Jahresheizwärmebedarf einfach erklärt?

Diskutiere Jahresheizwärmebedarf einfach erklärt? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich habe eine Frage zum Jahresheizwärmebedarf. Natürlich weiss ich was der Begriff an sich bedeutet, aber ich kann mir folgendes...

  1. #1 Dumdidum, 28.08.2008
    Dumdidum

    Dumdidum

    Dabei seit:
    18.08.2008
    Beiträge:
    46
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    NRW
    Hallo zusammen, ich habe eine Frage zum Jahresheizwärmebedarf. Natürlich weiss ich was der Begriff an sich bedeutet, aber ich kann mir folgendes nicht erklären.

    Ich habe grad die Berechnung eines Hauses vor mir liegen, wo ein flächenbezogener Jahresheizwärmebedarf von ca 73 kwH/m²a berechnet wurde, und insgesamt Qh=ca. 14000 kWh.

    Was bedeutet dies jetzt im Klartext? Ich werde einen Verbrauch von 14000 Kilowattstunden haben? Dies erscheint mir doch ziemlich hoch, wenn ich da an meine 3000 kWh Stromverbrauch jährlich denke. Hab ich einen Denkfehler, oder ist da jetzt alles inklusive gedacht mit Strom, Heizung, Warmwasser usw...

    Wenn man verschiedene Heizanlagen, Wandaufbauten hinsichtlich der Unterhaltskosten miteinander vergleichen möchte, wie könnte man da vorgehen? Einfach die 14000 kWh * z.B. 17 Cent Stromkosten = 2380 € jährliche Kosten? Oder sind da tatsächlich in den 14000 kWh auch Gas usw. miteingerechnet? Blicke da nicht mehr wirklich durch :(
     
  2. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    Dein normaler Stromverbrauch ist da natürlich nicht mit drin! Auch kein Wasser, Abwasser, Grundsteuer, ....;)

    Die Warmwasserbereietung müsste aber mit drin sein.

    Und ja, Du kannst die 14.000kWh in 2380€ Strom umrechnen, wenn Du denn vorhast eine reine Stromheizung zu installieren. Wenn Du z. B. eine WP nimmst mit cop 4, dann sind's eben nur noch 595€ für Strom.

    Oder Du nimmst ne Öl-Heizung. Öl hat so rund 10kW pro Liter, also brauchst Du 1.400l im Jahr. Bei 80ct(???? ist das realistisch???) sind dann 1.120€

    Ein m³ Gas hat auch rund 10 kW, bei Holz(pellets) weiß ich es nciht.
     
  3. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Ohne jetzt zu sehr in die Details zu gehen:

    JA, Du liegst richtig. Die 14.000KWh sind die notwendige Energie um das Haus auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
    In einem "normalen" Haushalt ist die zum Beheizen benötigte Energiemenge fast immer deutlich höher als der Stromverbrauch für Beleuchtung, Elektrogeräte usw.

    Würdest Du die 14.000kWh mit einer Strom-Direktheizung "erzeugen", dann wäre auch Deine Rechnung mit beispielsweise 14.000kWh * 0,20 €/kWh = 2.800,- € korrekt.

    Würde das Haus mit Öl beheizt, dann könntest Du rechnen, 1 Liter Heizöl = 10kWh, Kosten 0,85 €/Liter, macht bei 14.000kWh also 1.400 Liter Heizöl oder 1.190,- €.

    Oder im Fall einer Wärmepumpe, Jahresarbeitszahl der Wärmpumpe = 4, Strombedarf für die 14.000kWh Heizenergie = 3.500kWh (el. Strom).
    Dann mit einem durchschnittlichen WP Tarif von sagen wir mal 0,13 €/kWh ergeben 3.500kWh * 0,13 €/kWh = 455,- €.

    Falls man genauer rechnen möchte (bzw. muss), dann darf man die Systemverluste nicht vergessen. Um bei dem obigen Beispiel mit dem Öl zu bleiben, werden beim Verbrennen von 1 Liter Heizöl zwar 10kWh frei, doch diese kommen nur zum Teil der Raumheizung zugute. Ein Teil geht als Verlust beid er Vrebrennung verloren, ein Teil geht durch den Schornstein, oder wird durch Kessel, Verrohrung oder Speicher den "Keller" beheizen usw.

    Gruß
    Ralf
     
  4. Julius

    Julius

    Dabei seit:
    25.03.2004
    Beiträge:
    23.204
    Zustimmungen:
    5
    Beruf:
    Kabelaffe
    Ort:
    Franken
    Benutzertitelzusatz:
    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    fast

    Heizöl EL hat so rund 10kWh pro Liter
    Ein m³ Erdgas hat auch rund 10 kWh

    Bei Holz kommt es sehr auf Sorte und Wassergehalt an.
    Übliche Pellets liegen bei etwa 5 kWh/kg

    Bei allen diesen Brennstoffen geht aber noch der Kesselwirkungsgrad ab!
    Dies bei Preisvergleichen zu Strom/WP beachten.
     
  5. #5 Dumdidum, 28.08.2008
    Dumdidum

    Dumdidum

    Dabei seit:
    18.08.2008
    Beiträge:
    46
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    NRW
    ich bedanke mich für die rasche und kompetente Hilfe ;) Ja ich muss leider diverse Anlagen miteinander vergleichen, aber nicht soo ins Detail gehen. Es reicht also wenn ich ungefähr berechne wieviel mich das Ganze am Ende kostet, ohne zu sehr auf die Verluste usw. einzugehen.

    und zweitens soll ich noch den CO²-Ausstoss dabei vergleichen, aber soweit bin ich leider noch nicht^^
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 28.08.2008
    Ralf Dühlmeyer

    Ralf Dühlmeyer

    Dabei seit:
    14.06.2005
    Beiträge:
    34.296
    Zustimmungen:
    22
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    Hannover
    Und vergiss nicht, dass Du in der Realität all diese Zahlen in die Tonne hauen kannst, weil sie überwiegend graue Theorie sind.
    Die EnEV Berechnungen sind nur im Vergleich miteinander, nicht aber im Vergleich mit der Realität aussagekräftig!!
     
  7. #7 VolkerKugel (†), 28.08.2008
    VolkerKugel (†)

    VolkerKugel (†)

    Dabei seit:
    11.01.2006
    Beiträge:
    6.966
    Zustimmungen:
    3
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    63110 Rodgau
    Benutzertitelzusatz:
    Architekt . Nachweisberechtigter für Wärmeschutz
    Nee ...

    ... isse nicht. Die wird erst bei der Ermittlung von Qp (Jahresprimärenergiebedarf) mit pauschal 12,5 kWh/m²a mit angesetzt.

    Ansonsten wie Ralf :shades
     
  8. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    und normales Holz bei etwa 4kWh/kg (je nach Feuchtegehalt).

    Das möchte ich noch einmal ganz dick unterstreichen !!!
    Deswegen hatte ich oben schon geschrieben, "ohne jetzt zu sehr in die Details zu gehen".

    Semsterferien vorüber, Hausaufgaben nicht gemacht? :bounce:

    Gruß
    Ralf
     
  9. Julius

    Julius

    Dabei seit:
    25.03.2004
    Beiträge:
    23.204
    Zustimmungen:
    5
    Beruf:
    Kabelaffe
    Ort:
    Franken
    Benutzertitelzusatz:
    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Wie war das???

    Du sollst Preise und CO²-Ausstoß ermitteln, aber ohne dabei den Anlagenwirkungsgrad zu betrachten...?

    Studierst Du jetzt Bauingenieurwesen oder Politologie?
     
  10. #10 Dumdidum, 28.08.2008
    Dumdidum

    Dumdidum

    Dabei seit:
    18.08.2008
    Beiträge:
    46
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    NRW
    nein eigentlich ist mein Thema das nachhaltige Bauen, und ich versuche dabei Ökologie und Ökonomie zu untersuchen, und dabei einigermaßen das Gleichgewicht beizubehalten.

    Auf den Anlagenwirkungsgrad achten? Das sollte ich wohl lieber auch tun wenn ich deinen schockierten Beitrag lese^^

    Also mein Thema lautet die Untersuchung nachhaltiger Bauweisen, und zwar im Fachgebiet Baubetrieb, also hauptsächlich das Finanzielle. Ich hatte mir dann gedacht nicht nur die Anschaffungskosten durchzurechnen, sondern auch halt die Auswirkungen der einzelnen Baustoffe, und Bauweisen (Wandaufbau, U-Werte) auf den Jahresheizwärmebedarf, um daran auch festzustellen wie sich das ganze über 20 Jahre verhält, was ich dadurch einspare, ob sich der Einbau von Wärmepumpen, Solaranlagen, Schafwolle, Porenbeton etc. lohnt, oder ob die Umwelt überhaupt entlastet wird, und wie die Relation von Umweltschutz und Kosten sind. Aber deinem letzten Post nach zu urteilen geh ich das ganze wohl etwas zu naiv an^^

    ps: hat leider nix mit Semesterferien und Hausaufgaben zu tun, handelt sich um meine Diplomarbeit *schäm* :D
     
  11. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    Das vergessene h war natürlich ein kleiner, entscheidener Fehler. Danke!:konfusius

    PS: gibt's noch ne Antwort von Dir zu unserem anderen Thema....?
     
  12. Uwe!

    Uwe!

    Dabei seit:
    04.01.2006
    Beiträge:
    2.445
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Industriekaufmann
    Ort:
    -
    ahh, Mist! Wieder zwei Begriff durcheinander geschmissen!:konfusius


    Aber so schlecht war ich in Summe nicht:D
     
  13. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    :yikes

    Also mal anders gefragt, was glaubst Du wird Dein Prof. sagen, wenn Du ihm mit einer Milchmädchenrechnung kommst...und das in einer Diplomarbeit. :motz
    (da hättest Du gleich BWL studieren können...duckundwech..)

    Bei den aktuellen Energiepreisen macht sich der Jahreswirkungsgrad einer Heizung auch im Geldbeutel ganz schön bemerkbar. Also freut sich der Hausbesitzer über jeden eingesparten Euro.
    Und da wir auch die Umwelt nicht aus den Augen verlieren möchten, und Du später noch an CO2 denkst, ist es sicherlich auch sinnvoll darüber nachzudenken, wofür wir CO2 produzieren. Zum Heizen der Räume oder als unsinnige Verluste.

    Gruß
    Ralf
     
  14. #14 Ralf Dühlmeyer, 28.08.2008
    Ralf Dühlmeyer

    Ralf Dühlmeyer

    Dabei seit:
    14.06.2005
    Beiträge:
    34.296
    Zustimmungen:
    22
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    Hannover
    Ich würde sagen, die legst Deine Diplomarbeit mal einige Semester auf Eis, studierst in der Zeit Mathematik - Vertiefungsrichtung Gleichungen mit vielen Unbekannten - und dann verbindest Du Diplom und Dr., in dem Du die universelle Energiegleichung für Gebäude aufstellst.
    So in etwa
    Oder auf gut Deutsch: Wenn Dich Dein Diplomvater/-mutter bisher nicht gebremst hat, tu es selber.
    Du spielst mit ZU großen Bauklötzen.
     
  15. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Viel zu kompliziert. Ich sagte doch, BWL, dann wird alles gut. :D

    Gruß
    Ralf
     
  16. #16 Bauwahn, 29.08.2008
    Bauwahn

    Bauwahn

    Dabei seit:
    05.02.2007
    Beiträge:
    4.821
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Dipl.-Ing.
    Ort:
    Ulm
    Na, wenn der Prof. selbst Bauing oder Archi ist, dann merkt er es eh nicht....
     
Thema: Jahresheizwärmebedarf einfach erklärt?
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. jahresheizwärmebedarf

Die Seite wird geladen...

Jahresheizwärmebedarf einfach erklärt? - Ähnliche Themen

  1. Sockelfliesen haben sich gelöst > einfach wieder drauf?

    Sockelfliesen haben sich gelöst > einfach wieder drauf?: Die Sockelfliesen haben sich gelöst, wohl weil weil beim ersten Verfliesen zu wenig Abstand zu den Bodenfliesen eingehalten wurde und durch...
  2. Schalung um Säule einfach dran lassen?

    Schalung um Säule einfach dran lassen?: Hi Wir haben gerade erst den Neubau von unserem Haus abgeschlossen. Daher befindet sich noch die Schalung um eine tragende Säule im...
  3. Neubau - einfache/günstige Form der Grenzprüfung möglich?

    Neubau - einfache/günstige Form der Grenzprüfung möglich?: Guten Tag, wir haben in Baden-Württemberg (falls das Bundesland wichtig ist) ein Grundstück in einem bereits bebauten Gebiet von privat erkauft...
  4. Einfache Verständnissfrage zu Diffusion Ständerwand

    Einfache Verständnissfrage zu Diffusion Ständerwand: Wertes Forum, die einfachsten Fragen sind oft am schwersten zu beantworten. Bei einem Fertighaus in Holzständerbauweise ist der Wandaufbau in...
  5. Differenzdruck-Überströmventil defekt - einfach ausbauen und verschließen?

    Differenzdruck-Überströmventil defekt - einfach ausbauen und verschließen?: Hallo, heute zum Beginn des Wochenendes habe ich festgestellt, dass das Differenzdruck-Überströmventil (DU146 3/4") meiner alten (Gas-)heizung...