Abdichtung gegen Erdfeuchte

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  1. ricca

    ricca

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    In unserem Keller herrscht sehr hohe Luftfeuchtigkeit (lt. Hygrometer Spitzenwerte zwischen 90 - 95 %). Wenn wir nicht mit Entfeuchtungsmaßnahmen gegensteuern würden (was mit den eingesetzten Mitteln nur mäßig gelingt) käme es voll zur Schimmelbildung (schon mal passiert).

    Falsches Lüften scheidet definitiv aus. Vor allem Tage nachdem es dauerhaft und kräftig geregnet hat, nimmt die Luftfeuchtigkeit im Keller zu. Ich habe den Verdacht, dass irgend etwas mit der Abdichtung gegen Erdfeuchte nicht stimmt. Hab von außen schon mal gebuddelt. Dabei zeigte sich, dass die Betonwand des Kellers lediglich mit einem schwarzen Anstrich versehen ist (ganz dünner Auftrag - keine Bitumendickschicht). Wäre möglich, dass es ein bituminöser Anstrich ist. Als Laie kann ich das vom bloßen Anschauen schwer beurteilen. Eine Noppenfolie (habe mal gehört, dass so etwas da hin gehört) fehlt.

    Drückendes Wasser oder sonst irgendwelche besonderen Belastungen durch Wasser bestehen nicht.

    Ist die vorbeschriebene Abdichtung i.O. oder stimmt da etwas nicht und könnte dies dann zu einer latenten Durchfeuchtung des Betons führen, die dann in den Kellerinnenraum diffundiert?
     
  2. MB

    MB Gast

    Sieht übel aus

    Hohe Luftfeuchte durch Diffusion ist fast auszuschließen. Wahrscheinlicher ist das Eindringen von Wasser. Aber das ist zunächst mal gleichgültig.

    Ich gehe mal davon aus, daß es sich nicht um eine "Weiße Wanne" handelt, oder wenn doch, dann eine mangelhafte.

    Sonstige Belastungen durch Wasser bestehen nicht, ist zunächst mal eine Aussage, die hier nicht überprüft werden kann. Es kann durchaus aufstauendes Sickerwasser sein. Wissen wir aber nicht, obwohl die Beschreibung darauf hinweist.

    Selbst wenn es "Erdfeuchte", genauer: nichtstauendes Sickerwasser ist, muß der Keller nach DIN 18195 abgedichtet werden (wenn es keine weiße Wanne ist). Im Fall der geringsten Belastung heißt das 3 mm Dickbeschichtung. Die scheint aber nicht vorhanden zu sein.

    "Klassische" Fehler sind aber eher die Ausbildung der Kehle (Übergang Bodenplatte zu Wand), fehlende Grundierung, zu frühes verfüllen.

    Dummerweise müssen Sie dafür bis unten hin aufgraben.......

    Wie alt ist denn das Bauwerk und wie wird der Keller genutzt?
     
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  3. ricca

    ricca

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    Das Haus ist Baujahr 1992. Ich nutze den Keller als Hobbyraum.
    Eine weiße Wanne besteht bestimmt nicht. Die von Ihnen für mindestens erforderlich gehaltene 3 mm-Dickbeschichtung besteht auch nicht. Es besteht nur ein schwarzer Anstrich, wobei ich nicht sagen kann, ob das ein Bitumenanstrich ist - auf keinen Fall ist er 3 mm dick (es ist nur ein dünner Anstrich, so wie wenn man Farbe aufträgt).
    Aufstauendes Sickerwasser wäre natürlich möglich.
    Was hat es mit der von Ihnen genannten Grundierung und dem möglicherweise zu frühen Verfüllen auf sich?
    Wenn ich bis zur Bodenplatte aufgraben würde, läßt sich dann für einen Laien ein Fehler an der Ausbildung der Kehle erkennen oder brauche ich da einen Fachmann (Gutachter)?
     
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  4. MB

    MB Gast

    Ein klares entschiedenes "JEIN"

    Jein, sie brauchen (k) einen Gutachter :)

    Wenn Sie denn schon aufgraben, stellen Sie doch einfach die Bilder hier ein. Bitte zunächst Übersicht, dann Details. Einfach ALLES aufnehmen.

    Denn dann können die Fachleute und Sachverständigen hier wenigsten schon mal grob beurteilen.

    Nur: ein Mangel liegt doch offensichtlich schon vor. Das ist nicht meine Meinung, daß 3 mm vorhanden sein muß. Das ist eine Vorschrift der DIN 18195. Selbst wenn der Keller nicht undicht ist, liegt im juristischen Sinne schon ein Mangel vor.

    Allerdings Bj. 1992 ergibt natürlich juristische Schwierigkeiten. Ob da noch eine Gewährlistung noch greift? Ich glaube eher nicht.
     
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  5. Lebski

    Lebski Gast

    Bevor Sie jetzt aufgraben. Ist die Wand innen nass? Nur Stellenweise? Was für Wände und was für Putz? Wie siehts mit dem Estrich aus? Trocken? Ein paar Fotos wären hilfreich.
     
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  6. #6 Markus Gräfe, 04.08.2003
    Markus Gräfe

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    Wie ist denn der Keller isoliert (ist er überhaupt isoliert)?

    Wenn nicht, kann es durchaus auch sein, daß es auf Grund der vergleichsweise geringen Temperaturen und der derzeit hohen rel. Luftfeuchte zu Tauwasserausfall und dann eben in der Folge zu Schimmel kommt. Kann also auch sein, daß die Ursache nicht von außen nichts kommt. Ich würde mal über einen Zeitraum parallel die Temperatur und die Luftfeuchte messen. Das könnte zumindest etwas Aufschluß geben.

    H-E-E-E-E-E-R-B-E-R-T.....

    Wo schlägt sich denn die Feuchtigkeit nieder? Vielleicht an den Fliesen (die sind kalt und können ja keine Feuchtigkeit aufnehmen). Von da kann es im Wandbereich dann in den Putz hochziehen.

    Aber: Auch wenn die Abdichtung des Kellers nicht zwingend die Ursache für die Feuchtigkeit ist, ändert das natürlich nichts an der offensichtlich mangelnden Abdichtung (dünner Anstrich). Ansosnten, wie erwähnt: Fotos helfen...

    Gruß, Markus
     
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  7. #7 Markus Gräfe, 05.08.2003
    Markus Gräfe

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    Zusatzinfo:

    Ich habe gestern mal wieder die entsprechende Stelle bei mir im Keller begutachtet. Was soll ich sagen: Wieder feucht (zwar nicht naß, wie schonmal, aber eben feucht). Und das, obwohl es die letzten Tage wirklich keinen Tropfen geregnet hat. Übrigens, vor 3 Tagen war noch alles knochentrocken.

    Gruß, Markus
     
  8. ricca

    ricca

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    Abdichtung gegen Erdfeuchte

    Zuerst einmal danke für die für mich recht interessanten Antworten.

    Beitrag von Herrn Beisse:

    Verstehe ich das richtig, wenn evtl. Verjährung kein Problem wäre, könnte ich dann den Bauträger haftbar machen, falls sich eine nicht den Vorschriften entsprechende Abdichtung herausstellen sollte?

    Nun zu den verschiedenen Fragen:

    Beitrag von Herrn Lebski:

    Die Wand ist innen nicht nass. Wenn es stärker und länger geregnet hat, dann fühlt sie sich allerdings nach einigen Tagen danach schon feucht an. Momentan ist bei der herrschenden Trockenheit dies allerdings nicht gegeben, wie auch momentan die Luftfeuchtigkeit (eben wegen der Trockenheit) auf 80 % runter gegangen ist (Kellertemperatur zwischen 18 - 20 ° C).

    Die Außenwände des Kellers sind Beton, der mit weißer Farbe (innen) überstrichen ist. die Kellerinnenwände sind Ziegelmauer. Die Betonwände sind nicht geputzt.

    Ich habe den ganzen Keller gefliest, weshalb ich zum Estrich nichts sagen kann. Die Fliesen fühlen sich jedoch nicht feucht an. Nachdem ich Kellerfeuchte schon seit Jahren beobachte, glaube ich, mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, dass die extreme Luftfeuchtigkeit (zwischen 90-95 % bei Raumtemperaturen zwischen 16 - 18 ° C) und in diesem Zuge Schimmelbildung an den Kelleraußenwänden in Korrelation zum Regen steht. Das heißt immer wenn es länger und stärker geregnet hat steigt die Luftfeuchtigkeit auf diese Werte. Bleibt es länger trocken, so habe ich im Sommer zwar immer noch besagte rd. 80 %, im Winter (wenn es ordentlich kalt und trocken ist) bekomme ich mit gezieltem Lüften die Luftfeuchte auf ca. 60 % runter.

    Beitrag von Herrn Gräfe:

    Der Keller nicht isoliert (ich meine damit nicht wärmegedämmt). Zum Zeitraum der Beobachtung siehe oben. Dass Feuchtigkeit von den Fliesen an der Wand hochsteigt, halte ich für wenig wahrscheinlich bis ausgeschlossen, da - wie gesagt - die Fliesen keinen feuchten Eindruck machen und die Feuchtigkeit an der Wand bzw. die aufgetretene Schimmelbildung an den Wänden sozusagen "mittendrin" ist; d.h. die Feuchtigkeit an den Wänden ist unregelmäßig - es gibt Stellen die sind feuchter und unterhalb dieser Stellen macht die Wand wieder einen "trockneren" Eindruck.

    Mit Bildern kann ich momentan nicht dienen, da mir das technische Equipment fehlt um Bilder in den PC zu bekommen.
     
  9. #9 Markus Gräfe, 05.08.2003
    Markus Gräfe

    Markus Gräfe Profi Benutzer

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    einfache Digicam schon für weniger als 100 € sollte reichen. Oder mal Bakannte fragen (Digicams sind ja schon recht verbreitet).

    Wenn die Wand unregelmäßig und in der Mitte naß wird, würde ich auch nicht darauf schließen, daß es auf Kondenswasser ist. Sonst wären die Fliesen bestimmt davon betroffen. Gerade wenn es in der Mitte der Wand ist tippe ich eher auf eine undichte Stelle. Da es keine weisse Wanne ist, wie Sie schrieben muß ja wohl eine entsprechende Abdichtung vorhanden sein. Das ist bei Ihnen offensichtlich nicht der Fall. Damit sollte der Mangel offensichtlich sein.

    Gruß, Markus
     
  10. MB

    MB Gast

    Gewagt

    Weil es eine juristische Aussage ist. Aber ich zitiere einfach meinen Rechtsanwalt in einem nahezu identischen Fall:

    "Es ist völlig gleichgültig, ob der Keller feucht oder naß ist. Laut Gutachten enspricht die Abdichtung nicht der DIN 18195, Teil 6. Die Drainanlage entspricht nicht der DIN 4095. Somit liegt der Mangel vor"
     
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  11. Lebski

    Lebski Gast

    Das mit dem Prozess...ich weiss nicht. 7 Jahre, 10.000,- € Gerichts, Anwalts und Gutachterkosten...
    Ich würde mal jemanden Bauftragen, das anzusehen. Vieleicht kann mann Verpressen, falls nötig, vieleicht langt ein Sanierungsputz? Suchen Sie mal eine gute Firma für Bauwerkssanierung. Wenn Sie da keinen guten Vorschlag bekommen, der bezahlbar ist, kann man immer noch klagen...
     
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  12. MB

    MB Gast

    Langsam mit die alten Männers

    Wer hat denn was von Prozeß geschrieben? Das war nur ein zarter Hinweis auf die Untersuchung durch einen unabhängigen Fachmann und ggf. die Hinzuziehung eines Rechtsanwaltes. Bis zum Prozeß ist noch ein weiter Weg.
     
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