Keller verputzen, Sand+Hydraulischer Kalk

Diskutiere Keller verputzen, Sand+Hydraulischer Kalk im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo in die Runde, ich habe mal eine Frage bzgl. Innenputz. IN unserem Haus haben wir angefangen die Kellerräume zu verputzen. Statt der teuren...

  1. #1 gandalf_x, 08.11.2006
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    Hallo in die Runde,
    ich habe mal eine Frage bzgl. Innenputz.
    IN unserem Haus haben wir angefangen die Kellerräume zu verputzen. Statt der teuren Variante mit Sackware und Putzmaschine, haben wir die umständlicher Methode mit Zwangsmischer, Sand und hydaulischen Kalk gewählt. Dabei stoßen wir auf diverse Problemchen. Zum Keller sei gesagt:
    Teils unbeheizt mit HBL4 Steinen vermauert, teils zur warmen Gebäudehülle gehörend mit Bimssteinen 0.14, Trennwand mit Pororon gemauert. Die Proronwand haben wir grundiert.
    Welche Mittel gibt es, um einen solchen Putz nach auftragen länger verarbeitbar zu halten. Vornässen des MAuerwerkes bringt schon viel. Gibt es andere Möglichkeiten? Zusatzmittel?

    Eine weitere Frage zum anschließenden Anstrich:
    Wir möchten anschließend möglichst günstig die Kellerwände weiß streichen. Dazu schwebt uns eine Silikatfarbe vor.
    Abgesehen von diversen Industrieprodukten, kann man eine solche Farbe kostengünstig selber herstellen? Mehraufwand wie öfteres aufrühren oder ungleiches Deckverhalten, bzw. mehrmaliges streichen sollen nicht das Thema sein.

    Wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.
    MfG
    gandalf_X
     
  2. #2 Hundertwasser, 08.11.2006
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    Zusatzmittel für Putze gibt es. Der Putz an sich ist allerdings nicht ganz mein Metier deswegen warte mal andere Antworten ab.

    Als Alternative zur Silikatfarbe kannst du auch Kalk streichen. Kalkfarben kann man fertig kaufen oder selber herstellen indem man Weißkalkhydrat mit Wasser anrührt. Die hergestellte Kalkmilch sollte eher wässrig dünn sein als pastös. Bei Innenanstrichen kann man auf ca. 10 Liter Farbe einen Esslöffel Leinöl zugeben, das verbessert die Streichfähigkeit.

    Die Kalkmilch muss in mehreren Arbeitsgängen (3 - 4) dünn aufgetragen werden. Vor dem ersten Anstrich kann der Putz mit Wasser angefeuchtet werden oder der neue Putz wird "fresco" gestrichen, also wenn er gerade erst abgebunden hat und noch feucht ist.

    Allerdings ist der Kalkanstrich nicht sehr Abriebfest, nicht wischbeständig. Außerdem kann er leicht abplatzen wenn die Kalkmilch zu dick war.
     
  3. #3 MichaelG, 08.11.2006
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    Hmm

    also ob das was is/wird?

    Mit hydraulischem Mörtel auf Mauerwerk mit WLG 0,14 und besser? Hmmm

    Ob der net zu fest wird? Ob da ne "magere" Mischung eher als P I net besser wäre?

    Stark saugende Untergründe vorstreichen evtl. mit ISOLAX, im Fachhandel (stuckateurbedarf)

    Zusätze gibts bei Wacker-Chemie, aber eher für den Industriekunden...

    Ansonsten Anmischen nach DIN 18 550..

    Natürlich ist der Putz nicht so "geschmeidig" zu verarbeiten wie ein Werkmörtel...

    ....

    Das ist aber nu mal ne Bastelanleitung. Hast Du wenigstens den "richtigen" Sand? (Putzersand also Grabsand?)

    MfG Michael
     
  4. #4 gandalf_x, 08.11.2006
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    Hallo und danke erstmal für die Antworten.
    @ Hundertwasser:
    Ja, damit habe ich bei unserem jetzigen Haus (Fachwerk mit Lehm und Kalkputz) experimentiert. Alle möglichen Fehler mit eingearbeitet, von kein Leinöl (hoher Abrieb, schlecht streichbar) bis zu viel Leinöl (vergilbt und riecht lange) alles probiert. Deshalb mein Vorhaben diesmal Richtung Silikatfarbe. Kann man diese auch selber anrühren? Hats Du da einen Tip?

    @ MichaelG
    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich diese Bedenken auch. Nun denn, wir werden es ggf. sehen. Ansonsten, wie kann ich für die restlichen Wände eine magere Mischung herstellen? Habe vor Zeiten auch mal mit eingesumpften Kalk gearbeitet. Das war mir allerdings doch ein wenig zu aufwendig.
    Was verstehst Du unter Putzersand? Habe schon mal den Begriff "Schmiersand" gehört, als zweite Lage und zum glattziehen. Wir verwenden gewöhnlichen Rheinsand mit seinen Facetten. Ich achte nur darauf, dass er aus der Mitte des Haufen genommen wird, damit ich nicht allen Dreck vom Lagerplatz mitbekomme.

    Schönen abend
    gandalf_x
     
  5. #5 Hundertwasser, 09.11.2006
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    Bindemittel der Silikatfarbe ist Kaliwasserglas. Kaliwasserglas gewinnt man durch Zusammenschmelzen von 3 Teilen Quarzsand, 2 Teilen Kaliumcarbonat und 0,2 Teilen Kohle (alles fein pulverisiert). Das so erhaltene, feste Gemisch aus Kaliumsilikat und Kieselsäure wird in grossen Druckkesseln mit überhitztm Wasser in eine sirupartige Lösung verwandelt.

    Eine weisse Kaliwasserglasfarbe erhält man z.B. durch Verrühren von 70 Teilen Christobalitmehl in 100 Teilen einer 10%igen Kaliwasserglaslösung. Falls man farbige Anstriche wünscht, kann man farbige Pigmente zu einem Brei verrühren und dann so viel gewöhnliches, unverdünntes Kaliwasserglas dazugeben, bis ein gut verstreichbares Gemisch entsteht.

    Fertiges Kaliwasserglas gibt es z.B. bei der Firma Keim in Diedorf bei Augsburg (Keim Fixativ) oder auch hier: Naturfarben

    Billiger wird es allerdings sein, eine fertige Innensilikatfrabe zu kaufen.
     
  6. #6 MichaelG, 10.11.2006
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    "Putzersand"

    ist in der Regel Grabsand, also aus der Sandgrube und nich ausm Fluss.

    Der Sand hat eine "Regelsieblinie".

    Flusssand is mit Sicherheit sehr fein, wenn nicht zu fein. Ausserdem ist er sehr "scharf", d.h. die Verarbeitung ist noch einmal um einiges schwieriger - in der Regel kann auch der Bindemittelanteil "reduziert" werden - . Eigentlich ist so ein Putz hochgradig "Schwundrissanfällig". Und wie gut er anhaftet ist die näxte Frage. Mit Flusssand sollte man fast keine "Aufbrennsperre" irgendeiner Art auf den Putzgrund auftragen.

    Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.

    MfG Michael

    Glück braucht Freiheit. Freiheit braucht Mut. *Perikles, so vor 2500 Jahren
     
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