Rohbaupreis realistisch

Naja seis drum ich habe andere Erfahrungen gemacht.

 

nachts träum ich davon das ich die jährlichen Preissteigerungen
von Material und Lohn an die Kunden weiter geben darf (!)

dann leutet der Wecker und ich wach mit verträumten Augen auf

z.b.

Preis m³ T9 2002 ca. 280.-€
Preis m³ T9 2008 ca. 295.-€

 

Wir haben im Moment ein Angebot vorliegen für:

- Haus ohne Keller Außenmaße 9,5 m x 11 m
- 735 m³ umbauter Raum
- gemauert mit Ytong 36,5
- bewährte Bodenplatte 25 cm
- Entwässerungsarbeiten
- Rolladenkästen
- 1,60 Kniestock
- Dachstuhl
- Eindeckung
- Spenglerarbeiten

für 123 000 €.

Daher scheint mir das Angebot von 105 000 € recht gut, oder ist unser Angebot so teuer?

 

Also meinst Du sämtliche Bauunternehmen haben die Preiserhöhungen selber getragen. Dann hätte entweder jedes Bauunternehmen vor vier Jahren enorm verdient oder es müsste heute jeder zweite Pleite gehen.

 

es ist ein Mix aus beiden ... und ich kann Dich beruhigen ...
so richtig gut gehn bzw. richtig verdienen tun alle Bauunternehmer
schon lange nix mehr (!)

 

Vor der Pleite kommt noch:
Sich keine (kalkulatorische) Lager- und Bueromiete fuer das Gebaeude im Privatbesitz zu bezahlen.
Privatgeld nachschiessen
Sich selbst untertariflich zu bezahlen
die Abschreibungen fuer bspw. Firmenwagen nicht mehr zu erwirtschaften.
Auch beliebt: Die Firmenwagen an die eigene Person zu verkaufen, an die Firma zu vermieten und dann die Miete zu Stunden,
wenns mal wieder etwas enger wird.

Reihenfolge frei, meist sowieso von allem etwas.

 

Jetzt kann ich zwar wieder nur von unserer Gegend reden, aber da ist es immer noch so, dass jede Firma die gute Arbeit macht nach wie vor gutes Geld verdient und die Preiserhöhungen auch recht gut an den Mann bringt.

 

Baupreise zum Vergleich

Ich habe vor zwei Jahren an der südlichen Landkreisgrenze ein Einfamilienhaus geplant, ausgeschrieben und mit einem guten Bauunternehmer aus der Region gebaut. Leistungsumfang der Baumeisterarbeiten für Wohnhaus ca. 1300 m³ und Einzelgarage ca. 110 m³:
Titel netto ca.
Baustelleneinrichtung: 3.000,00 €
Gerüstarbeiten: 1.500,00 €
Erdarbeiten: 4.800,00 €
Drainagearbeiten: 3.600,00 €
Kanalarbeiten (innen): 500,00 €
Beton- + Stahlbeton: 37.000,00 €
Abdichtungsarbeiten: 4.300,00 €
Mauerarbeiten (T8): 43.500,00 €
Garage: 8.500,00 €
Regiearbeiten: 4.500,00 €
Netto: 111.200,00 €
+ 16% MWSt 17.792,00 €
Brutto 128.992,00 €
(Tabulator funktioniert offensichtlich nicht!)

 

Das haben die Dir vermutlich selbst erzaehlt und die Bilanzen der letzten 10 Jahre vorgelegt.
Woher kommt eigentlich diese Vermutung - weil der Stundenverrechnungssatz eines Handwerkers
hoeher ist als Dein Nettostundenlohn oder weil Dein gesamtes Haus nicht von einem Jahresgehalt
bezahlt werden konnte?

 

Ich habe gerade Angebote für ein vielleicht grob vergleichbares EFH in Oberbayern/Landkreis Eichstätt da.
Aussenmaße 11x11 Meter mit Keller (WU Beton) aus 42,5cm T8 ohne Garage (Carport aus Holz).
Angebote zw. 87.000 bis 100.000.
Für einen echten Vergleich müsste man aber wohl die Einzelpreise für Mauerwerk, Decken, Bewehrung, Erdarbeiten etc. vergleichen.

 

Ich habe gerade einen Vetrag unterschrieben:
Haus 9,24x 11,98 ohne Keller inkl. Garage 3,80x9,00 sowie Innenputz,Estrich und Verblender in DF für 100 000 Euro.

 

ich hab letztes Jahr ein 8-Familienhaus für über 400.000.-€ gebaut (!)

will heißen ... es iss schön das Ihr Zahlen in den Raum werft ...
"ABER" für mich bleibt das bei Kraut- und Rüben (!)

Ohne Massenermittelung/Angebot und die dazugehörigen Plänen geb
ich nicht mal ein Schätzung ab ... es spielen da soviele Faktoren
eine Rolle das man seriös nicht sagen kann das des eine billig bzw.
des andere zu teuer ist (!)

die Stahlpreise sind mittlerweile explodiert ... 200.-€ Grundpreis im
Januar jetzt sind wir bei 550.-€ Grundpreis (der Inder wird täglich reicher)
bei ca. 7-8 to. bei einem EFH sind das alleine schon fast 3000.-€ die
momentan einen Neubau verteuern (!)

müsste man wohl ??? ... ich weiß ned was Sie sich vorstellen ...
aber abgerechnet wird nach VOB ... am Ende haben doch alle die
selben Massen ... multipliziert mit den Einheitspreisen ist das am
End die tatsächlichen Bausumme (!)

des schlimmste was ich erlebt hab war das ein Mitbewerber "NUR" beim
Aussenmauerwerk fast 20.-m³ weniger auf´n Angebot hatte ...
das machte in dieser einen Position gleich mal 4500.-€ günstiger (!)

daher ist nicht immer ist das günstigste Angebot das wirtschaftlichste
frei nach dem Motto wer am meisten vergisst bekommt den Auftrach (!)

 

Widerspricht sich das ganze nicht ein wenig, Josef ?

 

Nein, Josef meint seine Materialpreise sind explodiert ohne daß er diese Mehrkosten weitergeben kann.

Bald muß er noch Geld mitbringen, um bauen zu dürfen. Stimmts, Josef?

 

Ja bestimmt und Morgen ist Weihnachten.

 

Wenn wir realistisch sind, ist das teuerste am bauen die Arbeitszeit. Materialkosten hin, Materialkosten her, die einen fallen die anderen steigen. Was aber immer teuerer wird ist die Arbeitszeit.

Wenn ich geschätze Materialkosten beim keller / Rohbau / dach (fenster) von 60 tausend € habe, bei ca 900 m³ raum, würde mind das gleiche für die arbeitszeit hinzukommen.

Da stellt sich die Frage, kenne ich genug leute, habe ich genug bekannte, welche mit mir mein haus bauen. so kann man sich die 60 tausend euro einsparen.

org ton meines architekten : Herr xyz ich habe selber vor kurzem gebaut, projektiert auf 380K €. Gekostet hats dann 230 K € in eigenleistung, und es wurde beim material nicht auf den preis geschaut. Natürlich sagte er das nachdem ich verlauten lies das ich fast alles selbermachen wolle.

Und klar, nicht jeder ist handwerklich begabt. Aber bei den meisten stimmt wohl der satz : Zeit haben wir, nur geld nicht.
Welche die letzeres haben, sollten mit GU / BU bauen, ich hab nur ersters und werde es selber versuchen :-) Sicher wird so der hausbau auch ein wenig mehr zeit in anspruch nehmen, aber ich spare mir, erhoffe mir zu sparen, viel geld.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, das jeder prüfen sollte, ob er lust/zeit/muse und die bekannten hat, so ein hausbau selber in eigenleistung zu realisieren. Ansonsten denke ich aber das die initial erwähnten 120k für den rohbau realistisch sind.

 

Ein bischen Zeit ist gut gesagt. Es darf gelacht werden.

Ich habe in eigener Erfahrung eineinhalb Jahre auf der Baustelle verbracht und weiss wovon ich rede.

Sicherlich hört es sich immer gut an "Eigenleistung". Wir haben auch 80 % in Eigenleistung gemacht aber wirklich viel günstiger ist es dadurch nicht geworden, dafür haben wir uns eben dann für die 3-Loch Armatur oder anderes entschieden.

 

Klar, kann ich mir den Golf anschauen, weil mir der Passat zu teuer ist. Wenn ich aber den golf voll ausstatte kostet er vermtlich fast soviel wie der Passat, welchen ich mir eigentlich nicht leisten konnte. Dann muss ich halt schauen das der Golf "standart" bleibt wenn ich sparen möchte.

grüße
Oleri

 

Wenn man Architekt ist und dadurch planung und bauleitung "spart" und zudem noch in der eigenen Familie arbeitslose oder gelangweilte fitte rentner mit Ausbildung als Maurer, Tischler, Klempner, Elektriker, Zimmermann, Dachdecker hat mag das hinkommen.
Im normall gilt wohl eher: der bauherr schuftet im gelernten Beruf und sorgt dafür das die Kohle reinkommt...
Welcher Hanwerker hat schon Lust bei "Bekannten" für lau nen Bau hochzuziehen, oder reden wir von Schwarzarbeit???

Wenn man finanziert ist zeit auch geld.... Bereitstellungszinsen + Miete addieren sich ganz gut...

R.

 

nun "früher" wurden häusser fast ausschliesslich mit bekannten gebaut.