Schluckt der globale Kapitalismus die Demokratie?

Diskutiere Schluckt der globale Kapitalismus die Demokratie? im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; Ein lesenswerter, obwohl kurzer Artikel über unsere politische Zukunft mit Fragezeichen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538398,00.html

  1. #1 Torsten Stodenb, 28.02.2008
    Torsten Stodenb

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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
  2. #2 Hundertwasser, 29.02.2008
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    Verstaatlichung der Konzerne wird nicht funktionieren. Eher geht es anders herum. Die Leistungsfähigen Konzerne mit ihren ach so gierigen (aber im Gegensatz zu den Politikern leistungsfähigen) Managern werden staatliche Aufgaben übernehmen und Territorialstaaten werden überflüssig. Schon heute gibt es Firmen mit eigenem Personennahverkehr, Kindergärten usw.
     
  3. #3 Torsten Stodenb, 01.03.2008
    Torsten Stodenb

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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    Nein, danke, in einer solchen Welt, in der der Sinn meines Lebens auf meine Funktionen als Produzent und Konsument wäre, möchte ich nicht leben!
     
  4. #4 Hundertwasser, 01.03.2008
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    Muss ja nicht unbedingt nur negativ sein. Z.B. Sozialversicherungen waren ja auch eine Erfindung von Unternehmen und nicht der Politik.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Buch von Neal Stephenson: Diamond Age. Darin ist ein Zukunft beschrieben in dem die Nationalstaaten nicht mehr existieren und es nur noch sog. Firmenenklaven bestehen.
     
  5. #5 wasweissich, 01.03.2008
    wasweissich

    wasweissich Gast

    von den wenigen kapitalisten mit sozialem gewissen sind leider nur noch wenige übergeblieben , die new economymanager von heute scheren einen sch.......dreck um irgendwelche soziale verantwortung , ............. deren kompetenz wird an der zahl eingesparter kostenfaktoren mensch gemessen
     
  6. #6 Achim Kaiser, 01.03.2008
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    Auch dieses System wird an seinen Auswüchsen sterben.
    Die wichtigste Aussage in dem Artikel :

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Was aber dabei vergessen wird, WODURCH sind die Einkommen der Vorstände gestiegen. Größtenteils doch durch Ausübung von Aktienoptionen und nur zu einem kleineren Teil durch "Gehaltserhöhungen". (Ich weiß, das gilt nicht für alle Unternehmen).

    Es steht auch jedem Arbeitnehmer frei sein Geld in Aktien zu investieren. Damit hätte er in den letzten Jahren auch problemlos eine Steigerung von mehr als 20% p.a. generieren können. Doch wer war bereit das zugehörige Risiko zu tragen?
    Es ist halt einfacher sich hinzustellen und zu jammern weil die anderen mehr verdienen.

    Das Wurzel des Übels steckt aber ganz woanders.
    Welche Firma wäre heute noch in der Lage sich aus Eigenkapital zu finanzieren? Ergo, es muß Fremdkapital eingesetzt werden und damit bestimmen die Kapitalgeber wo´s lang geht. Ob Banken die Geld auch nicht umsonst verleihen, oder Aktionäre die eine Rendite ihrer Anlage erwarten, alle Kapitalgeber haben einen direkten Einfluß auf die Politik des Unternehmens.

    Die o.g. Auswüchse sind erst der Anfang.

    Gruß
    Ralf
     
  8. mls

    mls Bauexpertenforum

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    ob ersteres wirklich sein muss und ob zweiteres nicht sehr optimistisch ist? :)
     
  9. R.B.

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    Kennst Du eine bessere Lösung? Her damit. Dafür hab´ ich immer ein offenes Ohr....oder auch zwei. :biggthumpup:

    Tja, und der Einfluß der Fremdkapitalgeber ist doch unbestritten....leider.

    Gruß
    Ralf
     
  10. #10 Torsten Stodenb, 01.03.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    Wie funktioniert die Wirtschaft denn eigentlich in islamischen Ländern, wenn Zinsen verboten sind?

    Auch bei uns gibt es Leute, die fordern, dass eine Wirtschaft nicht auf Zinskapital, sondern auf Arbeit aufgebaut sein sollte. So argumentierte mir gegenüber vor Jahren mal ein Bürgermeister, der nicht etwa dem marxistisch-leninistischen Lager entstammte, sondern, wenn auch ohne Mitgliedschaft, für die FDP kandidiert hatte.
     
  11. R.B.

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    Das war einmal. Ist nur eine Frage wie man das Kind nennt.

    Und wie soll das in der Praxis aussehen? Genußscheine?

    Gruß
    Ralf
     
  12. #12 blueflying, 01.03.2008
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    Staat greift auch ungeniert zu...

    Ein großer Teil der Gehaltssteigerungen der letzten Jahre ging in die Sozialversicherung und für Steuern drauf, insbesondere bei niedrigeren Einkommen. Also es sind nicht nur die "Manager", die den Arbeitnehmern böses wollen. In den letzten Jahren war es wegen der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland aber auch einfach, Druck auf Angestellte auszuüben. In anderen Ländern ist das durchaus nicht so. In GB oder DK sind Arbeitnehmer, gerade auch gute, Mangelware und da laufen solche Dinge wie hier in Dtl. gar nicht. Wenn Dir Dein Chef dort dumm kommt, gehst Du eben anderswo hin, Jobs gibt es genug.... Die Gehaltssteigerungen sind entsprechend besser. Reallohnverluste wie in den letzten 10 Jahren in Dtl. gab es da auch nicht. Also denke ich, dass trotz gewisser Ansätze, über die man ja diskutieren kann, das ganze auch eine "deutsche" Diskussion ist.

    @Thorsten

    Die inzwischen fast absolute Macht des Kapitals wird sicher auf Dauer so nicht durchzuhalten sein. Zwischen Shareholder Value und dem Nutzen für die gesamte Gesellschaft besteht eben doch ein kleiner Unterschied. Nur müsste dann die Politik die ihr verliehen Macht auch mit Sachverstand nutzen. Hierbei gibt es aber zwei Probleme: Wähler, die von Wirtschaft etwa soviel Ahnung haben wie der Papst vom Kinderkriegen und Politiker, die genau so unterbelichtet wie viele Wähler sind. Beck ist in meinen Augen so eine typische Flachpfeife, so jemand würde in der freien Wirtschaft höchstens Puffmutter für den Betriebsrat. Aber bei uns soll der Kanzler werden. Herzlichen Glückwunsch.
     
  13. R.B.

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    Über die "(In)Kompetenz" unserer Politker könnte man einen Dauerthread eröffnen. 1.000 Beiträge pro Woche wären da problemlos möglich. :lock

    Ein Problem liegt eben darin, daß wir heute mit viel weniger Belegschaft, deutlich mehr produzieren können als überhaupt gebraucht wird. Dazu kommt der globale Druck der dazu führt, daß an jeder Ecke rationalisiert wird damit man wettbewerbsfähig bleibt.
    Das Ganze gipfelt dann im Wegfall kompletter Branchen die durch neue Branchen nur unzureichend kompensiert werden.

    Wo wollen wir aber 30 Mio Menschen beschäftigen?
    (und zwar so, daß sie von ihrer Arbeit leben können)

    Gruß
    Ralf
     
  14. #14 Torsten Stodenb, 01.03.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    "Wo wollen wir aber 30 Mio Menschen beschäftigen?"

    Eben! Ist unser System kaputt? Dann müssen wir aufpassen, wer wie die Zukunft gestalten will!!!
     
  15. #15 Schwabe, 01.03.2008
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    „Das Wurzel des Übels steckt aber ganz woanders.“
    Nämlich z. B. in der „Entpersonifizierung“ der Unternehmen. Früher gab es kaum Aktiengesellschaften, da waren die Unternehmen größtenteils Personenunternehmen.
    D. h, wenn die Firma den Bach runter geht, geht auch der Eigentümer den Bach runter. Und nur wenn es der Firma gut ging, ging es auch dem Unternehmer gut. Deshalb haben Unternehmer viel getan, damit es ihren Angestellten gut ging (preiswerte Wohnungen gebaut, Kindergärten, Bildung et.). Aber denkt wirklich jemand, dass es heute den Aufsichtsräten und Managern in den AG interessiert, wie es um die Firma bestellt ist ? Warum sollte es ? Sie sind doch auch nur angestellt. Und wenn die Firma pleite ist, gehen Sie zur nächsten. Wichtig ist doch für diese Herren nur, dass sie gute Verträge mit Abfindungen etc. aushandeln.
    Das ist Kapitalismus, soziale Marktwirtschaft gab es früher.
     
  16. #16 BauherrHilflos, 01.03.2008
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    Vielleicht sollten wir für die Zukunft aus der Vergangenheit der Franzosen lernen!? :think

    ... geht es zu weit, ab unters Messer, Rübe ab.. ob Politikis oder Talersammler

    :angel:
     
  17. R.B.

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    Na ja, die "Unternehmer" der ersten Stunde haben IHR Unternehmen nicht geleitet sondern regiert. Da saß der Chef auf seinem Thron, und wehe sein Gefolge hätte auch nur aufgemuckt. Das sollte man nicht vergessen.

    Gruß
    Ralf
     
  18. #18 Achim Kaiser, 01.03.2008
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    Ralf,

    mit dem feinen Unterschied das der mittelständische Unternehmer in der Regel seiner Verantwortung eher bewusst war als die Strategen in den Konzernen, für die einige 1000 Mitarbeiter nur Gammelfleisch ist, dass es u.U. billigst - am besten sozialisiert auf Staatskosten siehe Vorruhestandsregelung - zu entsorgen gilt.

    Tschuldigung wenn ich vor den Strategen, die europaweit mit jedem Türsteher der Puffs links und rechts der Landebahnen per du sind, absolut keine Achtung habe ....

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  19. #19 Schwabe, 02.03.2008
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    „...mit dem feinen Unterschied das der mittelständische Unternehmer in der Regel seiner Verantwortung eher bewusst war als die Strategen in den Konzernen...“
    Dazu passt auch folgendes von der Fa. EON:
    Wie nachgewiesen von MONITOR, investiert EON nicht in die Instandhaltung seiner Stromnetze, kassiert aber dafür (mit der Stromrechnung). Somit vergammeln diese. Und letzte Woche die Meldung in der Zeitung: EON verkauft seine Stromnetze an den Staat. Warum ? Damit dieser diese auf Kosten des Steuerzahlers saniert. D.h., siehe Beitrag MONITOR, der Steuerzahler zahlt 2 mal: einmal mit der Stromrechnung und nun nach Verkauf durch die Sanierung auf Staatskosten.
    Das zum Thema Verantwortung der Manager heute.
     
  20. #20 Torsten Stodenb, 02.03.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    Ja nun, wenn der Staat das mit sich machen lässt! Wir haben den Staat, den wir verdienen, oder?
     
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