Welcher Aussenputz?

Diskutiere Welcher Aussenputz? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo! Ich weiß nicht welchen Außenputz wir nehmen sollen. Wir haben mit Porenbeton gebaut. Wichtig ist uns das wir ein angenehmes Raumklima...

  1. Jens

    Jens Gast

    Hallo!

    Ich weiß nicht welchen Außenputz wir nehmen sollen.

    Wir haben mit Porenbeton gebaut. Wichtig ist uns das wir ein angenehmes Raumklima haben. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Putze? Silikon und Silikatputze verhindern doch die diffusion von Feuchtigkeit , oder?

    Welcher Putz ist besser?

    a) Mineralputz
    b) Silikatputz
    c) Silikonputz

    Danke

    Jens
     
  2. #2 Hundertwasser, 10.07.2006
    Hundertwasser

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    Mineralputz: billig, relativ hohe Wasseraufnahme, sehr gute Diffusion
    Silikatputz: etwas teurer, etwas geringere Wasseraufnahme, sehr gute Diffusion
    Siliconharzputz: noch teurer, geringe Wasseraufnahme, sehr gute Diffusion

    Mineralputze und Silikatputze werden heute wegen ihrer hohen Wasseraufnahme mit imprägnierenden Mitteln versehen. Dagegen ist die geringe Wasseraufnahme beim Siliconharzputz quasi "eingebaut".

    Während Mineral- und Silikatputze im Laufe der Zeit mehr Wasser aufnehmen bleibt der Siliconharzputz ziemlich stabil. Die höheren Kosten des Siliconharzputzes relativieren sich, da kein Egalisierungsanstrich benötigt wird. Dadurch auch eine kürzere Bauzeit (Trocknungszeit des Putzes, Anstrich).
     
  3. Jens

    Jens Gast

    Danke!

    Vielen Dank für die schöne Erklärung!


    Jens
     
  4. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    lt. WDVS Hersteller

    bei weiß kann Egalisationsanstrich aber muß nicht.
     
  5. jonofe

    jonofe

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    Hallo,

    Wie hoch sind denn ungefähr die Preisunterschiede je qm zwischen diesen 3 Putzvarianten?

    Und wieviel Aufpreis muss man für farbigen Putz (z.B. Pastellgelb oder Apricot) in diesen 3 Varianten je qm kalkulieren?

    Ist mineralischer Putz + Egalisationsanstrich teurer als Silikonputz?

    Grüße

    André
     
  6. totto

    totto

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    Noch einige Fragen zum Thema Außenputz:

    Was ist ein Egalisierungsanstrich und wofür ist er gut?

    Inwieweit ist denn die höhere Wasseraufnahme des mineralischen Putzes ein Problem? Unser Wandaufbau ist Bims/Beton, darüber WDVS und (bisher geplant) mineralischer Putz.

    Hat der mineralische Putz durch höhere Wasseraufnahme eine höhere Anfälligkeit auf Frostschäden oder Ähnliches?

    Falls wir beim mineralischen Putz bleiben: Gibt es da auch noch wesentliche Qualitätsunterschiede? Wie sieht es z.B. mit der Verschmutzungsanfälligkeit aus?

    Grüße und vielen Dank für alle Tips!
    totto
     
  7. totto

    totto

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    Hallo ?

    Wäre supernett, wenn jemand einige Tips geben könnte!
     
  8. #8 MichaelG, 09.08.2006
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    Alles an seinem Ort

    und zu seiner Zeit.

    Glaubensfragen zu beantworten ist gleichbedeutend mit sich in den Sturm zu stellen.

    Auf WDVS mit Polystyrolplatten gibt es mehrere Möglichkeiten zur Beschichtung mit Putz.

    1. zementfreie Armierungsmasse und (eingefärbten) Silikonharz oder Kunstharzputz

    2. mineralischer (kalk/zementhaltig) Armierungsmörtel mit Silikonharz- oder Mineralputz.

    Auf die vermeintlichen Vorteile und Nachteile einzugehen ist eine undankbare Fleißaufgabe.

    Variante 1 ist "weniger risseanfällig" als Variante 2.
    "Früher" traten hier aber nicht selten "Diffusionsschäden" durch die relativ "dampfdichten" organischen "Putzschichten auf. In einer Tauwasserberechnung wird bei dieser Variante meistens Tauwasser in der organischen Beschichtung oder an der Grenze zw. dieser und dem Polystyrol ausfallen... Trotzdem verarbeite ich diese Variante bei kleineren Flächen im Renovierungsbereich "gerne"...

    Die gesamte Detailtechnik ist aber viel umfangreicher auf Variante 2 eingestellt.

    Eine mehr oder weniger größere Schadensanfälligkeit ist bei jeweils korrekter! Ausführung nicht das Thema.

    Ob es bei Variante 2 der Silikonharzputz sein muss möchte ich bezweifeln. Aus diversen Gründen befürworte ich auch den durchgefärbten Silikonharzputz zu streichen, was bei Mineralputz eigentlich eh "Vorschrift" ist. Somit ist der Mineralputz zum Einen preislich "günstiger" bei gleichzeitiger "problemlosererem" Handling bei der Verarbeitung. (Wetter, Maschinentechnik, Restgebinde...)

    Konkrete Fragen lassen sich konkreter beantworten.*sorry*

    *Dazu gibt es bei den Putzherstellern und den "Stuckateurverbänden" ein Merkblatt, das ich nicht abtippen möchte. Ihr Stuckateur kann Ihnen sicher ein Exemplar übergeben.

    Nur wenn das Wasser am Putz! "ansteht" ein Prob. Bei einem EG-Farbanstrich oder "richtigem" Anstrich seh ich da kaum ein Prob.

    #
    Antwort: Ja, wenn Wasser reinkommt unter Umständen schon aber es gilt aus dem Absatz zuvor: "anstehendes" Wasser ist bei "richtiger" Ausführung nich zu erwarten.

    Bei den mineralischen Oberputzen haben die meisten Hersteller verschiedene "Qualitäten" im Angebot. Erkennungsmerkmal: Der Materialpreis.

    Zur Verschmutzung von "gedämmtem Mauerwerk/gedämmten Fassaden":

    Die Verschmutzung hat mit der "feuchten" Fassade zu tun, die durch die Dämmung ja nicht von hinten/innen abgetrocknet wird. Wo es feucht ist setzt sich Staub ab = Schmutz, aber auch Algen...
    Auch deshalb den Putz mit (Silikonharz-) Farbe beschichten.


    MfG Michael
     
  9. totto

    totto

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    Hallo Michael !

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Für mich war es schon sehr konkret. Konkreter wüsste ich mangels Sachkenntnis ohnehin nicht zu fragen :D

    Du hast in Anführungszeichen gesetzt, dass das Anstreichen bei Mineralputz Vorschrift ist. Bisher habe ich bei unserem BT-Haus leider erlebt, dass man sich alles spart, was irgendwie möglich ist. MUSS nun unzweifelhaft gestrichen werden?

    Inwieweit spielt der Putz für die Verschmutzung eine Rolle, wenn er ohnehin überstrichen wird? Gibt es da verschiedene Qualitätsklassen, nach denen man guten von schlechtem Putz unterscheiden kann in Bezug auf Haltbarkeit und Verschmutzungsanfälligkeit?

    Danke und schönes WE schon mal !
    Gruß
    totto
     
  10. #10 MichaelG, 11.08.2006
    MichaelG

    MichaelG

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    Zur EG-Farbe

    Müssen muss man nur sterben...

    Zitat Schlusssatz Merkblatt
    Also Wischi/Waschi. Wichtig ist aber, dass der Auftragnehmer das mit dem Auftraggeber auch besprochen hat, irgendwo/irgendwann... Und natürlich muss es auch jemand bezahlen. Wenn nicht explizit in der Baubeschreibung steht, dass getrichen wird, dann...

    Was steht denn im Vertrag? Haus ist gelb? Oder: Haus erhäklt gelben Farbanstrich?
    Besorg Dir das Merkblatt vom Stucki/Maler der das WDVS ausführt...
    Und dann frag besser nach bevor das Gerüst abgebaut ist.

    Wenn der Putz nicht wegen "Feuchte" verschmutzt kann man sagen, dass je grber de Putzstruktur umso mehr Schmutz setzt sich ab. Allerdings sind bei feinen Putzen dafür die "Laufnasen" von Regenwasser sehr gut zu sehen.
    Zu meiner Lehrzeit wurde immer gesagt, dass organische Putze (Kunstharzputze damals) aufgrund statischer Aufladung schneller verschmutzen als mineralische Putze. Das kommt aber auch stark drauf an wo das haus steht. In feuchten Gegenden (Ruhrgebiet) sehen Putzfassaden grundsätzlich sehr bald "schmutzig" aus.

    Bei erdigen Farbtönen (hellbraun/beige) erkennt man den Dreck erst viel später.


    MfG Michael

    Ergänzung: Die "Qualitätsunterschiede" beim Material sind in der Zusammensetzung zu suchen, Marmormehl statt Quarzmehl, mehr oder weniger Zusätze; manche Hersteller haben auch schon geworben, dass derundder mineralische Edelputz nicht gestrichen werden muss - deshalb im Merkblatt der wischiwaschi-Schlusssatz
     
  11. totto

    totto

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    Bei uns steht zum Außenputz praktisch gar nichts im Vertrag :(

    Eine Gaube soll farblich abgesetzt werden. Wie wurde nicht gesagt.
    Kann man denn den Putz auch gleich farbig auftragen und sich das Streichen so sparen? Falls möglich werden die das bestimmt tun :(

    Marmormehl ist besser als Quarzmehl?
     
  12. #12 MichaelG, 13.08.2006
    Zuletzt bearbeitet: 13.08.2006
    MichaelG

    MichaelG

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    Es wird zumindest mal teurer sein, auch die "Mittelchen" die reingemischt werden, z.B. um die Maschinengängigkeit zu verbessern tragen zum Mehrpreis bei.
    Ich verarbeite die "billigeren" Varianten nicht. Überzeugung? Überzeugung! Bauchgefühl? Bauchgefühl! Was mehr kostet muss einfach "besser" sein und es ist auch besser. Premium heißt doch 10% besser sein und 20% mehr kosten, oder?

    Mineralische Putze sind heutzutage fast alle weiß eingefärbt und können auch bunt/unbunt eingefärbt werden. Dann sollte allerdings wenigstens der Untergrund mit einem, im besten Fall eingefärbten, "Grundiermittel" vorgestrichen werden.

    Was im Stuckateurhandwerk im Vergleich zum Dachdeckerhandwerk fehlt ist ein wie auch immer gestaltetes "Buch" in dem drin steht: "So geht´s und nicht anders. - Basta -

    Die Frage bleibt bei allem: Was will der Kunde und was ist er bereit zu bezahlen?

    Wie unterschreibt Josef so schön? Man bekommt was man "verdient" oder bestellt hat. Und Mark? Enttäuschung ist die Folge falscher Erwartungen. Und was erwartest du?


    MfG Michael
     
  13. totto

    totto

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    Hallo Michael!

    Nochmal vielen Dank für die vielen wertvollen Infos.

    Was wir erwarten? Kein High-End, sondern eine vernünftige Lösung, die in vernünftigem Kostenrahmen machbar ist. Nur ist es so schrecklich schwer zu entscheiden, wie die beiden vernünftig zu definieren sind. Da steht man immer vor der schwierigen Frage, was genau bekommen wir an praktischem Mehrwert für den Aufpreis x im Vergleich zur Standard-Lösung?
     
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