Materialmix bei Wärmedämm(verbund)system.

Diskutiere Materialmix bei Wärmedämm(verbund)system. im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Nachdem an unserem Haus Baujahr 1954 ein WDVS angebracht wurde gibt es Streit mit dem ausführenden Unternehmen. Ausdrücklich möchte ich noch...

  1. #1 benpeter, 14.12.2006
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2006
    benpeter

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    Nachdem an unserem Haus Baujahr 1954 ein WDVS angebracht wurde gibt es Streit mit dem ausführenden Unternehmen.
    Ausdrücklich möchte ich noch bemerken, dass im Angebot kein WDVS erwähnt wird, sondern ein Wärmedämmsystem. (Gibt es diese Unterscheidung?)

    Schon während der Anbringung habe ich nach einem Übereinstimmungszertifikat für das WDVS gefordert, weil mir aufgefallen war, dass der Kleber und das Armierungsgewebe polnische Aufkleber hatte, wärend die Platten Beipackzettel vom Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e.V. hatten.
    Auf meine Forderungen wurde ausweichend reagiert, der AN wolle beim Hersteller nachfragen. Nun war gestern Abnahme und dieser Punkt wurde nochmal angesprochen. Daraufhin bekommen wir ein Schreiben ausgehändigt mit folgendem Wortlaut:

    "In meinem Angebot habe ich Ihnen ein Wärmedämmsystem WLG - 035 Angeboten und auch so ausgeführt.
    Alles andere wo ich die Materialien beziehe ist meine Sache, denn das ist eine Gewährleistungs Sache.
    Denn die Gewährleistung gegenüber Ihnen die gebe Ich und kein Material Hersteller."

    Was sagen die Experten dazu?
    Muss ich dass so hinnehmen weil es sich um ein Wärmedämmsystem handelt und der AN hier vielleicht machen kann was er will?
    Gibt es hier eine Unterscheidung zwischen Wärmedämmsystem und WDVS welches dem AN einen Freifahrtschein erteilt?
    Wie soll ich weiter vorgehen?

    Viele Grüße

    Benjamin
     
  2. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Ziehen Sie einen Sachverständigen zur Abnahme hinzu.
    Teilen Sie dem Unternehmer mit, dass Sie mangles tieferer Kenntnisse einen SV beauftragen für die Abnahme.
    Und unterhalten sich vorher mit dem SV über das Thema. Dann wissen Sie wie er das sieht.
    Die Kosten für den SV sollten sie investieren.
     
  3. #3 Ralf Dühlmeyer, 14.12.2006
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    Theorie und Praxis....

    Theorie
    Jedes Herstellersystem hat eine Zulassung, die nur mit den angegebenen (meist herstellergebundenen) Komponenten gültig ist. Ohne Zulassung darf nicht verbaut werden.
    Praxis:
    Nicht jeder Lieferrant von WDVS fertigt alle Komponenten selbst. Alle kaufen im selben Laden und stecken es nur in eigene Tüten. In so weit wären praktisch GLEICHWERTIGE Komponenten anderer Lieferanten nicht schlechter.
    Wenn da aber aus anderen Ländern (mit anderern Qualitätsanforderungen) eingekauft wird, dürfte sich das mit der Gleichwertigkeit erledigt haben und dann wäre es auch praktisch ein Mangel.
    Der Satz
    ist eine Frechheit.
    MfG
     
  4. #4 Hundertwasser, 14.12.2006
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    Ergänzung zu Ralfs Aussage:

    Alle wesentlichen Komponeneten müssen vom selben Hersteller sein. Bei Kleber, Platten, Armierung und Putz wird der Verarbeiter nicht umhin kommen bei einem Hersteller zu kaufen. Bei Anpuztzleisten, Dehnfugenbänder, evtl. auch Gewebeeckwinkel ist die Lage zumindest unsicher.

    Zumindest müssen aber alle Komponenten eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung besitzen. Wenn dies nicht der Fall ist dann ist die Ausführung nicht regelgerecht und automatisch mit einem Mangel behaftet.

    Als Folgen können eintreten:

    Aufgrund des Mangels (verdeckter Mangel da Sie als Laie die Verwendung der Systemkomponenten nicht erkennen Können) bleibt der AN 30 Jahre in der Gewährleistung.

    Sie ziehen zur Abnahme einen SV hinzu, besprechen vorher was Ihnen aufgefallen ist und lassen den AN richtig schwitzen.

    Auf jeden FAll rate ich Ihnen zur Variante mit dem SV.

    Ob der Unternehmer das Ganze nun WDVS oder Wärmedämmsystem nennt bleibt letzlich egal. Entscheidend ist, was sie beauftragt haben. Der Unternehmer schuldet Ihnen hierfür eine einwandfreie, sprich mängelfreie Leistung.
     
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