Kosten Eigenleistungen und Erfahrungen nach dem Bau eines Einfamilienhaus

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  1. #1 ImmoTheKing, 11.07.2017
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    Hallo liebe Forumgemeinde,

    nachdem ich lange mitgelesen und Fragen gestellt habe wollte ich hier mal allen etwas an die Hand geben die noch am Anfang stehen.

    Und zwar einen kurzen Abriss wie unser Hausbau gelaufen ist.

    Zu den Fakten. Wir haben im September 2013 begonnen das Grundstück zu roden und sind am 20.12.2014 in ein „fast“ fertiges Haus eingezogen.

    Das EFH mit Einliegerwohnung und DG steht in Bayern Regensburg.

    Ist 12x9,5m groß mit Erker, 2 Vollgeschosse+ Keller der an 2 Seiten im Freien ist (halb Beton halb Ziegelaußenwände, Massivbauweise,3 fach verglaste Kunststofffenster, Überall Steckdosen, Lan dosen Sat Dosen, Satteldach, 36,5 Ziegel Außenwände auch die Garage, Zentrale Lüftungsanlage, Gasbrennwerttherme (steht am Dachboden), Scan Holzofen, geschäumtes Glas als Isolierung unter der Kellerbodenplatte.

    Insgesamt 274qm groß und teilt sich wie folgt auf:
    Hauptwohnung 182qm, Einliegerwohnung 68qm der Rest ist Keller, DG weiß ich nicht.

    3 Bäder, 1 Küche, 1 Speiß, 1 Wohnküche, 5 Schlafzimmer, 1 Büro, 1 Wohnesszimmer, 1 Waschmaschinenraum, 1 Begehbarer Kleiderschrank, 2 Windfang, ein Treppenhaus mit Platotreppe, 2 Kellerräume. 1 Dachboden

    Das Grundstück ist 838qm groß fast quadratisch und hat eine Hanglage nach Ost-Nord.
    Die Zufahrt auf einem anderen Flurstück und ist 38m lang und steil es besteht ein großer Garagenvorplatz der gemeinsam mit dem Nachbargrundstück genutzt wird.

    Zur Ausstattung wir haben „gute“ Ware genommen aber nichts übertriebenes und auch ein paar Highlights gesetzt aber immer auf den Preis geachtet und sehr viel selbst gemacht.


    Zu den Eigenleistungen:

    Wir haben alle Bäume gefällt Sträucher ausgerissen und 2 Carports demontiert und wo anders wieder aufgestellt.
    Wir haben alle Fließen, den Laminat und das Parkett verlegt.
    Wir haben alle Türen selbst gesetzt
    Wir haben ~75qm Decken abgehangen (komplett)
    Wir haben alle Decken selbst verputzt
    Wir haben ~20 lfm Trockenbauwände aufgestellt und verputzt
    Wir haben das Dach der Garage selbst betoniert (außer die Filigrandecke, das war der Kran. :P ) und abgedichtet inkl. Spenglerarbeiten
    Wir haben alle 3 Terrassen ~47qm, die Wege zu den beiden Eingängen und den Carport (gelogen der ist noch nicht fertig) gepflastert ~80qm
    Wir haben den Erker selbst Isoliert Dachrinne Geländer usw. aufgebaut
    Wir haben die oberste Geschossdecke selbst isoliert
    Wir haben die inneren Fensterbänke selbst gesetzt
    Wir haben das Garagentor selbst eingebaut
    Wir haben die Kellerräume selbst verputzt
    Wir haben die Elektrik in der Garage selbst verlegt
    Wir werden die Garage innen selbst verputzten
    Wir werden den Estrich der Garage selbst verlegen
    Wir haben im großen Bad die Unterputz Armaturen selbst eingebaut
    Wir haben die Verrohrung der Lüftungsanlage unter Anleitung selbst verlegt
    Wir haben insgesamt ca. 50m Stützmauern gegründet, gebaut, verputzt und Abdeckplatten gesetzt
    Wir haben die Satanlage selbst Auf und eingebaut
    Wir haben das Dach mit eingedeckt
    Wir haben einen der Wartungsschächte für den Abwasserkanal gesetzt (das war ein Sch…)
    Wir haben abertausend Schubkarren Erde, Steine, Dreck, Beton, usw von A nach B gefahren und den kompletten Garten selbst angelegt. Viel selbst geholt aber auch ein paar LKW Erde liefern lassen.
    Und noch 1000 andere Handgriffe wurden von Mir, meiner Liebsten, meinem Vater, Schwiegervater, Schwiegermutter, Onkel, anderen Verwandten und meinen Freunden (ganz dickes Danke an LUB) die letzten Jahre geleistet.

    Und jetzt gleich die Mahnenden Worte an alle die auch viel vor haben. Ich habe trotz anfangs 2 später 3 Kinder nur auf der Baustelle gelebt. Jeden Abend nach der Arbeit bis tief in die Nacht (Danke Nachbarn) fleißig. Habe auf die Jahre meinen ganzen Urlaub und die 250 angesparten Überstunden verbraten. Meine Freunde und Verwandten gequält mir die Leiste gebrochen und viele schmerzende Glieder nicht auskuriert. Ich bin noch lange nicht fertig an vielen Ecken und Enden. Und hab überhaupt keine Lust mehr

    Ich hatte auch einige große Vorteile:
    - Es war brutal viel Werkzeug vorhanden.
    - Meine Eltern und Verwandten sind meine Nachbarn,
    - der Baustoffhandel ist 700m entfernt. (Einkaufen fahren mit dem Sackkarren. :P )
    - wir hatten Zeit
    - großer Autoanhänger 995kg Zuladung
    - Handwerklich nicht ungeschickte Leute

    So nun zum Interessanten das liebe Geld.

    Das Häuschen inkl halber Erschließungskosten und halber Weg ohne Grundstück kostetn uns ca. 485.000€

    Wir haben Einzelgewerke vergeben und alles selbst überwacht. Wir hatten 2 Architekten und einen Bauzeichner bis wir einen Plan hatten. Und die Stadt wollte auch an allen Ecken und Enden Geld für Vermessungen und Genehmigungen und fleißig mitgeredet haben sie auch.

    Rohbau +Putz +Baugrube +Verputzen ~ 200k
    Heizung Lüftung Sanitär ~63k
    Elektrik ~15k
    Fenster ~21K
    Estrich ~9k
    Dach inkl Spengler ~23k
    Türen ~6,5k
    Holztreppe ~7k
    Holzofen ~4k
    Weg und Erschließung ~37k
    Architekten Gebühren ~18k
    Haustüren 2x ~4,5k
    Fließen ~13k
    Sonst. Böden ~7k
    Innenausbau Eigenumfang ~8k
    2 Küchen ~16k
    Außenanlagen (bis jetzt) ~26k (inkl Carport Gartenhaus ein paar kleine Bäume Büsche die Mauern Pflaster usw)

    Und noch xxx „kleine“ Rechnungen wenn man was im Baustoffhandel, Baumarkt geholt hat, sich einen Bagger o.Ä. ausgeliehen hat. Rest.


    So ich hoffe ich konnte dem/der Einen oder Anderen etwas an die Hand geben.

    Mein Tip zum Schluss:

    Wir haben sobald klar war wie groß die Zimmer werden angefangen Fließen Böden usw zu Kaufen wenn sich irgendwo ein guter Preis erzielen ließ und haben alles im Haus meiner Eltern gebunkert das hat etliche tausend Euros gespart. Allein dadurch das wir in Ruhe schauen konnten und abwägen verhandeln und nicht unter Zeitdruck gestanden haben. Allerdings blockiert seit 3 Monaten der sch.. Putz die Garge und seit 2 Jahren stehen (zwar immer weniger) Paletten Pflaster rum.


    Grüße
    Bernhard
     
  2. #2 bauspezi 45, 11.07.2017
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    das war schon eine super Leistung, Bernhard. !!
    wenn viele Verwandte , Bekannte mit helfen, und sich 1 Jahr für die Ferigstellung
    mit vollen Einsatz einbringen ist das vorbildlich, aber es lohnt sich.
    es gibt viele Bauherren die sich zu viel zumuten und nicht die nötige Ahnung haben
    die Familie , Freunde die nach zwei,dreimal helfen nicht mehr gesehen wurden.
    also den Rest schafft Ihr auch noch....
    -
     
  3. #3 ImmoTheKing, 11.07.2017
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    Hallo bauspezi,

    freilich wird alles fertig. Und ohne “Sklaven“ läuft eine Baustelle nicht.

    Es soll auch kein jammern sein ich wollte nur mal den Neulingen mitteilen worauf sie sich da einlassen. Denn das liest man selten nur das man dies und jenes vom Handwerker machen lassen soll aber was es heißt so viel Zeit zu investieren schreiben wenige.

    Wir haben auch nix gespart, weil jeden Euro Arbeitslohn und Handwerker Aufschlag den wir gespart haben, haben wir in besseres Material versenkt. In teure Fensterbretter. Marmorkies, regendusche Wasserfall dusche usw.
     
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