wahrnehmungsprobleme?

Diskutiere wahrnehmungsprobleme? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; http://www.sueddeutsche.de/immobilien/artikel/750/130523/ ist es legitim zu fragen, ob der herr matzig wahrnehmungsprobleme hat? nicht, weil...

  1. mls

    mls Bauexpertenforum

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  2. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Der hat ein Trauma.
     
  3. #3 aubauewill, 19.09.2007
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    An dem "Trauma" hadder aber auch ein paar Funken wahres mitbekommen. :cool:

    Provokant Schreiben, dann wirds auch gelesen :bounce:

    Elvis
     
  4. #4 Thomas B, 19.09.2007
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    Ganz so einfach ist es leider nicht....

    ...finde ich. Hier nur einfach zu attestieren, daß der Text leider schlecht, falsch, unsinnig oder eben voll neben der Kappe ist reicht nicht. Wir können ihn belächeln uns darüber amüsieren, daß man aus Sch.... eben doch Gold (oder hier eben Geld) machen kann und den Rest vergessen....

    Aber: Auch andere lesen diesen Text. Häuslebauer oder die es werden möchten. Logische Reaktion: Geh' ich doch zum BT/GU/GÜ. Die Archis haben es ja nun leider gar nicht drauf.

    Bei "der" Lobby, die die Archis haben sind solche Artikel Wind in den Segeln der BT/GU. Also: Weiter so. Damit die Neubausiedlungen wenigstens durchgängig von BT/GU "beplant" und gebaut werden.

    Thomas
     
  5. #5 Torsten Stodenb, 19.09.2007
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    Na ja, auf der Höhe der Zeit waren auch manche meiner Architekten in den letzten Jahren nicht. 1995 z.B. arbeitete ich bei mehreren Häusern mit einem eigentlich recht guten Archi zusammen, der sich auch nicht zu schade war, sich auf den Baustellen sehen zu lassen und dafür 30 km zu fahren. Er machte mich sogar selbstständig auf wichtige Dinge wie Schnittstellen zwischen Gewerken, insbesondere den Keller betreffend, aufmerksam. Man konnte gut mit ihm zusammenarbeiten.
    Dann schickt er mir die fertigen Zeichnungen für den Bauantrag eines Hauses, bei denen mir sofort auffiel, dass sich an einer Stelle offenbar der Wandaufbau geändert hatte. Beim Gäste-WC hatte der gute Mann einen süßen kleinen Kreis mitten in die Außenwand gemalt. Mitten in die Dämmschicht. Das sollte das Schmutzwasserfallrohr aus dem DG sein. Ich glaube, er hat es mir nicht übelgenommen, dass ich das geändert habe. Bei meinem schwedischen Hersteller hätten sie andernfalls wieder über den damaligen deutschen Kenntnisstand über das Thema Wärmedämmung gewitzelt. Denen war ich damals als Filter wichtig. Meine Pläne passten halt in die Forderungen der Zeit, die der Architekten nicht immer, so traurig das klingt. Ich denke, dass hatte mit dem großen Defizit deutscher Architekten in punkto Holzbau zu tun. Weil nämlich die Holzbauer schon längst ein Bewusstsein für energiesparendes Bauen hatten, als der Rest noch naiv Steinchen aufeinander setzte ("Wir bauen solide Stein auf Stein"). Es hatte weniger mit dem Bewusstseins-Lag der Bauherren zu tun. Als in Schweden nach der Ölkrise plötzlich stärker gedämmt und Wärmerückgewinnung und Lüftungen eingebaut wurden, das lag das auch nicht am Publikum, sondern an der mutigen und radikalen Gesetzgebung. Die Leute haben zuerst sowas von gemeutert! Ältere Menschen verstanden nicht, was plötzlich von ihnen erwartet wurde. Sie erhielten jetzt luftdichte Häuser per vorgeschriebenen Blower-Door-Tests, stellten aber ihre Lüftungsanlagen ab oder wechselten/säuberten die Filter nicht. Ergebnis: Schimmel, kranke Menschen und böse Leserbriefe. Inzwischen sind diese Anfangsprobleme überwunden.

    Die deutsche Szene befindet sich noch in einer früheren Entwicklungsphase, was die Masse betrifft. Denn in der Spitze gibt es hier ja schon Bauingenieure und Architekten, die international mit führend sind.
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 19.09.2007
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    Sorry

    aber das ist ne Pfeife, die wohl bei BLÖD gelernt und bei RGY die ersten Gesellenjahre verbracht hat und dementsprechenden Journalismus macht.
    Thomas hat natürlich Recht - aber gegen solche Typen kannst Du nur was machen, wenn Du grad für den Chefredakteur baust oder den kennst.
    Also - wer baut grad für nen Wichtigen bei der Süddeutschen? :)
    MfG
     
  7. #7 Bauwahn, 19.09.2007
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    Vergiss es

    die Meldung ist raus und die Punkte gingen an die andere Seite.

    Überlegt Euch lieber, wie Ihr auch mal wieder Öffentlichkeits-Punkte sammelt. Was machen die AK's eigentlich so den lieben langen Tag?

    Gruß

    Thomas
     
  8. bernix

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    hallo Thomas

    falls AK für Architektenkammer steht, dann hatte ich die Frage schon mal in einer anderen Diskussionsreihe (Thread) gestellt...

    Der Artikel hat aber seine wahren Anteile ( da hat Elvis leider recht...)

    Was Bürobauten angeht habe ich gerade so ein (nagelneues) Katastrophengebaude hinter mir. Keine Aussenabschatten, dafür aber massiver Einsatz von Klima und Heizung , beides aber nicht individuell regelbar.
    Günstige qm Preise vs hohe Nebenkosten?

    Fairerweise muss ich allerdings sagen, dass ich nicht weiss ob das Gebäude von einem dt Architekten geplant wurde ( da es ja um dt Architekten geht)

    gruss​
     
  9. #9 Ralf Dühlmeyer, 20.09.2007
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    Und selbst wenn...

    wüssten wir nicht, wer da für diese Konstellation verantwortlich ist.
    Architekt, Fachplaner Haustechnik, Bauherr oder alle möglichen Kombis aus den drei genannten.
    Meine Erfahrung sagt mir, daß es oft genug die AG´s sind, denen solche Maßnahmen schlicht zu teuer sind.
    Lüftung brauch ma eh, dann ist ne Kühlung billiger als ne Verschattung.
    Die Betriebskosten kommen ja später und müssen (leider) nicht ins Baubudget eingerechnet werden.
    Also sieht es doch viel besser aus, dem Controlling eine billige Baulösung zu präsentieren als eine teure, die Betriebskosten spart.
    MfG
     
  10. #10 gandalf_x, 20.09.2007
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    Fakten? Zitat Süddeutsche:

    "Unter anderem liegt das daran, dass nirgendwo sonst auf der Welt derart viele Architekten auf einem derart kleinen Markt agieren: Allein in Bayern gibt es mehr Architekten als in ganz Frankreich. "

    Habe ich auch noch nicht gewusst. Ist das tatsächlich so?

    Wie machen die das in Frankreich? mmmmh :confused:

    Schönen Tag
     
  11. Bruno

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    Matzig hat es weder mit der Logik:
    Liest sich so wie "allein in Deutschland beträgt der Frauenanteil über 50%", ich sehe nicht was das "allein in Deutschland" soll.

    noch hat er es mit Zahlen:
    Bei 20% Anteil am Verbrauch werden wir Architekten es schon schaffen, 80% des Energieverbrauchs "allein in Deutschland" zu reduzieren. "Vor allem auch" ist wieder Matzigsche Logik. Was denn nun, "vor allem" oder "auch"?

    Schmierlappengeschreibsel.
     
  12. Jonny

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    Na, rechne da noch Frankreich,GB,Benelux und erst recht die Skandinavier dazu, dann bist du allein in der EU mindestens bei 179%.
    :D

    Grüsse
    Jonny
     
  13. Bruno

    Bruno

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    Das ist nicht so. In Bayern gab es 2005 18.800 Architekten (destatis). In Frankreich sind es ungefähr 30.000. Auf die Schnelle habe ich Architektendichten in Frankreich von 1800, 2000 und 2200 Einwohner pro Architekt gefunden. Macht bei 60 Mio. Einwohner 27.000 bis 33.000 Architekten. Sauber recherchiert Herr Matzig.

    Ergänzung: 27.000 waren es 2002 in Frankreich lt. Bundesarchitektenkammer.
     
  14. ilis

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    Nach
    http://www.bak.de/site/1039/default.aspx
    Gibt's in Gesamt-D allerdings ca. 120.000. Das wäre dann ja immer noch ca. 3 mal so viel wie in Frankreich.
    Welche Gründe könnte es dafür geben?
    - mehr BauIngs in Frankreich?
    - mehr "Zwang" zum Architekten in D?
    - "Tradition"?
    - andere?

    Nach den Daten aus 2002:
    http://www.bakcms.de/bak/daten-fakt...nd_weltweit/Tabelle_Architekten_in_Europa.pdf
    liegt D immerhin an 4. Stelle in Europa. Ohne das zu werten, fällt halt auf, dass einige Länder teilweise deutlich mehr Architekten haben als andere (und die Osteuropäer lass ich da mal komplett raus). Trotzdem fragt man sich warum zB italien dreinhalb mal soviel (im Verhältnis) Architekten hat/braucht, wie die Niederlande?
     
  15. Bruno

    Bruno

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  16. Baumal

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    @bruno
    weil hier der spruch "schaffe, schaffe häusle bauen...." her kommt??
     
  17. #17 Ralf Dühlmeyer, 20.09.2007
    Ralf Dühlmeyer

    Ralf Dühlmeyer

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    Architektenschwemme...

    Ich hab mal für meinen PLZ Bezirk bei AK Nds die eingetragenen Kollegen rausgesucht.
    Gesamt 43 Stück
    Davon:
    • 11 Freischaffende Architekten
    • 3 baugewerbliche Architekten
    • 1 baugewerblicher Innenarchitekt
    • 1 freischaffende Landschaftsarchitektin
    • 5 beamtete Architekten
    • bleiben 22 angestellte Architekten
    Hiervon kenne ich als gar nicht auf dem "normalen" Architektenmarkt tätige Kolleginnen und Kollegen;
    Bei den freischaffenden ist "unser" Benutzer Holzfragen dabei - Spezi für Fachwerk
    Bei den beamteten ist der ehemalige Leiter des Gebäudebetriebs der Stadt Hannover dabei.
    Bei den angestellten sind zwei bei kommunalen bzw. Landesbehörden beschäftigte dabei - davon einer aus dem Bereich Wasser- und Schifffahrtsdirektion H
    Von einer Studienkollegin (nicht in der obigen Liste enthalten) weiß ich, daß sie noch immer als angestellte A. eingetragen ist, obwohl sie seit Jahren als Familienmanagerin tätig ist.
    Ähnlich wird es wohl +- überall aussehen. Viele "Karteileichen".
    Die Gründe dafür, einen Eintrag in der Kammerliste zu haben, ohne diesen wirklich zum Broterwerb zu brauchen, mögen vielfältig sein. Aber nur die Mitgliederzahlen der Kammern zu nehmen und daraus eine Statistik zu machen, ist so als würde man für den Wert eines Fischteichs die Stichlinge mitzählen oder Vermögen nach Gewicht der Geldbörse bewerten.

    Mfg
     
  18. ilis

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    In der Tat.

    Fällt allerdings auch auf, dass wir ohne die fünf neuen Länder (in denen es im Verhältnis sehr wenige Architekten gibt) in Europa auf den zweiten Platz vorrutschen würden und mit Italien um die Krone kämpfen würden.

    Warum gibt's im Osten so wenige? Liegt's an der fehlenden "Übernahme"-Möglichkeit von bestehenden Architekten-Büros? Oder werden die dort einfach durch den Westen "mitversorgt"?
     
  19. Bruno

    Bruno

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    Architekten sind teuer, der Häuslebauer im Osten kann sich das nicht leisten.

    Und noch ein Vorurteil, das den Herrn Matzig Lügen straft: Architekten sind ja am teuren Bauen interessiert, da sie dann mehr Honorar bekommen. Darum sind es gerade die Architekten, die dem Bauherrn die teuren Energiesparmaßnahmen aufdrängen:

    Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bringt zusätzlich 1000 Euro Honorar, die Dämmung unter der Bodenplatte 500 Euro für einen einzigen Strich im Schnitt des Werkplans, T9 statt T14 macht auch ein paar Hunnis im Honorarsäckel nur für das Austauschen einer Ziffer, ebenso die Kollektoren auf dem Dach, die man mit 4 Strichen auf dem Eingabeplan erledigt.

    So verschlafene Geschäftsleute sind wir Architekten nicht Herr Matzig dass wir uns das durch die Lappen gehen lassen ;)
     
  20. #20 Bauwahn, 20.09.2007
    Bauwahn

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    Das war gewagt, Bruno...

    Zum Thema Osten:

    Ich vermute, den freien Architekten gab's im real existierenden Sozialismus wohl so nicht, oder doch? Also auch ein historisches Problem.

    Gruß

    Thomas
     
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