Wie war Weihnachten? Vorsicht Satire!

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  1. #1 Hundertwasser, 30.12.2007
    Hundertwasser

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    Gerade den Weihnachtsbaum geschmückt, zusammen mit der zwölfjährigen Terroristin die sich meine Tochter nennt. Nach den Pleiten der vergangenen Jahre (zu dünn, zu buschig, zu klein, zu groß, zu teuer, der sieht billig aus ...) habe ich meine Frau den Baum dieses Jahr aussuchen lassen. Das Ergebnis: Katastrofe. Der Baum ist unten zu dünn, in der Mitte zu buschig, zu klein um den Nachbarn damit zu imponieren, zu groß für das Wohnzimmer und obendrein war er sauteuer obwohl er irgendwie billig aussieht.

    Die Terroristin und ich beginnen den Baum zu schmücken. Als Hauptverantwortlicher bekomme ich die erste Wahl, was die Begleitmusik betrifft. Während ich noch zwischen Kansas und den Mighty Mighty Bosstones (Skacore vom feinsten) schwanke hat die Terroriostin schon eine Weihnachts-CD eingelegt. Souverän drücke ich den "open" Button des CD Players und werfe die CD in den knisternden Ofen. Einen kurzen Moment, als die ersten Akkorde von "Dust in the wind" erklingen gebe ich mich der Illusion hin, Weihnachten könnte doch noch schön werden. Da stürmt auch schon die Mutter der Terroristin auf mich zu (auch sie zu dünn, zu buschig, aber immerhin groß genug um den Nachbarn damit zu imponieren), tritt mir in die Weichteile und brüllt mir ins Ohr. Vom Schmerz aus der Leibesmitte betäubt bekomme ich nur noch Wortfetzen wie "Schande", "Scheidung" oder "Kinderschänder" mit. Nachdem ich mich einigermaßen erholt habe dudelt Kim Wilde im Player, Höchststrafe!

    Die Terroristin beisst derweil zufrieden einem Schokoladennikolaus den Kopf ab. Wahrscheinlich denkt sie dabei an meine Zeugungsorgane. Nachdem die Musikfrage geklärt ist geht es ans Schmücken. Nach einer halben Stunde habe ich die Lichterkette entknotet, die Terroristin ist inzwischen an der Hüfte angekommen. Der schokoladenverschmierte Mund verleiht ihr etwas diabolisches. Inzwischen sind die Kugeln ausgepackt und ich muss die oberen Zweige dekorieren, dort wo dieser Stummelfuß von Terroristin nicht hinkommt. Tannennadeln dringen in meine Finger, die Handfläche, die Unterarme, die Achselhöhle und verhaken sich in meinem original Hilfinger T-Shirt, das ich letzten Urlaub in Antalya teuer erstanden habe. Ein paar Nadeln landen sogar in meiner Hose wo sie sich langsam von Nord nach Süd ausbreiten.

    Immerhin, der Baum ist geschmückt und es fehlt eigentlich nur noch die Mutter der Terroristin zur Abnahme. Da erscheint sie auch schon mit Schürze, Kochlöffel und hochgesteckten Haaren, im Mundwinkel eine ihrer berüchtigten Zigarillos Marke Fliegentod. Natürlich keift sie gleich wieder los, ihr Atem nach billigen Gin riechend (den Guten habe ich versteckt, den trinke ich nach Weihnachten alleine). Während ihrer fünfzigminütigen Tirade beginnt, genau in dieser Reihenfolge, ihre aus dem Mundwinkel gefallene Kippe den Teppich anzuschmoren, die Terroristin an zu flennen (he, he), ich mir gelangweilt die Tannennadeln aus der Unterhose zu pulen und der Gänsbraten einen stechenden, holzkohleartigen Geruch anzunehmen.

    Während die Schlampe in der Küche verschwindet lösche ich den Teppichbrand, nicht ohne die Hälfte des eiskalten Wassers über die Terroristin auszulehren. Sie rennt natürlich los, will zu der Schlampe, reisst den Baum um und die ganze Deko liegt am Boden. Der Hund mach sich genüsslich über die Schokoweihnachtsmänner her und frisst drei hintereinander einschließlich der Alufolie auf. So wie er mich dabei ansieht denkt er an meine ..., aber das wäre wieder eine andere Geschichte. Habe ich schon erwähnt das ich mir beim Versuch, den fallenden Baum zu retten die Hand an dem zerplatzenden Glasengel den gottverdamten Arm aufgeschnitten habe?

    Die Schlampe ruft Verstärkung ihre Mutter und nur Minuten später sitzen wir alle im Auto auf dem Weg zur Notaufnahme. Von dem vielen Blut und dem Gestank der Zigarillos wird mir schon ganz schlecht. Auch der Hund würgt an der Alufolie. Trotz meiner Verfassung muss ich grinsen, kann doch die Schlampe mit ihren verbunden Händen den Zigarillo gar nicht selber halten. Sie hätte die verkohlte Gans doch nicht ohne Handschuhe aus dem Ofen ziehen sollen. Wahrscheinlich tat sie das sowieso mehr aus weiblicher Solidarität als aus der Befürchtung, ihre Familie müsse Hunger leiden.

    In der Einfahrt zur Notaufnahme kommt was kommen muss. Die Mutter der Schlampe lässt den Rillostummel fallen, bückt sich danach und sucht hektisch zwischen Gas- und Bremspedal nach dem guten Stück. Mit Wucht knallen wir gegen die Eingangstür und stehen schon im Krankenhaus bevor wir überhaupt ausgestiegen sind.

    Drei Tage später, liege ich relativ entspannt in meinem Krankenhausbett und überdenke meine Situation. Soll ich mich einfach abseilen, die Schlampe samt Hund, Terroristin und Schwiegermutter einfach vergessen? Obwohl, sonst kommen wir gut miteinander aus, nur wenn Weihnachten ist, oder die Ginvorräte knapp werden kommt es zu Spannungen. Und für genug Gin habe ich ja gesorgt. Und so schlimm war Weihnachten heuer auch nicht. Also letztes Jahr da ...

    Ja da könnte ich euch was erzählen.
     
  2. Lukas

    Lukas

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