Was haltet ihr von diesem Haus u. Angebot?

Die so genannte Handwerkerehre hat es genauso wie die Ganovenehre immer nur in den Wunschvorstellungen von Sozialromatikern gegeben.

Was soll denn der Staat noch alles machen???
Jetzt bitte nicht persönlich nehmen, aber ich warte darauf, dass eine werdende Mutter fordert, der Staat solle doch gefälligst die Kinder kriegen, damit ihr die Geburtsschmerzen erspart bleiben.
Hallo - WIR sind der Staat.
Der Staat soll allen (auch denen, die zu Hause sind) die Kinder möglichst mit dem 1. Geburtstag abnehmen, sie füttern, windeln, wickeln und vor Feuer, Sturm und Räuber schützen -von der Wiege bis zur Bahre.
NEIN
Jeder Bürger sollte erstmal fragen, was ER tun kann. Da wo der Einzelne NICHTS tun kann, DA ist der Staat in der Pflicht.
Jedem Hauskäufer steht es frei, seine Verträe von Fachleuten prüfen zu lassen oder auf Gott und Glück zu vertrauen.
Wenn Gott und Glück grad anderweitig beschäftigt sind, dann kann nicht der Staat einspringen.

MfG

 

Genauso ist es. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass umfangreichere Baubeschreibungen mindestens als Bestandteil einer Vorabinformation meist nicht gelesen werden. Die Leute empfinden es sogar als unbehaglich, wenn sie in der Erstinformation statt mit schönen Ansichten, schon Grundrisse sind oft nur lästig, mit viel Text, gar noch technischen Einzelheiten, behelligt werden. Es verunsichert sie und der eine oder andere geht dann lieber gleich zum Mitbewerber, der keine geistigen Ansprüche an den Kunden stellt, sondern ihn schlicht verkaufspsychologisch optimal "vorbereitet". Bauentscheidungen werden in extremem Maße aus dem Bauch heraus getroffen.

Inzwischen erhalten unsere Bauinteressenten am Anfang nur eine Kurzbaubeschreibung von 1 Seite mit den wichtigsten Angaben für das reine "Ausbauhaus". Auf die Art der Organisation der örtlichen Gewerke wird nur kurz hingewiesen.

 

ist nicht wahr
Was wollen die Leute dann haben? Nur schöne bunte Bilder von außen oder wie?

 

@eileen

Keineswegs.

Schöne bunte Bilder von Bädern und Küchen sind ebenfalls gefragt.

Hüpfende Kinderchen im Garten auch sind nicht zu verachten...

Und für die Männer:
Fotos von digitalen Anzeigfeldern der Heizungssteuerungen sind in. Möglichst viele Knöppe.

 

Ich empfinde das halt als unehrenhaft.
Natürlich gibt es externen Sachverstand zum Einkaufen - aber in anderen Bereichen gibt es den theoretisch auch und der Staat macht gleichwohl entsprechende Vorgaben: z.B. bei der Kreditvergabe sind doch die Banken ebenfalls jetzt verpflichtet darauf hinzuweisen, dass Kredite weiterverkauft werden können; z.B. bei der Geldanlage müssen die Banken mich auf die Risiken einer Anlage vorab hinweisen.

Auch da könnte man jedesmal sagen: Kunde könnte doch zu einem neutralen Anlageberater (kostet was) und zum Rechtsanwalt gehen - warum also hier Vorgaben durch den Staat?

Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass der Hauskauf fast jeden an den Rand der finanziellen Belastbarkeit bringt und jeder €€ weh tut? Ich verlange ja auch nicht, dass der Staat eine extrem verbraucherfreundliche Musterbaubeschreibung (und damit meine ich nicht nur: "was überhaupt", sondern "wie detailliert") vorschreibt, aber dass diese extremen Auswüchse der aus meiner Sicht arglistigen Kundenabzocke beschnitten werden.

In meinem obigen Beispiel z.B. der verpflichtende Hinweis, dass damit nur die Heizung beschrieben ist - aber damit noch kein warmes Wasser da ist.
Der Verkäufer weiß das - er hält mit seinem Wissen aber so lange zurück, bis man unterschrieben hat um in der nächsten Sekunde zu sagen: "wie haben sie sich das eigentlich mit dem warmen Wasser vorgestellt" und um dann kräftig abzukassieren.

So was finde ich arglistig. Eine arglistige Täuschung. Und dass ich mich zum Schutz vor arglistiger Täuschung erst an einen Rechtsanwalt oder Architekten wenden muss, ist einfach ein Misstand den der Staat zum Schutz seiner Bürger unterbinden sollte.
Außerdem finde ich das auch nicht gerade einen fairen Wettbewerb zwischen den Unternehmen - derjenige der am meisten hinter dem Berg hält und beim Kunden gleichwohl den Eindruck erweckt, dass "alles drin ist" erhält den Auftrag. Diese ganzen Bauträger, die mit solchen Methoden arbeiten, sollten eigentlich mal kräftig abgemahnt werden wegen unlauteren Wettbewerbs wegen Irreführung bei den Kunden.

 

Das Beispiel mit den Banken ist s was von falsch, falscher geht schon gar nicht mehr.
Banken sind ein Oligopol (Ein "Monopol" weniger). Da hat der einzelne keine Chance.
Bauträger, GÜ, Architekt + BU gibts wie Sand am Meer.

MfG

 

Das Beispiel der Banken passt aus meiner Sicht 100%ig -

In Deutschland gab es Ende 2006 2.300 Kreditinstitute.
http://www.bankenverband.de/index.asp?channel=168247&art=769

Oligopol?! Dazu noch die ganzen Finanzstrukturvertriebe (MLP etc.)


Es gibt hier ja auch unabhängige Anlagefachleute (kosten aber was) die beraten. Gleichwohl schreibt der Staat vor, dass hier der Kunde vorab aufgeklärt werden muss.

Und in meinen Augen geht es bei den meisten Baubeschreibungen nicht nur um eine fehlende Beratung - sondern um eine arglistige Täuschung der Kaufwilligen. Da hat der Einzelne auch keine Chance. Es wird vorgespielt, dass das Haus "fertig" ist - und hinterher wird dann die Rechnung aufgemacht. Dass ich externen Sachverstand zum Schutz vor dieser arglistigen Täuschung teuer einkaufen kann, ist auch kein Argument, denn das könnte ich bei den Banken ja auch...

 

OT: Wenn der Staat sich um alles kümmert...
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,-Bruessel-will-Hausfrauen-aus-der-Werbung-verbannen-_arid,1315373_regid,2_puid,2_pageid,4290.html

 

Früher gab es auch mal so etwas wie Kaufmannsehre... Aber genau weil es diese nicht mehr zu geben scheint, müsste der Staat hier mal kräftig einschreiten.

 

Aber was bitte hat das mit den Handwerkern oder Handwerkerehre zu tun.
Keiner ist verpflichtet sein Haus von einem Bauträger zu kaufen, es gibt viele nette Archis da läuft das anders
Gipser

 

Ich habe mich ja schon korrigiert und von Kaufmannsehre geschrieben (wobei ja so mancher Bauträger durchaus auch Handwerker ist).

Natürlich ist niemand verpflichtet, vom Bauträger zu kaufen. Es ist aber auch niemand verpflichtet, sien Geld bei Bank B anzulegen oder das empfohlene Produkt Z zu kaufen.

Mir kommt das nämlich so vor: Wenn ich zum Frisör gehe und dort frage: "Was kostet 1x Haareschneiden" und der sagt "15,-" und nach dem Schneiden präsentiert er mir dann ne Rechnung über 23,- ("ja, 15,- fürs Schneiden, aber dazu kommen ja noch: 0,50 Stuhlabnutzungsgebühr 2,50 fürs Entsorgen der geschnittenen Haare, 1,50 für den Strom des Rasierers, 1,50 Servicepauschale, 1,- fürs Nachschleifen der Schere. Sie hatten mich aber ja nur nach dem Schneiden gefragt")

 

Gutes Beispiel.
Ändert aber leider nichts an der bitteren Realität.

Bei einmal 23,- ist es ja nicht schlimm, beim nächsten Mal weiß man's. Bei einmal 50.000,- Nachtrag gips kein nächstes Mal. Deswegen gehst Du am Besten ohne Fachmann zum Friseur Deines Vertrauens (schwer genug jemanden zu finden, der anständig Haare schneiden kann), aber bitte nur mit Fachmann in Dein Bauprojekt.

P.S., OT und nur am Rande: die Friseurin meines Vertrauens hat bislang bei einer Billigkette gearbeitet und wechselt jetzt nach bestandener Meisterprüfung zu einem renommierten Friseursalon. Das hebt meine Kosten von 15,- (incl. Trinkgeld) auf 25,- (ohne) pro Haarschnitt, dafür (hat sie versprochen!) gibts Bier, Sekt, Kaffee, Sprudel etc... umsonst. Selbst ohne Beiwerk wär mir das aber egal, weil sie gut ist (auch eine passende Analogie zum Thema Bauen und Spezialisten).

 

Schlechtes Beispiel

Die Leistung ist nach Treu und Glauben und so zu erbringen, wie es der Verkehrssitte entspricht. Und da es ist eben nicht Verkehrssitte, das "Strom für Rasierer" gesondert berechnet wird.

Gleiches gilt beim Bau z.B. wenn "Abschieben von Mutterboden" abgerechnet wird, auch da darf der Sprit für den Bagger nicht gesondert berechnet werden.

Wenn ich eine Baubeschreibung nicht verstehe, oder unsicher bin hindert mich niemand daran, nachzufragen, Ergebnisse schriftlich in die Baubeschreibung aufnehmen zu lassen.

Noch besser:
Es wird den Anbietern eine eigene Baubeschreibung vorgelegt, nach der angeboten wird. Hat u.a. den Vorteil, dass die Ergebnisse vergleichbar sind.

Aber so läuft es in der Praxis nicht.

Da werden Dutzende von Anbietern kontaktiert, die unterschiedlichsten Baubeschreibungen in einen Topf geworfen und der Anbieter, der am schwammigsten beschreibt und am meisten vergisst kriegt den Auftrag, weil zwangsläufig der Billigste.

 

Richtig Baufuchs!
Der Kardinalfehler ist, meiner Meinung nach:
"Bauherren übertragen konkrete Hauswünsche nicht genauso konkret und juristisch einwandfrei in den Bauvertrag."
z.B.: Materialangaben. Deshalb sollte auch hier immer das Wort "mindestens" vor der Materialangabe gesetzt werden. Dann muss der BT die gesetzlichen Baustandards erfüllen.

 

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat übrigens vor kurzem eine Musterbaubeschreibung veröffentlicht. Nach deren Angaben soll das Buch alles enthalten, "was die Baufamilie braucht, um am Ende sicher zu sein, dass alle erforderlichen und gewünschten Leistungen im Hauspreis enthalten sind". Und das für knapp 15 €.

 

So richtig

glauben die aber auch nicht, dass deren Baubeschreibung von den Unternehmen akzeptiert wird.

 

Und deshalb müssen die Bauherren und -damen, im Schnitt pro Einfamilienhaus 23 tausend zuzahlen.
(Ps: Wäre ja nicht tragisch, sollte man es vorher, bei der Bank, gewusst haben)

 

Ist doch ein Super Beispiel, aussen am Fenster steht "Schneiden 15 Euro", wenn Du reingehst und noch Waschen, Föhnen, etc. willst zahlst Du extra - da Du vielleicht schon 2-3 Mal bei einem Frisör warst weisst Du das halt vorher, wenn Du 2-3 Häuser gebaut hast, dann weisst Du halt das Warmwasser schonmal extra kostet