Was bringt der Iso-Kimmstein?

Diskutiere Was bringt der Iso-Kimmstein? im Spezialthema: Wärmebrücken Forum im Bereich Bauphysik; Liebe Experten, wir bauen in Hanglage. Das Untergeschoss wird talseits als Wohngeschoss genutzt, die Räume im Hang bleiben teilweise unbeheizt...

  1. #1 Sandburgenbauer, 31.07.2006
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    Liebe Experten,

    wir bauen in Hanglage. Das Untergeschoss wird talseits als Wohngeschoss genutzt, die Räume im Hang bleiben teilweise unbeheizt mit Ausnahme eines Bades. Die Wohnräume erhalten komplett FBH.
    Bauweise: KS mit Außendämmung (oben VHF, im Erdreich XPS).
    Horizontale Dämmung auf der BoPla (unterm Estrich).

    Weil die KS-Wände zur ungedämmten BoPla prima Wärmebrücken bilden, haben wir im UG durchgehend ISO-Kimmsteine vorgesehen. Nun zeigt sich, dass die Dinger trotz relativ bescheidener Wirkung (Lambda 0,33) recht teuer sind. Ein "richtiger" Dämmstein wie etwa Perinsul wäre aber wohl noch teurer.
    Am sinnvollsten erscheint uns die Investition in eine ordentliche Perimeterdämmung, die ausreichend tief ins Erdreich geht.

    Frage:
    Können ISO-Kimmsteine durch normale ersetzt werden, wenn die Perimeterdämmung bis UK BoPla reicht und talseitig bis UK Frostschürze?
    Oder wäre eine Mischung sinnvoll: Vorne ISO, hinten, tief im Erdreich, normale Kimmsteine?

    Gruß, Peter
     
  2. Bruno

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    Für die Talseite kann ich spontan antworten: eine Perimeterdämmung, die mindestens 300 mm hoch ist (300 mm verlangt auch DIN 4108 Beiblatt 2), ist energetisch besser als der Iso-Kimmstein. Siehe die beiden Bilder in der 2. Reihe der folgenden Simulationsberechnung:
    http://www.gamma2.de/bauphysik/kimmstein/

    Erklärung: Der Psi-Wert gibt an, wieviel Watt pro Meter und Grad zusätzlich durch die Wärmebrücke verschwinden. Je kleiner der Psi-Wert, desto besser.
     
  3. #3 Sandburgenbauer, 31.07.2006
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    Aha, also doppelt gemoppelt.

    Danke Bruno, die Simulationsbilder sind sehr anschaulich!
    Daraus würde ich jetzt schließen: Wenn der Iso-Kimmstein vorne (talseits) in unserem Fall nix bringt, könnte man ihn wohl auch tiefer im Hang weglassen, oder? Durch die Frostschürze aus Beton können wir die Perimeterdämmung ja tief ins Erdreich runterziehen. Und seitlich / hinten, wo die Dämmung nur bis UK Bodenplatte geht, steckt alles tief im Erdreich. (Haus gründet auf der BoPla)

    Dennoch kann ich mirs irgendwie nicht so recht vorstellen. Nehmen wir mal an, mitten unter der BoPla wären im Winter so 10°C. Raum hat 22°C. Dann fließt doch immer noch reichlich Wärme über die KS-Wände in die Platte und damit ins Erdreich ab, oder? Schließlich leiten KS und Stahlbeton ja recht gut.
    Womöglich wäre dann die von uns angedachte Kombination von normalen und Iso-Kimmsteinen sinnvoll. Bloß: Wo Iso und wo nicht Iso?

    Wenn nun aber der Einspareffekt des Iso-Kimmsteins in Kombination mit Perimeterdämmung tatsächlich so mager ist, wie befürchtet, dann stecken wir das eingesparte Geld lieber in die Fenster.

    Besten Gruß, Peter
     
  4. Bruno

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    Für die Innenwand habe ich auch noch einen Link:
    http://www.gamma2.de/bauphysik/kimmstein2/

    Der Kimmstein spart 0,35 Liter Heizöl pro Meter Innenwand und Jahr, dürfte sich also kaum amortisieren. Wenn Fußbodenheizung vorhanden ist, ist auch eine eventuell bedenklich niedrige Oberflächentemperatur im Sockelbereich kein Thema, weil die sozusagen an der Wurzel weggeheizt wird.
     
  5. #5 Sandburgenbauer, 05.08.2006
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    Okay, wir werden nun talseitig eine Frostschürze betonieren, die an den Seiten 3m in den Hang hineingeht (U-förmig) und an der Außenseite bis zur Unterkante gedämmt wird.
    Da wir auf einer Platte gründen und keine Streifenfundamente haben, lässt sich im Hang die Perimeterdämmung aber nur bis UK Bodenplatte (20 cm) ziehen. Sind diese Stellen (ca. 1,50-2m tief im Erdreich) vernachlässigbar?

    Letzte Konsequenz wäre natürlich eine Dämmung unter der BoPla. Aber das käme teurer, wenn man beispielsweise auch den Aufpreis für Edelstahl-Fundamenterder berücksicht.

    Besten Gruß, Peter
     
  6. Bruno

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    Richtig erkannt, bergseitig ist die Situation geringfügig schlechter. Ich würde es vernachlässigen. Die dargestellten Oberflächentemperaturen im Sockelbereich sind mit abgeschalteter Fußbodenheizung (aber +20° Raumtemperatur) simuliert. Bild 2 zeigt die Wärmeströme, hohe Ströme sind rot.
     
  7. #7 Sandburgenbauer, 07.08.2006
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    Danke für die Grafiken!
    Die ursprünglich geplante Bauweise mit Iso-Kimmsteinen ist damit vom Tisch. Kostet stramme 2000,- mehr! Dann lieber die Frostschürze dämmen (200,-).

    Dies wäre wohl die vernünftigste Lösung. Aus dem Bauch heraus ist es aber nicht ganz konsequent, die optimale Rundum-Außendämmung im Keller auszusparen. Nun bietet sich die Bodenplatte ohne Streifenfundamente ja geradezu für eine Dämmung darunter an. Und ausgerechnet im hinteren, hangseitigen Teil ist ein Bad. Da heizen wir eine 30cm KS-Wand auf, die nur vertikal zu dämmen ist.
    Also erwägen wir nun doch noch eine Alternative: das Haus auf 20cm Glasschaumschotter zu stellen. Jetzt könnte man über Bauteilaktivierung nachdenken - Damit aber die Heizung nicht zu träge wird, legen wir einen schwimmenden Heizestrich.
    Nach einer ersten Grob-Kalkulation kostet derer Spaß gar nicht so viel. Liegt ungefähr zwischen der Lösung mit und der ohne Kimmstein. Wir warten jetzt mal das konkrete Angebot des BU ab. Wird's deutlich vierstellig, dann lieber die Spar-Variante.

    Gruß, Peter
     
  8. #8 Sandburgenbauer, 20.10.2006
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    Ergebnis

    Hallo,

    nachdem der Rohbau bereits steht, will ich mal kurz berichten, für welchen Aufbau wir uns nun entschieden haben.

    Von unten nach oben:
    Edelstahl-Fundamenterder
    Schotterschicht + Sand
    8cm XPS WLG 0,36
    Folie, Bopla 23 cm
    Feuchtesperre, 6cm WLG 040, Estrich.
    Die Kellerwände sind mit 12cm EPS WLG 035 gedämmt bis UK BoPla.

    Diese Lösung war billiger als mit Iso-Kimmstein. Und unsere Mauern bekommen jetzt sicher keine kalten Füße.

    Gruß, Peter
     
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