Wer erstellt einen bedarfsbezogenen Energieausweis

Diskutiere Wer erstellt einen bedarfsbezogenen Energieausweis im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; für 80, ,-- ... 120 Euro ??? Nun mal ran und nicht lange zögern, hier kann sich jeder melden, der in der Lage ist, das für ein Bestandsobjekt bis...

  1. BJ67

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    für 80, ,-- ... 120 Euro ??? Nun mal ran und nicht lange zögern, hier kann sich jeder melden, der in der Lage ist, das für ein Bestandsobjekt bis zu 4 WE für diesen Preis zu erstellen. Mindestlöhne für Architekten, Ingeneure etc. gibts doch nicht, eventuell kommt ja die Zahl 80...120 noch in die HOAI :irre

    Woher ich das habe ? Presseartikel heute Aussage von Herrn Tiefensee :

    [​IMG]

    Sollte man da nicht mal Kontakt mit dem Wirtschaftsministerium aufnehmen oder gibts nachher fürs Ausstellen des Passes 80...120 Euronen, für die Datenerfassung und die Berechnung nochmal zusätzliche Stundensätze.

    Manchmal beweisen unsere Politiker, das Sie nicht wissen wovon sie reden ! :yikes
     
  2. #2 butterbär, 26.10.2006
    butterbär

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    ... und wissen was sie tun.

    Diese arroganten Sesselfurzer legen anderen nahe den Gürtel enger zu schnallen, schreiben denen schliesslich noch vor, was sie verdienen dürfen und selber verfügt man über mehrere Einkommen, abgesicherter Altersvorsorge und sonstigen Vergünstigungen. Dieses Pack hat doch schon längst den Boden unter den Füssen verloren.

    Was dabei herauskommt ist, dass sie so einen nicht unbeträchtlichen Teil unsere Bevölkerung in die Hände von Scharlatanen und Rattenfängern treiben.

    Man sollte diese Leute anzeigen wegen fahrlässigem Umgang mit vom Wähler übertragenen Pflichten und Vernachlässigung der Loyalität gegenüber der eigenen Bevölkerung.

    Wenn man bedenkt, das der Hartz4 Namensgeber einem Gremium beiwohnte, welches das verhuren von Millionenbeträgen organisierte, wird einem bei der blinden Wirtschaftshörigkeit unserer Politiker und deren Auswahl scheinbar kompetenter Problemlöser aus eben diesen Kreisen doch nur noch speiübel.

    Langsam bekomme ich Angst um unser Land.
     
  3. #3 VolkerKugel (†), 26.10.2006
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    In der Ruhe ...

    ... liegt die Kraft. Soll´s doch machen, wer will :konfusius .

    Zitat aus einem Rundschreiben zu diesem Thema:

    Ich frage mich hier: „Wo leben diese Leute?“

    Für 80 bis 120 € (wahrscheinlich einschl. USt) soll ich gottweißwohin zu einem Häuschen fahren, eine Gebäudeaufnahme machen (nach welchem „vereinfachten Verfahren“ eigentlich?), evtl. vorhandene Unterlagen sichten, wieder ins Büro fahren, die erforderlichen Berechnungen und Modernisierungsempfehlungen konzipieren und mit Hilfe einer noch zu kaufenden Software (in die ich mich ja auch erstmal einarbeiten muss) in den Rechner eingeben, auf dem noch anzuschaffenden beidseitig druckenden A3-Farbdrucker ausdrucken und für 1,45 € verschicken.

    Na Mahlzeit. Wenn ich das alles richtig runterrechne, lande ich bei einem 1 Euro-Job.

    Und dann hafte ich auch noch dafür! In Baurecht 8/06 hat sich bereits Kamphausen ab S. 1208 Gedanken über die „Expertenhaftung für mangelhafte Energieausweise nach der neuen EnEV 2006“ gemacht, obwohl´s die noch gar nicht gibt! Da wird´s im Streitfall nichts nützen zu argumentieren: „Ich hab´ doch nur 67,22 € (ohne 19%) dafür gekriegt.“

    Nein, liebe Kolleginnen und Kollegen, aus diesem „Geschäft“ sollten wir uns tunlichst heraushalten. Schade eigentlich. Hätte ein nettes 2. Standbein werden können.
     
  4. BJ67

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    Hallo Volker,

    gibts das Rundschreiben als Protestschreiben, so mit Unterschrift drunter und ab an Herrn Tiefensee (wenn ja wo) oder ist es nur informativ ?

    Danke Bernd
     
  5. #5 butterbär, 26.10.2006
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    Ob eine Behörde imstande wäre diesen Wisch für 120 Euro auszufertigen?

    Da kostet doch schon alleine das Stempeln des Antrages auf vorraussichtliche Absicht zur Beantragung eines Verfahrens zur Beschleunigung der Gebäudevoruntersuchung 100 Euro.

    Vorausgestezt man hat einen Atemberechtigungsausweis mit gültigem Lufterwerbsschein. :deal

    Das mit der Haftung ist ja die noch grössere Sauerei. Ähnlich sehe ich auch die Situation zur Abschaffung der HOAI.

    Immer mehr Vorschriften, Regelungen und Richtlinien, dass du bald nicht mehr weisst wo oben und unten ist - man erwartet eine entsprechende Fortbildungsmotivation (in Hessen gibt es dafür sogar ein Punktesystem) - aber verdienen darf man nix mehr und der ganze Mist verfolgt dich auch noch dein Leben lang wenn du mal nicht aufpasst.

    Produkthaftung und Verbraucherschutz ist ja OK, man ist ja selbst Verbraucher - aber es sollte nicht soweit kommen, dass man auf diese Art und Weise ganze Branchen ausrottet.

    Was passiert diesen Herrschaften denn, wenn sie einen Bock bauen... sie übernehmen ehrenhaft die Verantwortung und treten zurück... klasse... wird man halt Frührentner mit einer saftigen Ministerrente und schreibt noch seine verlogenen Memoiren.

    Das mach ich in Zukunft auch so... tut mir leid lieber Bauherr, dass dein Häuschen den Hang runter gerutscht ist... ich übernehme natürlich für alles Ungemach die volle Verantwortung und trete hiermit von meiner Verpflichtung dir ein ordentliches "Werk" zu erbringen zurück... dumm gelaufen halt.

    Man sollte den Architekten erlauben, um im Preisdumping überleben zu können, als Dienstleister mit reduziertem Risiko, nicht gesamtschuldnersich haftend und auch nicht für jeden Bockmist, den andere angerichtet haben, verantwortlich, am Markt auftreten zu dürfen.

    Dann kann ich auch Bauanträge für 500 Euro erstellen.

    Ist viel - ich weiss, aber immerhin muss ich davon ja noch 10 Euro an meine 25 Mitarbeiter in Kalkutta überweisen.

    Dann ist auch so ein Gebäudepass mal für 60 Euro drin... :28:

    PS: Den mach ich auch schwarz für nen Fuffi... hab da ein Programm... muss nur auf´s Knöpfchen drücken... schwuppdiwupp... da isser.
     
  6. Bruno

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    Die Kunst ist, die passende Software zu entwickeln. Letzen Endes genügt es, wenn dort eine Typologie von ca. 30 Gebäuden und 10 Anlagen hinterlegt ist. Als einzige Eingaben werden Baujahr und BRI verlangt, dann noch 2 Klicks in der Typologie. Da die "initiale Energieberatung" (= 2 Vorschläge zur energetischen Sanierung) ebenfalls nur eine Funktion der Typologie ist (bei einem Häuschen aus den 60ern empfiehlt man immer Fenstertausch und neuen Kessel), können die beiden Textbausteine ebenfalls automatisch ausgeworfen werden.

    Eine solche Software könnte dann 30 (Gebäude) * 10 (Anlagen) * 100 (Baujahre) = 30.000 Varianten von Ausweisen produzieren, jeweils noch variiert mit dem BRI. Das Ergebnis durch das dena-Druckmodul gejagt ergibt passable vorzeigbare Energieausweise.

    Ich werde so ein Ding mal in php programmieren, ist nicht viel mehr Aufwand wie seinerzeit der Konfusius www.falscher-dampfer.de ;) Ausgabe als pdf, das verlagert die Druckkosten auf den AG. So bekommt der Name meiner Domain epass-online gleich eine ganz andere Bedeutung :)

    Zur Qualität der so erzeugten Ausweise: die Wohnungswirtschaft hat doch unabhängig mehrere Ausweise für ein Mustergebäude rechnen lassen. Streuung des Ergebnisses über 50%. So genau wird mein epass-Konfusius auch :)
     
  7. Lukas

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    Bri

    klingt wie BMI (Bodymaßindex) :bounce:

    :winken
     
  8. #8 butterbär, 26.10.2006
    butterbär

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    Ein bunter Strauss an Energiepässen sozusagen, aus denen sich der Bauherr einen ziehen darf... was spannendes, was zum spielen... fast schon Ü-Ei würdig.

    In jedem 7. Ei ein Gebäudepass... das bringt mich da auf eine Idee...hehehe :e_smiley_brille02:
     
  9. #9 planfix, 26.10.2006
    planfix

    planfix Gast

    hey, das gilt je WE, oder?:28:
    bei 6 WE x 120€ = 720€:fleen
    bei 144WE (wohnblock Typ P2, oder WBS 70) x 80€ = 11520€
    ist doch ok! oder? :biggthumpup:
    Ich mach den Block!:lock
     
  10. JDB

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    Ich will ne Lizenz !:D
     
  11. BJ67

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    Ja, Ja und mit Brunos neuer Software "epass-Konfusius" schaffst du bei nur 1 Farbseite/min locker 3 Blöcke am Tag, rechstliche Zeit zum Tonertausch. Macht nen ganz vernünftigen Stundenlohn.
     
  12. #12 VolkerKugel (†), 26.10.2006
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    Das ...

    ... war nur informativ an meine Kolleginnen und Kollegen im Berufsverband.
    Und außerdem müsste das an Herrn Glos gehen, der hat sich durchgesetzt.

    Protestschreiben zum Runterladen gibt´s bei www.bauschaeden-forum.de vom Nachfolger des Bauschadenpabst Probst, Herrn Bolle (dessen Argumentation ich mich aber nicht so ganz anschließen kann).

    @Bruno: es waren 70% Abweichungen :konfusius .
     
  13. #13 butterbär, 27.10.2006
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    Habt ihr wirklich noch das Gefühl, das nehmen die noch wahr und zur Kenntnis?

    Ich habe seinerzeit als die Diskussion um die Abschaffung der HOAI anstand, an der Aktion der AK BW mitgemacht und jeden meiner (auch nicht von mir gewählten) Bundes- und Landtagsabgeordneten angeschrieben.

    Die Antworten waren nahezu identisch... Wettbewerb und das übliche Geschwafel halt.

    Drauf gesch... auf die Bande hab ich mich noch nie verlassen - kann nur sein, dass die bald ohne Volk dastehen, wenn man die Abwanderung unserer qualifizierten Kräfte zur Zeit so mitverfolgt.
     
  14. Bruno

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    Der Spiegel hat den Energiepass und das Dämmen entdeckt:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,445103,00.html

    Ich wollte den Artikel erst in bauforen.de verlinken, aber so ein Mist kommt mir da nicht rein. Ein paar Zitate aus dem Meisterwerk:

    "Vor allem wird es wohl ein großartiges Geschäft für sogenannte Energieberater, die die Pässe ausstellen sollen."

    "Ein sogenannter K-Wert für die unterschiedlichen Material gibt an wie viel Watt Energie bezogen auf einen Quadratmeter unter Berücksichtigung der bestehenden Temperaturdifferenzen zwischen drinnen und draußen (ausgedrückt in Kelvin) verloren geht. Gute Dämmmaterialen wie Schafwolle (0,37 bei 10 Zentimeter Materialdicke) oder Styropor (0,3) haben geringere Werte als beispielsweise Blähton (1,3) oder Zellulose (0,45)."

    "Ebenfalls führt die Dämmung von südwärts gelegenen Fassaden zu dem gegenteiligen Effekt - das natürliche Sonnenlicht und seine Wärme werden fern gehalten."
     
  15. BJ67

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    Naja, wenn wir mal

    nichts mehr zu tun haben, können wir immer noch Artikel für den Spiegel schreiben, das beruhigt. :biggthumpup:
    Dann aber mit verünftigen Hintergrundwissen. Aber ob das da überhaupt jemand will...
     
  16. #16 VolkerKugel (†), 27.10.2006
    Zuletzt bearbeitet: 27.10.2006
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    Ich für meinen Teil ...

    ... lehne mich jetzt erstmal ganz entspannt zurück und warte auf das Vorliegen des endgültigen Referentenentwurfs und das Ergebnis der noch ausstehenden Anhörung und die Entscheidung des hier zustimmungspflichtigen Bundesrats und freue mich auf noch viele sicherlich spannende Beiträge in der Öffentlichkeit nach dem Motto: "Es ist zwar schon Alles gesagt - aber noch nicht von mir!"

    Nachtrag:
    Was ich aber nicht mehr haben will ist Werbung für Software zur Erstellung des rechtssicheren Energieausweis nach EnEV 200x :konfusius .
     
  17. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    nun es tendiert zu EnEV und Co neu ab 2008
     
  18. #18 Christian Wolz, 05.04.2007
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    Leider nicht...

    § 17 Nr. 3 Referentenentwurf: "Energieausweise werden für Gebäude ausgestellt. Sie sind für Gebäudeteile auszustellen, wenn die Gebäudeteile nach § 22 getrennt zu behandeln sind." (= gemischt genutzte Gebäude)

    Na ja, ich habe am 26.10.2006 nicht das Wirtschaftsministerium, sondern Herrn Tiefensee persönlich angeschrieben und sogar (unerwarteter Weise) am 30.11. Antwort aus Berlin bekommen. Darin schreibt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:

    "[...] Die Hintergründe seiner (Tiefensee, Anm. d. Verf.) Bemerkungen zu den erwarteten Kosten eines Bedarfsausweises erläutere ich Ihnen gern. Vorab möchte ich aber hervorheben, dass der Verordnungsgeber - d.h. die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates - in der Energieeinsparverordnung die inhaltlichen Mindestanforderungen an die künftigen Energieausweise festlegen wird. Gegenwärtig liegt dazu der Referentenentwurf vom 16.11.2006 vor. Auf dessen Konzept beziehen sich die angesprochenen Äußerungen. Selbstverständlich ist niemand gehindert, höhere Anforderungen - in diese Richtung scheinen Ihre Überlegungen zu gehen - für die Erstellung eines Energieausweises vertraglich zu vereinbaren. Öffentlich-rechtlich wird es aber allein auf die Einhaltung der Anforderungen der Verordnung ankommen.

    Zu den genauen Kosten der Energieausweise sind verlässliche Angaben nicht möglich, weil eine staatliche Gebührenordnung nicht vorgesehen. Die Preise müssen sich erst noch am Markt bilden. In diesem Zusammenhang teile ich Ihre Auffassung, dass ein Energieausweis um so teurer in der Erstellung wird, je genauer das Gebäude erfasst werden muss.
    Anhaltspunkte für Kostenschätzungen ergeben sich aus dem Referentenentwurf. Die Bundesregierung hat darauf Wert gelegt, die Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass der Ausweis einerseits zu möglichst geringen Kosten erstellt werden kann und andererseits die energetischen Eigenschaften des Gebäudes so abgebildet werden, dass Kauf- und Mietinteressenten ein Vergleich ermöglicht wird. Der Eigentümer oder Vermieter soll prinzipiell zwischen einem ausführlichen - damit auch teureren - Verfahren mit Objektvisite und einem vereinfachten Verfahren ohne Aufsuchen des Objekts wählen dürfen. Zur Begrenzung des Ermittlungsaufwands und der Kosten sind verschiedene Maßnahmen im Rahmen des vereinfachten Ermittlungsverfahrens vorgesehen. Das vereinfachte Verfahren - nur auf dieses bezieht sich die Kostenschätzung von Herrn Bundesminister Tiefensee - zeichnet sich vor allem aus durch

    • eine deutlich vereinfachte Aufnahme der Gebäudedaten (vereinfachte Aufmaße, bestimmte Pauschalierungen);

    • die (freiwillige) Bereitstellung von Gebäudedaten durch den Eigentümer, wie schon in verschiedenen Bundesländern bei freiwilligen Energieausweisen erfolgreich praktiziert;

    • die Verwendung von baufachlich gesicherten Erfahrungswerten zu den energetischen Eigenschaften von Bauteilen und technischen Anlagen, wenn konkrete Angaben zum Gebäude fehlen; ein Rückgriff auf Tabellenwerte ist gerade bei Altbauten nicht selten unumgänglich, weil solche Informationen dem Eigentümer vielfach nicht vorliegen und eine individuelle Ermittlung (z. B. des Wandaufbaus) zeitlich und wirtschaftlich zumeist nicht vertretbar wäre.

    Mit diesen Möglichkeiten kann das mit der Einführung des Energieausweises verfolgte Ziel größerer Transparenz erreicht werden, ohne dass die allgemeine Akzeptanz dieses Instruments - wegen Überteuerung - Schaden nimmt. Wie viele Arbeitsstunden der jeweilige Ersteller eines Energieausweises bei Anwendung dieser Rahmenbedingungen letztlich benötigen wird und welches Honorar er dafür in der jeweiligen Wettbewerbssituation ansetzen würde und auch durchsetzen kann, entzieht sich einer allgemeingültigen Aussage. Dass ein der Energieeinsparverordnung entsprechender Energieausweis in vielen Fällen, wenn auch nicht stets, innerhalb von zwei bis drei Arbeitsstunden wird erstellt werden können, halte ich für durchaus plausibel."


    Da kann sich ja nun jeder seine eigene Meinung bilden. Warum aber dann überhaupt eine Zahl in die Welt gesetzt wird, ist mit unerklärlich. :motz

    Schöne Grüße aus Badisch-Sibirien!

    Christian
     
  19. #19 VolkerKugel (†), 05.04.2007
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    Ich bin ...

    ... nach wie vor entspannt :Roll .

    Wer sich mit der vom BMVBS angesprochenen Murksversion aufs Haftungsglatteis begeben will, soll das ruhig tun und nachher mit seiner Versicherung ausfechten :mauer .
     
  20. Eric

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    Es wird Euch keiner beauftragen. Haus und Grund hat den Verbrauchsausweis propagiert. Der kommt alternativ. Bis 4-Familienwohnhaus ist der 10- Jahr gültig, wenn er noch in diesem Jahr ausgestellt wird.

    Die Ableseheinis stehen schon in den Startlöchern. BRUNATA hat angekündigt, den Verbrauchsausweis für unter 30 EUR pro Objekt mit der Heizkostenabrechnung zu erstellen. Von den anderen gibts ähnliche Aussagen. Da glaubt doch kein Mensch mehr daran, daß Bedarfsausweise in nennenswertem Umfang nachgefragt werden.

    Alle angebotenen und bereits besuchten Seminare für die Katz. Nix mit 2. Standbein.

    Da war die Ablesemaffia mal wieder schneller.
     
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