Archiktenhaus vs. Fertighaus

Diskutiere Archiktenhaus vs. Fertighaus im Schlüsselfertig Bauen ? Forum im Bereich Rund um den Bau; Schön Morübe, und wie haltet ihr es? Macht ihr mit dem Kunden erst einen Planungsvertrag? Und ist der genauso teuer wie beim Architekten? Oder...

  1. #21 Torsten Stodenb, 08.05.2008
    Zuletzt bearbeitet: 08.05.2008
    Torsten Stodenb

    Torsten Stodenb

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    Schön Morübe, und wie haltet ihr es? Macht ihr mit dem Kunden erst einen Planungsvertrag? Und ist der genauso teuer wie beim Architekten? Oder macht das sogar ein Architekt? Ihr versucht doch nicht etwa allen, die einen Planungsvertrag ablehnen, und das sind eine Menge, ein Kataloghaus zu verkaufen? Ach, und als Generalunternehmer für Fertighäuser lebt ihr nicht von der Aquise? Doch, das tut ihr selbstverständlich, wie jeder andere auch. Auch der Architekt. Und wenn es "nur" die Aquise für den Planungsvertrag ist. Leute, bleibt doch mal alle ehrlich zu euch selbst!

    Ich würde auch gern grundsätzlich mit einem Planungsvertrag anfangen. Aber meist lege ich den Leuten tatsächlich nach einem gründlichen ersten Gespräch einen kostenlosen Vorentwurf vor. Bis jetzt. Zufrieden bin ich damit nicht. Ich lasse diese Zeichnungen aber nicht beim Bauinteressenten, sondern er kann sie sich in meinem Beisein in Ruhe ansehen und besprechen, auch noch ein zweites oder gar drittes Mal. Aber wenn die Planung soweit reif ist, lege ich ihm den Bauvertrag vor. Nach Unterschrift erhält er selbstverständlich auch den Entwurf, der ja maßgeblicher Bestandteil des Vertrages ist. Diese Lösung ist eigentlich ein Kompromiss, funktioniert aber in der Regel. Sobald nämlich der Bauinteressent die halbwegs fertige Planung vor Augen hat, freut er sich auf das Haus und möchte es nun möglichst bald haben. Er ist dann eher bereit, die entsprechende Verpflichtung einzugehen, als wenn ich mit leeren Händen komme und von ihm zunächst einen Planungsauftrag einfordere. Aber ich denke noch weiter nach, wie ich es in Zukunft noch besser machen kann.

    Ach, übrigens, ich schimpfe auch gern auf die doofen Kunden, die nicht verstehen wollen, wie ich es gern hätte. Aber wenn ich mich so erinnere und ehrlich bin, war ich als Bauherr damals, und da hatte ich noch nichts mit dem Baugeschäft zu tun, nur mit Baufinanzierungen, also da war ich mindestens genauso schlimm. Ich hatte meinen Entwurf, ein kompliziertes Oktagon (etwas anderes passte nicht auf's kleine dreieckige Grundstück) an lediglich 90 Fertighaushersteller geschickt mit der Bitte um ein Preisangebot, und ich hatte 45 Banken nach einem Finanzierungsangebot gefragt. Ich hatte also verdammt viele Leute an die Arbeit gekriegt!

    Nein, kostenlose Leistungen darüber hinaus, Entwürfe gar, hatte ich dabei nirgendwo eingefordert. Es war bereits bewiesen, dass die zu 95% nicht in der Lage waren, das Grundstück vernünftig zu beplanen. In dieser Situation wollte ich erst recht nicht mehr auf eigenes Risiko mit einem freien Architekten sprechen, sondern suchte zunächst erfolglos nach fertigen ähnlichen Beispielen. Es passte kein einziges.

    Dann fand ich zufällig ein Oktagonhaus eines bekannten schwedischen Architekten, für das dieser einen Preis bekommen hatte. Das passte endlich! Aber leider nur das EG. Ich musste dann das zunächst das EG in Teilen ändern und vor allem ein ganz anderes DG entwerfen, damit das Haus für meine Familie funktionierte.

    Aber meine Sammlung an Katalogen, bunten Bildchen, aber vor allem an Entwürfen, war beeindruckend. Aufeinandergelegt war das ein Papierstapel von ca. 10 cm! Und ich weiß nicht mehr, wie viele Telefonate ich geführt, Briefe ich geschrieben, Verkäufer ich empfangen hatte, ich hatte mit zwei Architekten (einer von einem Fertighaushersteller und einer, der mit eigener Fa. baute) deren Entwurfsideen diskutiert und wir waren dreimal auf der Fertighausausstellung in Wuppertal gewesen.

    Schließlich bekamen wir nur 3 (!) konkrete Angebote. Das von den Schweden war bei besserer Ausstattung DM 10.000,- billiger als der günstigste deutsche Anbieter. Das hatte ich auch gehofft, denn in Wahrheit wollte ich von Anfang an ein schwedisches Haus. Später habe ich erfahren, dass der Hersteller den Auftrag eigentlich wegen zu komplizierten Lösungen und zu aufwendiger Statik ablehnen wollte, aber sein deutscher Importeur, so einer, wie ich heute selber einer bin, hatte bereits den Bauvertrag mit uns geschlossen. Da wollte man ihn nicht hängen lassen und hat das Ding zähneknirschend durchgezogen.

    Heute weiß ich, dass unser Auftragnehmer eine Pi mal Daumen Kalkulation durchgeführt haben muss. Beim Haus habe ich es nie erfahren, aber beim Keller hat er DM 5.000,- draufgelegt. So arbeiten offenbar viele - Hauptsache, schnell verkaufen! Das ist eben die berüchtigte Priorität der Aquise. Insofern ist Morübes Bemerkung berechtigt. Da geht es meist wirklich nicht darum, ein gutes Haus zu bauen, mit dem man sich auch später noch sehen lassen kann (typisch für Fremdverkäufer, die nicht selbst Inhaber der Firma sind), es geht oft leider wirklich nur um das schnelle Geschäft. Aber es gibt eben überall solche und solche.
     
  2. #22 wasweissich, 08.05.2008
    wasweissich

    wasweissich Gast

    ja schön , und wo ist die ehrlichkeit der fertighausanbieter , die ihre kosten nach der unterschrift auspacken???

    seien wir doch ehrlich........... wenn ein fertighaus 5% aus dem standard ausschert , kostet es 30% mehr.....
     
  3. Zottel

    Zottel

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    :offtopic: Mach ich bei Kassenpatienten jeden Tag. Aber ich in ja auch doof. :mauer Würde ich guten Gewissens von keinem anderen verlangen, auch vom Architekten nicht :offtopic:
     
  4. Ryker

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  5. #25 Torsten Stodenb, 08.05.2008
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    "
    seien wir doch ehrlich........... wenn ein fertighaus 5% aus dem standard ausschert , kostet es 30% mehr....."

    Ich bin ehrlich! Und Obiges gilt für uns eben gerade nicht. Dafür kenne ich allerdings ein Ehepaar, bei dem der Architekt die Baukosten mal eben um DM 60.000,- zu niedrig geschätzt hatte, selbstverständlich unabsichtlich, aber sonst hätte er den Auftrag halt nicht erhalten. Das Haus musste dann wenige Jahre später mit Verlust verkauft werden.
     
  6. #26 schmied, 09.05.2008
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    mensch leute, ich verstehe diese ganze heiße diskussion eigentlich nicht.
    als man mich hier zitiert hat, wollte ich nix weiter sagen, als das ein architekt für seine leistungen korrekter weise geld nimmt, und zwar genau für die dinge, mit denen sich der kunde zuhause hinsetzen kann und darüber grübelt, ob ihm der entwurf nun gefällt oder nicht. und genau das ist nun mittlerweile des öfteren bestätigt worden - also...

    und das ein fertighaushersteller ebenfalls architektenleistungen in seinem gesamtpreis mit drin hat und sich diese vielleicht anteilig zum 100sten male bezahlen lässt kann doch den kunden nicht interessieren. er muss doch so oder so für entwurfsleistungen oder statiker bezahlen.

    aber darum ging es hier in diesem thread doch auch gar nicht - so wird dem fragesteller sicherlich nicht geholfen. viel wichtiger ist aus eigener sicht vor- und nachteile aufzuzählen. meinungen und erfahrungen(!) sind bekanntlich immer sehr unterschiedlich :)

    in diesem sinne...
     
  7. #27 MoRüBe, 09.05.2008
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    MoRüBe Gast

    Also jetzt ohne die GOÄ zitieren zu wollen....

    ... aber fürs Händeschütteln gibts Kohle für den Doc. Fürs telefonieren am nächsten Tag gibts Kohle für den Doc, hab ich was vergessen?:biggthumpup:. Ach ja, und mit Mängeln müßt Ihr Euch auch nicht rumplagen, daß erledigt der Bläckmän für Euch;)
     
  8. #28 Christian St, 09.05.2008
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    bin ganz cool

    Ihr haut aber immer auf die Pauke.
    Einerseits wird gejammert bis sich die Balken biegen, daß der böse BT euch die Doofmannskunden wegschnappt, aber ma nen bissken dafür tun,dasset besser wird, wollt ihr nicht.
    Mann, du malst doch kein Bild, wo jeder Pinselstrich nen Tausender Wert is.
    Und wenn de deinen Job richtig kannst, dann kalkulierst sone Bude übern Daumen in einer Stunde, obs annähernd passt.
    Danach kannste ja weiter sehen.
    Und sach mir keiner, er kann nach 15 Jahren Berufserfahrung nicht anhand von ein paar festen Parametern sone Bude durchrechnen. Reicht doch , wenn de den Preis plusminus 20 Mille triffst, fürs erste Gespräch.
    Aber genau da haperts ja.
    Ihr wollt nich weil Ihr nich könnt.
    Dann läufste erstma zum Bauunternehmer und fragst, watt er denn für den Rohbau haben will, dann gehste zum Zimmermann, Dachdecker, Sani, ELI, Putzer, Flisör etc. und bis die alle mal geantwortet haben, haste schon soviel heisse Luft umme Ecke geschaufelt, dat dann wirklich ne Aufwandentschädigung wert is. Die keiner bezahlen will. Is ja erma nur nen Angebot.
    Und ne eigene Preisangabe machst du nich, weil die müsstes du ja vielleicht einhalten, und für dat Risiko haste eben kein Arsch inne Hose.
    Da schimpfst du lieber auf die bösen BZ, die genau das tuen. Und nich alle sind böse Wölfe, genausoviele wie untaugliche Vertriebler oder Archis.
    Aber diesen Schmus lieste hier doch sowieso alle drei Monate.
    Also, ich hab nur nen Faktor von eins zu drei.
    Für einen erhaltenen Auftrag muss ich zu drei Kunden fahren, schwätzen, zeichen, erklären. Reden wa ma lieber nich von den 8 Angeboten, die ich vorher schon geschrieben hab, damit mich überhaupt drei einladen.
    Aber wenn der Archi seinen golden Schreiber zückt, dann musset aber auch Kohle regnen , oder wie??
    Grillt ma schön.
    Gruß Christian

    Watt du nich kannst, weil du ja erstma nix weisst.
     
  9. #29 Ralf Dühlmeyer, 09.05.2008
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    Sag mal, Christian - hat Dir einer was in den Tee/Kaffee getan. :eek:

    MoRüBe ist (äääähhhh war) GÜ. :winken

    Und Dein Spruch +- 20 Mille kannste Dir irgendwo hinkleben.
    Wenn ich nem Bauherren sage, Dein Häusel kostet ...... und komme 8 Wochen später mit X + 20.000 an, ohne das sich was geändert hat, weisst wohin der mich tritt???
    Und immer auf der sicheren Seite wandeln???
    Watt is die erste Frage nach Bekanntgabe der Zahlen:
    >> Wieviel Luft ist da noch drin<<
    Egal, in welchem Stadium wir sind

    MfG
     
  10. #30 Torsten Stodenb, 09.05.2008
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    Also das mit den 20.000,- war vielleicht n'bisken großzügig gedacht, o.k. Aber im Prinzip hat Christian absolut recht! Die Architekten (Achtung, unzulässige Verallgemeinerung!) verharren erzkonservativ und statisch auf ihren elitären Positionen und verhungern dabei zu, ich sage mal, mehr als 50%. Aber wozu hinzulernen, wozu flexibel sein, man gehört doch einem "Stand" an. Zur Information: Das ist so etwas wie im Mittelalter, da wurden die Stände erfunden. Ich möchte mal zu bedenken geben, dass selbst der intelligentere Teil des Adels sich inzwischen in die Niederungen bürgerlicher Geschäfts- und Erwerbstätigkeit herabgelassen hat, z.T. recht erfolgreich. Die machen also auch Werbung, igitt (!), die investieren in ihr Angebot und in das Marketing, bemühen sich also um den Kunden, bevor sie eine Chance bekommen, Geld zu kassieren. Nur die Damen und Herren Freiberufler müssen dies laut Gesetz nicht und glauben daraus ein Sonderrecht herzuleiten, dass sich die Kunden gefälligst bei ihnen zu bewerben haben, nicht umgekehrt wie beim Plebs.

    Ja, ich bin ja noch so doof und versuche in den Bauforen immer den Architekten, die sich ja offenbar überwiegend als meine Konkurrenten verstehen, mit Engelszungen Tipps zu geben, wie sie in Zukunft besser bestehen können. Weil sie mir leidtun, die armen Hunde! Na, nicht alle. Aber es kommt nix außer selbstgefällige Weltsicht von gestern, der berüchtigte Tunnelblick auf einzelne isolierte Argumente, die zum Selbstbild passen, z.B.: Architekt produziert Qualität und ist preisgünstig, Bauunternehmen und BT interessieren sich nicht für ihre Kunden, pfuschen und betrügen. Komisch, dass trotzdem die Leute zum BT, GU oder zum Fertighausanbieter hinlaufen!
     
  11. redleb

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    erfrischend sowas aus der alten heimat zu lesen.

    meine Erfahrung als Bauherr: Unser jetziger Planer (freier Bauing) sagte uns vor ~1J Jahr suchenden/angehenden bauherren:
    Die erste Planung (richtige zeichnungen) mit Kostenschätzung ist für Sie "kostenlos", DANACH können Sie mich beauftragen oder auch mit den Zeichnungen zu einem GÜ gehen (wollten wir ganz am anfang) das ist Ihre freie Entscheidung.
    --> Wir entscheiden uns für Ihn....

    Vielleicht ist es ja Ost-spezifisch das man sich hier mit der Aquise mehr Mühe geben muss. Aber ich weiß nicht ob wir nicht doch zu nem GÜ oder Bauträger gegangen wären, wenn er sofort auf unterschrift für eine kostenpflichtige Planung bestanden hätte.
    Hier bei uns in der gegend wird gebaut was das Zeug hält, aber wir sind mit dem frei geplanten Haus und einzelnd vergebenen Gewerken die Absoluten Exoten, ich schätze mehr als 95% aller Häuser wird hier von Großen Firmen wie "BlauKugel" hingesetzt. (wovon leben eigentlich die "freien" Architekten?)
    Ich kanns verstehen, denn da hat man als ahnunglsoser Kunde wenigstens schon mal ohne n kostenpflichtigen-Vertrag zu Unterschreiben ein paar Prospekte mit Bildern Plänen und Zahlen. Und ich vermute mit solchen Prospekten fängt fast jeder mal an....

    R.
     
  12. #32 MoRüBe, 09.05.2008
    MoRüBe

    MoRüBe Gast

    Ja aber genau das isses doch...

    ... wenn der (ich übertreib jetzt!!) doofe Standardbauherr keine Bunten Bildchen bekommt, will er von dem Anbieter xyz doch schon gar nix mehr wissen, egal was er bekommt. Wenn ein 08/15 Anbieter nur V&B Sanitärobjekte reinbaut, ist dat schon mal was gutes, egal ob du den StandardWT für 38,95 im Baumarkt hinterhergeworfen bekommst. Auch wenn Du versuchst das dem doofBH klarzumachen, er will bildchen haben, so pöh.. Und je mehr Bildchen, umso besser., Ach, was reg ich mich auf....
     
  13. #33 Torsten Stodenb, 09.05.2008
    Torsten Stodenb

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    Ja ja, der Mensch ist eben ein Augentier, das sollten wir nicht vergessen! Es ist schon klar, dass unter diesen Voraussetzungen kleine Anbieter und auch Architekten schlechtere Chancen haben, überhaupt mal einen Gesprächstermin zu bekommen. Das ärgert mich auch pausenlos, ich kann es aber leider nicht ändern. Unser Hersteller hat zwar zwei schöne Kataloge, von denen wir auch wenige Exemplare selber besitzen. Aber solche opulenten Dinger werden nicht mal eben zu Hunderten oder Tausenden unter die meist lockeren Anfrager gestreut:

    "Interessiere mich unheimlich für ein Schwedenhaus! Bitte senden Sie mir Ihren umfangreichen Katalog mit kompletten Preislisten, auch für die einzelnen Gewerke! Zur Zeit haben wir noch kein Grundstück, wir wollen so in 2-3 Jahren bauen. Eventuell kommt auch eine Gebrauchtimmobilie in Frage."

    Ja ja, so etwas in der Art ist nicht etwa selten! Es ist bei den meisten schriftlichen Anfragen ziemlich schwierig zu erkennen, wie ernsthaft das Interesse wirklich ist. Es ist sogar so, dass viele Anfrager nur Preisbeispiele sammeln, um ihre eigentlichen Anbieterfavoriten, die sie uns natürlich nicht verraten, unter Druck setzen zu können. Schlimmer noch, manche täuschen echtes Interesse vor und schicken einen fertigen Grundriss, meist von einem Mitbewerber, mit der Bitte um ein konkretes Angebot. Da sollen wir und wahrscheinlich noch einige andere Firmen uns hinsetzen und spekulativ Zeit in einen höchst unsicheren Kantonisten investieren. Lange war ich naiv genug, immer brav zu rechnen. Ein Auftrag kam nie dabei heraus, was in der Regel nicht an der Höhe unseres Preises gelegen haben kann. Aber vielleicht lag ein Mitbewerber, der mit dem Bauinteressenten schon längst in gutem Kontakt stand, geografisch näher. Genau dies kann ich an einem Fall belegen, weil mich ein mir auch persönlich bekannter Exportleiter eines großen schwedischen Herstellers anmailte und sich beschwerte, dass er wegen mir den Preis bei dem Kunden xy um € 5.000,- senken musste. Nebenbei weiß ich, dass der Architekt des Mitbewerbers den Kunden hinsichtlich der Hausplanung schlecht beraten hatte. Ich durfte den viel zu großen und teuren Entwurf ja sehen und hatte auch sofort Bedenken angemeldet. Ich war dabei, einen deutlich passenderen und, wie ich glaube, auch schöneren Entwurf zu entwickeln, als ich von dem erfolgten Vertragsabschluss mit der anderen Firma erfuhr. Diese Firma lag nur etwa 100 km näher am Grundstück als wir. Und sie war früher am Zuge gewesen und schickte sofort einen Architekten ins Rennen, was in dem Fall leider kein Qualitätsmerkmal war. Denen ging es offenbar um die schnelle Aquise, nicht mir. Und siehe da, das war wohl mein Fehler!
     
  14. #34 Baufuchs, 09.05.2008
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    So ist

    er, der "Bauherr" von heute:
    "Schwedenhaus" kann ersetzt werden durch:
    -schlüsselfertiges Haus
    - Massivhaus
    - verklinkertes Haus
    - Passivhaus
    - Haus im Toscanastil
    - Generationenhaus
    - Kfw-60 Haus
    usw. ......

    Mich regt sowas nicht mehr auf. Habe meinen Papierkorb vergrössert:biggthumpup:
     
  15. #35 haitabu, 10.05.2008
    haitabu

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    Wenn ein Architekt seine Arbeit gut macht, ist er sicherlich N I C H T überbezahlt. Bei dem ganzen Aufwand, den er hat. Kreativ und administrativ.
    Wir hatten negative Erfahrungen mit einem Bauträger, bauen aktuell mit einem Archi.
    Man muß zwar auch andauernd nachhaken, aber es ist wesentlich transparanter. Der Archi muß aber auch ein Händchen für die Ausschreibungen haben.
    In unserem Fall ist die Spannbreite der Preisdifferenzen der Ausschreibungen schon enorm. Da sind die Kosten für den Architekten schnell drin. Allein die Bürokratiekacke (sorry) , die er bewältigen muß......:eek:
    Ausserdem wächst man mit seinem Haus mit. Bekommt Feedback. Das macht Spaß. Kann beim Bauträger auch sein, aber bei uns wars leider das Gegenteil.
     
  16. Zottel

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    Wer lesen kann ist klar im Vorteil :mauer

    Und, davon mal ganz abgesehen, die GOÄ ist auch schon von 1996. Da ist ja sogar die HOAI noch aktueller...
     
  17. #37 VolkerKugel (†), 10.05.2008
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    Nö ...

    ... die ist von 1995 :deal .

    In der Neufassung von 2002 sind nur die Gebührentabellen 1:1 von DM in € umgestellt worden.
     
  18. #38 Baufuchs, 10.05.2008
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Dann

    habt Ihr ja mit der (fast) Verdoppelung der Honorare einen guten Schnitt gemacht:biggthumpup:

    Und ich dachte immer 1:1 Umstellung gab es nur in der Gastronomie.:)
     
  19. #39 VolkerKugel (†), 10.05.2008
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    Weh´ dem ...

    ... der seine Worte nicht sorgfältig wählt :o .

    Für alle Nichtwissenden: gemeint ist die centgenaue Umrechnung der Tabelle von DM in €.

    Und zur Gastronomie fällt mir nur ein, dass der alte Spruch
    "Wer nix wird, wird Wirt"
    ja wohl heutzutage seine Bedeutung verloren hat :Roll .
     
  20. Zottel

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