Elektroinstallation unter Putz oder auf Putz?

Diskutiere Elektroinstallation unter Putz oder auf Putz? im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo! Ich bin gerade dabei meine Wohnung zu renovieren, unter anderem auch die Elektroinstallation zu erneuern, insgesamt sind 6 Stromkreise...

  1. #1 Bazillus, 19.02.2008
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    Hallo!

    Ich bin gerade dabei meine Wohnung zu renovieren, unter anderem auch die Elektroinstallation zu erneuern, insgesamt sind 6 Stromkreise zu verlegen. Ich stelle mir nur gerade die Frage ob Unterputz oder Aufputz mit Zwischendecke.

    Bezüglich der Unterputz-Variante habe ich mich schon schlau gemacht ... Mauerschlitzfräse von Hilti mit Sauger, Stemmen in den Ecken, Verlegen in Rohren und anschließend wieder zugipsen. Allerdings ist das in dem etwas verwinkelten Vorzimmer bei mir dezent mühsam. Außerdem sind die nicht-tragenden Wände in der Wohnung allesamt nur 7cm dick, also schon etwas heikel beim Schlitzfräsen/Stemmen.

    Deswegen hatte ich folgende Idee: Die horizontalen Leitungen würde ich alle auf (nicht in) der Decke verlaufen lassen, in Panzerschläuchen mit entsprechender Befestigung, und nur die vertikalen Leitungen zu Steckdosen und Lichtschaltern im Beton, in Rohren verlegen. Die Decke würde dann eine Gipskarton-Zwischendecke werden, die gleichzeitig noch etwas Dämmmaterial enthalten könnte. Ist so eine Installation erlaubt?

    Die Endabnahme und Prüfung der Leitungen erfolgt dann wieder durch einen Elektriker, ich würde einzig und allein die Drecksarbeit machen und die Leitungen in die Rohre einziehen.

    LG

    Michael
     
  2. Julius

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    Hallo Michael,

    aus elektrotechnischer Sicht wäre das zulässig.
    Statisch habe ich aber auch bei dieser Variante ziemlicnhe Bauchschmerzen!
    Denn derart lange Schlitze greifen doch ziemlich in die Struktur ein.

    Warum überhaupt Rohre? In dem Fall bietet sich doch die Verwendung von Mantelleitung NYM an. Für rein waaagerechte Verbindungen (von Steckdose zu Steckdose) empfiehlt sich Stegleitung.

    Beachte auch die niedrigere Belastbarkeit von verrohrten Leitungen! Ggf. sind höhere Querschnitte nötig oder man muß niedriger absichern.
     
  3. #3 Bazillus, 19.02.2008
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    Hallo!

    Vielen Dank für Deine rasche Antwort!

    Ich habe mir mal die bestehenden Elektroinstallationen angesehen, da wurde die Wand aufgestemmt, 20er Rohre reingegipst und wieder verputzt, Verzweigungen sind in Standard-Unterputzdosen drin.

    Vom Elektriker habe ich die Auflage, Rohre zu verlegen, und Einzeldraht einzuziehen, jeweils 2,5 qmm. Absicherung ist für die Geräte in der Küche und im Bad jeweils 16 Ampere, Licht und Steckdosen in Wohn- und Schlafzimmer 13 Ampere. Ich werde mal Rücksprache mit ihm halten, ob ich auch NYM mit Mauernutschellen verlegen darf (damit er mirs nachher auch abnimmt).

    Dazu habe ich allerdings noch ein paar Fragen:
    - Wie sieht das dann mit den Verteilerdosen aus? Gehe ich da mit dem nackten NYM direkt in die Hohlwanddose rein, oder brauche ich da einen Schlauchübergang oder ähnliches?
    - Wie kann ich NYM zum Licht legen? Die geschaltene Phase muss ja farblich codiert sein, oder?
    - Für die Telefon-, Satelliten-, Netzwerk- bzw. Lautsprecherleitungen bräuchte ich dann aber trotzdem Rohre/Schläche, oder?

    LG

    Michael
     
  4. R.B.

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    Also mir würde DIESE Variante zusagen.

    Es gibt auch NYM mit mehr als 3 Adern..:biggthumpup:
    Aber zur Leuchte hin reichen die 3 Adern aus. Der Rest hängt davon ab, wie die Schalter angeschlossen werden, Ob Taster, Eine/Aus oder Wechselschaltung, ob Schalter mit Steckdosen-Kombi Verwendung findet usw. usw.

    Würde ich immer empfehlen. Leitungen bitte nicht zusammen mit Netzleitungen in ein Rohr quetschen.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 Bazillus, 19.02.2008
    Bazillus

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    Das ist mir schon klar, aber dann geht vom Schalter zur Leuchte ja schwarz-blau-grüngelb ... und die geschaltene Phase muss ja farblich codiert sein, also z.B. violett-blau-grüngelb, oder irre ich mich da?

    LG

    Michael
     
  6. Julius

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    Erstens ist der L in dreiadrigen starren Leitungen schon einge Jahre nicht mehr schwarz, sondern braun.
    Und zweitens muß ein geschalteter L zumindest in D nicht farblich besonders gekennzeichnet sein. Soweit ich weiß, gilt dies auch in A.
     
  7. R.B.

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    Man sollte jetzt unterscheiden, ob wir von der Leitung zur Leuchte, oder der Leitung zum Schalter bzw. bei einer Wechselschaltung von der Leitung zwischen den Schaltern reden.

    Zur Leuchte hin wird schwarz bzw. braun die geschaltete Ader sein. Wird diese direkt am Schalter angeschlossen, dann ist das auch kein Problem.

    Was immer wieder für Diskussionen sorgt, ist die Verwendung der blauen Ader als Schaltdraht. Irgendwo steht, dass der Blaue als Schaltdraht verwendet werden kann, wenn im System kein anderer Neutralleiter vorhanden ist. Das Wort System ist hier Ausschlag gebend. Betrachtet man nur den einzelnen Stromkreis oder gar die komplette Installation?

    Irgendwo habe ich auch gelesen, Verwendung des Blauen nur "wenn keine Verwechselungsgefahr besteht" oder "wenn in dem Stromkreis kein N vorhanden ist". Auch da kann man interpretieren.

    Wie man sieht, tun sich die Normenschreiber anscheinend auch schwer.:biggthumpup:

    Gängige Praxis ist wohl die Verwendung des Blauen bei gemischten Kreisen (Steckdose und Licht) ausschließlich als N, bei Lichtkreisen auch mal als geschalteter Leiter.

    Gruß
    Ralf
     
  8. #8 pauline10, 21.02.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Schlitze in Wänden

    Hallo,

    nimm Stegleitung NYIF und das Problem mit Schlitzen ist keines mehr. Einfach nur in den Putz legen mit Fertigputz, nicht Gips, angleichen und fertig.

    Rohre bleiben für die Datenleitungen usw.

    Wenn man mal eine Ader mehr legt, braucht man auch keine Ader nachzuziehen.

    Gruß

    pauline
     
  9. #9 pauline10, 21.02.2008
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    Stromkeise

    Ergänzung

    6 Stromkreise ist wohl etwas dürftig.

    12 sind schon eher angebracht wenn man den ganzen Dreck auf sich nimmt.

    Gruß

    pauline
     
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