Heizungssystem mit Dielenfußboden

Diskutiere Heizungssystem mit Dielenfußboden im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo alle zusammen, leider konnte ich auch nach langem Mitlesen und ausführlicher Suche keine Antwort finden. Wir planen ein EFH mit ca 160 qm...

  1. #1 angostura, 12.08.2008
    angostura

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    Hallo alle zusammen,

    leider konnte ich auch nach langem Mitlesen und ausführlicher Suche keine Antwort finden. Wir planen ein EFH mit ca 160 qm Gesamtwohnfläche, von dieser wird ca. 100 qm mit einem Dielenboden auf Lagerhölzern ausgestattet sein. Dämmstandard relativ gut (Wandaufbau geplant KS 20-24 cm Dämmung, Verblender), Da wir noch keine komplette Planung ahben, gibt es auch keine Heizlastberechnung. Es stellt sich die Frage nach dem Heizungssystem. Bei Dielen fällt ja eigentlich eine Fussbodenheizung aus, es sei denn man erhöht die VL Temperatur, weil keine Kopplung da ist und die Diele zu dick ca 3 cm). Damit bleibt man bei Heizkörpern und dann kann eine Wärmepumpe auch nicht gut sein, weil die höhere VL Temp die JAZ senkt. Also bleibt dann nur noch Gas Brennwert und das gesparte Geld zur besseren Dämmung und Fenster.

    Oder habt Ihr andere Vorschläge

    Vielen Dank

    Angostura
     
  2. OliS

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    Wandheizung?

    Die kommt ja wohl mit ähnlich niedrigen Temperaturen wie eine FBH aus :)
     
  3. #3 angostura, 12.08.2008
    angostura

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    Moin OLIS,

    Wandheizung finde ich nicht optimal, weil man nur noch wenig an die Wände stellen kann und anschliessend nicht mehr flexibel in der Umgestaltung ist. Im eigenen Haus muss man auch wohnen können und es nicht nur theoretisch optimieren, deshalb hatten wir eine Wandheizung nicht in unserer Auswahl

    Gibt es hier Mitglieder mit einer Wandheizung, die Erfahrungen berichten können ?

    Angostura
     
  4. #4 alex2008, 12.08.2008
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    ja ohne Heizlast schwer zu sagen.
    ergänzend zu OliS: Konvektoren, große Heizkörper, evtl. Aluheizkörper, evtl. auch das eine mit dem anderen kombiniert. Und wo es geht eben Fußbodenheizung.

    Dann gäbs noch Pelletkessel, Stückholzkessel, Pelletöfen, Pelletöfen mit Wassertasche

    oder einen anderen Fußbodenbelag?
     
  5. OliS

    OliS

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    Ich weiß man sollte Vertretern auf Messen nicht alles glauben, aber dort hatten sie ein "Musterzimmer" und die Wandheizung in die Decke integriert.
     
  6. R.B.

    R.B.

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    Ich würde hier eine FBH nicht grundsätzlich ausschließen. Es gibt aber einige Dinge zu beachten.

    Ein 30mm Dielenboden hat einen Wärmedurchlaßwiderstand von etwa 0,15 (fachgerechte Verarbeitung vorausgesetzt). Dazu kommt, daß man bei einem Dielenboden die Vorlauftemperatur niedrig halten muß und möglichst "konstant" heizen sollte.

    Für die Praxis bedeutet das, bei gleicher mittl. Heizwassertemp. weniger als die Hälfte der Heizleistung der FBH im Vergleich zu einer Fliesenoberfläche.

    Bei einer max. VL Temp. von ca. 30-32°C , reden wir von < 30W/qm.

    Berücksichtigt man die max. Estrichtempemperatur für Holz (typ. ca. 27°C) und den Wärmedurchlaßwiderstand, dann wird man schnell feststellen, daß so eine FBH nicht geeignet ist um hohe Raumtemperaturen zu erzeugen. Für 20-21°C Raumtemp. sollte es jedoch ausreichen.

    Durch den hohen Wärmedurchlaßwiderstand und die niedrigen Temperaturen ergibt sich auch ein trägeres Verhalten im Vergleich zu einer konventionellen FBH mit Fliesenoberfläche oder gar Heizkörpern.

    Auch hier gilt:

    1. Heizlast ermitteln
    2. Heizlast so weit reduzieren wie möglich
    3. FBH rechnen
    4. Falls notwendig, zusätzliche Heizflächen (Wand, Konvektor o.ä.) vorsehen

    Geht nicht, gibt´s nicht. Man sollte sich nur der Vor- und Nachteile bewußt sein.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #7 angostura, 13.08.2008
    angostura

    angostura

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    Moin Ralf,

    Du beziehst Dich bei Deinen Ausführungen auf geklebte Dielen oder sehe ich das falsch. Der Wunsch wäre, Dielen auf Lagerhölzer zu schrauben, damit das richtige Dielenflair aufkommt. Dann hast Du aber eigentlich gar keine Kopplung Estrich/Diele, sondern eher nochmal Dämmung dazwischen.
    Kann man sinnvoll FBH und Heizkörper, wie vorgeschlagen kobinieren ? Davon wird doch eigentlich abgeraten.

    Eine Holzheizung erscheint uns nich der richtige Weg zu sein, Dann eher erstmal Gas und dann sehen , was in 15 Jahren so machbar ist.

    Vielen Dank für die Antworten

    Angostura
     
  8. R.B.

    R.B.

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    Das wäre ein K.O. für die FBH.

    FBH mit Heizkörpern zu kombinieren ist nicht optimal, weil selbst große Heizkörper bei den niedrigen VL Temperaturen einer guten FBH so gut wie keine Wärme in den Raum liefern.
    d.h. die Temperatur für die FBH muß unnötigerweise erhöht werden oder man benötigt 2 Heizkreise.

    Pi*Daumen liefert ein HK bei sagen wir mal 45°C VL nur noch ein Drittel seiner nom. Heizleistung. Bei 45°C könnte man noch über WP Betrieb nachdenken. Reichen die 45°C aber nicht aus, dann hat sich auch das Thema WP erledigt. Ich halte nichts davon die WP mit 50°C oder gar 60°C zu betreiben. Da sind Stress und Enttäuschungen vorprogrammiert.

    Eine Gastherme ist sicherlich die einfachste und von den Investitionskosten her wohl auch eine günstige Lösung. Dem entgegen steht der stetig steigende Gaspreis, der im Vergleich zu Strom, deutlich steiler steigt.

    Als Alternative würde ich an Deiner Stelle mal die Kombination Pellet, evtl. ergänzt um Solar, durchrechnen.

    Gruß
    Ralf
     
  9. Zottel

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    Naja,

    es gibt Systeme wo die Heizschlangen der FBH über Aluelemente mehr Wärme auf die Dielen übertragen - war bei uns in Diskussion - kostet aber deutlich mehr als ein Heizestrich. Zum Beispiel hier

    Und ob's funktioniert? Mein Cousin hat sowas mal unter Dinesendielen gepackt - war aber auch an der Elbchausee...
     
  10. R.B.

    R.B.

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    Du hast Recht, geht nicht, gibt´s nicht.
    Es genügt aber nicht nur die wärmeabgebende Fläche zu optimieren, sondern man muß den kompletten Weg bis zur Raumluft betrachten. Das verhält sich wie eine Serienschaltung von Widerständen, und da hat gerade dieses System den Nachteil, daß der Widerstand zwischen Wärmeleitblechen und Holzdielen höher ist als bei einer ebenen (verklebten?) Auflage.

    Der Hersteller unterstellt, daß die um etwa 30% größere Übertragungsfläche einen Vorteil bringt, vergisst dabei jedoch, daß sich zwischen dem Blech und den Dielen größtenteils Luft befindet. Ich befürchte, der Vorteil durch die größere Fläche wird durch den höheren Wärmedurchgangswiderstand des Luftanteils mehr als kompensiert.

    Mit den gezeigten Alublechen habe ich aber keine Praxiserfahrung. Wäre mal interessant wenn man daran ein paar Messungen machen könnte. Die Infos auf der Webseite geben dazu kaum Details bekannt. Ein paar Bilder (Thermografien) geben zwar optisch was her, sind sonst jedoch ohne Nährwert.

    Gruß
    Ralf
     
  11. Zottel

    Zottel

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    Es gibt auch ein System, wo plattenartige Lamellen direkt unten gegen die Dielen drücken - da komm ich aber nicht auf den Namen. Moment, kurz gugln - ah jetzt ja
     
  12. R.B.

    R.B.

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    Da gibt´s noch bessere Möglichkeiten, denn man sollte den Verlegeabstand nicht aus den Augen verlieren.

    Ich favorisiere in so einem Fall Wärmeleitbleche die mit einem VA von 12,5cm verlegt werden und die großflächig an den Dielen anliegen. Das Ganze auf einer Trägerplatte, denn Dämmung nach unten spielt ja auch eine Rolle.

    Was letztendlich immer bleibt ist der "schlechte" Wärmedurchgangswiderstand der dicken (30mm) Holzdielen und die max. Oberflächentemperatur unter diesen Dielen. Deswegen hatte ich in meinen obigen Beispielen mit 1,5 gerechnet.

    Gruß
    Ralf
     
  13. #13 Achim Kaiser, 14.08.2008
    Achim Kaiser

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    Deswegen prüft man sowas über die freigegebenen Auslegungsdiagramme der Hersteller.

    Zwischen tatsächlich gemessenen Leistungswerten und der *gefühlten* Propaganda aus der Werbung liegen für gewöhnlich Welten.

    Egal wie dem auch sei .... ab einem Wärmeleitwiderstand von max. 0,15 m²K/W ist *nach DIN* das Ende des zulässigen Auslegungsgeländes erreicht.

    Also erhebt sich zunächst einfach die Frage welchen Wärmeleitwiderstand hat der Dielenbelag.

    Ausserdem je höher der Wärmeleitwiderstand *oben* zum Raum hin ist desto besser sollte die Dämmung *unten* zum Bauwerk hin ausgeführt werden, sonst steigen die Verluste dramatisch.

    Anschliesend ists nur noch einer Frage des Temperaturgefälles ... und das ist direkt abhängig vom Wärmeleitwiderstand des Belages und kann bis zur Grenztemperatur der Trägerschicht (z.b. je nach Estrichmaterial) genutzt werden.

    *Effektiv* ist natürlich u.U. was ganz anderes. *Gehen* tut vieles ... man muss sich nur über die Verluste im klaren sein.

    Wenn man keine Planung hat dann hat man auch keinen Plan ... hat man keinen Plan (auch von der Materie) kanns natürlich voll in die Hose gehen.
    Im Zweifelsfall kann man Fachleute beauftragen (die solls geben) die prüfen sowas .... gegen eine entsprechende Gebühr.

    In Kombination mit einer Wärmepumpe könnte *ich* mir den Belag allerdings verkneifen ... vor allem da 1 K Temperaturhub an der Leiszungszahl etwa 2,5% ausmacht....

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  14. R.B.

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    Dieser Hersteller drückt sich auch um konkrete Aussagen zur VL Temperatur. Schaut man sich die FAQ an und wirft zudem einen Blick auf die Thermografie, dann kann man vermuten, daß hier nicht mit niedrigen Temperaturen gearbeitet wird. Das kann man machen, ist aber nicht optimal. (mann bin ich heute wieder diplomatisch).

    Man sollte auch beachten, daß die Temperatur auf der Unterseite des Dielenbodens nicht beliebig hoch gewählt werden kann. Deswegen bleibe ich dabei, niedrige Temperaturen, und wenn wegen der vorhandenen Fläche die Heizleistung für den Raum nicht ausreicht, dann muß man eben zusätzliche Heizflächen einplanen.

    Gruß
    Ralf
     
  15. #15 angostura, 14.08.2008
    angostura

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    Danke an alle,

    auf der einen Webseite kann man unter Referenzen die VL Temp sehen. Sie ist zwischen 70 und 60 Grad, also KO für Wärmepumpe.
    An den Antworten sehe ich, dass es wahrscheinlich schon Lösungen gibt, die aber alle nicht optimal sind. Heisst für mich wirklich, Das Haus so gut dämmen wie es geht und dann wahrscheinlich Gas. Die Investitionskosten im Vergleich zu Pellet oder Wärmepumpe sind weniger und dann sind die Kosten wohl etwas höher. Wie wir in 15 Jahren heizen, weiss heute ja auch noch keiner.

    Vielen Dank für die Antworten

    Angostura
     
  16. R.B.

    R.B.

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    NEIN !

    Richtig wäre, so gut dämmen wie möglich, Heizlast rechnen, und erst dann entscheiden.

    Wie gesagt, eine konventionelle FBH mit Dielenboden kann bei entsprechender Heizlast ausreichen....auch mit WP tauglichen Temperaturen.

    Gruß
    Ralf
     
  17. #17 angostura, 23.10.2008
    angostura

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    Moin,

    ich muss diesen Thread nochmal reaktivieren. Nachdem mir fast alle geraten haben, ersteinmal zu planen und dann die Heizlast zu berechnen, bin ich nun ein kleines Stück weiter, aber auch schon wieder mit einem Fragezeichen unterwegs. Soll heissen : In der Baubeschreibung eines möglichen Anbieters steht nun wörtlich:

    Wärmebedarfsrechnung gem. aktueller Energieeinsparverordnung für die Größe des Heizkessels und der Heizkörper, hydraulischer Abgleich der Thermostatventile nach Inbetriebnahme:

    Ist damit eine korrekte Heizlast nach EN 12831 gemeint ? Ich dachte das gesamte System sollte hydraulisch abgeglichen werden, damit man eigentlich die Thermostatventile nicht mehr braucht ? oder macht man das so. Wir Ihr seht werden jeden Tag mehr Fragen aufgeworfen und nur wenige geklärt.
    Wenn jemand etwas Licht in das Dunkle bringen könnte, wäre ich Euch sehr dankbar

    Hilflose Grüsse

    Angostura
     
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