Niedrigenergiehaus - ist das so überhaupt machbar???

Was bedeutet schon "Niedrig"energie .
Darunter versteht jeder etwas anderes.

Gruß
Ralf

 

Ja, das ist genau das Problem. Es gibt eine Vielzahl ungeschützter Begriffe, die in der Landschaft herumschwirren. Da hat uns letztlich auch dazu bewogen, uns - trotz der höheren Kosten - für ein (echtes) Passivhaus zu entscheiden. Hier gibt es zumindest klare Normen und unabhängige Institutionen, die deren Einhaltung zertifizieren.

Viele Grüße
Christina

 

Wieso eigentlich so klein bauen?

Es handelt sich um eine ernstgemeinte Frage. Wenn man für ein Grundstück 300 €/m² bezahlt, warum dann nur 120 m² Wohnfläche? 180 m² dürften wohl kaum das 1,5fache kosten, da ja einmalige kosten (Grunderwerbsteuer, Anschlußkosten, Grundstück etc.) gleich bleiben werden. Mal so als Gedankenspiel: Die Aussenwandlänge fließt ja quadratisch in die bebaute Grundfläche mit ein! Ein Haus mit etwa 7x12m (Aussenwandlänge 38 m) wird wohl so etwa 120 m² Wohnfläche ergeben. Ein Haus mit etwa 10x15m (Aussenwandlänge 50 m) wird wohl so etwa 220 m² Wohnfläche ergeben. Oder liege ich da falsch?

 

stimmt schon. Vor allem weil die teuren Räume (Bad, Heizung) natürlich nicht linear mitwachsen (Bsp. 120 m² mit Gäste WC und Bad; 240 m² muß dann nicht unbedingt 2 Gäste WCs und zwei Bäder haben...und natürlich auch niucht 2 Heizungssysteme).

Dennoch kosten natürlich 180 m² mehr als 120 m². Und bei einem Budget von 200.000 EUR gehen 180 m² schlichtweg nicht. So einfach ist das.

Thomas

 

erst mal das passende Grundstück dafür haben. Bei uns in der Gegend haben Grundstücke ca 350-500m². Breite der Grundstücke ca 17-22 m für freistehende Häuser und dann noch die Auflagen aus dem Bebauungsplan.

Alexander

 

Vielleicht könnte man eine Einliegerwohnung zur Finanzierung nutzen?
Aber der Bebauungsplan kann natürlich auch hinderlich sein.

 

Und was nützen mir dann die 180 m², wenn z.B. 60 m² für die ELW draufgehen? Dem BH blieben wiederum nur 120 m² und zudem ein "lästiger" Mieter. Was ist bei Leerstand, man braucht mind. einen weiteren Stellplatz, darf ggf. einen Anteil des Gartens dem Mieter überlassen....will man das?

Thomas

 

Das kann ich bestätigen. Unser Grundstück ist immerhin 570 qm groß, aber das Baufenster ist trotzdem gerade mal 10 x 11 m (mit denen wir aber gut ausgekommen sind = ca. 160 qm Wohnfläche + 80 qm KG).
Gruß
Christina

 

Mal abgesehen davon nehmen oft auch die Ansprüche zu mit steigender Wohnfläche, jemand der sich mit 120qm benügen kann benötigt normalerweise auch keine freistehende Badewanne (nur mal als Beispiel), dagegen kommt man als Bauherr bei 200qm und vielleicht fast doppelt so großem Elternbadezimmer als wie bei 120qm schnell mal in die Versuchung für solchen "Luxus" -> mehr qm = höherwertige Austattung (oft/meistens) = teuerer...

 

kommt mir auch alles bekannt vor, aber ich habe relativ viel Glück mit dem Bebauungsplan und Baufenster.

Ich habe habe hier 561 m², Baufenster 13,3 m x 13,0 m. Da lässt es relativ gut drauf planen. Aber irgendwie ist es nie perfekt :-(

1m mehr tiefe vom Baufenster würde alles vereinfachen... also von 18,9 auf 19,9 - Aber, so ist es halt nicht.

was auch Fakt ist, wenn mehr Platz, dann auch bisschen mehr Luxus in der Ausstattung :-(

Wir brauchen 175 m² Wohnfläche in EG + OG, hinzu kommt dann noch ein Büro mit 18m² im Keller...

Architektur hat immer etwas mit Kompromissen zu tun.... das habe ich schon gelernt :-)))

 

EFH/DHH...

Also, bei den vorliegenden Bedingungen solltest du dich doch mal fragen, warum du dich nicht direkt auf eine gute DHH konzentrierst.

Grundstück: Ihr habt hohe Grundstückspreise. Wenn du freistehend baust auf einem kleinen Grundstück (und die Bauleitplanung dir keinen Strich durch die Rechnung macht) machst du aus deinem teuren Grundstück ein paar Meter Abstandsgrün in alle Richtungen, auf denen du dann zwar den Rasen maehen kannst, die aber ansonsten nicht sehr attraktiv sind. Wenn du auf einer Seite anbaust, wird die freie Flaeche auf der anderen Seite gleich mal drei Meter breiter - und ploetzlich nutzbar.

Niedrigenergiestandard: Selbst mit den besten technischen Mitteln wird eine Aussenwand nicht so gut zu daemmen sein, dass sie mit einer Wand zum Nachbargebaeude mithalten könnte. Bei der DHH hast du statt vier nur noch drei Fassadenflaechen (plus Dach) - die verbliebenen drei kannst du mit den vorhandenen Mitteln viel besser ausführen und bekommst ein besseres Ergebnis.

Da wir hier zwangslaeufig über kleine Grundrisse sprechen, sollte es auch kein Problem sein, die über drei Seiten zu belichten.

Also, ich denke, mit dem vorhandenen Budget eine ordentlich ausgeführte DHH zu bauen, ist im Ergebnis viel lohnender als auf Biegen und Brechen ein freistehendes EFH aus einer Ansammlung von Tiefpreisen zusammenzubasteln. Und du hast auch noch was von deinem Grundstück, das du immerhin teuer bezahlst.

Viel Erfolg! Lars.

 

wie kommst du auf solche Werte? Kann man die irgendwo ermitteln?

Es grüßt der Sonnemann

 

Mann kann natürlich die Kosten eines Bauvorhabens ermitteln. Hier war die Rechnung aber einfach:

200.000 Euro / 140qm ... ;-)

 

OH MANN Danke. Ach, hören so blöde Fragen irgendwann in der Bauphase auf?

Es grüßt der Sonnemann

 

Fragen sind nie blöd... schöne Grüsse! Lars.

 

wie wär`s mit Anbau-/Ausbaureserve

also erst mal Grundbedarf (z:B. 120qm abdecken) und Grundriss so konzipieren, dass späterer Ausbau (z.B. im Dachgeschos) oder Anbau für weitere Räume (z.B. Gäste-Zi, zweites Ki-Zi) möglich ist. Kann dann u.U. auch in Eigenleistung gemacht werden oder dann erfolgen, wenn wieder mehr Kohle in der Kasse ist.

 

Erfurt, Landeshauptstadt von Thüringen, Deutschland: 50-100Euro/m2 erschlossen

Grüße
Christian