für Eure Bemühungen :bef1003:

    Grüße... Marc
     
  2. #2 Andybaut, 17.04.2017
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    nun kenne ich auch das Harzer Doppeldach :-)
    die Frage die sich für mich stellt ist die Frage nach einer Belüftungsebene.
    Sind zwischen der 12cm Dämmung im Zwischenraum der 15er Sparren die restlichen 3cm außen eine Luftschicht.
    Ist diese Luftschicht mit First und Traufe verbunden?

    Davon hängt schon mal viel ab.

    Und was willst du erreichen?
    Alle Vorschriften einhalten und möglichst wenig Wärmeverlust im Dach und im Sommer nicht so heiß?

    Das Problem ist folgendes:
    wenn du die Dämmung anrührst, dann musst du die ENEV der aktuellen Fassung einhalten, zumindest muss das ein Handwerksbetrieb.
    Wenn du die Dämmung nicht anrührst, dann kann dir die ENEV egal sein.
    So die rechtliche Situation.
     
  3. #3 Speedy1976, 17.04.2017
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    Guten Morgen und Danke für die schnelle Antwort.

    Ich fürchte fast, dass die Luftschicht nicht mit First und Traufe verbunden ist (siehe Fotos). Die Luftschicht wandert ja in dem Fall direkt gegen den Drempel (laienhaft hoffentlich richtig ausgedrückt). Die Decke zum Spitzboden ist gedämmt, die Sparren am Spitzboden selber nicht.

    Heißt das, da ist theoretisch gar keine Luftschicht? Wahrscheinlich eine blöde Frage.... :irre

    Ich möchte ganz gerne den Wärmeverlust verringern und die Hitze im Sommer reduzieren; allerdings in vertretbarem Rahmen. Durch das flache Dach ist der nutzbare Raum ja eh recht weit vom Drempel entfernt. Wenn ich da jetzt noch viel aufdoppeln müsste, würde sich das negativ weiter verschieben. Es soll aber am Ende natürlich nicht so sein, dass die Raumhöhe/-größe super ist aber wir im Sommer dort eine Sauna haben.

    Das mit der ENEV ist mir durch viel lesen bekannt und müsste dann noch abgeklärt werden.

    Danke schonmal..... (sorry, Bilder verdreht)
    Foto 1.JPG Foto 2.JPG
     
  4. #4 Andybaut, 17.04.2017
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    Hallo,

    also keine Hinterlüftung.
    Ist halt so :-(

    Ich würde mich nun einfach mal ein bischen mit dem U-Wert Rechner im Internet vertraut machen und die gewünschten und vorhandenen Materialien
    eingeben. Dann bekommst du schon mal ein Gefühl für die Sache.
    Die Dämmung mit der Alufolie würde ich vollständig entfernen.
    Im Prinzip funktioniert das schon, eine vollständige Dampfsperre innen einzubauen.
    Das Problem ist aber, dass diese eben nie "vollständig" funktioniert. Wenn also irgendwo ein Löchlein oder ein Ritz ist,
    dann kommt Feuchte Luft rein, findet bei dir aber schlecht wieder raus und kann zu einem Schaden führen.

    Da kommt nun die variable Folie oder eine Folie mit kleinem sd-Wert ins Spiel. Hier geht man auch davon aus, dass die Feuchte ins Bauteil gelangt.
    Nicht durch Löcher aber durch die Folie selbst.
    Im Gegensatz zu einer Alufolie findet die Feuchtigkeit aber auch wieder den Weg nach außen (was in deinem Fall der Innenraum ist),
    da der sd-Wert klein ist.

    Wie viel Dämmung du da reinmachst bleibt dir überlassen, bzw. der ENEV. Je mehr Dämmung, desto weniger warm im Sommer, desto weniger Energieverlust im Winter und
    desto eher werden die Forderungen der ENEV eingehalten. Aber auch desto teurer.

    Nach ENEV beträgt der Wert 0,24W/m²K der einzuhalten ist.

    Mit Glaswolle im Zwischenraum kommst du auf ca. 0,27 bei 15cm.

    Die restlichen 0,03 kannst du über eine Lattung erreichen die ausgedämmt wird oder du lässt es sein und argumentierst mit der
    fehlenden Wirtschaftlichkeit um die restlichen 0,03 zu erreichen. Das erscheint mir hier gerechtfertigt.

    Dann eine Dampfbremse mit sd=2,3 oder wenn du möchtest das feuchtevariable Dingsbums.
    Anschließend Gipskarton. Alles schön luftdicht ausbilden und gut ist.

    Ob dir das nun im Sommer zu warm wird oder nicht ist Geschmackssache.
    Mehr Dämmung = weniger warm = mehr Kosten
     
  5. #5 Speedy1976, 17.04.2017
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    Super, damit hast Du mir schonmal weiter geholfen.

    Die Zwischendecke zum Spitzboden kann ich ja wesentlich stärker dämmen, da ist ausreichend Spielraum zur Verfügung.

    Ich danke Dir nochmal, dass Du Dir am Ostermontag soviel Zeit für eine ausführliche Antwort genommen hast.
     
  6. #6 Engine1, 13.02.2020
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    Hallo!
    Ich bin hier durch Zufall drauf gestoßen und habe das gleiche Problem. 15 cm Sparren und eigentlich keinen Platz, irgendwas aufzudoppeln.
    Kann ich den Platz komplett mit Dämmung vollmachen oder benötige ich zwingend eine Luftschicht Richtung Lattung? Meine, mich grob erinnern zu können, dass der Dachdecker sagte, das sei hier nicht nötig.
    Folie Richtung Innenraum ist klar.

    Vielen Dank schonmal,

    Christian
     
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