Vollholzwand mit Strohdämmung

Diskutiere Vollholzwand mit Strohdämmung im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo Bauexperten, Ich habe folgenden Wandaufbau einer Außenwand vor (von innen nach außen): 1. ca. 20cm Vollholzwand 2. 36cm oder 50cm...

  1. daiku

    daiku

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    Hallo Bauexperten,

    Ich habe folgenden Wandaufbau einer Außenwand vor (von innen nach außen):
    1. ca. 20cm Vollholzwand
    2. 36cm oder 50cm Strohdämmung
    3. hinterlüftete Holzfassade

    Ist hier eine Dampfbremse nötig?
    Wo sollte ich eine Windsperre einbauen? Vor dem Stroh oder zwischen Stroh und Holz?
    Welche nichtsynthetischen Materialien kämen für diese Sperren in Frage?

    Vielen Dank
    Christian
     
  2. R.J.

    R.J.

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    Dampfbremse nicht unbedingt, Lufdichtigkeit im Griff?
    Winddichte Ebene muss vor die Dämmung auf die Außenseite. Was meinst du mit nichtsynthetische Materialien, gibt es da speziell Anforderungen seitens der BH?
    Sind 20cm nicht ein klein wenig übertrieben?
     
  3. daiku

    daiku

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    Bauherr bin ich selber!
    Mit nichtsythetisch meine ich KEINE Folien!
    Also Papier, Ölpapier oder eine Holzweichfaserplatte. Evtl. auch ein Lehmbestrich als Windsperre. Wäre das denkbar?

    Die Dicke der Holzwand kann ich variieren je nachdem wieviel Holz in meinem Wald zum Zeitpunkt des Baus schlagfähig ist. Desto dicker desto lieber!

    Grüße
    Christian
     
  4. R.J.

    R.J.

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    Also schon mal kein zugekauftes Produkt. Wie willst du den die Vollholzwand herstellen? Vernagelt, gedübelt, verleimt, aus mehreren Querschnitten horizontale/vertikal? Abhängig davon würde ich gesonderte Maßnahmen zur Luftdichtheit und die Notwendigkeit einer Dampfbremse einschätzen. Hast du auch eine Trockenkammer?
    Zu Lehm auf der Außenseite kann ich nicht viel sagen. Eine HWF oder MDF würde mir da schon imponieren, hat bestimmt mehr als nur einen Vorteil.
     
  5. daiku

    daiku

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    Am liebsten wäre mir ein Aufbau wie ihn Thoma mit Holz100 anbietet.
    Das werde ich aber wohl nicht mit meinen "Hausmittelchen" realisieren können.
    Mit Eisennägeln nageln scheidet aus wegen Ungewissheiten bei der Baubiologie und dem schlechten nachträglichen Bearbeiten der Tafeln.
    Leimen scheidet gänzlich aus!
    Mit Alunägeln wäre eine Alternative aber scheinbar ist an diese Spezialnägel schwer ranzukommen und eine extra Statik nötig.

    Zur Zeit favorisiere ich eine einfache Fachwerkwand ohne Riegelketten die ich mit stehenden Bohlen fülle. Außen und innen würde ich noch eine Bohlenlage aufbringen (dübeln oder schrauben / Senkrecht oder diagonal). Innenseite gehobelt. Bohlenstöße in den Lagen versetzt.
    Dann außen Stroh drauf bis der gewünschte Dämmwert erreicht ist! Dann Windsperre. Dann Außenschalung hinterlüftet.
    Decke zum Dachgeschoß ähnlich.

    Das Holz selbst wächst im eigenen Wald, würde ich fällen, rücken und transportieren, schneiden und trocknen lassen! Käme alles in allem laut Vorschätzung auf etwa ein Drittel des Marktpreises wenn ich es kaufen müßte.

    Zur Zeit habe ich im Strohbauforum eine interessante Diskusion über ein außen aufs Stroh aufgebrachtes lehmgeschlämtes Hanfflies als Windsperre. Hört sich interessant an.

    Grüße
    Christian
     
  6. mls

    mls Bauexpertenforum

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    "interessant" ist wohl die richtige intention ..

    wie wird dein vorhaben mit baurechtlichen anforderungen in einklang gebracht?
     
  7. R.J.

    R.J.

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    Das bearbeiten der vernagelten Elemente ist tatsächlich nicht bearbeitungsfreundlich. Wegen der Bauiologie verstehe ich nicht ganz (will ich nicht verstehen :) ), ich hatte eher aufgrund ökologischer Aspekte bedenken beim Alu.

    Wenn ich es richtig verstanden habe hast du fast ausschließlich vertikal stehendes Holz, somit keine Behinderung beim Quellen und Schwinden.
    Als besonders luftdicht wurde ich das auch nicht annehmen.
    Wie wird das ganze denn ausgesteift?

    Es gibt ein Strohbauforum? Nicht gewusst.
     
  8. daiku

    daiku

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    Hier geht es mir um Abschirmung von hochfrequenter Strahlung! Da gibt es sehr interessante Studien drüber! Bei Dübelholz wird die Handystrahlung sehr gut abgschirmt, bei Aluvernageltem Holz sogar etwas besser. Nur bei Stahlvernageltem Holz habe ich noch keine Angaben finden können.
    Ökologisch gesehen ist Aluvernageln natürlich eine Sünde!

    Meinst du das jetzt positiv oder negativ? Sollte ich Querlagen einbringen? Ist beim runtergetrocknetem Holz das Quellen und Schwinden beim Bewohnen nicht vertretbar?

    Das könnte passieren. Ich möchte die Holzwand ja eigentlich nur zur Statik, als Speichermasse und als Nebeneffekt zur Abschirmung der hochfrequenten Strahlung.
    Der Thoma legt übrigens zwischen die äußeren zwei Brettlage ein Winddichtpapier ein.

    Evtl. mit Streben wie bei einer Fachwerkwand und/oder einer äußeren aufgenagelten diagonalen Brettlage analog zu einer Holzrahmenwand.

    Grüße
    Christian
     
  9. R.J.

    R.J.

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    Ehrlich gesagt, das Quell- und Schwindverhalten von Holz mit Auswirkung auf die Konstruktion zu erklären führt doch etwas weit. Deine von Grund auf zu entwickeln kann auch nicht Aufgabe des Forum sein, von der bauphysikalischen Fragestellung sind wir jetzt bei grundlegenden Fragen der Tragwerksplanung angelangt.
    Die strikte Trennung aller Funktionsschichten einer Konstruktion ist nicht immer die beste Lösung, eine Vorlage hierfür hast du doch schon.
     
  10. daiku

    daiku

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    Ich hatte das eigentlich so verstanden, daß DU mehr über die Konstruktion wissen woltest!
    Aber du hast natürlich Recht! Ich wollte eigentlich auch nur eine Meinung zur Bauphysik (Dampfbremse / Winddichtung). Die Konstruktion und Statik ist sicher ein anderes Thema.

    Auf alle Fälle weiß ich schomal mehr als vorher! :)
    Und bei den Stroh- und Lehmfreunden findet sich sicher auch noch eine gute Information.

    Vielen Dank
    Grüße
    Christian
     
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