Taupunktberechnung

Diskutiere Taupunktberechnung im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo Kollegen, habe folgendes Problem: Ich bewohne ein altes denkmalgeschüptztes Haus mit einem Anbau aus altem Ziegelsteinmauerwerk. Im...

  1. #1 silversurfer990, 14.08.2003
    silversurfer990

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    Hallo Kollegen,

    habe folgendes Problem:
    Ich bewohne ein altes denkmalgeschüptztes Haus mit einem Anbau aus altem Ziegelsteinmauerwerk.
    Im Winter haben wir in den Ecken des Anbaus (Küche) permanent Tauwasser auf dem Fliesenspiegel. Der Grund dafür ist klar, da hier der Taupunkt auf den Fliesen liegt.
    Um das zu lösen werde ich den Anbau mit einem WDVS verkleiden.
    Jetzt meine Frage:
    Wichtig, ich möchte nicht den gesetzlichen Auflagen genügen sondern den Taupunkt von der Wand weg bekommen, sodaß die Fliesen trocken bleiben.

    Wandstärke: 24cm Ziegel

    Geplant war von außen Styropor 80mm (U 0,40) kleben und dübeln, Gewebe und Scheibenputz.

    Da es nur 40 m2 sind überlege ich die Sache mit 60mm Styrodur (U 0,35) zu verkleiden, da ich dann die bestehenden Fensterbänken beibehalten kann.

    Würde dieser Aufbau mein Taupunkproblem auf den Fliesen lösen? Hat jemand eine Formel mir der ich selber rechnen kann? Habe im Internet noch nichts gefunden.
    Wie gesagt, die WSV sagt etwas anderes aber das interessiert nicht, ich möchte den Anbau nicht besser als das übrige Haus dämmen (keine Dämmung möglich, da Denkmal).

    Danke und Grüße
     
  2. Bruno

    Bruno

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    In der Fläche ist es wie folgt zu berechnen:

    zulässiger U-Wert < 1/R<sub>si</sub> * (Innentemperatur-Taupunkttemperatur)/(Innentemperatur-Außentemperatur)

    Nach DIN 4108 ist anzusetzen:

    R<sub>si</sub> = 0,25 (innerer Wärmeübergangswiderstand)
    Innentemperatur +20°
    Taupunktemperatur +12,5°
    Außentemperatur -5°

    Ergebnis: U < 1,2

    Damit wird bei 50% Luftfeuchtigkeit Tauwasser und Schimmel vermieden.

    In der Fläche ist dieser U-Wert bei 6 cm WLG 035 kein Problem, in Raumecken und bei Fensterlaibungen treten aber Wärmebrücken und damit niedrigere Oberflächentemperaturen als mitten in der Fläche auf. Die lassen sich nur über spezielle Software berechnen.
     
  3. kgh

    kgh

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    @Herrn Stubenrauch: Wie haben Sie die schicken tiefgestellten Indizes bei R_si hinbekommen?

    Noch ein winziger (korinthenka....ischer :) ) Hinweis zur Bezeichnung Taupunkttemperatur, der aber nichts an der Richtigkeit der angegeben Formeln ändert:

    Der angegebene Wert +12,5°C ist nicht die Taupunkttemperatur. Diese beträgt bei Luft von +20°C und 50% rel. Luftfeuchte etwa +9,3°C. Die Taupunkttemperatur beschreibt verkleidet als Temperatur lediglich den Wasserdampf-Partialdruck, der hier 1170 Pa beträgt. Genau genommen wird damit also die Anzahl der Wasserdampfmoleküle in einem vorhandenen Luft-Wasserdampf-Gemisch angegeben.

    Der von Ihnen angegebene Wert +12,5°C ist - Achtung, jetzt wird's kompliziert - die innere Oberflächentemperatur, die nicht unterschritten werden darf, damit bei Luft mit einem Wasserdampf-Partialdruck von 1170 Pa die relative Luftfeuchte an der inneren Wandoberfläche 80% nicht überschreitet. (Etwas genauer gerechnet beträgt diese Grenztemperatur +12,6°C.)
     
  4. Bruno

    Bruno

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    korrekt khg, mein Zusatz "Damit wird bei 50% Luftfeuchtigkeit Tauwasser <b>und Schimmel</b> vermieden" sollte das Ganze retten und für den Laien verständlich halten. Ein Link zum Rumspielen: http://www.wettermail.de/wetter/feuchte.html

    Tiefgestellte Indices erhält man durch die HTML-Tags sub und /sub in spitzen Klammern.
     
  5. #5 Rainer K., 14.08.2003
    Rainer K.

    Rainer K.

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    Keine Berechnung, aber ein Vorschlag.

    Wie heizen Sie denn Ihre Küche? Wenn Sie eh Cu-Heizungsrohre zu einem Heizkörper in dem Raum haben, verlängern sie doch einfach eine Rohrschleife mit einer Drossel bis in die Ecke hinein.
    Das ganze dann hinter einer Abdeckleiste, dann siehts schick aus und die Wand bzw. die Fliesen sind im Winter nicht mehr so kalt.

    Mit einer Dämmung handeln Sie sich unter Umständen neue Probleme ein, scheint aber dennoch wegen der geringen Wanddicke sinnvoll zu sein.

    Grüße, Rainer
     
  6. kgh

    kgh

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    @Rainer K.: Sie schreiben
    Das könnte u.U. funktioneren. Was dabei aber garantiert funktioniert ist, dass silversurfers Heizkosten steigen.
    Das scheint nicht nur sinnvoll, das ist sinnvoll!
    Haben Sie zufällig schon 'mal 'was von § 8 und § 18 der EnEV gehört, bzw. ist Ihnen bewusst, dass Sie silversurfer990 zu einer Ordnungswidrigkeit anstiften?
     
  7. #7 silversurfer990, 15.08.2003
    silversurfer990

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    Da melde ich mich nochmal zu Wort.
    Also, mir reicht die Info und ich weiß, daß ich aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Dämmung von 60mm (U = 0,35) den Taupunkt von den Fliesen bekomme. Das ich nicht die EnEV erfülle ist klar, aber das ist bei einem Fachwerkhaus, an dessen Fassade ich nichts ändern kann ohnehin nicht so einfach.
    Die Lösung mit den Heizungsrohren entfällt, da ich nachträglich die Rohre umlegen müßte. Ich werde es mal mit der Dämmung versuchen und wenn es dann immer noch ein Problem gibt kann ich die CU Rohre immer noch in die Ecke legen, würde sogar noch relativ einfach funktionieren.

    Danke an alle!
     
Thema: Taupunktberechnung
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