Unsicher bei Dachbodendämmung

Diskutiere Unsicher bei Dachbodendämmung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen! Je mehr ich lese und recherchiere, um so unsicherer werde ich bei der Planung bezgl. der Dachdämmung. Ich besitze eine kleine...

  1. #1 Bratwurstohnesenf, 22.07.2017
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    Hallo zusammen!
    Je mehr ich lese und recherchiere, um so unsicherer werde ich bei der Planung bezgl. der Dachdämmung.
    Ich besitze eine kleine Doppelhaushälfte mit einem Obergeschoss und einem Dachboden.
    (Teilausgebaut vom Vorbesitzer wahrscheinlich in den 70ern für seine Kinder)
    Die Dachkonstruktion entspricht einem Pfettendach mit zwei Gauben und einem einseitigen Walmdach.
    Die folgende Grafik trifft das ganz gut, allerdings fehlt der Walm und der gemauerte Kamin in der Mitte.
    https://static.11880-dachdecker.com/wp-content/uploads/2016/07/Pfettendach-1024x580.jpg

    Mein Nachbar hat neulich seine Hälfte komplett neu eingedeckt und gedämmt.
    Verwendet wurden unter der neuen Ziegeleindeckung Steico 80mm Holzfaserplatten direkt von aussen auf den Sparren und innen 12mm SteicoFlex Holzfaser-Dämmplatten.
    Da ich momentan nicht ausreichend finanzielle Mittel habe um das auch machen zu lassen, habe ich mir überlegt, zumindest im Innenbereich etwas vernüftiger zu dämmen um mittelfristig irgendwann neu einzudecken, um den geforderten U-Wert zu erreichen.
    Den Dachboden benutze ich z.Z. als Elektronikwerkstatt, Lager, Männerrefugium und Büro.

    Der momentane Aufbau von aussen nach innen:
    Roter Hohlfalzziegel von innen längs und horizontal verputzt (Bröckelt immer mehr)
    2,4 x 4,5 cm Dachlattung
    8 x 10,5 cm Sparren (Sparrenabstand 75 cm)
    3 cm Styropor und Tapete (und Wandfarbe ;-)

    Wie man schon sehen kann, gibt es ausser der kaum vorhandenen Dämmung gleich zwei Probleme.
    1. Der Mörtel, der für den Wind-, Insekten- und Flugschnee zuständig ist, bröckelt an vielen Stellen heraus und müsste eigentlich
    Ziegel für Ziegel erneuert werden.
    2. Der Sparren ist nur 10,5 cm stark und müsste für eine ausreichende Dämmung aufgedoppelt werden.

    Um das Problem mit dem bröckelnden Mörtel und den vielen offenen Ritzen in der Ziegeleindeckung zu lösen habe ich mir überlegt
    von innen eine hoch diffusionsoffene Unterspannbahn anzutackern.
    Das heißt rechts und links an den Sparren vertikal eine 4.8 cm breite und 2,4 cm starke Lattung anbringen und auf diese Latten die Unterspannbahn antackern.
    Da die Lattung direkt mit dem Sparren verbunden ist, würde diese samt Unterdeckbahn bei einer Neudeckung erhalten bleiben.
    Mit den 2,4 cm hätte man auch eine ausreichende Hinterlüftung und eindringender Regen oder Flugschnee könnte auf der Unterspannbahn abtrocknen und bröckelnder Mörtel herunterrieseln, ohne die teure Dämmung zu versauen.

    Für die Verdoppelung des Sparren würde ich ein 8 x 6 cm starkes Rahmenholz verarbeiten, auf die Pfetten aufsetzen und an die Sparren schrauben. Damit käme ich auf eine Stärke von 14 cm in die ich die SteicoFlex 036 Holzfaser-Dämmplatten einlegen könnte.

    IMG_1752.jpg

    Bei dem weiteren Vorgehen bin ich mir noch unsicher, ob ich die Kombination Dampfsperre, Lattung und Rigips bauen soll oder könnte man auch gleich OBS-Verlegeplatten direkt auf den Sparren schrauben. Die sollen ja wie eine Dampfbremse wirken, habe ich gelesen.
    Zudem weiß ich noch nicht wie ich das mit dem Spitzboden löse. Dämmung bis zum First, oder Deckenkonstruktion auf Höhe der Mittelpfetten?

    Macht das irgendwie Sinn, was ich mir da ausgedacht habe, oder sind da grobe Schnitzer drin? Z.B. bezgl. Statik.
    Über jede Kritik würde ich mich sehr freuen.
     
  2. #2 Andybaut, 22.07.2017
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    Hallo,

    also im Prinzip kann man das schon so machen, aber man muss sich über einige Dinge im klaren sein und
    ein gewisses Risiko eingehen wollen. Dieses Risiko beinhaltet auch das vermutlich abweichen von Normen und
    Regeln der Technik.

    Die Unterspannbahn geht später bei dir nicht über die Sparren. Eindringendes Wasser in diesem Bereich, trifft also auf den
    Sparren. Jetzt ist der Dachraum einigermassen "luftdurchpült" und alles trocknet gut ab, später ist das nicht mehr so.

    Wohin soll die neue Unterspannbahn entwässern am Tiefpunkt? Das Detail ist knifflig zu lösen.

    OSB kann gehen, muss im U-Wert Rechner gerechnet werden bezüglich Feuchtetransport. Aber das ist ein bischen
    mehr wie nur OSB, dass ist auch die Verbindung der Platten untereinander und der Anschluss an die Wand.
     
  3. #3 Bratwurstohnesenf, 22.07.2017
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    Hallo Andybaut,
    danke für deine Rückmeldung.

    Bezgl. der Hinterlüftung höre ich immer wieder widersprüchliche Aussagen, Der Dachdecker meines Nachbarn meinte sogar, ich solle die Dämmung einfach bis zur Lattung machen, da wegen der Holzfasermatten genügend Trocknungsreserven da wären.
    Wegen der Dachziegelform (Hohlziegel) gibt es zur Lattung hin bis zu 5 cm und zum Sparren bis zu 8 cm Luft.

    Das Problem mit der Entwässerung der Unterspannbahn am Tiefpunkt ist mir auch schon durch den Kopf gegangen.
    Weder die Pfetten oder das Mauerwerk dahinter sollten ja feucht werden.
    Der Dachüberstand ist relativ breit (ca. 60cm) und ist mit lackiertem Rauhspund beplankt.
    Irgendwie muss ich wohl eine Konstruktion machen die bis in den Dachüberstand geht.

    Laut u-wert.net hätte ich mit OSB/3 Platten kein Problem mit Feuchtigkeit.

    u-wert.jpg
     
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