Ist das normal, dass der Architekt uns ziemlich viel Aufgaben übertragt?

Diskutiere Ist das normal, dass der Architekt uns ziemlich viel Aufgaben übertragt? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Hallo zusammen, wir befinden uns derzeit in der Ausführungsplanung in Kombination mit der Ausschreibung. Aber irgendwie haben wir uns mehr Arbeit...

  1. #1 gaby886, 24.04.2017
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    Hallo zusammen,

    wir befinden uns derzeit in der Ausführungsplanung in Kombination mit der Ausschreibung. Aber irgendwie haben wir uns mehr Arbeit bzw. Unterstützung von unserem Architekten gewünscht, aber er schickt uns überall hin, damit wir uns selbst informieren und ihm dann sagen was wir möchten... Manchmal fragen wir uns schon, ob wir dafür überhaupt einen Architekten brauchen oder worfür er sein Geld bekommt...

    reale Beispiele:

    Er gibt uns die Adressen von 3 Heizungsbauern (HB). Mit denen sollen wir uns treffen. Danach sollen wir uns für einen entscheiden und es ihm mitteilen bzw. auch was für ein System wir möchten. Bei allen 3 HB kam etwa das gleiche System heraus. Jeder HB schickt uns nun direkt ein Angebot (bis auf einer der wollte 480 EUR für ein schriftl. Angebot). Unser Architekt meinte jetzt nur, das passt schon und wir sollten ihm dann die Angebote weiterleiten...

    Ziegel schickte er uns auch zu einem Dachdecker. Wir sollen uns selbst erkundigen, welchen Hersteller / Modell wir möchten und es ihm sagen. Er sagte nur er bevorzuge Ziegel aus Ton.

    Wir wünschen uns eine auskragende Treppe mit massiven Belag. Damit konnte er gar nichts anfangen und wusste nicht mal wer das machen könnte, da so etwas noch nie bei ihm gewünscht wurde. Die letzendlich getroffene Aussage war ein Holztreppenbauer, weiter wusste er auch keinen.

    Elektroplan, sollen wir auch selbst "grob" vorplanen, wo wir Steckdosen, Schalter, etc. möchten, ihm dann geben damit er eine Preisanfrage machen kann...

    usw.

    Müsste da nicht ein wenig mehr vom Architekten kommen oder ist das so der normale weg?

    Auch preislich lotzt er uns irgendwie nicht. Wir wissen bis heute noch nicht wo wir am Ende raus kommen werden. Kann das sein?

    Gibt es Punkte die man gemeinsam vorbereiten sollte wie z. B. die Elektroplanung?

    Kann mich ein Architekt auch CC bei der Ausschreibung mit rein nehmen oder ist das eher ungewollt?

    Vielen lieben Dank.

    Gaby
     
  2. #2 Fred Astair, 24.04.2017
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    Das, was Euch der Archi aufträgt, ist Haustechnik und Bemusterung nach Schönheit.
    Alles keine Tätigkeiten, die ein gewöhnlicher Architekt draufhat. Eventuell müsste er Euch bei der Farbe der Dachziegel bremsen, wenn es da Restriktionen gibt.
    Ihr werdet nie wieder soviel entscheiden müssen, wie beim Hausbau. Macht es Euch nicht leicht und nehmt die Sache ernst.

    Gesendet von meinem SM-N915FY mit Tapatalk
     
  3. #3 gaby886, 24.04.2017
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    Also alles ganz normal?

    Was macht dann der Archi in der Ausführungsplanung? Ich verstehe es immer noch nicht...

    Wenn ich mich doch überall selbst erkundigen muss, könnte ich mir dann die Ausschreibung über den Archi sapren oder macht der bei der Ausschreibung mehr als nur Anfragen per Mail verschicken?

    Ist es zu viel verlangt wenn er mich CC bei Ausschreibungen mit rein nimmt?

    Sorry. Aber ich habe halt echt keine Erfahrung :think
     
  4. #4 petra345, 24.04.2017
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    so was ist möglich
     
  5. #5 bauspezi 45, 24.04.2017
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    es ist so was man an Leistungen beim Architekten vereinbart hat bekommt man auch.
    wenn Dein Arch sagt . welche firmen wollt ihr haben, wird er das bei Ausschreibungen berücksichtigen.
     
  6. #6 El Gundro, 25.04.2017
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    In der Ausführungsplanung macht der Architekt für Euch den Plan, nach dem die Firmen, die über die Ausschreibung beauftragt werden, bauen.
    Ihr müsst natürlich für die Planung und die Ausschreibung dem Architekten mitteilen, was ihr haben wollt. Woher soll er wissen, welche Heizung ihr wollt?Woher soll er wissen, welche Ziegel ihr wollt? Woher soll er wissen, wo Ihr Steckdosen haben wollt? Diese Informationen müsst ihr natürlich selbst entscheiden und ihm mitteilen. Er zeichnet dann den Plan und seine Aufgabe ist es dann auch, für das von Euch gewollte Firmen anzufragen. Wobei ich es hier auch gut finde, dass der Architekt darauf eingehen will, welche Firmen ihr wollt. Manchen Bauherren ist es egal, die wollen nur den besten Preis. Andere bevorzugen Handwerker direkt vor Ort oder aus der näheren Umgebung.
    Die Entscheidungen, was ihr haben wollt, müsst Ihr schon selbst treffen.
     
  7. #7 Andybaut, 25.04.2017
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    Welche Leistungen habt ihr mit dem Planer vereinbart?
    Vom Grundsatz macht der Planer eben die Planung und dazu macht er auch Vorschläge.
    Heizung und Elektro machen eigentlich Fachplaner, oder eben Fachfirmen die später den Auftrag wollen.

    Bei großen Projekten gehen wir gerne mit dem Bauherrn auch zu Fliesengeschäften und und und, aber
    das zahlt sich bei einem Einfamilienhaus halt leider nicht aus.
     
  8. #8 gaby886, 25.04.2017
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    es wurde nichts explizit vereinbart. gibt ja nicht mal einen schriftlichen Vertrag.

    wenn alles so ok ist, dann passt es ja. Deswegen frage ich ja nach.
     
  9. ps0125

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    Ich habe den Eindruck, der Architekt will sich hier die meiste Arbeit sparen.
    Alleine die Tatsache, dass du Angebote bei Handwerkern einholst, ist sehr ungewöhnlich.
    Es ist Aufgabe des Architekten, aufgrund der Planung ein LV zu erstellen, damit wird dann angefragt.
    Wie willst du denn sonst unterschiedliche Angebote vergleichen, wenn jeder anbietet was er für gut befindet? Keine Chance. Das kann auch dann dein Architekt nicht. Äpfel und Birnen und so...
     
  10. #10 gaby886, 25.04.2017
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    naja beim Rohbau und Dach hat er es anscheinend so gemacht und ich denke auch bei den Fenstern, Estrich, Innen- und Außenputzer, Steinmetz, etc. wird er es so machen...

    Bei den Heizungsbauern und Elektrikern stell ich es mir schon schwieriger vor, da jeder HB oder E irgendwie eine eigene favourisierte Firma hat. Von den 3 Heizungsbauern, arbeitete keiner mit Komponenten die der andere hatte. Der eine hat Viessmann, der andere Veillant und der dritte Alpha Innotec. Speicher hatte der eine Viessmann, der andere Tesla und der dritte weiß ich nicht mehr usw.

    Elektriker kann man wahrscheinlich höchstens mit unserem "laienhaften" Elektroplan anfragen um zu sehen welche grundsätzlich günstig sind und welche teuer sind. Danach entscheidet man sich für einen mit dem man dann die Detailplanung bzw. entgültige Planung macht da er wahrscheinlich auch preislich bei geringfügigen Änderungen immer noch der günstigste sein wird oder?
     
  11. #11 Andybaut, 25.04.2017
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    ich kenne es so:

    Heizung:
    man entscheidet sich für ein System bei Firma A und lässt diese das Angebot und eine "Planung" machen.
    Das kostet so zwischen 500-1500€. Im Auftragsfall zahl man nichts und bei Fremdvergabe wird es fällig.
    Das ist für alle fair und transparent. Man kann dann Äpfel mit Äpfeln vergleichen.

    Elektro:
    Das gleiche in grün.
     
  12. #12 gaby886, 25.04.2017
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    und wenn andere gar nicht das gleiche System anbieten?

    Von 3 Heizungsbauern machen 2 ein kostenloses Angebot mit Berechnung, der Dritte verlangt 480 EUR die nicht angerechnet werden...
     
  13. #13 Andybaut, 25.04.2017
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    na ja, du musst dich halt mal auf ein System festlegen.
    Sonst kommst du nicht von den Äpfeln und den Birnen weg.

    Letztenendes kannst du ja nur eine Heizung einbauen, das heißt du musst dich irgendwann entscheiden.
    Ist für den Laien bei Heizungen oftmals sehr schwer, da jeder Hanswurst im Bekanntenkreis damit prahlt, dass sein Heizsystem
    das beste und günstigste wäre.
    Sprich die verschiedenen Konzepte mit deinem Architekten durch, stelle hier vielleicht noch Fragen und bilde dir eine Meinung.
     
  14. #14 gaby886, 25.04.2017
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    Naja, dann warte ich mal die Angebote ab und bespreche sie mit meinem Archi.

    Problem beim System ist, dass viele HB (zumindest bei uns in der Gegend) nur mit Ihren Anbietern arbeiten und wenn ich dann mit der Heizung vom Anbieter xy komme lehnen sie eine Beauftragung schlicht und einfach ab.
     
  15. #15 Andybaut, 25.04.2017
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    das ist aber nicht weiter verwunderlich und auch irgendwo OK.
    Mir ist ein Handwerker der Firma A sauber einbauen kann deutlich lieber, als einer der sich auch noch an B,C,D und E rumversucht.
     
  16. #16 Didi800, 25.04.2017
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    Der Andybaut verteidigt seinen Kollegen und die Architektenzunft. Aber ich denke schon auch, dass dieser Architekt von gaby886 es sich zu leicht macht. Denn es geht nicht nur um gestalterische Fragen. Wenn z.B. die Auswahl der Handwerker nicht gut gemacht wird, dann kann das dramatisch ins Geld gehen. Es gibt Handwerker, die einfach viel zu viel verlangen und die Unkenntnis so mancher Bauherren ausnutzen. Vergleiche und Erfahrung im Umgang mit Handwerkern sind wichtig. Vor allem ist keiner bereit einen Pauschalpreis zu machen. Man macht "Einheitspreise" und rechnet am Schluss dick ab.
    Eigentlich sollte man denken, dass der Architekt einen gerade auch hier unterstützt und nicht nur den Bauantrag unterschreibt und dafür 40000 Euro kassiert (nach der HOAI kein Problem). Leider übernimmt der Architekt dafür nicht das Risiko, dass es zu erheblichen Kostensteigerungen kommt.
    Eigentlich muss man sich heutzutage fragen, ob das Bauen mit einem Architekten oder Baubetreuer überhaupt noch Sinn macht. Denn man trägt als unerfahrener Bauherr das volle Kostenrisiko. Wir haben deshalb lieber eine Baufirma beauftragt [Link entfernt]. Die haben alle Leistungen zu einem pauschalen Festpreis gemacht. Es gab keine Kostensteigerungen oder Überraschungen. Auch die Nebenkosten wurden vor Baubeginn geklärt. Wenn es Konflikte mit einzelnen Handwerkern gab, dann hat das die Baufirma geregelt (auf Risiko der Baufirma!). Mit dem Architekten wäre das alles an uns hängen geblieben.
    Unser Nachbar hat auch mit dem Architekten gebaut. Herausgekommen ist ein "gestalterisch anspruchsvolles Haus". Dann hat er mit enormen Kostensteigerungen zu kämpfen gehabt. Bei seiner Bank musste er mehrfach um Nachfinanzierungen betteln.
     
  17. #17 Andybaut, 25.04.2017
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    falsch,

    ich verteidige hier gar niemanden. Nur ohne den Leistungsumfang zu kennen, kann man auch nicht wissen welche Leistungen zu erbringen sind.
    Ein Besuch einer Musterausstellung ist sicher keine Grundleistung.
    Eine Auswahl von Firmen sehr wohl, wenn die Leistung beauftragt ist.
    Und ob hier 40.000 oder 4.000€ im Raum stehen kann ich leider auch nicht sehen.
    Vielleicht hat hier aber jemand eine Glaskugel. Ich habe leider keine.

    Pauschalpreise zu loben ist mit Abstand das dümmste was man machen kann und zeugt leider von Unwissenheit im Bauprozess.
    Muss ich hier mal ganz klar sagen.
    Ein Handwerker kann pauschal anbieten, wenn er sich der Leistung sehr sicher sein kann. Wenn er nun aber plötzlich etwas unerwartetes vorfindet,
    wird er was tun? Er hat ja pauschal angeboten. Für das unerwartete kriegt er ja kein Geld. Also besser nichts tun das ihn Geld kostet
    Oder er bietet im Vorfeld pauschal zu hoch an um unerwartetes ausgleichen zu können.
    Der Einheitspreis hat den Vorteil, das exakt nach Umfang abgerechnet wird.

    zu deinem link:
    glaubst du ernsthaft, dass irgendeine Fertighausfirma mit spitzem Bleistift rechnet um das Risiko einzugehen nachher nicht kostendeckend zu arbeiten?
    Sie macht also was?
    Richtig, eine Pauschale, die pauschal höher angesetzt ist wie die Einheitspreise.
    Die Jungs kennen ihre Preise von den einzelnen Bauteilen sehr gut und wissen was ein Stück Dach mit 200m² kostet.
    Entweder sie bauen das selbst und schlagen x Prozent drauf um unvorhergesehenes auszugleichen
    oder sie lassen sich ein Pauschalangebot eines Handwerkers geben und der schlägt X Prozent drauf um
    unvorhergesehenes auszugleichen.

    Alle anderen die das nicht machen sind vom Markt, da sie mittlerweile Pleite sind.
     
  18. #18 Didi800, 25.04.2017
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    Lieber Andybaut,

    ich wollte dich nicht persönlich angreifen. Formulierungen wie
    sind nicht sachlich.
    Irgendjemand hat meinen Beitrag auch schon gelöscht. Auch das ist nicht fair.
    Es ist schade, dass eine Diskussion mit Argumenten hier nicht erwünscht ist. Meinungsfreiheit sieht anders aus.

    Zum Inhalt: Der Beitrag von Gaby lässt erkennen, dass hier unerfahrene Leute vom Architekten im Stich gelassen werden. Und das ist leider kein Einzelfall.
    Ein Handwerker kann den Umfang und die Risiken eines Gewerks wesentlich besser einschätzen, als unerfahrene Bauherren. Deshalb kann er auch einen Festpreis anbieten. Selbst wenn er dann noch einen kleinen Aufpreis für Risiken einplant. Mein Nachbar wurde im Unklaren gelassen, wie umfangreich das Ganze wird. Danach fühlte sich auch niemand verantwortlich - auch nicht Dein Kollege.
    Vor allem ist es auch kaum möglich, zu kontrollieren, ob vom Handwerker berechnete Stunden realistisch sind. Auch in gerichtlichen Auseinandersetzungen werden Handwerkern von Gutachtern große Spielräume zugestanden. Praktisch wirkt sich das so aus, dass so mancher Handwerker einfach zu viel abrechnet. Ich sage nicht, dass das alle so machen.
    Das Modell "Bauen mit dem Architekten" ist an sich nicht schlecht. Entscheidend ist dabei aber, dass der Architekt nicht nur formale Aufgaben nach der HOAI übernimmt. Sondern der Architekt sollte die Bauherren an die Hand nehmen. Er sollte sich gerade auch um Fragen der Ausschreibungen und Überwachung der Lieferanten und Handwerker kümmern. Denn die Bauherren sind damit im Regelfall maßlos überfordert.
    Das ganze ist deshalb kein Spass, weil jedes Jahr viele Familien ihr Traumhaus wieder verlieren, Nachfinanzierungen werden von Banken abgelehnt, u.s.w. Das Haus kommt in die Zwangsversteigerung oder muss sofort unter Wert verkauft werden. Die Familien sind ruiniert und leiden darunter. Viele müssen wegen Depressionen und anderen Erkrankungen wegen ihrer Insolvenz behandelt werden und verlieren wegen dieser Erkrankung ihre Arbeit und ihr soziales Umfeld. Ich persönlich kenne mehrere, denen es so ergangen ist. Grund ist, dass so mancher Profi am Bau sein Geschäft mit geschäftsunerfahrene Bauherren durchgezogen hat.

    Ich nehme an, dass mein Beitrag hier auch nicht erwünscht ist und gelöscht wird. Ich gratuliere Dir, Lieber Andybaut.
     
  19. #19 Andybaut, 25.04.2017
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    ???
    ist doch nichts gelöscht, oder.
    Meine Macht reicht nicht mal ansatzweise so weit.
    Gerade mal von meinem Stuhl bis zu meiner Maus :-)

    Die Formulierung ist nicht nett, OK. Aber Pauschalpreise sind für den Bauherrn nicht gut. Wirklich nicht, niemals,
    außer er erwischt einen blöden der im Anschluss dann pleite ist.
    Ich will´s auch gerne erläutern wieso.
    Der Handwerker wird für das Pauschalangebot alle Leistungen nach Mengen erfassen und mit seinen Einheitspreisen versehen und dann,
    na ja dann halt was draufschlagen für´s Risiko und etwas abziehen, da er kein Aufmaß machen muss.
    Ist irgendwo ja auch klar. Der rennt ja nicht über die Baustelle und kann dann sagen "für 25.340€ mach ich´s pauschal".
    Irgendwo kommen auch die Pauschalen her.



    Ja, ein Architekt sollte leiten und führen und helfen. Da bin ich voll bei dir.
    Architekten sind Sachwalter des Bauherrn, aber halt leider auch nur wenn sie dafür bezahlt werden.
    Ich weiß immer noch nicht welche Leistungsphase beauftragt sind.
    Es gibt auch Bauherrn die eine Baugesuchsplanung bestellen und eine Baubetreuung hinterher gerne auch noch hätten.
    Das geht leider nicht. Wirklich leider. Wir alle wollen halt auch Geld verdienen.

    Vielleicht macht der Kollege zu wenig, vielleicht zu viel, vielleicht genau richtig, ich weiß es nicht.
    Fachgespräche mit Heizungsbauern und Elektrikern würde ich den Bauherrn auch ungern alleine laufen lassen,
    daher auch meine Erläuterungen.

    In die Fliesenausstellung lasse ich den Bauherrn sehr gerne alleine laufen weil das meistens leider nichts bringt.
    für eine finale Entscheidung OK, für das 3h für und wieder lieber nicht.

    P.S.
    ich nehme mein dümmstes gerne zurück
     
  20. #20 petra345, 26.04.2017
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    Die Arbeitsweise des hier infrage stehenden Architekten erinnert mich an den "Bankberater" als ich einst einen 624-DM-Vertrag eingehen wollte. Ich, der Laie, sollte den Anlagefonds auswählen.

    Inzwischen habe ich erfahren, daß nur 2 von den 7000 Fonds in D nach 30 Jahren besser als der DAX waren. Ich habe keinen dieser beiden erfolgreichen ausgewählt und erheblich Lehrgeld gezahlt.

    Wie gesagt es erinnert mich an diesen Fall.
     
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