Dachgeschossausbau bei Holzschutmitteln

Diskutiere Dachgeschossausbau bei Holzschutmitteln im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir wollen bei unserem Satteldachhaus (Bj. 1970) den Spitzboden zu einem Kinderzimmer ausbauen. Bei dieser Gelegenheit soll das Dach neu...

  1. #1 seagull, 03.10.2008
    seagull

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    Hallo,
    wir wollen bei unserem Satteldachhaus (Bj. 1970) den Spitzboden zu einem Kinderzimmer ausbauen. Bei dieser Gelegenheit soll das Dach neu gedeckt und gedämmt werden.

    Als Dämmung stellen wir uns eine Aufsparrendämmung mit Holzfaserplatten vor. So kann das 1. OG bewohnt bleiben und es gibt bei der Dampfbremse keine Probleme diese luftdicht zu erstellen. Der Sparrenzwischenraum bleibt frei, raumseitig werden Gipsfaserplatten montiert.

    Leider ist der Dachstuhl mit Lindan und PCP (Holzschutz) belastet. Die Chemieberatung hat uns einen Schutzanstrich des Gebälks mit Spezialanstrich oder eine Dampfbremse emfohlen. Beides entspricht nicht unseren Vorstellungen, da wir nicht noch mehr Chemie im Haus haben wollen und innenseitig keine fugendichte Dampfbremse hinbekommen. (Der Innenraum im I. OG weist werde beim Staub noch in der Raumluft Belastungen auf.)

    Welche anderen Möglichkeiten gibt es? Eigentlich sind doch viele Dachstühle der 70er Jahre so behandelt worden. Wie lösen andere das Problem?
    Vielen Dank!
     
  2. #2 Gast943916, 03.10.2008
    Gast943916

    Gast943916 Gast

    wo ist dabei das Problem, kannst du das näher beschreiben???
     
  3. R.J.

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    Wenn kein messbare Belastung festzustellen ist, wo ist das Problem? Sicherlich sind Raumluft- uns Staubproben im nicht ausgebauten und (vermutlich) belüfteten Dachgeschoss nicht gänzlich korrekt.
    Es gibt i.ü. auch Anstriche die ohne viel Chemie auskommen, z.b. mit Schellack
    Wieso ist eine Zwischensparrendämmung keine Option?
    An der luftdichten Ausführung führt ohnehin kein Weg vorbei, wenn das grundsätzlich nicht möglich ist (warum nicht?) ist das schon mal nicht so gut.
     
  4. #4 seagull, 03.10.2008
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    Hallo,
    im ausgebauten I. OG müssten alle Dachschrägen nachträglich eine Dampfbremse erhalten und erneut mit Gipskartonplatten verkleidet werden. Schon diese Arbeiten sind praktisch nicht durchführbar, da wir irgendwo wohnen müssen. Die große Lücke ist dann aber die Decke zum Spitzboden. wie soll dort die Dampfbremse fugenlos zwischen I. OG und Spitzboden in der Dachschrägen montiert werden?
    Aber ist es überhaupt ein Problem?
    Andere Häuser diesen Baujahrs haben auch keine Dampfbremse oder Schutzanstrich gegen Lindan/PCP. Da werden die Spitzböden ausgebaut, ohne dass derartige Belastungen überhaupt untersucht werden. In der Presse findet man zu diesem Thema nur Fälle, wo die Holzschutzmittel an Innenraumverkleidungen aufgebracht wurden. Warum ist eine Lindan/PCP-Belastung im Dachstuhl kein Thema? Liegt es vielleicht daran, dass für die großen Molekühle von Lindan und PCP schon eine einfache Gipskartonplatte ein unüberwindbares Hinderniss darstellt und damit objektiv eigentlich gar kein Problem vorliegt?
     
  5. KATMat

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    dringen meist nicht besonders tief ins Holz ein. Abhobeln kann da die Belastung oft deutlich senken (Statiker). Auf einen Sperranstrich oder Dampfbremse würde ich trotzdem nicht verzichten.
    Andere lösen das Problem z.B. indem sie den Dachstuhl nicht ausbauen oder solche Häuser verkaufen. Wenn der Dachstuhl belastet ist, würde ich auch nochmal nach anderen potentiellen Quellen suchen. Meist wurde das Zeug ja von Hobbybastlern völlig überflüssigerweise eingesetzt.
     
  6. #6 Gast943916, 03.10.2008
    Gast943916

    Gast943916 Gast

    irgendwie ist hier ein Wiederspruch, werden sie nun neu verkleidet oder nicht?
    das müsste man vor Ort sehen


    KATMat
    super Problemlösung, dann stellt morgen ein anderer diese Frage, gleiche Antwort?
     
  7. #7 seagull, 03.10.2008
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  8. #8 seagull, 03.10.2008
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    Sicherlich sind Raumluft- uns Staubproben im nicht ausgebauten und (vermutlich) belüfteten Dachgeschoss nicht gänzlich korrekt.

    Die Raumluft- und Frischstaubproben wurden im mit Gipskarton ausgebauten - allerdings ohne Dampfbremse o.ä. - I. OG genommen.

    Es gibt i.ü. auch Anstriche die ohne viel Chemie auskommen, z.b. mit Schellack

    Ich habe noch nie gesehen, dass ein Dachstuhl bei Neueindeckung mit einem Sperranstrich behandelt wurde. Ist das dennoch ein gängiges Verfahren? Die beiden Zimmereibetriebe die sich vor Ort ein Bild machten, rollten nur mit den Augen - nach dem Motto "was will der?".

    Wieso ist eine Zwischensparrendämmung keine Option?
    An der luftdichten Ausführung führt ohnehin kein Weg vorbei, wenn das grundsätzlich nicht möglich ist (warum nicht?) ist das schon mal nicht so gut.[/QUOTE]

    Das Problem ist die fugenlose Anbindung im Übergangsbereich des I. OG zum Spitzboden, wo die Zimmerdecke einen Zugang verhindert (man müsste alle Decken schlitzen, um die Folie in das andere Geschoss zu führen). Bei einer Aufsparrendämmung ist die Dampfbremse einfach außen anzubringen - allerdings dann auch außerhalb der Holzschutzmittel, so dass denen dann gesondert Rechnung zu tragen ist. Aber wie?
     
  9. #9 Gast943916, 03.10.2008
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    Gast943916 Gast

    das stellt mit Sicherheit ein Problem dar, aber in diesem Fall, wenn die Verkleidung im 1.OG nicht entfernt werden kann, kannst du die Dampfbremse im Spitzboden nur bis zu Pfette führen und dort abdichten. Wie ist denn das 1.OG gedämmt?
     
  10. #10 seagull, 03.10.2008
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    Gar nicht oder zumindest fast nicht: dort ist 40 Jahre alte auf wenige cm zusammengefallene Glaswolle.
    Wie dämmt denn ein Profi ein Satteldach bei Neueindeckung, wenn das 1. OG ausgebaut ist und bewohnt bleibt.
     
  11. #11 Gast943916, 03.10.2008
    Gast943916

    Gast943916 Gast

    ich habe es befürchtet, um einen Effekt in Bezug auf Energieeinsparung, darum dämmt man ja schliesslich, zu erreichen müsste auch das 1.OG neu gemacht werden.
    da bleibt m. E. nur die Aufsparrendämmung
     
  12. #12 seagull, 03.10.2008
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    Danke für Ihre Einschätzung.
     
  13. R.J.

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    Abhobeln, wie oben erwähnt, wäre natürlich auch denkbar, ist aber sehr aufwändig.
    Evtl. interessant: "Untersuchungen zur Formaldehydabgabeminderung in Gebäuden durch Behandlung mit formaldehydbindenden Anstrichen". Sicherlich nicht übertragbar, aber evtl. interessant, hier ist (wenn ich mich recht erinnere) auch etwas zu Beplankung mit GKB untersucht. Die PCP-Richtlinie nennt zur Beschichtung m.W. nur Lacke, bzw. Anforderungen an Lacke. Alternativ denkbar wäre aber auch Schafwollvlies.
    Generell meine ich aber du solltest eine Probe vom Holz untersuchen lassen und darauf die nötige Maßnahme abstimmen.

    Die Anschlussproblematik der Dampfbremse verschiebt sich bei der Aufdachdämmung von der Balkenlage zur Traufe. Lösbar ist eigentlich beides, bewerten kann man es von hier aus aber nicht.
    Aus der Ferne gesprochen fände ich eine Zwischensparrendämmung sinnvoller.
    Jetzt gibt es keine messbaren Ergebnisse in der Raumluft und im Staub, was ist aber wenn die Sparren und die alte Dämmung nach außen abgedichtet sind? Das klingt sehr pessimistisch, sollte aber zumindest in die Erwägung miteinbezogen werden.
     
  14. sniper

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    hier versucht sich die katze in den schwanz zu beißen
    aufsparrendämmung heist folie aussen - holz innen
    innendämmung heist folie innen - holz aussen
    eine andere lösung gibts nicht
    das bedeutet ihr müsst in den sauren apfel beißen und das 1.og sanieren
     
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