Nachträgliche Kellerabdichtung

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  1. stebug

    stebug

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    Hallo,

    wir bauen derzeit ein EFH und sind bereits beim Innenausbau. Jetzt hat sich herausgestellt, dass der Bauunternehmer/Architekt das Bodengutachten nicht erstellen ließ und Sandboden (wie bei den benachbarten Bauplätzen) angenommen hat. Deshalb wurde der Betonkeller mit einer Bitumenschicht (gegen nicht-drückendes Wasser) und einer Perimeterdämmung (Styrodur) versehen.
    Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich doch um einen Lehmboden handelt. Dies hat das nachträglich erstellte Bodengutachten ergeben. Die Lehmschicht endet ca. 1 m oberhalb der Bodenplatte. Darunter folgt Sand.

    Jetzt muss nachgebessert werden. Der Bodengutachter schlägt alternativ drei Möglichkeiten vor:
    1. Dränage
    2. Verfüllung des Bodenraumes um den Keller mit versickerungsfähigem Material (Kies)
    3. Abdichtung der Kelleraußenwand gegen drückendes Wasser.

    Wir tendieren zu Lösung 1 oder 2. In jedem Fall müssen die Kellerwände ausgegraben werden.

    Wer hat Erfahrung damit? Was sollten wir tun? Welche Lösung ist die beste? Welches die preisgünstigste? Worauf ist zu achten?

    Vielen Dank für Eure Antworten!
     
  2. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Also

    1.) Wo soll die Dränung angeschlossen werden?? ist das in Ihrer Gemeinde/Stadt überhaupt erlaubt???

    2.) Auch wernn das neue Erdreich versickerungsfähig ist bleibt das Wasser immer noch im Arbeitsraum stehen.

    Also würde es (wenn nicht möglich) beim Lastfall 6 der DIN 18195 enden. Hier wäre nicht Geiz (billig) sondern ordentliche Ausführung nötig.

    Abdichtung mit Bahnen gem. DIN 18195 - 2 oder auch eine korrekt ausgeführte Bitumendickbeschichtung würden hier funktionieren. Was sagt der Planer der das Ding verbügelt hat ???
     
  3. stebug

    stebug

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    Hallo Robby,
    vielen Dank für Deine Antwort.
    Ich verstehe nicht ganz, warum das Wasser im Arbeitsraum stehen bleibt, wenn es sich um versickerungsfähiges Material handelt. Was sollte mir das sagen?
    Welche Methode würdest Du empfehlen? Natürlich mit ordentlicher Ausführung?
    Weshalb Geiz?
     
  4. #4 butterbär, 19.10.2006
    butterbär

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    betonkeller können unter umstäönden auch anders abgedichtet werden.

    zunächst sollte die betongüte festgestellt werden. die meisten heute gebauten keller aus beton erreichen nach gewisser zeit eine betongüte mit wu eigenschaften. wird eben diese eigenschaft nachgewiesen, ist es unter umständen möglich den keller durch verpressen der arbeitsfugen und risse dichtzubekommen ohne, dass man aufgraben muss.

    (wu - wasserundurchlässig)

    hier wird im prinzip nachträglich eine "weisse wanne" hergestellt.

    hierzu solltet ihr allerdings einen sachverständigen mit entsprechendem fachwissen zu rate ziehen.

    ausserdem ist es sache des bauherren die für die planung notwendigen mittel bereitzustellen - dazu gehört unteranderem auch das bodengutachten - macht nur keiner mehr, weil sie allle den geologischen röntgenblick haben und eine baugrube auch auf deren langfristiges verhalten einschätzen können - ich kann das nicht und viele bauunternehmer haben sich da auch schon übelst verschätzt.

    pflicht des architekten ist es allerdings dies, im rahmen seiner beratungspflicht und innerhalb der grundlagenermittlung (lph. 1) zu erwähnen und sich gegebenenfalls für diesen punkt aus der haftung befreien (haftungsauschluss) zu lassen. hat er das nicht gemacht, zahlt auch seine haftpflichtversicherung nichts - ist der architekt arm, bleibt der bauherr auf seinen mängeln sitzen.

    macht schon sinn die architekten ordentlich zu bezahlen - dann könnt ihr ihm wenigstens seinen porsche pfänden und mit der kohle eure mängel richten lassen.
     
  5. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Die Baugrube

    ist aus versickerungsfähigem Erdreich aber drunter sind wenig duchlässige Schichten. Dann baut man praktisch in einer Badewanne. Wasser versickert durch den durchläsigen Boden und bleibt auf dem wenig versickerungsfähigen Erdreich stehen.
     
  6. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Mit dem Geiz

    ist dieser Satz gemeint: Wer hat Erfahrung damit? Was sollten wir tun? Welche Lösung ist die beste? Welches die preisgünstigste? Worauf ist zu achten?

    Bei Ausführung mit KMB darauf achten das nicht irgendwer irgendeine schwarze Pampe irgendwie auf die Wand matscht.

    Bei Abdichtung mit Bahnen würde ich die Zunft mit den schwarzen Hosen also die Kollegen Dachdecker empfehlen.
     
  7. stebug

    stebug

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    Hallo Robby,

    der Bodengutachter meint, dass der Untergrund ab ca. 1 m oberhalb der Bodenplatte des Kellers aus gut versickerungsfähigem Sand besteht. Die Gefahr der "Badewanne" besteht laut ihm nicht.

    Und, Robby, bitte nicht preisgünstig mit billig verwechseln. Es geht in erster Linie um eine fachgrechte und sinnvolle Lösung. Sind mehrere möglich, ist es durchaus denkbar, sich für die Preisgünstigere zu entscheiden.

    Hallo Butter,

    das Bodengutachten war mit Bauunternehmer und Architekt abgesprochen, nur haben Sie den Auftrag, es einzuholen, vergessen oder vergessen wollen.
     
  8. #8 butterbär, 20.10.2006
    butterbär

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    Wer hätte es beauftragen sollen...?

    Ist denn die Baugrube noch offen?
     
  9. stebug

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    Hallo Butter,

    der Bauunternehmer hatte den Auftrag, zusammen mit dem Architekten das Gutachten einzuholen. Der Architekt sollte dann das Haus entsprechend den Ergebnissen des Gutachters planen.
    Da das Haus in einem Baugebiet steht, in dem es eigentlich nur Sandboden gibt, dachten sie vielleicht, man könne sich das Gutachten sparen. Ist aber nicht so!
    Als wir gemerkt haben, was läuft, haben wir auf die nachträgliche Erstellung des Gutachtens bestanden.

    Die Baugrube ist nicht mehr offen. Jetzt wird nochmal aufgegraben. Die Kosten trägt der Bauunternehmer.
     
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