Problem mit Dampfsperre im DG

Diskutiere Problem mit Dampfsperre im DG im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir planen ggf. den Kauf eines RMH, BJ 1999. Das DG (ca. 50qm Grundfläche) ist als Wohnraum ausgebaut und offen gehalten bis in die...

  1. #1 aklein01, 03.12.2007
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    Hallo,

    wir planen ggf. den Kauf eines RMH, BJ 1999.

    Das DG (ca. 50qm Grundfläche) ist als Wohnraum ausgebaut und offen gehalten bis in die Dachspitze; in einem kleinen Raum im DG befindet sich die Gasheizung.

    Ein Bauingenieur hat bei einer Begehung festgestellt, dass zumindest in dem Raum der Heizung die Dampfsperre nicht vorschriftsmäßig an die angrenzenden Massivwände angeschlossen ist, d.h. die Folie endet kurz vor der Wand. Die Vermutung liegt nahe, dass im gesamten DG die Wandanschlüsse und ggf. die Anschlüsse an die Velux-Fenster nicht korrekt sind.

    Lt. Bauingenieur gibt es zumindest ein theoretisches Risiko, dass sich in der Dachisolierung Schimmel bilden könnte (losgelöst vom erhöhten Energieverbrauch). Wie bewertet Ihr dieses Risiko und wie hoch schätzt Ihr die Kosten von einem Fachbetrieb ein, um den Wandanschluss nachträglich korrekt durchzuführen, d.h. Entfernen der Verblendung, Korrektur Wandanschluss, neue Verblendung, Spachteln, Streichen, etc.? Bei was für einem Unternehmen müsste man sich ein konkretes Angebot einholen? Dachdeckerei?

    Wie würdet Ihre konkret weiter verfahren?

    Vielen Dank + Grüße
    Alexander
     
  2. Ryker

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    In diesem Fall wurde ich eher zu Trockenbauer oder Tischler raten, je nachdem, ob an den Sparren Rigips oder Nut&Federschalung haengt.
    Der Dachdecker braeuchte vermutlich spaetestens zum Verspachteln des neuen Rigipses ohnehin ein Subunternehmer.
     
  3. Eric

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    Wieso theoretisches Risiko ?

    Beim Autokauf machst Du doch auch ( hoffentlich ) mindestens eine Probefahrt mit einem Fachmann und wenn was " klappert " fährst Du mit dem Auto in die Werkstadt.

    Ich würde den Verkäufer knallhart danach fragen, ob die Dampfbremse luftdicht ausgeführt wurde und bejahendenfalls ihn weiter fragen, ob insoweit eine Beschaffenheitszusage mit in den Kaufvertrag aufgenommen werden kann. Wenn er das ablehnt, würde ich fragen, ob an drei oder vier Stellen von der Dachseite aus oder aber von unten an leicht zu verschließender Stelle die Verkleidung entfernt werden darf. Dann erübrigt sich die Theorie über das Vorhandensein und etwaige bereits eingetretene, derzeit nur noch nicht sichtbare Folgen des Mangels. Fairerweise sollte diese Frage natürlich nur dann gestellt werden, wenn im übrigen der Kaufentschluß feststeht.

    Die Aussage des Bauingenieurs, sofern sie denn so gefallen ist, halte ich für eine glatte Untertreibung und damit eine Fehlberatung.
     
  4. #4 DerKonrad, 05.12.2007
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    Die Größe des Risikos ist doch auch abhängig von der vorhandenen Innenverkleidung.

    Sollte eine Gipskartonplatte, verspachtelt, übertapeziert oder verputzt, ohne erkennbare Risse in den Ecken, vorhanden sein, dann kann man doch ohne Untertreibung wirklich nur von einem "theoretischen Risiko" sprechen.


    Welche Innenverkleidung ist denn vorhanden??
     
  5. #5 aklein01, 08.12.2007
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    Hallo,

    das Dachgeschoss ist von innen mit Gipskartonplatten verkleidet, die zumindest augenscheinlich korrekt angebracht sind. Die Platten sind verspachtelt und gestrichen.

    In einem kleinen Räumchen im DG ist die Heizung untergebracht und hier ist keine Verkleidung vorhanden, genau an dieser Stelle sieht man auf ca. 3 Metern, dass die Dampfsperre nicht korrekt an die Wand angeschlossen ist. Nun kann man natürlich vermuten, dass alle Wandanschlüsse im gesamten DG nicht korrekt ausgeführt wurden.

    Feuchtigkeits- / Schimmelspuren sind zumindest optisch im DG nicht erkennbar.

    Was würdet Ihr konkret raten? Alle Gipskartonplatten runter und Dampfsperre korrekt anschliessen? Wie hoch schätzt Ihr das Risiko ein, dass bereits ein Problem (Feuchtigkeit / Schimmel) in der Dämmung / an den Balken existiert?

    Vielen Dank für ein Feedback und eine Empfehlung.

    Wir sind etwas ratlos welches Risiko wir mit dem Kauf eingehen würden.

    Grüße
    Alexander
     
  6. #6 raffaele, 08.12.2007
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    Ich habe nicht genau entnehmen können wie alt der bau ist aber eine 3cm Langer riss in einer Dampspeere bei normaler Luftgeschwindigket bringt eine 95% Wärmeverlust mit sich.
    Fazit
    Im sommer zu heis
    Im winter zu kalt (hohe Heizkosten)

    Frage nach ob das Dach dicht ist, warum es so aus sieht und ob ein Blowdoor test gemacht woden ist.
    grüße
     
  7. #7 Carden. Mark, 08.12.2007
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    95% von was?
     
  8. #8 aklein01, 08.12.2007
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    Hallo,

    danke für die Antworten.

    Das RMH ist Baujahr 1999.

    Grüße
    Alexander
     
  9. #9 DerKonrad, 09.12.2007
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    zu #5
    Eine Gipskartonplatte (GKP), die verspachtelt und keine (Ab-)Risse in den Ecke hat ist eine "Dampfbremse" und "luftdichte Schicht" . Sollte die darunterliegende Dampfsperrfolie nicht korrekt angeschlossen sein, wird dies erst dann zum Problem, wenn die GKP Risse bekommt und dadurch nicht mehr luftdicht ist.

    Man sollte in dem kleinen Räumchen die Dampfsperre ergänzen und richtig anschliessen. Danach noch die fehlende GKP-Verkleidung ergänzen.

    Da das Haus Bj 1999 ist und Du jetzt (8 Jahre später) keine erkennbaren Risse in der GKP-Verkleidung hast, kann man das Risiko für Schimmel eher gering bis verschwindend gering einschätzen. Vorrausgesetzt natürlich, dass die Dämmung keine Defizite aufweist oder sonstige Wärmebrücken vorhanden sind.
    Aus Sicht der Dampfsperre ist es Deiner Beschreibung nach eher unbedenklich.

    Um auf Nummer Sicher zu gehen, kannst Du mit einem Thermographen mal auf die Suche nach Schwachstellen gehen. Eine Wärmebrücke ist dann auf der Wärmebildkamera schön zu sehen.
     
  10. #10 aklein01, 09.12.2007
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    Hallo "DerKonrad"

    Danke für die hilfreiche Antwort!

    Nun ist in den Räumchen mit der Heizung seit ca. 8 Jahren die warme Luft in die Dämmung gezogen, augenscheinlich ist nichts erkennbar, keine Wasserränder, keine Schimmelstellen, usw. Andererseits sieht man halt auch nur ca. 2qm Dachfläche bzw. Isoliermaterial von unten.

    Sollte bereits ein Problem mit Schimmel, Feutigkeit, o.ä. vorliegen, müsste man dann direkt Symptome erkennen? An was könnte man ggf. erkennen, dass bereits ein Problem vorliegt?

    Grüße + Danke
    Alexander
     
  11. #11 DerKonrad, 09.12.2007
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    Der Schimmel entsteht da wo es nass ist. Nass ist es da wo der Wasserdampf aus der Luft kondensiert. Der Dampf aus der Luft kondensiert da wo es kalt ist. Da die Luft nicht in die Konstruktion kann (bei funktionierender Dampfsperre) , ist der Schimmel direkt auf der GKP zu erwarten also offen-sichtlich.

    Im Bereich der Heizung kann man die Dämmung einfach mal herausnehmen und nachschauen. Wenn es ein Problem gab dann direkt dort.
     
  12. #12 aklein01, 02.01.2008
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    Hallo,

    kurzes Update:

    Zwischenzeitlich war ein Sachverständiger für Schimmelprobleme vor Ort.

    Er hat in dem beschriebenen Heizungsräumchen einige Schimmelspuren an der Lattung gefunden, meinte allerdings, dass dies bereits aus der Bauphase (BJ 1998) kommen könnte und es sich nicht um einen aktiven Schimmelbefall handeln würde.

    Auf den Rückseiten der GKP war auch kein Schimmel erkennbar (soweit man das sehen konnte).

    Ferner hat er die Raum- und Holzfeuchte gemessen; Raumfeuchte: 45% bei 22 Grad. Holzfeuchte am Sparren war i.O., lediglich am untersten Holzbalken, der am Fussboden parallel zur Aussenwand verläuft, betrug die Feuchte ca. 35%. Er führte dies auf Kondenswasser aus der nicht korrekt angebrachten Dampfsperre zurück.

    Sein Fazit war, dass er in dem Heizungsräumchen die Dampfsperre korrekt herstellen würde, und ansonsten einen Kauf bedenkenlos empfehlen würde.

    Was mich allerdings verunsichert ist, dass die Mineralwolle in dem Heizungsräumchen an einigen Stellen nicht mehr gelb, sondern eher gräulich verfärbt war. Was hat es damit auf sich? Der Sachverständige hatte dazu keine richtige Erklärung.

    Wie ist Eure Meinung?

    Vielen Dank für Eure Unterstützung.

    Grüße
    Alex
     
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