Grundkenntnisse

Diskutiere Grundkenntnisse im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich möchte hier mal eine Anfrage stellen, weil ich denke, hier im Forum gibt es recht kompetente Mitglieder. Im Rahmen meiner...

  1. Gast

    Gast Gast

    Hallo, ich möchte hier mal eine Anfrage stellen, weil ich denke, hier im Forum gibt es recht kompetente Mitglieder.

    Im Rahmen meiner Diplomarbeit will ich einen Roboter konstruieren, der eine Mauer (Plan-Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton) selbständig mauert. Dies soll in einer industriellen Fertigungsanlage stattfinden. Mauerabmessungen können samt Türen und Fenstern in einer speziellen Software visualisiert und damit jeder Stein vektorisiert (Ausrichtung, Lage, Orientierung im dreidimensionalen Raum) werden.
    Da ich aber bautechnisch ein totaler Laie bin, habe ich einige Grundsätzliche Fragen:

    Für unterschiedliche Baustoffe gibt es ja auch unterschiedlichen Kleber bzw. Mörtel, wie stark wird dieser im allgemeinen Aufgetragen, hängt das vom Hersteller des Kleber/Mörtels ab?

    Eine Mauer soll also vorgefertigt und nach dem Abbinden und eventuellen Nacharbeiten auf die Baustelle verbracht werden. Wenn jetzt die Ziegel nach und nach aufeinander gesetzt werden und die Mauer eine angenommene Höhe von 3 Metern erhält (sagen wir mal bei ner 24er Stärke) und 6 Meter lang ist, wie stabil wird sie dann sein, wenn sie gerade fertig gemauert ist. Sie steht zu diesem Zeitpunkt frei! Wie lange muss Sie abbinden, um transportiert werden zu können?

    Wie lange braucht so ein Kleber/Mörtel, bevor er verreckt? Ich frage deshalb, weil eventuell auch viel längere Mauern am Stück gemauert werden sollen (40 Meter) die dann später wieder zersägt werden sollen (z.B. 4*10 Meter). Wenn jetzt der Mörtel auf die volle Länge aufgetragen wird, so dauert es auch eine Weile, bis der Roboter die Lage aufgemauert hat. Kann man hier eine Zeitangabe machen?

    Wo finde ich GUTE weiterführende Berichte, Infos und sonstiges rund ums Mauern?

    Ich bedanke mich schon mal im voraus für Eure Hilfe und Unterstützung.

    Mit freundlichen Grüßen Jörg.
     
  2. MB

    MB Gast

    Erstmal

    Festlegen, über welchen Stein / Ziegel wir hier sprechen. Haben Sie auch die Unebenheiten des Untergrundes berücksichtigt?
     
  3. Jörg

    Jörg

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    Ich kann mich da nicht festlegen, welcher Baustoff verwendet wird, da dieses Projekt möglichst universell gestaltet werden soll.
    Aber ich würde gern mehr zur Verarbeitung von Kalksandsteinen und von Porenbeton (zB. Ytong) erfahren.
    Der Untergrund ist in diesem Zusammenhang eher unwichtig. Es soll ja vorgefertigt werden, also in einer Halle und später dann erst auf die Baustelle geliefert werden und dort zusammengesetzt werden wie ein herkömmliches Fertigteilhaus aus Holzständerwänden.
    Jörg.
     
  4. #4 bauhexe, 14.05.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Hallo Jörg,
    da Du aus Chemnitz schreibst: kennst Du die DDR Blockbauten aus den 60-igern? Dort wurde dieses System auch schon angewendet. Es hat sich aber nicht durchgesetzt, da bei Fertigteilen aus Beton die Transportschäden viel geringer waren und die Produktion schneller und präziser war. Die vorgefertigten Wandteile wurden von Hand in Hallen gemauert und auf die Baustellen verfahren. Vielleicht findest Du in der alten DDR Literatur ein paar interessante Hinweise die Dein Thema tangieren. Schlagwort: Blockbauweise.
    Zum Verarbeiten der heutigen Materialien sei gesagt, dass die Steine egal ob Ziegel, Porenbeton od. KS teilweise erhebliche Tolleranzen aufweisen. Bei Ytong ist z.B. ein regelmäßiges Planschleifen, so ca. nach jeder 3. Reihe, erforderlich. Im herkömmlich gemörtelten Mauerwerksbau kann in jeder Fuge ausgeglichen werden. Dein Roboter braucht also eine Nivilierfunktion, die die Wasserwaage der Maurer ersetzt.
    MfG Hexe
     
  5. MB

    MB Gast

    Machen die Wessis auch

    Wände vorfertigen. Hat sich aber nie richtig durchgesetzt. Aber auch diese in der Halle vormontierten Wände (Ob Stein oder Holz ist egal) werden von Menschen zusammengesetzt. Aus obengenannten Gründen.

    Das kann höchstens eine Doktorarbeit für die Grundlagen geben, warum es NICHT geht. Der Ansatz muß ganz anders gewählt werden. Bauen ist eben komplexer als man (insbesondere Bauherren) glaubt.
     
  6. Jörg

    Jörg

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    Na so leicht lasse ich mir aber nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Es gibt schon Lösungen für das automatische errichten von Mauern. Schaut doch mal unter:

    http://www.lissmac.com
    oder
    http://www.rimatem.de

    Die Maschinen fertigen teilweise auch vollautomatisch. Sie sind jedoch viel zu teuer. Ich schätze mal einen Stückpreis von 500000€.
    Was den transport angeht, gibt es auch heute schon Fertighaushersteller, die Massiv bauen:

    www.roetzer-haus.de

    Mein Ziel ist es jedoch, eine Umgebung mittels einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) zu schaffen, die mit fast jedem Handelsüblichen Roboter funktioniert. Die Preise für ein solches System würden weit darunter liegen.

    Machbar scheint es allemal.

    Leider habe ich aber noch keine Fragen beantwortet bekommen, die mich wirklich interessieren. Zum Beispiel Abbindezeit und Stabilität einer fertigen Wand. Ich hoffe, es findet sich doch noch jemand, der mir weiterhelfen kann.

    Ciao, Jörg.
     
  7. MB

    MB Gast

    Dumm ist, wer nachdenkt

    Mir fiel keine andere Überschrift ein :)

    Ich bin mit dem Thema ziemlich vertraut, weil einer unserer Kunden etwas ähnliches im Bereich der Robotertechnik ausforscht (Klar: UNI Dortmund in Sichtweite).

    Aber nochmal: die Frage ist so nicht zu beantworten. Welche Aushärtezeiten bei welchem Stein mit welchem Mörtel bei welchen Bedingungen? Welche Stabilität? Druck, Zug, Biegezug, Biegedruck, Torsion, Momente oder welche denn nun?

    Was ist eine fertige Wand? Mit aussteifenden Wänden oder ohne? Welche Länge, welche Dicke, welche Höhe?

    Nein, Sie sollen nicht aufgeben, aber Sie sehen die Komplexität offensichtlich noch nicht.

    Empfehlung: selber mauern gehen, und wenn es als Hilfsarbeiter ist.
     
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