Heizsystem für Neubau - mit Sonderwünschen ;-)

Diskutiere Heizsystem für Neubau - mit Sonderwünschen ;-) im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebe Forumsexperten!! Wir knobeln gerade an der besten Lösung für die Beheizung unseres geplanten Neubaus, kommen aber einfach nicht so...

  1. #1 Schnecke, 15.08.2008
    Schnecke

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    Hallo liebe Forumsexperten!!

    Wir knobeln gerade an der besten Lösung für die Beheizung unseres geplanten Neubaus, kommen aber einfach nicht so recht weiter.

    Hier zunächst die Fakten:
    Geplant ist ein EFH in Holzrahmenbauweise
    Offen gehaltenes Erdgeschoss (106 qm WF), verbunden über Galerie mit Dachgeschoss (85 qm WF), ausbaufähiger Spitzboden (36 qm WF)
    Heizwärmebedarf: 10.666 kWh/a
    Spez. Heizwärmebedarf: 38,9 kWh/m2 a
    Wärmebedarf Warmwasser: 3.450 kWh/a
    Hüllflächen: 563 m2
    Gebäudevolumen: 858 m3
    Gebäudenutzfläche: 274 m2
    mit eingerechneter Pelletsheizung, ohne Lüftung soll ein Primärenergiebedarf von 29,3 kWh/qm a herauskommen
    spez. Transmissionswärmeverlust: 0,29 W/qm K
    Damit wären die Voraussetzungen für die Förderung nach KfW40 erfüllt, was wir auch wünschen.

    Soweit zur Planung – jetzt zur praktischen Ausführung, die noch unzählige Fragen aufwirft:

    Wir haben an die zentrale Beheizung über einen wasserführenden Heizkamin (wir haben eigenen Wald – Holz zu Verheizen wäre also sehr günstig) im Wohnzimmer nachgedacht. In dem Fall in Kombination mit einem Pelletmodul, wie es z.B. die Firma Brunner anbietet.
    Eine leicht abgeänderte Variante (Holz-/ Pellet-Kombination kostet sehr viel und scheint etwas anfällig zu sein…) wäre ein Scheitholzkamin im offenen Wohnraum (EG) und ein zusätzlicher, separater Pelletkamin in der Galerie (OG), die beide ihre Wärme in einen zentralen Speicher im HWR speisen.
    In beiden Fällen würden wir für den Sommer und die Übergangszeit eine heizungsunterstützende Solaranlage einsetzen wollen. Wäre hier eine Anlage zur automatischen Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung noch sinnvoll? Wie sinnvoll ist diese Alternative überhaupt???

    Die andere Möglichkeit wäre eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (kombiniert mit Wohnraumlüftung) und weiterhin ein Scheitholzkamin zur Heizungsunterstützung im Winter. In diesem Fall halte ich eine Solaranlage für nicht wirtschaftlich, da die WP potentiell im Sommer sehr günstig arbeiten sollte, so dass sich die Solaranlage nicht bezahlt machen wird. Kann man das so sagen? Was sagen die Experten dazu?

    Welche anderen Kombinationen/ Möglichkeiten sind denkbar?
    Randbedingung: Haus in zweiter Reihe – die Erschließung von Gas wäre unverhältnismäßig teuer!

    Wir würden uns über Expertenmeinungen und weiter Anregungen sehr freuen!!!
    Danke schööön!
     
  2. R.B.

    R.B.

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    In Eurem Fall finde ich die Lösung mit Holz ganz interessant.
    Ich frage mich nur, was passiert, wenn Ihr mal keine Zeit habt oder aus sonstigen (gesundheitlichen?) Gründen nicht nachlegen könnt.
    Auch ein Pelletkessel erfordert jemanden der danach schaut, egal was die Hersteller versprechen.

    Daher wäre eine kleine WP zur Deckung der Grundlast vielleicht nicht verkehrt. COP hätte eine geringere Priorität, da die WP nur als backup System vorhanden wäre. Da tut´s evtl. auch eine kleine Split-Klima um die Hütte vor dem Einfrieren zu bewahren.

    Ich würde mal in diese Richtung denken und ein Konzept erstellen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 Schnecke, 15.08.2008
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    Hallo Ralf,

    was bitte bedeutet COP?

    Das mit dem Nachlegen ist uns schon bewusst... deswegen war uns auch von Anfang an klar nicht nur auf Scheitholz zu gehen, sondern zumindest über nen Pelletkessel "die-nach-der-Anlage-sehen-Arbeit" im Falle von Krankheit oder Winterurlaub möglichst gering zu halten. Dazu noch der Hinweis, dass wir auf jeden Fall jemanden brauchen, der zu uns ins Haus kommt und unsere Mitbewohner füttert ;-)

    Eine WP als Grundlast einzusetzen finden wir natürlich nach wie vor auch interessant. Was genau versteht man unter einer Split-Klima? Ist das ne Art Lüftungsheizung?

    Wie siehts in dem Fall mit Solar aus? Uninteressant?

    Gruß,
    NK
     
  4. #4 alex2008, 16.08.2008
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    wenn mit der Wärmepumpe nicht die ganze Heizlast gedeckt werden muss/soll wäre es vielleicht auch interessant ein größeres Kompaktgerät für 3L/Passivhäuser mit integrierter Lüftung +WRG mit einem kleinen Holzheizer zu kombinieren.

    Alexander
     
  5. #5 Shai Hulud, 16.08.2008
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    Wasserführender Holzofen und Solaranlage ist eine sinnvolle Kombination. In Verbindung mit Galerie gute Erwärmung des Dachgeschosses über Konvektion. Verteilung der Wärme über Lüftungsanlage einplanen. Heizkamin muß raumluftunabhängig sein. Speichermasse vorsehen (z.B. Massivbauweise), damit sich das Haus langsam erwärmt und wieder abkühlt.

    Die Solaranlage rechnet sich aber nur dann wirklich, wenn in keine weitere Brauchwassererwärmung investiert wird. Genauso aber mit Ofen und weiterer Heizung. Wenn ihr eine Wärmepumpe installiert, ist die Solaranlage überflüssig und der Holzofen Luxus.

    Wärmepumpe am besten mit Fußbodenheizung, richtig angenehm warm wird der Fußboden durch die Heizlast aber nicht.

    Eine heizungsunterstützende Solaranlage kann sich nicht rechnen.

    KfW40 sollte immer luftdicht sein und mit Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geplant werden.

    Warum noch einen weiteren Pelletkamin und warum im OG? Doppelte Kosten und im OG wird es dann schnell zu warm.
     
  6. R.B.

    R.B.

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    COP = Coefficient of performance
    Auch als Leistungszahl bezeichnet. Man versteht darunter das Verhältnis von Heizleistung zu aufgenommener el. Leistung. Quasi eine Momentabetrachtung der Effizienz (ohne Zeitfaktor).
    Nicht verwechseln mit JAZ (Jahresarbeitszahl), die das Verhältnis von Heizenergie zu el. Arbeit über den Zeitraum eines Jahres betrachtet.

    Beispiel:
    Heute morgen, Außentemp. +10°C, Heizkreistemperatur 25°C.
    Die WP liefert eine Heizleistung von 9kW und nimmt dabei eine el. Leistung von 2kW auf. COP = 9kW/2kW = 4,5

    Im Jahr 2007 hat die WP 12.000kWh an Heizenergie geliefert, und dabei 4.000kWh an el. Arbeit aufgenommen. JAZ = 12.000kWh/4.000kWh = 3,0.

    Nach diesem Exkurs in die Theorie, weiter mit der Praxis.

    SPLIT bedeutet nur, daß die WP aufgeteilt ist in Innenteil und Außenteil.

    Aus dem Bauch heraus würde ich mal sagen, daß sich Solar in diesem Zusammenhang nicht mehr rechnet. Details weiß man erst wenn der Taschenrechner sein Ergebnis abgeliefert hat.

    Gruß
    Ralf
     
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