Bauherrenberater gesucht. Wer macht sowas? Ein Architekt?

Diskutiere Bauherrenberater gesucht. Wer macht sowas? Ein Architekt? im Schlüsselfertig Bauen ? Forum im Bereich Rund um den Bau; im übrigen sind des keine Ausweichmanöver sondern die Realität :motz ... "und" wir schrieben hier im BT Bereich wo ich persönlich die Hoffnung...

  1. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    im übrigen sind des keine Ausweichmanöver

    sondern die Realität :motz ... "und" wir schrieben hier im BT Bereich wo ich persönlich die Hoffnung schon lange aufgegeben habe :mad:
     
  2. MB

    MB Gast

    Oh Doch!

    Das sind Ausweich- und Ablenkungsmanöver. Es fing nämlich damit an, daß:
    Festpreis = unseriös
    Und jetzt sehe ich nur ausweichende Antworten. NATÜRLICH ist es so, daß auch unseriöse Firmen, wie auch Architekten, scheinbare Festpreise anbieten! Das ist aber ein ganz anderes Thema.

    Das Thema est eben nicht "seriös oder unseriös" sondern "Festpreis oder Blankocheck".

    Ein festpreis gilt für das Betsellte. Was darüberhinaus als Sonderwunsch geht, wird davon ausgeklammert.

    Und es gibt diese Festpreise, seriös kalkuliert, und gehalten!, sehr wohl. BeiArchitekten kenne ich nur zwei, die das schaffen. Bei Bauträgern vier. Und nu?

    Zurück zur Ausgangsfrage: Was macht ein Bauherr mit zur Verfügung stehenden 250.000 Euro ohne Grundstück?

    Das wurde gar nicht beantwortet! Ausweichmanöver eben.

    Ich weiß die Antwort schon. Aber es soll doch im Forum diskutiert werden. Denn mal los
     
  3. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    "jetzt" unterstell mir du nicht´s

    damit Orginalzitat von mir: "denn" es zählt eh "nur" der vermaledeite Festpreis" hat´s angefangen ... und in den folgenden Beiträgen hab ich aufgezählt was mitunter so ein Festpreis zu Schluss dann wert sein kann :mad:
     
  4. #44 Michael Prieß, 18.10.2003
    Michael Prieß

    Michael Prieß Experte im Forum

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    .
    Natürlich

    Die Regel bei GU ist schon der gehaltene Festpreise
    '
    Und komme mir jetzt keiner mit, "ich hab aber diverse Nachträge bekommen".

    NATÜRLICH!

    Weil gegen die hier propagierten billig Architekten kann man ja nur noch mit abgespeckten Packeten ankommen :D
     
  5. #45 Michael Prieß, 18.10.2003
    Michael Prieß

    Michael Prieß Experte im Forum

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    Darum soll

    man ja Vertrag und Baubeschreibung prüfen lassen.
     
  6. Bruno

    Bruno

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    Zwei einfache Gründe, warum das Architektenhonorar kalkulierbar ist:

    1. Es kann im Einklang mit der HOAI von vorneherein pauschaliert werden.

    2. Die Rechtsprechung des BGH:
    "Vereinbaren die Vertragsparteien eines Architekten- oder Ingenieurvertrages eine Bausumme als Beschaffenheit des geschuldeten Werkes, dann bildet diese Summe die Obergrenze der anrechenbaren Kosten für die Honorarberechnung."
    http://juris.bundesgerichtshof.de/c...2&pos=20&nr=25327&id=1058355151.7&Blank=1.pdf

    Baukosten treiben um mehr Honorar zu schinden gehört also ins Märchenreich.

    Zum Festpreis des Bauträgers:

    Wie ich an anderer Stelle nachgewiesen habe, schlägt der Bauträger ordentlich auf, in dem hier und auf bau.de diskutierten Beispiel 50.000 € bei einem für knapp 330.000 € angebotenen Haus. Bei solchen Aufschlägen kann ich auch als Architekt Festpreise garantieren.

    http://www.bau.de/forum/architektur/320.htm
     
  7. MB

    MB Gast

    Na endlich

    Mal was fundiertes. Obwohl ich das Märchenreich nicht nu9r bezweifle, sondern konkret beweisen kann. Lassen wir das hier jetzt.
    Die gemeinsame "Erkentnis" hatten wir ja schon: Nichts ist besser als eine gute Planung, außer einer besseren Planung.

    Aber genau die schließt eben Nachträge aus! Gilt übrigens auch für Bauträger!

    Also ist doch eine der vielbeschworenen (aber nie befolgten) Voraussetzung ein Bodengutachten. Dann natürlich nach dem Entwurf (ggf. aus der Schublade) statische Berechnung (Tragwerksplanung eingeschlossen), Wärmeschutz-, Brandschutz- und Schallschutznachweis.

    Dann gibt es keine Nachträge. Also auch Festpreise. Und auch das gilt für Architekten, GU, GÜ und BT.
     
  8. MB

    MB Gast

    Ach, vergessen

    Bruno: das Entscheidende ist, daß es geht. Entscheidend ist aber auch, daß es eben nicht Pflicht ist.

    Wichtig ist aber, daß der Bauherr so was auch weiß!

    Nichts gegen Dich, aber daß Du genau wie ich völlig abgezockte Kollegen hast, wirst Du nicht ernsthaft bezweifeln.

    Daher sollte Dein Beitrag immer wieder lesbair sein und in einen unverrückbaren Bereich gestellt werden. Dann kann man schön darauf verlinken.
     
  9. #49 bauhexe, 20.10.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    - Jemand möchte bauen
    - findet Grundstück überlegt Kosten und Finanzierung
    - liest Zeitung und findet immer wieder BT Angebote zu Festpreis
    - nun ist der Rahmen gesteckt aus Vergleich Finanzierung und der gefundenen Angebote
    - BH ist unschlüssig ob nun mit BT oder Archi.
    - BT macht Beratung mit tollen Bildern, Prospekten und Sprüchen

    jetzt gibts zwei Möglichkeiten noch andere BT zum Vergleich oder Archi / freier Planer :confused:

    Die erste Variante wird mal vernachlässigt, auf die zweite kommt es an.
    Aber welcher Planer? :(

    Bei uns gibt es ein Anzeigenblatt, in den wöchentlich folgende Art von Kleinanzeigen im Fließtext sind: "Eingabeplan für Ihr Haus..."; "Eingabeplan von Maurermeister..."; "CAD-Plan für Baugesuch...";"Bauplan fertigt..."
    Ich habe dort nachfragen lassen, was denn so ein Plan kostet und was man dafür erhält.
    Fazit: billigste Preise + billigste Planung, nur für Genehmigung.
    Für dieses Geld möchte sich sicherlich keiner der gewissenhaften Planer/Architekten hinsetzten, weil nur einen Eingabeplan und danach auf nimmer Wiedersehn, soll der BH doch sehen wie er fertig wird?
    Also komme ich zu dem Schluß, daß ich mich entweder schlecht verkaufe, weil ich zu teuer bin oder weil ich den BH Dinge anbiete (Detaillösungen), die er nicht braucht.


    An welchen Planer gerät der BH nun?
    Was erwartet er?
    Welche Fragen stellt er?

    Eine Frage die oftmals gleich beim ersten Kontakt (Anruf)gestellt wird ist: "Was kostet ein Plan?" :mad:
    Diese Frage kommt komischer Weise NICHT bei BH, die auf eine Empfehlung hin kommen, aber wer nur ins Telefonbuch schaut will als erstes den Preis wissen, denn er will ja seine Baukosten berechnen.
    -Ein BH, der einen billigen Planer sucht, wird Ihn finden.
    -In einigen Fällen hab ich auch schon gehört, daß der BU für den Plan nix verlangt, wenn er den Rohbauauftrag erhält.

    >>>Keine Kontrolle der Ausführung, keine Kontrolle der Kosten, keine EnEV, keine Statik, keine Planung der Ausbaudetails<<<
    Ist eigentlich fast wie ein Ausbauhaus vom BT, ein Schuß ins Blaue.

    An diesem Punkt kann ich aufhören weiter zu schreiben, alles Weitere hat Bruno Stubenrauch schon klasse dargestellt, siehe zweiter Link von Bruno,
    oder auch in den folgenden Links, bzw. den Links in den Links:
    http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?s=&threadid=1007
    http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?s=&threadid=531

    Eines will ich aber noch beifügen, da es hier auch immer wieder BH gibt, die danach fragen, wie sie ihre Eigenleistungen ausführen können. :think
    Auch hier wäre der richtige Ansprechpartner der Planer/Architekt.
    :shades
    Zum Schluß bleiben dann nur noch die Fragen:
    WARUM haben immer noch so viele BT mit ihren Festpreisangeboten die Nase vorne?
    Liegt es einfach daran, daß der freundliche Verkäufer mit seinem Talent überzeugt, nicht die Probleme dargestellt, sondern ein Wunschtraum produziert wird?
    Nachtrag gegen Aufpreis! :irre

    Ich wünsch Euch eine arbeitsreiche Woche. :konfusius
    Hexe
     
  10. #50 stormie, 20.10.2003
    stormie

    stormie

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    Hallo,

    das sind Sichtweisen der Experten.

    Sehen Sie das mal aus der Sichtweise des Normalbuergers:

    Wenn ich ein Auto kaufe, kann ich zig Tests dazu lesen. Schnell habe ich jemanden gefunden, der das zukuenftige Auto schon gefahren hat. Ich kann auch die ADAC Pannenstatistik zu Rate ziehen. Fast jeder hat schon ein oder mehrere Autos gekauft und hat seine Erfahrungen gemacht. Ein Auto ist Sereinfertigung. Man weiss genau, was man bekommt.

    Bei einem Haus weiss man nichts. Wer ein Haus gebaut hat, merkt manchmal erst nach Jahren, was fuer einen Mist er bezahlt hat.
    Jedes Haus ist anders. Jedesmal ein anderer Bautrupp, andere Bauleiter.
    Man hat keine Ahnung, was man alles bezahlen muss, bis das Haus fertig ist. Natuerlich will man Festpreise wissen. Und ich erwarte auch, dass mir ein Fachmann sagen kann, was ein Haus kosten wird (mit allem drum und dran). Ich kann doch nicht anfangen zu bauen und mal sehen, was es kostet!

    Und weshalb verrechnen sich die Fachleute eigentlich immer zu Ungunsten des Kaeufers?
    Ich habe noch nie gehoert, dass mir jemand gesagt hat, dass sein Haus am Ende billiger gewesen waere, als geplant.
    Wie kann sowas sein? Selbst als Laie rechnet man schon 10 bis 15% mehr als die Planung ergibt.
    Sind Planer denn lernresistent?

    mfg
     
  11. #51 Gast360547, 20.10.2003
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    dazu mal ein beispiel

    Moin,
    im Bekanntenkreis erlebt und nicht für möglich gehalten.
    Bislang aber gsD wohl noch die Ausnahme.
    Zum Fall:
    es geht um eine Grundsanierung eines bestehenden Gebäudes in Holzrahmenbauweise. BJ ca. 1900 - 1920.
    Die Kosten für den Uau wurden von dem Auftragnehmer (hier ein Archi) mit dem BH auf max. 450.000 DM festgelegt.
    Als Honorar wollte der AN 50.000 DM haben.
    Trotz des mehrfachen Begehrens seitens des BH wurde vom Archi kein schriftlicher Vertrag aufgesetzt.

    Es war u. a. auch vereinbart worden, daß mind. 3 Angebote pro Gewerk einzuholen sind. Bei den Fenstern -nur mal so als Beispiel- wurde genau das nicht gemacht, dem BH erzählt: die sind alle vieeel teuerer als den, den ich hier habe. Auftragsvolumen allein dafür ca. 75.000 DM bei gehobener Ausstattung. Im Nachgang wurde festgestellt, daß zwar ein weiteres Angebot eingeholt wurde, aber erst NACH Beauftragung des ersten und einzigen Anbieters.

    Dann wurde u. a. der Fußboden (Solnhofer Platten) im EG (ca. 100 m²) begutachtet. Fachmann sagte: ohne nachzurechnen sind die Kosten für die Sanierung bei ca. 270 DM/m² und für das Neuerstellen ca. 330 DM/m². Er wolle aber im Büro die Daten und Angaben nochmal genauer prüfen.
    Ergebnis: es fehlten sämtliche Dichtungsmaßnahmen gem. DIN 18195, (das Haus steht direkt am Wasser und hat keinen Keller) und Wärmedämm-Maßnahmen waren auch nicht berücksichtigt..
    Kosten über alles ca. 570 DM/m².
    Mittlerweile hatte der Archi den Boden eigenmächtig herausnehmen lassen.

    Ähnlich verhielt sich die Geschichte im Obergeschoß, wo durch Eigenmächtigkeit des Archis der Holzfußboden herausgebaut wurde und die untere Bekleidung zum EG ebenfalls unwiderruflich zerstört wurde.
    Vermeidbare Mehrkosten von ca. 45.000 DM.

    Der Archi klagt nun gegen die BH und verlangt 127.000 DM Honorar.
    Die bislang angefallenden Baukosten sind bei einem nicht zu bewohnenden Gebäude auf bereits 645.000 DM angewachsen.
    Seine anrechenbaren Kosten für die vorhandene Bausubstanz berechnet er mit 145.000 DM und erstreitet z. Zt. Honorarzone IV.

    Das Gebäude ist mittlerweile seit 2,5 Jahren nicht verändert, ein Baustop mußte verhängt werden, um keine Beweise zu vernichten.

    Dieser Fall, in Kurzform geschildert, ist sicherlich ein Extremfall.
    Gerade bei Sanierungen kann man nicht auf den Cent genau sagen: das kostet genau soviel und nicht mehr.
    Auch Pauschalfestpreise birgen das Risiko, daß der Handwerker im Falle einer negativen Nachkalkulation minderwertige Arbeit leistet.

    Schlimm an diesem Fall ist aber noch, daß seinerzeit die Fachplaner angewiesen wurden, ersteinmal die Kosten so gering wie möglich zu rechnen, mit der Begründung, über Nachträge komme man schon wieder in den grünen Bereich.
    Sicherheiten, die in der Angebotsphase eingerechnet waren, wurden rigoros herausgestrichen und nicht weiter bercksichtigt. Die Kostenberechnungen gem. DIN 276 wurden in der Art manipiliert, daß die Kosten von 450.000DM augenscheinlich passten, obwohl kostenaufwändige Maßnahmen noch anstanden, die NICHT in den Auftstellungen berücksichtigt wurden.

    Hier war es offensichtlich so, daß der Planer sehr genau wußte, daß er mit den angeplanten Kosten nicht zurecht kommen würde. Ich unterstelle hierbei den Vorsatz des Betruges.

    ABER: Potentielle Bauherren sollten nicht vergessen, daß sie selber meist gar keine Erfahrung in Sachen Bauen haben. Auch die kleinste Änderung im Nachhinein kostet Geld. Und da oftmals erst während der Bauphase Änderungen von Nöten werden, kann man nicht alle Wünsche gleich mit berücksichtigen.
    Merke: Festpreise schützen auch nicht vor Murks und helfen letztlich nicht viel weiter. Es beruhigt manchmal nur das Gewissen des BH, die Qualität muß es nicht gleichzeitig positiv beeinflussen.

    Grüße
    stefan ibold
     
  12. #52 Markus Gräfe, 20.10.2003
    Markus Gräfe

    Markus Gräfe Profi Benutzer

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    Nein Stormie, die Planer sind es nicht. Das Problem wurde schon geschildert. Der Käufer / Bauherr ist i.d.R. Laie und kann nur versuchen, Ausstattungsdetails zu vergleichen. Mal ehrlich, wer macht sich die Mühe und beurteilt, das ein T9 möglicherweise besser ist als KS (keine Feststellung!!!). Da steht doch inner Baubeschreibung, das da aus "hochwärmedämmenden porosierten Ziegeln" gebaut wird. Tatsächlich sagt das doch nicht viel aus, hört sich aber gut an. Entschieden wird letztlich nach dem billichsten Preis, wobei man sicher glaubt (aber eben nicht weiss), das das angebotene gut so ist. Das ist nunmal die Realität. Es gibt immer Ausnahmen, der Markt richtet sich aber nunmal nach der Mehrheit der Käufer und die handeln nach meiner Überzeugung so wie von mir oben beschrieben.

    Gruß, Markus
     
  13. #53 Gast217, 20.10.2003
    Gast217

    Gast217 Gast

    Hallo Stormie,

    Im Idealfall hat man beim Bau mit Architekt vor Baubeginn eine Ausschreibung durchgeführt und erhält somit Kostensicherheit.

    Wir haben auch Angebote erhalten, die unter den bepreisten Leistungsverzeichnissen lagen. Mein Vorteil! Kauft der Bauträger beim Festpreis günstiger ein als geplant, ist es sein Vorteil.

    Ein wenig mehr dazu in meinem Beitrag in folgendem Thread:
    http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?threadid=2126

    Viele Grüße
    Marion :)
     
  14. #54 Torsten Stodenb, 20.10.2003
    Torsten Stodenb

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    Der Ausdruck ist nichts weiter als eine Erfindung der Werbung. Es gibt in Wahrheit nur Festpreise. Jeder Kauf- oder Werkvertrag hat einen Preis, der feststeht. Sonst hätte man keinen Vertrag. Die Frage ist doch vielmehr, welche Gegenleistung dafür vereinbart wurde. Hier hapert es. Und die Ungenauigkeit der Planung, manchmal sicherlich nicht unabsichtlich, hat den späteren Änderungsbedarf zufolge. Das hatte MB bereits richtig beschrieben.
    Auch ich bin der Meinung, dass man sehr wohl soweit im voraus planen kann und soll, dass grössere Überraschungen nicht mehr vorkommen. Was relativ oft vorkommt, ist der nachträgliche Wunsch von Bauherren nach Einbau von wandhängenden WC's. Das dies dann noch möglich ist, zeigt übrigens auch, dass die Planung nicht schlecht auf das Budget der Bauherren abgestellt sein kann. Was soll sonst passieren?
    Was wäre denn richtig teuer? Z.B. Änderungen beim Keller, genau. Da möchte ich ein Beispiel erzählen, wie man auch dabei das Geld des Bauherren schonen kann: Ein Keller sollte erst direkt vor Baubeginn auf weisse Wanne umgeplant werden, aber fünfstellige Mehrkosten waren nicht drin. Also strengte sich der Generalübernehmer eben etwas mehr an als sonst nötig, und holte an die 15 Angebote ein. Solche aus der Grossstadt, solche vom Lande. Solche von um die Ecke, solche aus 30 km Entfernung. Und siehe da: Der billigste Keller, und zwar inklusive der gemauerten, war eine weisse Wanne von einem darauf spezialisierten Hersteller! Und das in hervorragender Qualität. Wer hätte das gedacht? Unser GÜ war jedenfalls bass erstaunt und hatte etwas Neues gelernt.
    Gute Planung und richtiges Änderungsmanagement haben etwas mit einer guten Arbeitsauffassung zu tun. Man schlampt nicht, wenn man davon lebt, dass man zufriedene Kunden hat. Und die kann man, wenn man so arbeitet, bekommen, ohne weniger zu verdienen. Vielleicht im Gegenteil! Aber das ist nicht nur Charaktersache, sondern hat wohl auch mit Intelligenz und Weitblick zu tun.
     
  15. #55 Gast217, 21.10.2003
    Gast217

    Gast217 Gast

    Zufriedene Kunden sind sicherlich ein wichtiges Unternehmensziel. Nur ist es immateriell, und von indirektem Nutzen. Wie soll Kundenzufriedenheit für das Unternehmen bewertet werden. Welches Maß an Kundenbindung liegt beim EFH-Bau bei einer weitgehend immobilen Gesellschaft vor, wichtiger sind wohl der Ruf des Unternehmens und Empfehlung.

    Im Vordergrund stehen erst mal Gewinn und Liquidität. Ein guter Manager verfolgt die Ziele der Gewinnmaximierung und Liquiditätssicherung. Planung ist eine seiner wichtigsten Managementaufgaben und keine Frage seines Charakters sondern seiner fachlichen Fähigkeiten. Wenn nun ein konkretes Angebot vorliegt, möchte man meinen, dass das Projekt auf Unternehmerseite tief genug geplant und kalkuliert wurde. Mit anderen Worten, der Unternehmer kennt die Daten, wenn sein Kunde ein paar-Seiten-Angebot mit einem kalkulierten Endpreis in den Händen hält. In seine Karten lässt er sich nicht gucken und er weiß auch, dass sein Angebot mit dem paar-Seiten-Angebot seines Mitbewerbers nicht vergleichbar ist, solange lediglich 1 Stück Haus verlangt wurde, nicht mal bei vorgegebenem Eingabeplan. Möglicherweise ist das vermeintlich teurere Angebot, sogar das günstigere, wenn der Unternehmer nur in einem Gewerk genau das gleiche Material angeboten hätte, wie sein Konkurrent. Aber, wie geht es dann weiter, die anderen Gewerke?? Da braucht es nicht mal Sonderwünsche und Nachträge ...

    Will ich als Bauherr die Karten in der Hand halten, muss ich die Vorgehensweise über Ausschreibung bestimmen, rufe damit zum Wettbewerb auf und erhalte vergleichbare Angebote. Dann habe ich auch nicht ein paar Seiten in der Hand, sondern einen ganzen Order voll Planungs- und Kalkulationsunterlagen. So tief und detailliert wie möglich um ein Restrisiko zu minimieren. Zusätzlich dazu eine mit Projektfortschreitung ständig aktualisierte Kostenrechnung, in der Abweichungen festgehalten und erläutert werden, evtl. Entscheidungen über korrigierende Maßnahmen getroffen werden.

    Fragen oder Aussagen wie „Was kostet ein Eingabeplan?“, „Ich kann doch nicht einfach zum Bauen anfangen?“ oder „Wenn ich mal was gefunden habe, dann nehme ich mir einen Sachverständigen“ zeigen doch, dass Bauherren dem Projekt Bau unwissend und hilflos gegenüberstehen und nach der richtigen Vorgehensweise suchen.

    Bauhexe, ich denke nicht, dass Du Dich da falsch verkaufst. Den Bauherren ist einfach nicht der eigentliche rechtliche Zweck eines Eingabeplans klar und denken oft, damit sind sämtliche Tätigkeiten eines Architekten erfüllt und ausgeschöpft bzw. damit wäre die Planung erledigt, nächster Schritt Ausführung durch den Rohbauer usw.

    Viele Grüße
    Marion :)
     
  16. JDB

    JDB

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    ach marion, *seufz*

    so schön gesagt. wie so oft.
    Der typische leichtfertige Bauherr will soetwas aber gar nicht wissen. Man könnte ja nachher sagen, er hätte es wissen müssen.
    In der Regel wird das Ziel erfasst (weihnachten sind wir drin!), dann werden die Scheuklappen aufgesetzt und los geht's !

    Selbst Akademiker outen sich dann als "ganz schön dumm".



    @hexe:
    Probleme + potentielle Problemsituationen gibt's bei Bauträgern nicht. Jedenfalls nicht vor Vertragsabschluß.

    "reden ist silber, schweigen ist gold"
    passt super.
    solange
    reden = (blabla)
    und
    schweigen = (verzicht auf Fragezeichenaufwerfendes)
     
  17. #57 Torsten Stodenb, 22.10.2003
    Torsten Stodenb

    Torsten Stodenb

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    Na Ihr beiden?

    "Hallo stormie" , "Ach Marion, *seufz*"! Wenn Ihr Euch jetzt so herzig verstanden habt, dann wollt Ihr nun sicher schlafen gehen und für ein paar Stunden keine weiteren Verwirrungen mehr produzieren. Die eine träumt dann, sie sei eine Suchmaschine, der andere träumt davon, ein Schweinchen zu sein. Aber dann gibt es Probleme: Die Suchmaschine träumt auch, und zwar, ein Schweinchen zu sein und im Dreck zu wühlen. Das Schweinchen aber träumt ebenfalls, und zwar davon, eine Suchmaschine zu sein und keine Schweinchen zu erkennen. Morgen früh wachen unsere beiden Spezies auf, finden die Wahrheit zu kompliziert und beschliessen, weiterzumachen wie bisher. :shades
     
  18. JDB

    JDB

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  19. #59 Gast888, 22.10.2003
    Gast888

    Gast888 Gast

    Warum geht man zu einem Schlüsselfertiganbieter

    Nun, ich beantworte das ganze mal für meine damalige Situation:

    Ich wollte ein eigenes Haus und bin bei den Bestandsimmobilien nicht fündig geworden. Zwar habe ich nur 0-8-15 Grundriss gesucht, aber auch der war nicht zu finden bzw. immer recht teuer.

    Dann habe ich ein Grundstück gesehen, welches in der Größe und Lage meinen Vorstellung entsprach und sah gleich in der Nähe ein Werbeschild "schlüsselfertig zum Festpreis". So, gleich mal dort angerufen und einen Termin gemacht.

    Ergebnis: Den Grundris konnten die Leute zu absolut akzeptablem Preis anbieten. Alleine der Vergleich zu Preisen der Bestandsimmobilien hat mich überzeugt.

    Ich habe auch überlegt zu einem Architekten zu gehen. Allerdings hatte ich dann Angst, weil der Endpreis nicht genau vorherzusagen war. Und das könnte ein wirkliches Problem werden dachte ich mir. Denn:

    Kapital (eigenes + Bank) ergibt bei jedem eine Summe x. Z.B. 290.000 €. So und was ist, wenn es mit dem Architekten dann am Ende 310.000 € kostet. Ich die 20.000 aber nicht habe und auch nicht deutlich unter 290 bei der Planung bleiben kann, da man ja soviel Haus will, wie man sich leisten kann.

    Außerdem glaubt man ja noch, die Preise die z.B. die Estrichfirma dem BT macht, bekommt man selber eh nicht, wird dann also teurer.

    Ergibnis: Ich wurde Kunde von xy-schlüsselfertig-gmbh.

    Und nun? Nein, ich würde es NIEMEHR so machen. Ich ginge zu einem Architekten, würde auch selber mitarbeiten, Firmen auszuwählen und der Architekt würde auch einen Statiker besorgen, nicht der Rohbauer oder so.

    Wenn schon Bauträger, dann nur als Ausbauhaus, denn was ist, wenn es bereits beim Rohbau erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt? Schei*e ist dann, denn ein Prozess kostet wieder Zeit. Ansonsten kann aber z.B. der Dachdecker arbeiten, wenn ich mit der Fensterfirma vor Gericht bin (wenn es passieren sollte).

    Außerdem sind wasserdichte Verträge mit einem Schlüsselfertigunternehmen fast unmöglich, denn dazu braucht man ahnung vom Bauen und wer die hat, kann auch selber einzelne Firmen beauftragen, bzw. traut sich zu einem Architekten.

    Architekten haben aber auch Nachteile: Wenn ich bei uns durch die Baugebiete fahre sehe ich Architekten, die IMMER mit den gleichen Firmen (Rohbau, Dach, Elektro, Putz, ...) arbeiten. In einem speziellen Fall macht der Rohbauer z.B. auch immer den Dachstuhl. Da hat doch keiner wirklich ausgeschrieben (behaupte ich mal).

    Schönen Tag noch..
     
  20. UweM

    UweM

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    Der mit dem BT baute..
    Und es geht doch...

    Ich habe mir die Genehmigungsplanung vom Archi machen lassen.
    Auch der Bau war mit ihm geplant.. scheiterte leider aus anderen Gründen.

    Dann habe ich mit diesen Plänen (und der Baugenehmigung) die "Schlüsselfertig-Bauträger" abgegrasst.

    "Hier sind die Pläne.. mach bitte ein Angebot"

    Angebote + Baubeschreibung von kompetenten Leuten überprüfen lassen...und mit BT gebaut. Schlüsselfertig.

    Und:--GLÜCKLICH und ZUFRIEDEN.

    Wenig Nachträge weil die Baubeschreibung abgeklopft war. Ausführung wurde vom eigenen Bauleiter/Baubegleiter überwacht und somit auch eine ordentliche Ausführung erreicht.

    Ich würde es wieder so machen!! (Ok, wohne erts seit 3 Tagen drin aber bisher alles i.O.)

    Es geht also . Wichtig ist persönlicher Einsatz gerade im Vorfeld und sich beraten lassen.
     
Thema:

Bauherrenberater gesucht. Wer macht sowas? Ein Architekt?

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