Kamineinsatz verkleiden mit Schamotte

Diskutiere Kamineinsatz verkleiden mit Schamotte im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, Unser neues gebrauchtes Haus hat ein Kamineinsatz von Sparthem Model Varia 1Vh mit 11kW Leistung in einem Wohnzimmer mit 56m²....

  1. #1 Hollola, 23.06.2008
    Hollola

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    Hallo zusammen,

    Unser neues gebrauchtes Haus hat ein Kamineinsatz von Sparthem Model Varia 1Vh mit 11kW Leistung in einem Wohnzimmer mit 56m².

    Der Einsatz ist noch nicht komplett verkleidet nur ca 40cm untenherum mit Kalksandstein und der Vorbesitzer wollte den Einsatz mit Porenbeton um mauern und mit 3 Luftklappen versehen unten 2x 20x20cm oben 1x 20x40cm.

    Von diversen Kaminbauern haben wir nun sehr unterschiedliche aussagen erhalten.
    1.Porenbeton, Schamotte lohnt nicht bei einem Einsatz.
    2.Nur Ofenbausteine verwenden („Brula“)
    3.Schamotteplatten 50mm dick.

    Ist es nun sinnvoll den Einsatz mit Schamotteplatten zu verkleiden? Wenn ja, welche stärke sollten die Platten haben und womit kann man die kleben? (Hab noch einiges an PCI Flexkleber über.)

    MfG und vielen Dank im voraus
    Michael
     
  2. #2 Feuerteufel, 23.06.2008
    Feuerteufel

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    Hallo Michael,

    1.) Porenbeton ist im Ofenbau oberhalb der Feuerraumöffnung nicht (mehr) zulässig, da es einer Anwendungstemperatur von max 100°C mehrfach ausgesetzt werden darf.:boxing

    2) Was erwarten Sie von Ihrem Ofen???

    - Soll der Ofen billig verkleidet werden und keine Wärme speichern? Dann reicht z.B. ein Silikat-Dämmstein aus.

    - Soll der Ofen möglichst lange Wärme speichern? Dann macht der Schamottstein am meisten Sinn, allerdings dauert es bei einem Warmluftofen sehr lange bis die Steine tatsächlich warm sind und dann Wärme speichern.

    - Soll der Ofen ein wenig Wärme speichern, aber auch nach recht kurzer Zeit eine warme Oberfläche aufweisen? Dann wähle die Brulasteine!

    Ich wage zu bezweifeln das der Flexkleber geeignet ist. Wenn man wärmespeicherndes Material verwendet, wird sich die Oberfläche ausdehnen und dieses wird der Flexkleber wahrscheinlich nicht auf Dauer mitmachen. (Weiterhin stellt sich die Frage ober überhaupt hitzebeständig ist.)

    Wünsche viel Erfolg beim Ofenbau,

    Andreas
     
  3. HansS

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    Hallo Michael,
    hast du die Aufbauanleitung von deinen Kamineinsatz noch? Da steht z.B.: Wie groß der freie Gitterquerschnitt sein muss. Oder wie dick die Dämmung an der Anbauwand sein muss.
    Zu Deinen Baumaterialien:
    1. Porenbeton = für den Ofenbau nicht geeignet und zugelassen. Außer im Sockelbereich.
    2. Von „Brula“ gibt es verschiedene Ofenbausteine. Z.B.: Brulapor (ähnlich Blähton) leicht zu verarbeiten, jedoch keine Speicherwirkung und die Oberfläche bleibt kalt. Brulafit = Speicherwirkung und die Oberfläche wird warm
    2. Schamotteplatten = Ofenbaustoff mit Speicherwirkung und die Oberfläche wird warm. Für einen Heizkamin reicht eine dicke von 30 – 40 mm.
    Verklebt bzw. vermauert werden diese Ofenbaustoffe mit speziellen Kleber und Mörtel. Achtung!!! Keinen Flexkleber!!!! Der Kunststoff im Flexkleber stinkt beim heizen.
    Die Ofenbaustoffe bekommst du bei deinen Kachelofenbauer. Vielleicht auch noch ein paar Tipps fürs Ofenbauen. Denn der Teufel steckt im Detail.
    Gruß HansS
     
  4. HansS

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    @Feuerteufel
    Porenbeton war noch nie für den Ofenbau (Heizkammer) zulässig.
    Gruß HansS
     
  5. #5 Feuerteufel, 24.06.2008
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    @ HansS,

    Porenbeton ist zwar nie als ausdrücklich geeigneter Baustoff für den Ofenbau genannt worden, ist aber jahrzehntelang aufgrund unzureichender Angaben der Hersteller über die hitzebeständigkeit auch nicht ausgeschlossen worden. Erst mit Erscheinen der neuen Fachregeln darf er einer Anwendungstemperatur von nicht mehr als 100°C ausgesetzt werden und ist somit nur noch im Sockelbereich oder hinter einer Dämmung verwendbar. Als geeignet habe ich ihn nie betrachtet.

    Brulapor hat zwar keine überragende Speichereigenschaft, wird aber durchaus relativ schnell warm, zumindest in unserer Ausstellung!?!

    Nichts für ungut und noch einen schönen Tag,

    Andreas
     
  6. sepp

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    soweit ich weis, darf die innere oberfläche der ummauerung sowieso nicht mehr als 85° C aufweisen? (korrigiert mich)
    und was ist von diesem bericht des BV Porenbeton zu halten?
    Einsatz von Porenbeton im Ofen- und Kaminbau

     
  7. HansS

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    @sepp
    Das von dem zitierten Dokument dürfte ca. 2-3 Jahre alt sein. Es wurde bei der Erstellung der TROL 2006 mit dem Bundesverband Porenbeton gesprochen. Was dabei heraus kam siehe unten. Das Problem ist nicht die Temperatur, sondern die Abstrahlung vom Heizgerät. Das verträgt der Porenbeton auf dauer nicht. Außerdem ist nicht immer wo ein Feuer in einen Ofen brennt ein Kachelofen. Denn erst die Kacheln machen aus einen Ofen einen Kachelofen.

    Auszug aus den TROL 2006 (Technische Regeln für das Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerk)
    Bei Flächen, auf denen Gegenstände abgelegt werden können oder bei Bank- und Lehnenflächen soll die Oberflächentemperatur der Verkleidung bei bestimmungsgemäßem Betrieb nicht größer als 85 °C sein. An anderen Flächen der Verkleidung dürfen Temperaturen bis 120 °C auftreten, sofern keine zu
    schützenden Bauteile bzw. Einrichtungsgegenstände angrenzen (siehe Abschnitt 6.2.6).

    Bei der Verwendung von Porenbetonteilen darf deren dauerhafte Temperaturbelastung 100 °C nicht
    überschreiten. Gegebenenfalls ist ausreichend Wärmedämmung nach Abschnitt 3.7 vorzusehen.

    @andreas
    einer Meinung
     
  8. sepp

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    und was hat denn die innenfläche der ummauerung bei einem -sagenwirmal- 11kw heizeinsatz? (kein kachelofen)
    wenn die ummauerung 2 zu-und abluftgitter hat?
    gibts da aussagen die da gelten oder muss es der einsatzhersteller preisgeben?
     
  9. #9 Hollola, 26.06.2008
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    Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten.

    Wie erwähnt meinte ein Ofenbauer das wir für die Verkleidung des Kamins Porenbeton (Ytong ) verwenden könnten, nur er dürfe das nicht wegen den neuen Bestimmungen. Er erzählte das er schon mehrere Kamine, die schon 15-20 Jahre alt waren, um/ab-gebaut hat wo die Porenbetonsteine noch alle in Ordnung waren.
    Meine bessere Hälfte war dann schon dagegen :yikes Porenbeton zu benutzen, einen Grund muss es ja für die neuen Bestimmungen geben, oder?

    Unser Ziel ist ein schönes Kaminfeuer im Wohnzimmer zu haben wo nicht die ganze Wärme nutzlos durch den Schornstein geblasen wird. Leider ist bei uns es nicht möglich eine Thermobox oder ein Nachheizregister nach zurüsten da die Verbindung zum Schornstein sehr kurz ist.

    Soweit wir nun Informiert sind war der Vorschlag des dritten Ofenbauers mit den 50mm Schamottplatten wohl die beste Lösung.


    Hier die technischen Daten von unseren Kamineinsatz:

    Nennwärmeleistung kW: 11
    Wärmeleistungsbereich kW: 6,2-11,4
    Wirkungsgrad: 78,3
    Heizfläche des Kamineinsatzes m2: 2,3
    Empf. Schornsteindurchmesser: 200
    bei Mindesthöhe 5 m D/mm: 200
    Abgaskuppeldurchmesser mm: 200
    Gewicht kg (ca.): 200
    Erforderlicher Mindestquerschnitt für Zu- und Umluft mit WLM cm2: 700
    Erforderlicher Mindestquerschnitt für Zu- und Umluft cm²: 1386
    Heizleistung durch die Scheibe %: 30

    Kann einer von euch uns verraten was WLM bedeutet? Weder in der Aufbauanleitung noch Bedienungsanleitung ist diese Abkürzung erklärt.

    Danke.

    Gruß
    Michael
     
  10. #10 ganzdick69, 11.01.2009
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    Hallo an Alle, ich bin der Neue!

    Hallo an Alle, ich bin der Neue!
    Warum ist das Thema Porenbetonsteine oder Yrong nur so ungemein wichtig? Ist es nicht vollkommen egal was unter einem Kaminheizeinsatz vermauert ist? Oben ist dann eine andere Baustelle. Ich habe meinen schon 2 Jahre jetzt im Winter (noch komplett ohne jedwede Verkleidung) an und stelle fest, daß unten herum eisige Kälte herrscht!
    Frage: Wer traut sich, mir den nach meinen Vorstellungen zu vermauern?
     
  11. #11 Fiona2008, 21.02.2009
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    Hallo Michael,
    WLM bedeutet Wärmeleitmantel; dies ist ein Strahlungsblech/Wärmeleitblech an der Rückseite des Heizeinsatzes. Bei Spartherm gibt es diese zwei Ausführungen.

    Mit WLM kann auch der Abstand zur Wärmedämmung verkleinert werden.- Siehe auch Aufbauanleitung des Herstellers.

    Gruß Dirk
     
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