Kosten WDVS hell gegen dunkel

Eben nicht....

das Verhältnis Aufwand zu Nutzen ist bei dem was ich meine zweitrangig. Entscheidender ist die absolute Höhe des Aufwandes, also wieviel Zeit, Ärger, Lauferei, Diskussionen kostet mich das. Am Ende der Bauphase wird man da schon mal mürbe.

nicht wenn Du von Bernds Befürchtung ausgehst, dass die ganze Dämmung wieder runter muss, weil die Wunschfarbe mit "einfach mal drüberstreichen" nicht machbar ist.

 

Mal ganz ketzerisch ...

... und völlig :

Wir haben in 1999 bei einem Reihenendhaus - nachdem "normale" Armierung, Putzgrund und mineralischer Oberputz schon drauf waren - als Egalisierungsanstrich KEIM 9162 (HBW 14,3 ) aufgetragen.

Sieht heute noch fantastisch aus (denn sie wussten nicht, was sie tun ).

Läuft wohl unter "Kameradschaft des Materials".

Frag´ doch mal den Systemhersteller (nicht den BT !!!) wie kameradschaftlich seins ist.

 

Der Fall ist doch ganz klar: Farbton wurde vom Bauherr ausgesucht und bestellt - Bauträger hat eigenmächtig einen anderen Farbton gewählt (wohl weil das Material billiger war). Also hat der Bauherr nicht das geliefert bekommen was er bestellt hat.
Aber wir reden hier nur von einem "optischen Mangel", es kann also keine Rede davon sei, dass die Fassade runter muss, vorausgesetzt sie ist ansonsten in einem techn. einwandfreiem Zustand.
Also, bei Weber nachfragen was die Farbe in dem gewünschten Farbton kostet und Angebot zum streichen einholen. Dann Bauträger informieren: hier lieber Bauträger, kostet soundso - was tun?
Zu bedenken ist aus Sicht des Bauherrn, dass bei einem nochmaligem Anstrich (je nach Korngröße des Oberputzes) ein optisch anderes Bild der Fassade entsteht. Je kleiner das Korn, desto größer der optische Unterschied. Habe schon Fassaden gesehen, wo das Korn "zugestrichen" worden ist.

 

Da wär ich...

aber mal vorsichtig.
Es hat schon Urteile gegeben, wo auch für solche Schäden noch die Verhältnissmässigkeit gesehen wurde - von den Richtern.
MfG

 

Das geht so einfach nicht. Wenn ich mir den Farbton so anschaue dann hat der einen HBW wo´s ohne Zusatzmaßnahmen wohl nicht auszuführen ist. Einfach Anstrich draufpinseln ist in dem Fall eher nicht.

 

Hallo Robert ...

... die Frage ist halt immer: geht´s oder geht´s nicht?

Bei mir ging´s , Siehe oben.

 

Die Rechtsprechung kennt Deine Auffassung so aber nicht.
Wenn Du ein oranges Auto bestellst und ein technisch fittes Rotes bekommst - was meinst Du wer Recht bekommt.

 

Jau Volker,
die Geduldigkeit des Materials ist manchmal schon verwunderlich.

Aber im Ernst, wenn Bernd hier möglicherweise entgegen aller Zulassungen des WDVS-Herstellers es zuläßt, dass der BT ein bisschen Farbkosmetik erbringen darf, verspielt er sich jegliche Gewährleistung.

Wenn es zulässig ist den anderen Farbton da einfach aufzutragen, dann von mir aus gerne. Der Hersteller soll das aber schriftlich bestätigen.

Und sei froh dass es bei Dir hält. Bei richtig dunklen Tönen kriegste schon mal gut über 70° an Temperatur zusammen. Das mag das EPS nicht wirklich.

 

Sach ich doch ...

Was ich nicht ganz verstehe ist, warum der BT hier entgegen einer doch - wie beschrieben - eindeutig festgelegten Vereinbarung gehandelt hat.
Am Farbenpreis kann´s nicht gelegen haben, der ist marginal.

 

Man muss sich doch auch mal fragen, warum solche Farbtöne überhaupt angeboten, bzw. ausgeschrieben werden, obwohls laut DIN nicht zulässig ist. Auch meine Archi hat Weinrot ausgeschrieben und erst auf der Baustelle erfahren, dass das gar nicht zulässig ist. Jetzt wird das Haus eben, wenn das WDVS neu kommt, orange.
Bitte unterstellt den Bauherren nicht immer sie wollen die armen Handwerker und Architekten immer nur schröpfen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, was ein Bauprozess kostet und wie lange er dauert. Und ich kenne nur wenige Bauherren, die obwohl solide finanziert am Ende das Geld für einen Anwalt übrig haben. Der Archi schickt seine Schlussrechnung bestimmt, auch wenn man sich noch Jahre danach mit den Handwerkern vor Gericht trifft.

 

Schade ...

... dass Hundertwasser zur Zeit anscheinend in Urlaub ist. Er könnte Belegbareres dazu beitragen.

Es gibt keine DIN, die die Zulässigkeit kräftiger Farben verbietet.
Wo kämen wir denn hin, wenn uns auch noch in die Farbgestaltung hinein reguliert wird ?

Wenn ich mich recht erinnere, machte das "normale" Armierungsgewebe in 1999 auch noch einen wesentlich "kräftigeren" Eindruck, als das heute verwendete.

Qualitätsminimierung zur Gewinnmaximierung?

Meinem (damals schon und heute immer noch durchaus renommierten) Fassadenbauer von 1999 waren solche Einschränkungen jedenfalls nicht bekannt - er hätte mit Sicherheit Bedenken angemeldet.

 

DIN 55699 Seite 11, Punkt 6.7.1 Allgemeines:
"Der Hellbezugswert nach DIN 5033-3 des Oberputzes / der Schlussbeschichtung darf den Wert 20 nicht unterschreiten. Unter bestimmten objektspezifischen Randbedingungen kann hiervon abgewichen werden (z.B. Kleinflächen, Verschattungen, Nordseite)."

 

Ich gestehe ...

... dass mir diese DIN nicht geläufig ist .

Ich kenne allerdings (außer meinem vorerwähnten Reihenendhäuschen) jede Menge Bauten neueren Datums - vor allem in Frankfurt - die demnach alle Sanierungsfälle sein sollen. Unfug - sach ich mal .

 

extra für Volker....

du hast Recht, es geht doch!

Hier ein schwarzes Gebäude! http://www.steybe.de/frame;de.htm

aber soweit ich mitbekommen habe hat sich sto da irgendwas spezielles einfallen lassen...

 

Gürtel und Hosenträgermentalität,

führt wohl zu solchen Problemen.

Die Hersteller bekommen Stress, wenn mal was nicht funktioniert. Die Probleme werden eingekreist, Schlüsse gezogen und Grenzwerte festgelegt. Da gehts um mehr, als ein paar Tausender. Das ist massive Risikominimierung.
Also werden die Grenzwerte in einen idiotensicheren Bereich gelegt.

Was ich dem BerndV damit sagen will, ist einfach, daß er dem BT sagen möge, er soll die gewünschte Farbe dranschmieren und ihn dafür aus der Gewährleistung, für daraus entstehende Schäden, entlassen oder mit nem Pastellton leben.

Gruß Lukas

 

Die WDVS-Anbieter machen schon seit jeher klare Vorgaben bei kleinen Hellbezugswerten zur systemsicheren Ausführung. Und da sind nun mal z.B. doppelte Armierungslagen gefordert, egal wie toll die technische Entwicklung von Gewebe oder Spachtelmassen ist.
Und ab einem gewissen HBW ist dann Schluss, da macht kein Hersteller mehr mit.
Ich halte mich dran oder lass bleiben. Kann jeder für sich ausmachen.

Und dem Bauherren muss ich bei einem extrem dunklen ton dann halt darauf hinweisen, dass es nicht geht oder wenn es noch im Bereich ist sagen, wenn er das will, kostet es aufgrund der erhöhten Anforderungen an den Untergrund einen Mehrpreis.

Der BT von Bernd hat das spätestens bei der Bestellung des Oberputzes feststellen müssen und sicher auch festgestellt. Und dann kam die normative Kraft des Faktischen....
Druff mit dem was halt machbar ist, mal schauen wie der Bauherr reagiert. Und der reagiert nun. Muss er auch.

 

Ich habs schon mal irgendwo geschrieben.
Es muß einen Grund geben, warum sich Nomaden, in den wärmsten Gegenden der Erde, auch gern schwarz kleiden.
Das hat wohl nicht primär modische Gründe.

Gruß Lukas

 

Völlig OT

Bei der Gelegenheit sind mir wieder die "Turmdohlen" eingefallen.

Guckst Du hier

Letzter Absatz als Schmankerl:
"Schlüssig wird das ganze eigentlich nur unter der Hypothese, dass unter Architekten das schwarze Outfit als Ausdruck heller Lebensfreude gilt. Lebensfreude gleich Erfolg, gleich Kompetenz. Strom ist gelb. Ein guter Architekt trägt Schwarz. Und wenn er nicht gut ist, trägt er Trauer. Das ist das ganze Geheimnis."

 

Na Robert,

mal ganz unter uns.
Was soll eine doppelte Armierung, außer doppelten Kosten, tatsächlich bringen?
Mit welchen zusätzlichen Belastungen, resultierend aus ein paar Grad mehr, muß denn gerechnet werden?
Wenn ich mir die heute gebräuchlichen Putzpampen so ansehe, dann find ich die schon sehr elastisch. Da gibts nat. auch Unterschiede. Grad deshalb find ich die grundsätzlichen HBZ-Begrenzungen als leicht übertrieben.