Keller abdichten - von allen Seiten gleichzeitig?

Diskutiere Keller abdichten - von allen Seiten gleichzeitig? im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo, hier im Forum und im Netz gibts wertvolle Informationen, wenn man seinen Keller von außen abdichten will. Ich habe vor, das Haus...

  1. #1 ahnungnixx, 11.03.2008
    ahnungnixx

    ahnungnixx Gast

    Hallo,

    hier im Forum und im Netz gibts wertvolle Informationen, wenn man seinen Keller von außen abdichten will.

    Ich habe vor, das Haus einmal rundherum abzudichten - nicht in Heimarbeit, sondern über Auftragsvergabe an ein Handwerksunternehmen. Zu einem Punkt habe ich aber keine Informationen finden können: Kann man einen Altbau (Einfamilienhaus, ca. 75 Jahre alt, ebener Sandboden, Streifenfundament, zweigeschossig plus Dach) komplett rundherum in einem Stück abgraben oder wieviel darf man auf einmal aufgraben, wenn man es fachgerecht machen will? Ich habe den Eindruck, dass die meisten Unternehmen bei uns gerne in einem Stück aufgraben würden unter Einsatz eines (Mini-)Baggers. Es leuchtet mir ein, dass das natürlich die günstigste Lösung ist. Aber mir ist bei dem Gedanken schon etwas mulmig. Im Zweifel möchte ich auf Nummer sicher gehen - auch wenns teurer wird. Dankbar wäre ich auch, wenn man mir Bauvorschriften wie DIN-Normen nennen könnte, auf die man sich bei der Ausschreibung beziehen könnte.

    Vorab schon mal besten Dank für Antworten

    Gruß
    ahnungnixx
     
  2. #2 Bromm Edmund, 14.03.2008
    Bromm Edmund

    Bromm Edmund

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    Welche Abdichtungsarbeiten sind im Keller machbar?

    Immer wieder gibt es heftige Diskussionen welche Abdichtungsarbeiten im Keller notwendig sind.
    .
    Wenn Keller an der Innenseite feucht sind, dann empfehlen sehr viele Fachleute: da hilft nur außen aufgraben, abdichten, einbauen einer Drainanlage und dann auch noch alles mit einer Wärmedämmung versehen usw..
    Vorab sollte jedoch immer genau geprüft werden, woher denn die Feuchte kommt?
    Denn dies muss nicht immer von außen sein!
    Diese Feststellung ist jedoch nicht einfach, und ich kämpfe oft gegen viele alte Vorurteile. Wenn ich ein feuchtes Objekt besichtige, stelle ich oft fest, dass eine Abdichtung überhaupt nicht möglich ist. Interessant ist, kaum jemand weiß, gegen welch drückendes Wasser, sollte abgedichtet werden und dann, auch noch wie?
    Wenn eine Abdichtung sinnvoll sein sollte, so müsste man darüber diskutieren, wie hoch denn das Wasser an der Außenseite anstehen könnte. Aber auch wie unter dem Haus eine Ergänzung dieser Abdichtung hergestellt werden könnte. Viele Hausbesitzer wissen überhaupt nicht, ob Stauwasser entstehen kann und kennen auch die Grundwasserstände nicht.
    .
    Meine erste Frage ist oft, wie hoch steht das Wasser im Keller?
    Die Antwort ist meist - Wasser steht nicht im Keller, „nur“ die Wände sind feucht.
    Dies wird dann davon abgeleitet, dass Wasser eindringen muss, wenn innen die Wände feucht sind. Dass es auch noch andere Möglichkeiten von Feuchteschäden im Keller gibt, ist oft erst nach einer längeren Diskussion verständlich.
    .
    Ein Beispiel aus meiner Praxis.
    An einem großem Gebäudekomplex in der Bundeshauptstadt wurde die Planung für die Abdichtung von einem namhaften Planungsbüro durchgeführt. Bei der Diskussion ergab sich dann, dass die Abdichtung so ausgeführt werden solle, dass diese einen Wasserdruck von
    1,5 Meter standhalten müsste. Dies auch deswegen, weil in unmittelbarer Nachbarschaft ein Wasserlauf war. Dieses Gebäude war aus Ziegelstein gemauert und es war schon vorgesehen, dass als Abdichtung im Mauerwerkquerschnitt die Abdichtung mit Chromstahlplatten ausgeführt werden sollte. Nun ist zwar das Verfahren durch Eintreiben der Chromstahlplatten
    als eines der sichersten Verfahren gegen kapillare Saugfähigkeit anzusehen. Es ist jedoch nicht geeignet, um eine Abdichtung im Querschnitt gegen Wasserdruck herzustellen. Da Wasser (als Flüssigkeit“ ja durch die Anschlussfugen zwischen den Chromstahlplatten eindringen könnte. Des weiteren wurde diskutiert wie dem Wasserdruck von 1,5 Meter Wassersäule entgegen gewirkt werden könnte. Dabei ergab sich, dass zumindest im Bodenbereich eine 75 cm starke Betonplatte eingebaut werden müsste um diesem Druck stand zu halten. Außerdem müssten auch die Wände in einer Art Wanne nach den statischen Erfordernissen wasserdicht angeschlossen werden. All diese Maßnahmen waren jedoch sowohl räumlich als auch technisch als sinnwidrig bezeichnet worden.
    .
    Bei der weiteren Diskussion ergab sich, dass auch eine Abdichtung mit anderen Verfahren und Produkten nicht besser abschneiden könnte.
    Nach dieser Diskussion habe ich mir erlaubt zu fragen, wie oft der Keller im Laufe der letzten Jahre mit den Problemen eindringenden Wassers belastet wurde, dabei stellte sich heraus, dass in den letzten 100 Jahre nie Wasser eingedrungen ist. Hierbei zeigt sich natürlich wieder ganz deutlich, dass alleine wegen der spekulativen Stauwasserhöhe ein nicht zu vertretender Aufwand betrieben worden wäre.
    .
    Es gab noch viele Diskussionen, aber ich konnte mich letztendlich durchsetzen, dass dann auf eine Abdichtung, sowohl im Mauerwerksquerschnitt als auch gegen aufstauendes oder drückendes Wasser ganz zu verzichten ist.
    .
    Eine Abdichtung an der Außenseite, sowie an der Unterseite im Mauerwerksquerschnitt könnte zwar auch eine „trockenere“ Wand ergeben.
    Es bleibt die Frage, ob dies nachträglich technisch überhaupt herzustellen ist?
    Dabei ist zu berücksichtigen, dass trotz dieser sehr teuren Maßnahme (Abdichtung von außen) an der Innenseite die gleiche Problematik, nämlich die Tauwasserentstehung und damit der Wechsel zwischen - feucht und trocken - weiterhin stattfinden würde, was zu den bekannten Problemen führt. Nämlich, dass durch diesen Wechsel, Salze
    a) Feuchtigkeit (hygroskop) aufnehmen, und
    b) beim Abtrocknen einen sehr hohen Druck durch die Kristallisation aufbauen werden und weiterhin die Oberflächen zerstören.
    .
    Der Bierkrug im Sommer gibt ein gutes Beispiel.
    Um zu verdeutlichen welche Problematik gelöst werden muss, gebrauche ich gerne den Vergleich: Man denke an einen schönen Biergarten, vor sich eine schöne kühle frische Maß und jedem wird sofort klar, dass der Maßkrug an der Außenseite beschlägt, d.h. es entsteht sehr schnell Tauwasser auf Grund der Feuchte in der warmen Luft und der kalten Oberfläche des Kruges. Wobei kein Mensch auf die Idee käme, diesen Krug an der Innenseite abdichten zu wollen, um an der Außenseite das Tauwasser wegzubringen.
    .
    Neben den vielen eigenen Messungen, sowohl der Temperaturen als auch der Feuchte in Kellern, verweise ich insbesondere auf Arbeiten von Herrn Prof. Dr. J. Dreyer und Herrn Hecht von der TU in Wien. Denn daraus ergibt sich eindeutig, dass es bei Feuchteschäden im Keller sehr oft "nur" Tauwasserprobleme sind. Des weiteren beschäftigte sich Herr Prof. L. Weichert (ehemals Bundeswehrschule Neubiberg bei München), mit diesem Problemen (Feuchte,- und Temperaturmessungen an Gebäuden) und kam ebenfalls zu diesen Resultaten.
    Deren Ergebnisse sind bei meinen Überlegungen entscheidend mit eingeflossen, nach abwägen von Aufwand und Ergebnis, und insbesondere der Kosten eine Instandsetzungen „nur“ noch von innen durchzuführen.
    Daraus kann abgeleitet werden, wenn es gelingt, dass die Salze in Lösung bleiben (die Mauer also feucht bleibt) und auch die damit zusammenhängenden Kristallisationsprobleme an den Oberflächen wegfallen und außerdem die Feuchteabgabe in dem Raum verhindert wird, dann diese Keller gut und hochwertig zu Nutzen sind.
    Nur Nichtfachleute suggerieren den Hausbesitzern, dass durch die feuchte Wand die Mauern geschädigt werden. Da werden nur Ängste geschürt, es stimmt einfach nicht, denn weder der Ziegel noch der Mörtel fault. Logisch ist aber auch, dass es hinter Sanierputzsystemen (auch mit Dichtschlämmen) auch feucht bleibt. Wände „atmen“ schließlich die Feuchte nicht aus.
    .
    Was hilft eigentlich eine Drainanlage?
    Hierzu wird sehr oft kontrovers diskutiert.
    Ab wann ist eine Drainanlage sinnvoll?
    Ab wann ist ein Kiesgraben eine Verbesserung?
    Wann ist eine Unterfangung notwendig?
    In den letzten Jahren wird sehr oft auch bei alten Gebäuden um das Haus aufgegraben und eine Drainanlage eingebaut sowie ein Kiesgraben bis zur Oberkantegelände hochgezogen und dies alles führt sehr oft eher zu einer Verschlechterung als zu einer Verbesserung.
    Vorab muss erwähnt werden, dass die Abdichtungsnorm auch einen Hinweis auf eine einzubauende Drainanlage nach DIN 4095 vorsieht. Es ist jedoch auch klar, dass diese Normen nur für den Neubau gelten und auch nur dann, wenn feststeht, dass es darum geht, Abdichtungen vor er-höhtem Wasserdruck zu schützen.
    Ganz andere Überlegungen müssen bei einem alten Gebäude mit einfließen und auch abgewogen werden.
    Sehr oft wird bei einer nachträglichen Instandsetzung mit einer Drainanlage der gewünschte Ef-fekt – „ein trockener Keller“ nicht erreicht, bzw. manchmal auch das Gegenteil bewirkt, insbesondere bei alten Gebäuden.
    War bisher Erdreich - und Humus am Haus, durch diese konnte nur sehr wenig Wasser eindringen. Nach dem Herstellen eines Kiesgrabens und einer Drainanlage wird das Wasser von der Oberfläche und auch das Regenwasser von der Fassade regelrecht „angesaugt“ und um die gesamte Hauslänge verteilt. Dies führt dazu, dass an allen Stellen d.h. rund ums Haus Feuchtigkeit in erhöhtem Maße vorhanden ist. Es ist immer nur ein Wunsch, dass das Wasser durch die Drainanlage nur abläuft (aber nicht hin).
    Wer jedoch wie ich, sich lange genug mit dieser Thematik beschäftigt weiß, dass sich Drainanlagen, aber auch der Kies mit Pflanzen und Schmutz oft zusetzen. Ob dann noch der gewünschte Erfolg möglich ist bleibt fraglich.
    Ebenso findet dann, wenn Kies als Auffüllung eingebaut wird, in den oberen Randbereichen ein ständiger Wechsel zwischen feucht und trocken - nicht nur über das Wasser, sondern auch über die Kondensation statt. Dieser Wechsel zerstört oft die mit Sockelputzen ausgeführten Bereiche.
    Und weiter kann beim wiederauffüllen und dem verdichten oft ein größerer Schaden durch die Vibration des ganzen Hauses entstehen.
    Beim Verdichten entstehen beträchtliche - auch seitliche Drücke, und können die Wand eindrücken aber auch vom Auflager verschieben. Dies kann auch wieder zu einer Undichtigkeit führen.
    .
    Es ist also nicht ganz so einfach, immer das Richtige zu tun.
    Es bleiben sicher noch offene Fragen. Dies besonders, wenn man das Objekt (aber auch die spätere Nutzung) nicht kennt.
    Aber manchmal muss man auch mit solchen Problemen leben oder viel Risiko eingehen und möglicherweise viel Geld für fragwürdige Methoden ausgeben.
     
  3. #3 Seltman, 21.03.2008
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    Hallo
    @Bauexperten,
    @Edmund Bromm,
    Sie weisen darauf hin, dass man erst genau prüfen soll, ob es sich um Kondenswasser innen handelt, um sinnlose, aber teure Maßnahmen zu vermeiden.

    Aber wenn nun feststeht, dass man aufgraben muss, dann würde mich ähnlich dem Fragesteller interessieren:

    Gibt es da keine Probleme mit der Statitik, oder Rissen, wenn man das ganze Haus auf einmal außenrum ausgräbt?
     
  4. #4 VolkerKugel (†), 21.03.2008
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    Wenn es sorgfältig gemacht wird, kann es ohne Probleme ringsum bis zu den Oberkanten der Fundamente aufgegraben werden.

    Schließlich wurde es ja auch mal so gebaut :konfusius .
     
  5. #5 Seltman, 22.03.2008
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    Das so herum zu sehen, darauf bin ich nicht gekommen, Danke VolkerKugel!

    Dann kann man das Haus in einem Aufwasch außenherum aufgraben und mit Kies oder so verfüllen.
    Ein Nachbar hat vor Jahren das mit dem Aufgraben nach und nach selbst gemacht, aber keine Drainage in den Kies verlegt. Bis jetzt haut das hin, braucht man also unbedingt eine Draingage?
     
  6. #6 VolkerKugel (†), 22.03.2008
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    Keine Ahnung ...

    ... wie sind denn die Wasserverhältnisse?
    Wohin soll sie denn entwässern?

    Die Frage kann nur ein Bodengutachter verlässlich beantworten (Kosten: so um die 1.000 €).
     
  7. Robby

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    wenn hier nun Schichtenwasser oder ähnliches vorliegt muß man die Standsicherheit sicher auch anders beurteilen.

    Ebenso sollte man nicht das Baujahr des Gebäudes und Setzungen, Rissbildungen Umbauten usw beim Ausschachten vernachlässigen
     
  8. #8 meisterLars, 22.03.2008
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    Ich sag es mal so, eine Drainage hat noch nie geschadet. Denn was bringt es, wenn ich die Hütte komplett mit Kies verfülle, aber andersrum das anstehende Wasser nirgendwo hin kann. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wände wieder feucht werden.

    Ich habs bei mir so gemacht, dass ich auf Höhe der Bodenplatte des KG eine Drainage DN100 verlegt habe, komplett in Splittpackung 11/16, umhüllt von einem Filtervlies. Die Drainage führt dann zu einem Sickerloch. 6m tief, ausgekleidet mit Filtervlies, gefüllt mit Splitt 11/16 und zur Füllstandskontrolle noch ein Opticontrol Kunststoffschacht.
    Mein Keller besteht aus einer halben weißen Wanne, oberhalb der weißen wanne hab ich erst die Porotonsteine verputzt und dann eine 2K.Bitumendickbeschichtung aufgetragen. dann noch bituminierte Drainplatten, Styrodurplatten und noch ein Vorhang aus Filtervlies, um das Styrodur nicht beim Verfüllen zu beschädigen.

    Bei uns in der Firma machen wir auch etwa 10 Kellerabdichtungen an Altbauten pro Jahr, je nach Beschaffenheit der Wand wird diese ablüften gelassen, gereinigt und nachgeputzt oder es wird, meisten bei Bruchsteinwänden, eine 15cm dicke Wand vorbetoniert. Danach kommen Dickbeschichtung und Drainplatten.

    Ach ja, zum Thema abdichten mit Injektionen, Schallwellen, Handauflegen oder ähnliches... Ist meiner Meinung nach in 90% der Fälle Geldmacherei ohne Ergebnis.
    Etwa die Hälfte der Keller, die wir von außen abdichten, wurden vorher schon mit vorgenannten Methoden "behandelt", ohne dass sich eine Besserung zeigte...:p
     
  9. Eric

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    Ist schon klar. Aber Deine aufgezählten " Methoden " sind auch nicht fachgerecht ( aRdT ) und damit mangelhaft, zudem je nach Lastfall höchst schadensträchtig. Darüber haben wir hier im Forum aber schon wiederholt und ausgiebig geschrieben.
     
  10. Robby

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    Moment Moment!

    Wenn Dränung dann bitte errichtet nach Din 4095 Dränung baulicher Anlagen mit allem drum und dran.

    Hierzu muß erst einmal festgestellt werden wie der Wasseranfall ist und wie dieser wenn erforderlich wohin abgeleitet wird. (Vorfluter, genehmigung?)

    Eine Abdichtung entsprechend dem Lastfall ist auch ohne Dränung dicht!

    Die oben zitierten Dränplatten sind in der Regel wenig zielführend, da diese oft einen ungewünschten hydrostatischen Punkt in den sensibelen Fußpunkt bringt!

    Eine 15 cm vorbetonierte Wand bringt nur dann etwas wenn dies in der betonierfuge auch UNTERSEITIG vor Hinterlaufen geschützt ist ansonsten wird die Katastrophe unter Umständen noch schlimmer.

    übrigens sind Injektionsverfahren wenn richtig eingesetzt und ausgeführt durchaus eine Möglichkeit eine funktionierende Abdichtung herzustellen.

    Einige Systeme bedürfen jedoch einer eventuellen nacharbeit.
     
  11. Robby

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    So und dann noch das Filtervlies um die Schutzmaßnahme zu schützen?

    Hier liegt mir auch EINIGES im Argen und bei den 10 Abdichtungen im Jahr verweise ich mal gerne auf meine Signatur...
     
  12. #12 VolkerKugel (†), 22.03.2008
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    Ihr stochert doch nur im Trüben ...

    ... lasst ihn doch erstmal die Fragen beantworten (lassen ;)) .
     
  13. Robby

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    Ich wollte nur vor gutgemeinten Fehlanweisungen schützen...

    Habe letztens was treffendes gehört!

    "Gut gemeint ist nicht gut gelungen!"
     
  14. #14 meisterLars, 22.03.2008
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    Mir ist kein Fall bekannt, bei dem Drainagewasser ins öffentliche Kanalnetz eingespeist werden darf. Und andere Vorfluter, wie Bäche oder Gräben, sind wohl eher die Ausnahme. Also bleibt doch eigentlich nur ein Sickerschacht.

    Dann sag mir doch bitte mal, was hier alles im Argen liegt.

    Klar. Schon mal beim Anfüllen und Verdichten die Dämm-/Drainplatten abgerissen oder beschädigt? Anscheinend nicht. Und um dem vorzubeugen, wird das Vlies als Gleitschicht (=Schutzschicht) eingebaut.

    Hab dazu auch nen Thread hier im Forum entdeckt:
    http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?t=4404
     
  15. Robby

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    Als gleitschicht reicht eine PE Folie wenn ich jedoch entsprechendes Verfüllmaterial nehme eventuell auch gar nichts.

    Eine Vorbetonierte Wand wird immer eine unten oben und vlt. seitlich offene Schwindfuge haben, wie wird diese abgedichtet?

    Ein Vorfluter für eine Regelgerechte dränung in einen Sickerschacht bräucht zudem einen Übergabeschacht, eine Dränanlage ist ein Wartungsintensives Bauteil, auf das ich bei richtiger Abdichtungsmaßnahme verzichten kann.

    Zitat:" dann bituminierte Dränplatten, dann Perimeterdämmplatten..." Dann sollen die Perimeterplatten durch die Dränplatten zum Baukörper hin unterbrochen welchen Zweck haben?

    Das Filtervlies hat welchen Sinn? entweder es filtert die Filterschicht vor dem Gebäude ist also weit genug vor dem Gebäude angeordnet ODER es dient als Gleitschicht der Perimeterdämmung welche vor der Dränplatte ist?

    Wenn ich eine halbhohe WW wähle dann kann ich eigentlich nur den Lastfall drückendes Wasser aus Grundwasser haben und der Bemessungswasserstand ist entsprechend der halben WW tief genug und ich gehe im Bereich des Mauerwerkes auf eine Abdichtung nach DIN 18195-4 [Haftwasser, kapillarwasser, und nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden] wenn ich dann eine Dränanlage habe und nur aufstauendes Sickerwasser kann ich mir die halbe WW eh sparen dann habe ich an der ganzen Wand den Lastfall nach Teil 4 und somit auch kein drückendes Wsser aus Grundwasser.

    Wenn ich Teil 6 der 18195 habe, dann ist mit einem aufstauen des Wassers im verfüllten Arbeitsraumes bis OK Gelände zu rechnen.

    Dies beim Neubau und auch bei der Sanierung entsprechend KMB Rili, denn Wasserbelastung kennt kein Ausgabejahr eines Regelwerkes.
     
  16. Eric

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    @Robby: Laß es gut sein. Sonst kann er bei seinen 10 Häusern pro Jahr nicht mehr ruhig schlafen. Das wären ja u.U. 50 offene Gewährleistungsfälle :o.

    Über den Unfug mit der vorgesetzten Betonwand wollen wir erst gar nicht reden.
     
  17. Robby

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    Och die Betonwand kann schon wunderbar eine andere Abdichtung an das Bauwerk anpressen nur das wärewieder was gaaaanz anderes :wow
     
  18. #18 Seltman, 23.03.2008
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    Hallo Experten,

    Folgendes habe ich mir gemerkt:

    Von meisterLars:
    Ich sag es mal so, eine Drainage hat noch nie geschadet. Denn was bringt es, wenn ich die Hütte komplett mit Kies verfülle, aber andersrum das anstehende Wasser nirgendwo hin kann. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wände wieder feucht werden.
    und
    Ach ja, zum Thema abdichten mit Injektionen, Schallwellen, Handauflegen oder ähnliches... Ist meiner Meinung nach in 90% der Fälle Geldmacherei ohne Ergebnis.
    Etwa die Hälfte der Keller, die wir von außen abdichten, wurden vorher schon mit vorgenannten Methoden "behandelt", ohne dass sich eine Besserung zeigte...


    Von VolkerKugel:
    ... wie sind denn die Wasserverhältnisse?
    Wohin soll sie denn entwässern?
    Die Frage kann nur ein Bodengutachter verlässlich beantworten (Kosten: so um die 1.000 €)



    Der Nachbar hat gesagt, er hat bis an das Fundament gegraben, und da kam „guter“ wasserdurchlässiger Boden. Demnach wird das Niederschlagswasser also erst in den neu eingebrachten Kies und dann nach unten versickern (ins Grundwasser?). Außenherum um das Haus war vorher lehmiger Boden und alter Bauschutt mit Ziegelabfall und mit alten Drainagerohren.

    1000 Euro für ein Gutachten, oh Schreck!

    Jedenfalls herzlichen Dank für Eure Antworten, jetzt ist mir klar, was ich als nächstes tu.

    Ich denke, ich werde lieber mal mit Schweiß versuchen, ein Stück weit aufzugraben , um zu sehen, was da unten am Fundament ist und wie der verfüllte Boden an der Wand entlang aussieht.
     
  19. #19 Bromm Edmund, 24.03.2008
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    Natürlich kann es Probleme geben. Und meistens gibt es diese doch

    Gibt es da keine Probleme mit der Statitik, oder Rissen, wenn man das ganze Haus auf einmal außenrum ausgräbt?
    .
    Herr Seltman schauen Sie sich doch solche Objekte an. Mir jedenfalls fällt dies immer wieder auf, dass es Risse nach einer solchen Ausführung gibt.
    @Edmund Bromm,
    Sie weisen darauf hin, dass man erst genau prüfen soll, ob es sich um Kondenswasser innen handelt, um sinnlose, aber teure Maßnahmen zu vermeiden.
    .
    Aber wenn nun feststeht, dass man aufgraben muss, dann würde mich ähnlich dem Fragesteller interessieren:
    .
    Dazu möchte ich doch vorab wissen, wer hat was und wie festgestellt?
    Oder kommt es daher - haben wir immer schon so gemacht...
    .
    Und ob eine Drainanlage nur positiv ist??? Da habe ich schon dazu geschrieben.
    Ich denke dies sollte immer genau geplant werden.
    Planen bezieht auch das Abwägen - Aufwand und Ergebnis mit ein.
     
  20. #20 Bauhoschi, 24.03.2008
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    Hallo zusammen,

    der Beitrag trifft so ziemlich auch meine Situation, daher möchte ich keinen neuen eröffnen, sondern klinke mich mal mit ein paar weiteren Fragen hier ein.

    Ich stehe auch vor der Entscheidung, einen Altbau mit Natursteinwänden, der in einen leichten Hang gebaut ist, abzudichten und mit Dränage zu versehen. Nach Verfolgung der bisherigen Aussagen, sehe ich kaum eine wirtschaftlich vertretbare Chance, bei solch einer Bausubstanz (habe auch keine dichte Bodenplatte, nur eine Bimsschicht) eine normgerechte Abdichtung und evtl. Dränage hinzubekommen. Ausschlaggebend ist aber auch, dass ich kein bekanntes Feuchtigkeitsproblem an den Wänden habe. Aufgefallen ist mir nur folgendes:
    -Bislang waren die Außenwände mit vorgehängten Gipsplatten verkleidet, dahinter roch es modrig und der Gips war nicht ganz trocken.
    -Am Boden war auf die Bimsschicht Gussasphalt, darauf PVC-Boden. Unter dem PVC war es nass. Unter dem Gussasphalt teilweise auch. Seit beides entfernt wurde, habe ich auf der Bimsschicht keine feuchten Stellen mehr entdeckt.

    Nun meine Frage:
    (Angenommen ich entscheide mich gegen eine Abdichtung und Dränanlage)
    Es ist eine Außendämmung mit Styroplatten geplant.
    -Auf der Hausseite, die im Hang liegt, befindet sich der Fußboden etwa 80cm unter der Geländeoberkante. Macht es Sinn, trotz Verzicht auf Abdichtung hier aufzugraben und Perimeterdämmplatten an der Wand anzubringen und die Wand evtl. vorher noch mit Putz zu glätten? Die Warnung von Hr. Bromm bezüglich Rissen habe ich wahrgenommen. Ich habe nur Bedenken, die gesamte Wandfläche im Hang ungedämmt zu lassen.
    -Hätte es einen Sinn, die Außenwand mit Dichtschlämme zu versehen, oder ist das reiner Blödsinn, weil von unten her nach wie vor Feuchtigkeit in die Mauer eindringen kann?

    Schöne Grüße
    Daniel
     
Thema: Keller abdichten - von allen Seiten gleichzeitig?
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