Durchhängende Rollladenkasten

Hallo Martin,

Der geschilderte Mangel ist ganz typisch. Bei fast allen Verfahren, in denen ich einen Bauherrn oder Bauunternehmer verteten habe, wurde dieser Mangel gerügt.
Die eingeschalteten Sachverständigen habe fast ausnahmslos und übereinstimmend den Mangel als geringfügig eingestuft. Zur Behebung wurde meistens geraten, die untere Kante des Rolladenkastens gerade abzuschneiden und eine neue Putzschiene anzubringen.
Den Vorschlag, die Enden der Rolladenkästen runterzulassen und damit die Kästen wieder auszurichten, halte ich auch für abenteuerlich.

Gruß
Volker E

 

Bevor an der Unterkante rumgesäbelt wird, mal bitte prüfen, ob der Panzer im durchgebogenen Zustand noch reinpasst.
@ Volker E
Ein SV hat nicht die Wertigkeit eines Mangels zu bewerten. DAS ist Sache der Juristen. Ein SV, der in sein Gutachten schreibt

müsste SOFORT einen Rüffel kriegen - ausser eine der Parteien oder der Richter hätten eine solche Einschätzung VERLANGT.

MfG

 

@ Ralf Dühlmeyer,

es ist in Beweissicherungsverfahren die Regel, daß dem Sachverständigen u. a. die Frage gestellt wird, wie hoch ist die Minderung bzw. wie hoch sind die Mängelbeseitigungskosten. Die Einschätzung wird i.d.R verlangt.
Im übrigen habe ich nicht empfohlen, an der Unterkante herumzusäbeln, sondern nur meine Erfahrungen weitergegeben, wie ich dies von Sachverständigen in solchen Fällen gehört habe. Das geprüft werden sollte, ob der Panzer in durchgebogenem Zustand noch reinpasst ist selbstverständlich.


Gruß
Volker E

 

Ralf, wer, wenn nicht wir SV sollen z.B. die Zielbaummethode usw. anwenden?
Eine Hauptteil dieser Methode ist die Eingruppierung des Mangels in solchen Kategorien

 

Für SIE vielleicht - aber auch die Fragesteller??? Sie reden hier mit Laien!!

Es geht um DIESE Äusserung

Das Sachverständige i.d.R. nicht nur die behaupteten Mängel beurteilen sollen, sondern auch (wenns denn welche sind), dazu Kosten zur Beseitigung angeben sollen, ist klar!
Aber der SV sagt NICHT - die Kosten rechne ich nicht, weil die Behebungskosten unverhältnissmäßig wären, setzt mal 200 € Minderung an.
Er kann nur z.B. bei welliger Verlegung von Dachziegelen sagen:
Dach aufnehmen, neu latten, wieder eindecken = X.000 €
Wenn er dann vorher noch festgestellt hat, der Mangel sei rein optischer Natur, ist klar, wohin die Reise geht.
ABER:
Wenn die Frage nur lautete, ob das wellige Dach mangelhaft sei und was das Neueindecken kostet, darf der SV nicht mal alternativ eine Minderung AUSRECHNEN
(Das kommt dann im 1. Ergänzungsgutachten auf entsprechende Frage von der Gegenseite )
Leider sind aber viele SV gerade in der ersten Instanz oft dreist und gehen in Sachen Kosten und Verhältnissmäßigkeit weit über den ihnen erteilten Auftrag hinaus und schreiben sowas in das Gutachten rein, obwohl es da gar nicht reindarf (wg. fehlender Beauftragung).
UNd wenn ein Anwalt dieses dann (zumindest scheinbar) auch noch "sanktioniert", in dem der oben zitierte Satz geschrieben wird, dann bedarf das mMn einer Korrektur.
@ Volker E
Ich weiß nicht, was SIE darüber wirklich wissen. Ich kann nur nach dem urteilen, was Sie schreiben. Und das war in dieser Einfachheit schlicht falsch.

@Mark
Vielleicht ist das mein "Vorteil" als nicht-öbuv, dass ich mich öfter mit der Korrektur solcher Eigenmächtigkeiten herumschlagen muss als Du.

MfG

 

Nöö - alles eine Frage des Richters und der begleitenden RA`s
Es kommst SEHR häufig vor, dass die Fragestellung in etwa wie folgt lautete.
Ist es ein Mangel?
Was kostet eine Etwaige Mangelbeseitigung?
Wie hoch ist eine Minderung in dem Fall, dass die Mangelbeseitigung nicht ausführbar oder unverhältnismäßig ist.

Über Sinn oder Unsinn dürfen sich dann andere Streiten.

PS: Ob Du Dich öfters mit Korrektur solcher Eigenmächtigkeiten herumschlagen muss oder nicht, weiß ich nicht.
Ich erhalte schon des öfteren, insbesondere in weitegehenden Instanzen GA aus den Vorinstanzen, welche Eigenmächtig solche Fragen beantworten und damit in die Parteienherrschaft eingreifen.
Ebenso oft muss ich aber auch Beweisfragen von Richtern lesen, welche ans Ziel vorbeigehen, oder ebenso in die Parteienherrschaft eingreifen.