Dachstuhl: Holz ist stark verfärbt

Diskutiere Dachstuhl: Holz ist stark verfärbt im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Moin Männers und Männerinnen, nun lese ich schon lange mit. Gut, dass ich von diesem Forum vor meinem Bauvorhaben nichts wußte, sonst hätte ich...

  1. #1 braunbaer, 06.11.2007
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    Moin Männers und Männerinnen,

    nun lese ich schon lange mit. Gut, dass ich von diesem Forum vor meinem Bauvorhaben nichts wußte, sonst hätte ich mir das noch überlegt.

    Ich habe da mal eine Frage: das Holz an meinem Dachstuhl (Nadelholz, offenporiger Anstrich) hat sich im Dachüberstand ziemlich heftig verfärbt.
    [​IMG]


    An der Gibelseite sieht es weitgehend normal aus.
    [​IMG]



    Mein Bauträger meint, das wäre normal und er wäre innerhalb der Din-Norm (welche?). Da stünde drin, dass Verfärbungen / Flecken auftreten können. Dies sei bei einem "offenporigen Anstrich" (was ist das?) normal. Es würde sich unter dem Dachüberstand feucht Luft sammeln, dadurch würde das Holz atmen und "Stoffe" (welche?) von innen nach außen und umgekehrt transportieren. Nach einem halben Jahr (was schon lange vorbei ist), würde sich das geben.

    Ich glaube diesen Unfug nicht. Vermutlich hat einfach einer falsche Farbe genommen oder den Pinsel dreckig gehabt oder nicht umgherührt oder alles zusammen. Außerdem hat es beim Aufbau des Dachstuhls geregnet. Denn der hier abgebildete Balken wird ja nun häftig von Luft umspült, da sammelt sich mal gar keine Luft:
    [​IMG]

    Und auch hier sieht man eine regional recht begrenzte Verfräbung, was bei ein und dem selben Holzbalken doch merkwürdig erscheint.

    [​IMG]

    Hat jemand solche Verfärbungen schon mal gesehen?
    Ist die These von meinem Bauträger plausibel?
    Ist das innerhalb der Din-Norm?
    Gibt es andere Erklärungen, die solch ein Bild begründen?
    Muss ich das bei einem Neubau tolerieren?
    Wie kann man das beheben?

    Fragen über Fragen, ich wäre schon dankbar, wenn nur einige davon beantwortet werden könnten.

    Der Fairniss möchte ich hier erwähnen, dass der Bauträger beim Rohbau eine sehr gute Leistung abgegeben hat, die mich begeistert hat.

    Viele Grüße
    Braunbaer
     
  2. #2 Jürgen Jung, 06.11.2007
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    aus der Ferne

    sind trotz der guten Bilder :biggthumpup: keine nachhaltigen und verwertbaren Feststellungen zu treffen, leider.

    Ist eine "pelziger" Befall festzustellen? Anscheinend nicht.

    Nein, Verfärbungen in diesem Umfang habe ich noch nicht gesehen. Die These des Bauträgers ist meiner Meinung nach Unsinn, insbesondere die scharfe Abgrenzung der Verfärbung (3.Bild) weist eher auf einen wie vermutet falschen Anstrich, dreckigen Pinsel o.ä. hin.

    Auch das Bild der Giebelschalung spricht dafür.

    Die DIN 4074-1 (Sortierkriterien von Nadelholz) klassifiziert die zulässigen Verfärbungen, diese sind durch z.B. "Bläue", verursacht durch den Bläuepilz, zulassig.

    Schau mal hier: http://www.holzfragen.de/seiten/din4047_sortierklassen.html , Punkt 6, aber auch den Absatz dadrunter!!

    Offenporige Anstriche (die Maler hier können es sicherlich besser definieren) sind "wasserdampfdurchlässig", sollen die Holzporen nicht verschliessen und den Feuchtehaushalt des Holzes nicht oder nur wenig beinflussen. Ob ein solcher verwendet wurde, wer kann es nachweisen?

    Gibt es vor Ort keinen SV (HWK), der sich einen live-Eindruck machen kann?

    Wenn möglich, mit einem Messgerät einmal die Holzfeuchte messen (lassen).


    Gruß aus Hannover
     
  3. #3 braunbaer, 06.11.2007
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    Hallo an meine Heimatstadt!

    Danke für das Lob mit den Bildern - ich gebs an meine bessere Hälfte weiter.:bounce:

    Es haben sich meinen Dachstuhl schon recht viele Leute angesehen, unter anderem zwei von einander unabhängige Sachverständige. Ein Pilzbefall, wie Blauschimmel / Bläue ist es nicht. Das sieht zum einen anders aus, zum anderen wäre dann auch innerhalb des Daches mit Verfärbung zu rechnen. Letzteres ist nicht der Fall - gottseidank.

    Die Meinungen der SV, wie auch aller anderen mit Ausnahme von Bauträger und Innungsmeister, sind da auch recht eindeutig: erheblicher Baumangel. Doch es fehlt leider die eindeutige Erklärung, wie die Verfärbung sonst entstanden ist, und vor allem, wie man sie wieder weg bekommt. Bis jetzt nur Sichtbefund von unten.

    Leider weiß ich nicht, welches Produkt für die Farbe verwendet wurde. Es ist jedenfalls kein deckender Anstrich.

    Würde eine zu Hohe Restfeuchte eine Verfärbung erklären? In welcher Din könnte stehen, dass bei einem offenporigem Anstrich Verfärbungen auftreten dürfen?



    LG
    Braunbaer
     
  4. Julius

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    Ist denn schon abgenommen?
     
  5. #5 braunbaer, 06.11.2007
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    Nö.

    Glaube auch nicht, dass ich das tun werde und sollte.
     
  6. jens

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    Könnte es auch sein, dass das Holz schon vor dem Streichen mit irgendetwas farblosem (Maschinenöl, Holzschutzmittel, Fassadenprimer) eingesaut war und der Maler das nicht bemerkt hat bzw. gar nicht bemerken konnte?
    Abgesehen davon, warum lässt man sowas überhaupt streichen? Das Holz ist doch konstruktiv schon optimal geschützt!
     
  7. #7 Jürgen Jung, 09.11.2007
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    sorry für die lange Pause

    also ja, wenn das Holz nass war und der Anstrich dicht ist, dann kann es zu diesen Auswirkungen kommen. Aber so gleichmässig z.B. an der Pfette in Bild 3?

    Die Vermutung, das Verunreinigungen des Malerwerkzeuges im Spiel waren, drängt sich mir auch auf.

    Eine DIN, welche Verfärbungen wann auftreten dürfen, gibt es (noch) nicht.

    Welcher Innungsmeister von welcher Innung (keine Namen bitte) hat sich das angeschaut und streitet einen Mangel ab? Das kann ich ja nicht glauben.

    Gruß aus Hannover
     
  8. #8 braunbaer, 09.11.2007
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    Das wäre auch noch eine Idee. Allerdings hätte ich dann auch an der Giebelseite Verfärbungen erwartet, da es ja das selbe Holz aus dem selben Los ist. Doch unmöglich ist das sicher nicht.

    Warum ich das habe streichen lassen? Gute Frage. Ich bin Laie, in der Baubeschreibung stand das so drin, also wurde es gemacht. Hinterher weiß man immer mehr. :cry
     
  9. Baumal

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    also ich bin auch für verunreinigung.

    aber nicht im malerwerkzeug sondern im anstrich selbst.
    sieht so aus als wären zwei unterschiedliche lasuren zusammengepantscht worden.

    wer hat das den gestrichen? wurde das holz mit voranstrich geliefert?
    oder war da ne malerfirma dran?
     
  10. Rene'

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    Hallo!

    Noch eine Möglichkeit: Die Verputzer der Aussenfassade hatten zuviel rumgekleckert und mit einem evtl. mit Zementputz versauten Lappen die Sparren und die Schalung versucht zu säubern.

    So ähnliche kleine Flecken habe ich nämlich an meiner Haustüre (Lärche geölt) die der Fassendenverputzer mit dem Zement-Leichtputz eingesaut hatte (da nicht sorgfältig genug abgeklebt).


    Gruß,
    Rene'
     
  11. Baumal

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    ... oder nach dem erstanstrich hat jemand mit einer lasur in einem völlig
    anderen farbton nachgestrichen. das holz kann jedenfalls nix für.

    ich würde das auch nicht akzeptieren. :mad:
    das ist ne menge arbeit um das wieder zu richten, wenn es bei offenporig bleiben soll...
     
  12. Baumal

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    @rene
    was will der verputzer mit dem lappen am stirnbrett unter der rinne?
     
  13. Rene'

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    Das und bleibt warscheinlich eines der unergründbaren Handwerker-Rätsel. ;)

    Kann ja durchaus sein das der Stift aus dem ersten Lehrjahr einen Lappen, der in Zementbrühe lag, in die Hand gedrückt bekommen hat mit dem Auftrag "Holz sauber machen". Wo, Wie und Warum hatte man ihm nicht mitgeteilt.



    Gruß,
    Rene'
     
  14. Baumal

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    und dann fängt der unter der dachrinne an... prost mahlzeit.
     
  15. Baumal

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    @braunerbaer

    gehört zwar nicht hier hin, aber was ist mit dem fallrohr?
    ist da ne delle drin oder hab ich einen knick in der optik?
     
  16. #16 braunbaer, 12.11.2007
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    Oh, äh, gute Frage. Da muss ich nochmal nachschauen. Sieht nicht gerade aus.... Danke für den Hinweis.:)
     
  17. #17 braunbaer, 12.11.2007
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    Das wird es wohl nicht sein, denn das Dach wurde fertig gestellt, danach wurde verputzt (guckst du Foto).

    [​IMG]

    Oder meinst du, dass versucht wurde, das Holz des fertige Dachs zu säubern? Wäre auch noch eine Möglichkeit, vor allem, wenn du sagst, dass du solche Flecken an deiner Tür hast. Hast du da ein Foto (per PN?)? Dann könnte ich besser vergleichen. Jedenfalls wäre das sicher nachweisbar, denn dann würde man chemische Rückstände vom Zement auf dem Holz finden müssen. Bei CSI klappt das jedenfalls, da wüßten die auch gleich, welcher Stift das war. Ok, gehört nicht hier her.


    Braunbaer
     
  18. #18 braunbaer, 12.11.2007
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    Die Aussage stammt von meinem Bauträger. Zitat "Der Innungsmeister der Zimmermänner hat sich das zweimal angeschaut. Das wäre immer so und immer gäbe es diesen Ärger". Zitat Ende.

    Bevor jetzt das Staunen, Lachen und Hauen losgeht: ich war bei den Besuchen des Innungsmeisters nicht dabei. Es kann sein, dassder Kollege gar nicht da war und mir ein Bär aufgebrummt wurde, sprich, ich angelogen wurde. Denn auch andere Aussage, wie die der Din-gerechten Ausführung der Arbeiten, erweisen sich wahrscheinlich als unwahr.

    Grüße
    Braunbaer
     
  19. #19 braunbaer, 12.11.2007
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    Hallo,

    auch das ist noch ein klasse Hinweis.

    Das Holz wurde wahrscheinlich nicht vorbehandelt, jedenfalls hat es im Haus (Dachboden) eine natürlich Farbe. Der Anstrich wurde wahrscheinlich von der Firma vorgenommen, die den Dachstuhl geliefert und aufgebaut hat.

    Leider alles nur 'wahrscheinlich'. Wer da wie mit wem zusammen gearbeitet hat und über welche Qualifikationen verfügte, entzieht sich meiner Kenntnis. Eine Extra-Firma zum Streichen des Dachstuhls habe ich aber nicht gesehen.


    Darf ich fragen, was für Gedanken dich bei deiner Frage treiben? Hast du noch eine andere Theorie?

    Braunbaer
     
  20. #20 Jürgen Jung, 12.11.2007
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    ich lache nicht

    Man sagt ja oft, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Aber ich kann das nicht glauben, nicht umsonst ist jemand Innungsmeister. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher wegen einer "falschen Aussage" seinen "Ruf" riskiert.

    Wenn es hart auf hart kommt, und unausgesprochene Dinge sollte man nie im Raum stehen lassen: auf der Seite der Zimmererinnung findest Du den entsprechenden Meinschen: rufe ihn an und konfontiere ihn mit dieser Aussage.

    Meine Empfehlung aus Hannover :e_smiley_brille02:
     
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