Massives Schall-/Vibrationsproblem in Dachgeschosswohnung

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  1. FaFo

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    Hallo zusammen!

    Ich wende mich an Euch, weil wir (Meine Frau, meine 8 Monate alte Tochter und ich) uns dadurch einen guten Rat oder einfach den Fingerzeig in die richtig Richtung erhoffen.
    Die emotionale Seite unseres Problems versuche ich einfach auszublenden (obwohl das schon schwer fällt) und bemühe mich, einfach die Fakten, so wie ich sie beschreiben kann, zu schildern.

    Im Jahr 2006 haben wir einen Bauträger-Kaufvertrag für eine Dachgeschoss-Wohnung in einem 6 Parteien Neubau unterschrieben.
    Diese wurde auch zum vertraglich festgelegten Zeitpunkt in 2007 übergeben.
    Bei der Übergabe wurden keine Mängel festgestellt.

    Das Haus ist in konventioneller, massiver Bauweise erstellt. Alle nicht tragenden Innenwände sind Metall-Montage-Ständerwerkswände, doppelseitig mit Gipskarton beplankt, innenseitig mit Mineralfaserdämmstoff. Alle Wohnungen sind mit Fußbodenheizung ausgestattet.

    Die Böden unserer Wohnung sind bis auf das Schlaf-und Kinderzimmer gefliesst.

    Die erste Zeit nach dem Einzug waren wir auch zufrieden, obwohl man sich schon wunderte, warum es immer "wummert" wenn man barfuss oder auf Socken durch die Wohnung läuft. Das "Wummern" ging m.E. vom Boden, durch die Leichtbauwände bis in das Dach.

    Soweit so gut.

    Nachdem jedoch die Partei unter (!!!!) uns eingezogen war, trauten wir unseren Ohren kaum mehr.
    Sobald einer der Bewohner dieser Partei durch die unter uns (voll gefliesste) Wohnung läuft, hören wir jeden Schritt als "Wummern" im Dach und spüren jeden Schritt, natürlich abhängig von der Stärke, als Vibration.

    Ein ähnliches Problem gab es auch im Hauseingangsbereich. Wenn man sich hier die Füße abgetreten hat, so hat man ein dumpfes Wummern gehört, welches sich bis zu uns ins Dachgeschoss ausgebreitet hat.
    Der Eingangsbereich wurde daraufhin neu gemacht, ein härterer Estrich verlegt, jedoch hat sich die Situation dort nur unwesentlich gebessert.

    Wir werden bezüglich o.g. Problematik (welche der Bauträger und der Architekt natürlich nicht nachvollziehen können), demnächst einen Begehungstermin mit unserem Nachbarn haben. Falls ich bis dahin jedoch ein paar Tipps bezüglich Ursache oder Ratschläge zwecks Vorgehensweise gegenüber dem Bauträger von Euch erhalten könnte, wäre ich sehr dankbar. Meine Tochter und meine Frau übrigens auch! :)

    Falls noch weitere Infos gewünscht sind, bitte einfach fragen!

    So, das soll es ersteinmal von mir gewesen sein.

    Dank vorab,
    Euer FaFo
     
  2. #2 VolkerKugel (†), 23.09.2007
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    Erste Vermutung ...

    ... beim Estrich fehlt eine Entkopplung durch einen Randdämmstreifen
    (obwohl - eher unwahrscheinlich - das ist sowas von "basic" :mauer ).

    Zweite Vermutung,
    da Du immer von "Wummern" sprichst: ungeeigneter Dämmstoff unter dem Estrichbeton
    (kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen - "hab´ ich ja noch nie gehört" :yikes ).

    Praktischer Rat:
    Schwierig, schwierig. Man müsste hier an 1-2 Stellen den Estrich im Randbereich bis auf den Rohboden öffnen (lassen).
     
  3. #3 wasweissich, 23.09.2007
    wasweissich

    wasweissich Gast

    leienfrage:
    so etwas müsste man doch schalltechnisch messen können..........

    ?? j.p.
     
  4. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Erfahrenen Bauphysiker hinzuziehen.
    Da scheint etwas zu schwingen und dann über Körper- und/oder Luftschall sich weiterzuverbreiten.

    Beim Messen fällt das evtl. aus dem Sprektrum raus. Kann also von den Werten alles ok sein.

    Vermutung:
    Es hört sich an, wie der Effekt bei weichen Holzbalkendecken, wenn die mit Trennwänden versteift sind, dann schwingen die nur noch "kurz und hart".
    -> schwimmender Estrich mit leichten Trennwänden gekoppelt?
     
  5. FaFo

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    Hallo und Danke für die ersten Antworten!

    @PeMu:
    Das Ganze hört sich auch an, als ob "Körper" schwingen würden.
    Interessant ist hier auch, dass wenn das Auto eines Nachbarn läuft,
    sich das bei uns anhört, als ob die "Luft" vibrieren würde.
    "schwimmender Estrich mit leichten Trennwänden gekoppelt? ", ja, genauso
    ist es.

    @VolkerKugel:
    Die "Basics", wie Du sie nennst, sind wohl (sichtbar) eingehalten worden. Allerdings ist der Hinweis auf ungeeigneten (oder zuwenig??? Hinweis vom
    Heizungsinstallateur) Dämmstoff auch nicht schlecht!

    @Alle:
    Wenn die Frequenz wahrscheinlich aus dem Messbereich fällt:
    Wo bekomme ich selber ein Gerät her, um das mal zu messen? (Über einen
    Zeitraum, mit Aufzeichnungsmöglichkeit)

    Dank vorab,
    Grüße :biggthumpup:
    FaFo!
     
  6. FaFo

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    Kurze Zwischenfrage:
    Einen unabhängigen Gutachter für dieses Problem erfrage ich mir am besten
    über die örtliche IHK, oder gibts andere Anlaufadressen (Verbände, Vereine),
    an die man sich besser wenden sollte?

    Grüße
    FaFo
     
  7. Julius

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    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Stehen denn Eure nichttragenden Trennwände auf dem (durchgehenden) Estrich oder isr der in jedem Raum separat angelegt?
     
  8. R.B.

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    Hallo,

    was mir so einfällt. Gibt es einen Schornstein o.ä. welcher durch alle Stockwerke führt?

    Luftschall sollte bei einer DG auch nicht ohne sein, fehlt doch die Masse auf dem Dach. Das erklärt aber nicht warum die Geräusche von der Wohnung darunter so laut hörbar sind. Außengeräusche die durch die Luft übertagen werden, werden jedoch durch das Dach nur minimal gedämpft (im Vergleich zu einer massiven Wand, Betondecke).

    Bei den Messungen sehe ich ein Problem mit den üblichen Aufzeichnugnsgeräten. Diese zeigen im unteren Frequenzbereich erhebliche Schwächen, zumal auch die Messaufnehmer (Mikofronkapseln) für niedrige Frequenzen ziemlich unempfindlich sind. Man könnte es jedoch über Schallaufnehmer an den Bauteilen der Wohnung (Wände etc.) probieren. Die Messwerte zu interpretieren dürfte jedoch nicht so einfach sein.

    Gruß
    Ralf
     
    Dragonfly gefällt das.
  9. FaFo

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    Hallo!

    @Julius:
    Ich meine, dass die nicht tragenden Wände direkt mit dem Beton-Boden verbunden sind und nicht auf dem Estrich stehen.

    @R.B.:
    Dass das gesamte Thema schwierig zu messen sein wird, hatte ich schon befürchtet. Wir haben es hier ja auch leider (?) nicht mit "normalen" Trittschall zu tun. Das ist auch der Grund, warum ich nicht einfach einen Gutachter aus den Gelben Seiten beauftragen will, sondern schon jemanden finden möchte, der solche Problemstellungen schon einmal untersucht hat.

    Grüße und Dank,
    FaFo
     
  10. PeMu

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  11. #11 HP Buschbacher, 26.09.2007
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    Ursache wahrscheinlich Eigenmoden von leichten Bauteilen

    Hallo Zusammen !

    Ich vermute, dass wir hier über Schallabstrahlungen von Bauteilen bei ihren Eigenmoden reden.

    Ein schwimmender Estrich ist im Prinzip eine Masse-Feder-Masse Konstruktion, bei der es eine Resonanzfrequenz gibt. Bei dieser Resonanzfrequenz ist der Estrich im Prinzip wirkungslos und die Schwingungsenergie wird „ungebremst“ in die Bausubstanz weitergeleitet. Haben wir nun leichte Bauteile, deren Eigenmoden im genau gleichen Frequenzbereich liegen, schwingen diese stark auf und strahlen entsprechenden Schall ab. Leichte Bauteile weisen Ihre erste Eigenode unterhalb von 100 Hz auf:

    http://www.schallschutz-holzbau.de/eigenmoden/index.htm

    Das Ganze kann sich als tieffrequentes Dröhnen äußern. Letztendlich muss so etwas aber immer messtechnisch überprüft werden.

    Grüße

    H.P. Buschbacher
     
  12. FaFo

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    Hallo!

    Vielen Dank, PeMu und HP Buschbacher!

    Den Ausdruck Eigenmoden hab ich noch nie gehört, werde aber mal dem Link nachgehen, der gepostet wurde.

    Grüße
    FaFo
     
Thema: Massives Schall-/Vibrationsproblem in Dachgeschosswohnung
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