bauaustrocknung, sozusagen "auswintern"

Diskutiere bauaustrocknung, sozusagen "auswintern" im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; hallo, und noch eine frage brennt mir auf der zunge... so wie ich in letzter zeit mehrfach von vielen seiten hörte, sollte man einen bau...

  1. #1 masinchen, 26.05.2008
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    hallo,

    und noch eine frage brennt mir auf der zunge...

    so wie ich in letzter zeit mehrfach von vielen seiten hörte, sollte man einen bau nach der fertigstellung ordentlich "auswintern" lassen, bevor man endgültig einzieht.

    unsere situation ist folgende:
    unser bau wird voraussichtlich im juli/august starten.
    die baufirma gibt uns eine bauzeitgarantie von 3monaten,
    so dass wir nach den besagten 3monaten (das wäre dann ca. oktober/november) hinein können und unsere eigenleistungen ausführen können, diese umfassen fußbodenbelag (parkett/laminat/fliesen) in flur, wohn-, schlaf- und kinderzimmern, sowie tapezierarbeiten.
    wir hatten eigentlich geplant, dieses jahr noch einzuziehen, nachdem wir alle eigenleistungen abgeschlossen haben.
    da wir ja immernoch miete für unsere derzeitige wohnung zahlen, wollen wir auch so schnell wie möglich in unser haus einziehen.
    allerdings möchte ich das auch nicht übereilen, wenn ich dann damit leben müsste, dass der bau noch nicht endgültig ausgetrocknet ist und wir uns dann mit feuchtigkeit und vielleicht sogar noch schimmelbildung herumschlagen müssen.

    hier noch ein paar baudetails:
    wir bauen ein normales 1,5geschossiges einfamilienhaus ohne keller auf einer bodenplatte.
    die außenwände und die innenwände im erdgeschoss bestehen aus porenbeton.
    die innenwände im dachgeschoss bestehen teilweise aus porenbeton und größtenteils aus gipskartonwänden.

    nun meine frage:
    können wir den umzug dieses jahr ruhigen gewissens in angriff nehmen,
    oder fallen wir damit auf jeden fall auf die nase?
    was besagt das sogenannte "auswintern" eigentlich genau,
    und gibt es dafür einen bestimmten zeitraum und/oder eine bestimmte jahreszeit?

    vielen lieben dank wieder vorab für alle tips.
    vlg.
     
  2. #2 Bauwahn, 26.05.2008
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    Na ja, bei den heutigen Bauzeiten ist austrocknen über den Winter sowieso meist illusorisch. Tatsache ist, dass die absolute Luftfeuchte im Winter geringer ist, die relative manchmal auch, so dass man (u.U. mit Unterstützung durch geringeres Heizen) dort die Feuchtigkeit schneller los wird. So lange warten, bis der Bau "trocken" ist wollt Ihr aber bestimmt nicht.

    Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass Ihr nach den 3 Monaten mit dem Innenausbau beginnen könnt. Dann liegt wahrscheinlich der Estrich gerade frisch drin und Ihr müsst noch bestimmt 4..6 Wochen warten, bis Ihr die Böden belegen könnt. Gerade im Sommer, wenn es schwül-warm ist dauert das gerne etwas länger.

    Gruß

    Thomas
     
  3. #3 masinchen, 26.05.2008
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    hallo thomas,

    danke erstmal für die antwort.

    sicher wollen wir nicht zu lange mit dem einzug warten.
    allerdings müssen wir ja zwangsläufig warten, bis das haus bezugsbereit ist,
    denn was nützt es uns, wenn wir dann mit "nassen füßen" leben müssen,
    weil wir es nicht abwarten konnten.
    der innenausbau ist nach den 3monaten komplett abgeschlossen, so dass wir nur noch unsere eigenleistungen vollbringen müssen.
    diese umfassen fubo-belag in küche, wohnzimmer, schlafzimmer, kinderzimmer und fluren, sowie die tapezier- und malerarbeiten.
    (wc und bad werden durch die baufirma gefleist, siehe nächster absatz!)

    was die fußböden angeht, ist der fall folgendermaßen.
    wir bekommen das wc (im eg) und das bad (im dg) jeweils komplett von der baufirma gefliest (fußböden und wände raum- bzw. türhoch).
    die können doch auch erst fliesen, wenn der estrich soweit fertig ausgetrocknet ist.
    also sollten doch dann auch die übrigen fußböden trocken genug sein, um den fußbodenbelag aufzubringen, oder!?

    ich habe eben nur keine lust drauf, dass uns dann nach einigen tagen, wochen oder monaten die tapeten von der wand rollen oder es durch ungenügende austrocknungszeit risse in den wänden und im putz entstehen.

    vielen dank nochmal für die hilfe.
    vlg.
     
  4. #4 Bauwahn, 26.05.2008
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    In dem Fall würde ich vor allem darauf achten, dass während der bauzeit gar nicht soviel Wasser in die Wänder gelangt. Also jeden Abend die Mauern schön abdecken lassen.
    Porenbeton saugt sich schnell voll und braucht dann lange zum durchtrocknen.
     
  5. #5 masinchen, 26.05.2008
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    hallo,

    danke für den hinweis.
    also können wir ruhigen gewissens einziehen, ohne dass wir angst vor feuchtigkeit haben müssen.

    wir können die lage also auch durch gewissenhaftes heizen und lüften in den griff bekommen, verstehe ich doch richtig, oder!?
    (würde ja dann bedeuten: kräftig heizen und dann regelmäßig 10minuten stoßlüften!)!?

    können wir auch mit einem hygrometer die luftfeuchte kontrollieren, oder ist das messergebnis dann nicht aussagekräftig genug?

    vielen dank nochmals.
    vg.
     
  6. ilis

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    DAS hat jetzt aber auch keiner gesagt ;)

    Geht ja nicht um einzelne Prozentpunkte, sondern um Größenordnungen bzw. Änderungen.
    Wenn dein Apparillo 70-80% anzeigt und du querlüftest und er danach 30-50% anzeigt hat sich offensichtlich was getan und die Fenster können wieder zu.

    Mein GÜ hat uns zum Abschluss extra noch ein ganz tolles HM inklusive "Lüftungsleitfaden" geschenkt. Toll, dass dieses Teil leider immer rund 20 Punkte weniger anzeigt als 2 andere die ich vorher schon beschafft hatte ... (Honi soit qui mal y pense)
     
  7. sepp

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    vorraussichtlich und garantie - 2 widersprüche in sich.
    a. einen baubeginn und einen fertigstellungstermin (aller leistungen) vertraglich vereinbaren.
    (ohne wenn und aber - auf den tag genau) !!
    b. die bauzeitgarantie in die tonne werfen.
     
  8. #8 Shai Hulud, 26.05.2008
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    ...und c.: Klären, was Ihr bei Nichteinhaltung der Termine unternehmen könnt.
     
  9. Ohlis

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    "Auswintern"......

    Du/Ihr baut ein Ytong-Haus ...?
    Mein Maurermaister hat gesagt das bei diesen"Brössel-Häusle" schnell(trocknet über Sommer) einen Ausenputz(vor Winter) drauf muß....:o

    Noch ne kleine Frage an alle....:confused:
    wie lange muß mein innenputz trocknen, bis ich Ihn streichen kann ?? (1,5cm Kalk-Gipsputz) ?? :confused:

    Viele Grüße aus dem Schwabenländle :biggthumpup:
     
  10. sniper

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    ich steh lieber auf der sicheren seite

    die ist bautrocknung ,bautrocknung ,bautrocknung
    die kostet zwar geld ,aber geht schnell und zuverlässig
     
  11. #11 masinchen, 26.05.2008
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    die bauzeitgarantie beginnt mit dem tag des baubeginns.
    so ein baubeginn lässt sich nunmal aus den unterschiedlichsten gründen (z.b. behörden) nicht auf den tag genau festlegen.

    vertraglich ist festgelegt, dass der bau definitiv 3 monate nach dem tag des ersten spatenstiches fertiggestellt ist und uns schlüsselfertig übergeben wird.
    sollte die baufirma ihre termine nicht einhalten, droht ihnen eine vertragsstrafe.

    also sind wir von der seite her abgesichert.

    danke trotzdem für die hinweise.
    vg.
     
  12. #12 T9-Liebhaber, 26.05.2008
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    Sinnvoller Vorschlag

    der Begriff Bautrocknung ist eh schon gefallen!

    Wenn ihr wirklich Interesse daran hab möglichst schnell und möglichst trocken einzuziehen könnt Ihr auf eine Bautrocknung nicht verzichten.

    Jeder Monat kostet Miete, also warum dieses Geld nicht in Trocknungsgeräte stecken?
    Grundsätzlich würde ich Euch empfehlen 1 Gerät für den späteren Eigenbedarf zu kaufen (Eigenheim ohne Trockner im Keller geht nämlich immer in die Hose). Da reicht bereits ein sparsamer Trockner vom Baumarkt -200 Euro.

    Zusätzlich müsst Ihr Euch spezielle Hochleistungstrockner ausleihen, die Ihr aufstellt wenn der Estrich eingebracht wurde (Wartezeit natürlich nach vorgabe Estrichleger einhalten).
    Damit kommt Ihr Euren Wünschen bereits ein gutes Stück näher!
    Kostenfaktor etwa 1000,- Euro.
     
  13. #13 sachwas, 28.05.2008
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    Was bedeutet denn dieser Satz? Kannst du das mal näher erklären?

    Gruß,
    Andreas
     
  14. Robby

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    Na das würde mich auch mal brennend interessieren ... also sind alle Keller ohne Trockner falsch?
     
  15. sepp

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    ich habe in meinen neubauten noch keinen trockner gebraucht - du?
     
  16. Berni

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    Naja, augenscheinlich trocken scheint einigen trocken genug.:)
     
  17. #17 Achim Kaiser, 28.05.2008
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    Berni,

    nu mach doch nich schon wieder einen nass :)

    Gruß
    Achim
     
  18. sniper

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    es gibt genug folgeschäden

    wenn man getrocknet hätt, wer nix passiert,aber alle sehen nur ersteinmal die kosten, die schäden ,erst später und dann geht das große :cry los
     
  19. #19 T9-Liebhaber, 28.05.2008
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    Du weist schon was ich meine! Kommst ja wohl auch aus der Baubranche.

    @Was bedeutet denn dieser Satz? Kannst du das mal näher erklären?

    Im Sommer gibts etwa 2-3 Monate (Juni-August) in denen fast (ich sage fast, damit man unsern Sepp und den Robby ausschliessen kann) jeder mit kurzzeitigen Schwierigkeiten bezügl. erhöhter Luftfeuchte zu kämpfen hat.

    In diesem Zeitraum entsteht dann der sogenannte Kellermuff (ca. über 70 Prozent Luftfeucht, oft auch schon niedriger).
    Zeigen tut sich die Luftfeuchte dann entweder an den Kellerwänden in Form von Schimmel, auf dem Kellerboden in Form von freiem Wasser oder auf den Ledersachen ebenfalls in Form von Schimmel.
    Ich komme täglich in 2-4 Keller, fast jeder spricht mich auf dieses Problem an.

    Übrigens würde mich von Sepp interessieren, was die Bauweise mit überhöhter Feuchtigkeit im Sommer zu tun haben soll? Ich spreche hier von einem Keller nicht von einem Wohnkeller der gemauert ist.
     
  20. #20 sachwas, 29.05.2008
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    Aha, Danke!

    Ich fasse mal zusammen was ich jetzt verstanden habe:

    - ein Einfamilienhaus mit Keller sollte über einen (kleineren) Bautrockner verfügen um jedes Jahr in den Problemmonaten Juni-August die Luftfeuchtigkeit im Keller zu reduzieren

    - jeder Neubau sollte in der Zeit zwischen Estricheinbau (Beginn mit dem Estrichgießer abstimmen) und Einzug mit leistungsfähigen Bautrocknern getrocknet werden, es sei denn man hat genug Zeit und Geld das Haus ewig zum Trocknen unbewohnt stehen zu lassen
    Und das gilt umso mehr, je kürzer die Bauzeit ist.

    Richtig?
     
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