Holz- oder Massivbauweise

Diskutiere Holz- oder Massivbauweise im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Moin-Moin, Welches sind jeweils die Vor- und Nachteile von Massivbauweise und Holzbauweise? Welche Bauweise ist bei gleicher Außenwandfläche...

  1. #1 SchwarzesSchaf, 08.12.2003
    SchwarzesSchaf

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    Moin-Moin,

    Welches sind jeweils die Vor- und Nachteile von Massivbauweise und Holzbauweise?

    Welche Bauweise ist bei gleicher Außenwandfläche günstiger?

    Grüße
    von
    Schwarzes Schaf.
     
  2. mls

    mls Bauexpertenforum

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    massiv kostet weniger als holz - damit sind auch die überwiegend entscheidendsrelevanten kriterien genannt :)

    für nahezu alle anderen unterscheidungsmerkmale lassen sich sonderfälle finden, in denen sonst typische systemeigenschaften nicht gelten - das gilt auch für meinen ersten satz ;)

    einzige ausnahme könnte die ökobilanz mit allem drum und dran sein - die fälsch ich mir selber ;)

    sollen wir die spielregeln umdrehen? du nennst mir einen vorteil von holz (oder mauerwerk) - und ich führ den gegenbeweis? :D
     
  3. berndk

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    "massiv kostet weniger als holz "

    da bin ich mir aber nicht so sicher:
    Der Elk-Haus_Katalog etwa spricht da eine andere Sprache...

    ein Vorteil von Leichtbauweise wäre etwa das angenehmere und gesündere Innenraumklima, bewirkt durch die "warmen" Aussenwände.

    (auf den Gegenbeweis bin ich ja gespannt :))
     
  4. mls

    mls Bauexpertenforum

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    gerne - könnt richtig lustig werden :)

    1)
    fertigkäuser/architektenhäuser/bauträgerhauer/murkserhäuser haben ihre eigenen gesetzlichkeiten bei der preisbildung.
    das möchte ich ausklammern, hier geht´s um BAU(TEIL)eigenschaften. ok? :)

    wenn´s um "wände" oder "decken" geht, ist eine den "gesetzlichen anforderungen entsprechende konstruktion" in massiver bauweise günstiger.
    für bauwerke, ab einem höheren als "DIN-mindestforderungs-standard" gilt das immer noch.
    ich kann natürlich auch äpfel mit birnen vergleichen:
    14er hrb mit 5er wdvs, ohne inst.ebene (biliger geht´s kaum noch) ./. 36,5er T9 aussen mit putz und vhf... das wär der beweis, auch massiv kann teuer sein. aber auch schon ziemlich gut

    2)
    innenraumklima:
    angenehm, wegen im winter hoher oberflächentemperatur ("anfühltemperatur"), ist zb. sogar e. schwere mw-wand mit 4cm leichtputz innen. entscheidend ist die dicke und der u-wert der letzten schicht.
    wohngesundheitlich .. remis (wenn ich mich an becker/menzel et.al. richtig erinnere) ...
     
  5. #5 NBasque, 09.12.2003
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  6. berndk

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    nur ein kleiner Einwand:

    wenns wirklich nur um den U-Wert der letzten Schicht ginge, müßte eine Stb-Wand mit aufgeklebten Korkfliesen ebenso angenehmes Wohnraumklima bringen wie Hrb.
    Doch das Gegenteil ist der Fall, da die Wärmestrahlung eben auch mitspielt.

    Wie oben richtig erwähnt, spielt natürlich auch die Schichtdicke eine entscheidende Rolle:
    der Vergleich macht sicher:
    um den oben bemühten Vergleich der Wandkonstruktionen aufzugreifen:

    14 + 5 cm Schichtdicke mit bestem u-Wert
    gegenüber
    4 cm Schichtdicke mit noch dazu wesentlich schlechterem U-Wert

    Kommentar überflüssig :)
     
  7. mls

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    dass die oberflächentemperatur bei wänden mit unterschiedlichen u-werten unterschiedlich ist, ist klar.
    natürlich unterstelle ich insgesamt gleiche u-werte.
    ich war gedanklich einen schritt weiter: bei der "anfühltemperatur": da hätte ein "normales massivsystem (ks+wdvs) defizite.

    zu wärmestrahlung kann ich nix sagen - ist das wirklich spürbar und von welchen parametern hängt das ab? wirklich von massiv oder leicht?

    mit ideologie, norbert, hat das garnix zu tun - eher mit der wiederlegung von ideologien.

    zugegeben: ich argumentiere möglichst populistisch - dafür aber für oder gegen jede beliebige position, weil es die einzig richtige standardbauweise nicht gibt.
     
  8. #8 NBasque, 09.12.2003
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    OK

    Vorteile Holzbauweise:

    Geringere Konstruktionsfläche - mehr Wohnfläche, oder kleinerer Baukörper

    Kürzere Bauzeit - geringere Zwischenfinanzierungskosten

    Trockene Bauweise - geringere Heizkosten, da nicht trockne geheizt werden muß

    Auch Massivhäuser werden zu ca. 30% in Holzbauweise (Dachstuhl / Dachschräge) gebaut.

    geringere radioaktive Strahlung

    teurer als "billiger" Massivbau

    gehobener Wohnwert durch sichtbare Zwischendecken, etc.
     
  9. #9 Josef S., 09.12.2003
    Josef S.

    Josef S. Gast

    Holzbau nicht unbedingt Leichtbau

    Holz kann auch massiv eingesetzt werden. Z.b. der gute alte Blockbau oder Elemente wie KLH oder (ein wenig luxuriös) Thoma oder noch so etliche.

    Diese Holz-Massivsysteme verbinden für mich die positiven Aspekte des Massivbauens mit den Vorteilen von Holz. Ich baue gerade mit KLH-Elementen bei Wand, Geschoßdecke und Dach, gedämmt mit Holz-Weichfaser; und das ist nicht teurer als ein seriös ausgeführter Massivbau, bei dem dann die gleichen Dämmwerte erreicht werden. Derzeit ist der innen noch nicht ausgebaute Rohbau (außen fertig) schon fast richtig wohnlich....

    Natürlich muß man die Bauweise auch ganz einfach mögen. Nicht alle mögen Holz, und ich mag ganz einfach Ziegel oder sonstige Steine nicht so übermäßig.

    Josef, Holzhausbauer und Ösi
     
  10. berndk

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    "Diese Holz-Massivsysteme verbinden für mich die positiven Aspekte des Massivbauens..."

    ...als da wären?
     
  11. Bruno

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    Die Strahlung hängt nur von der Oberflächentemperatur ab, nicht vom Material. Beim Anfassen ist das anders, da kommt es auf die Wärmeleitfähigkeit der angefassten Schicht an. Zwischen Beton mit Korktapete und Holz mit Korktapete ist kein Unterschied.

    PS: Wer fasst eigentlich dauernd seine Außenwände an? Ich nicht.
     
  12. #12 Torsten Stodenb, 09.12.2003
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    Bruno, es gibt Leute, vor allem Männer wohl, die streichen manchmal liebevoll mit der Hand über ihren Autolack. Und es gibt Leute, vor allem Holzhausliebhaber wohl, die fassen manchmal ihre Wände an. Um sie zu spüren. Und sie sind warm. Auch meine Gipskartonplatten sind warm, weil sie dünn genug sind. Holz wäre natürlich noch besser. Wenn ich in einem Massivhaus wohnen würde, würde ich auch nicht auf die Idee kommen, ab und zu die Wände zu betatschen. Aber im Ernst, das kann wohl nur beurteilen, wer diese unterschiedlichen Erfahrungen in seinem Alltag gemacht hat. Und das ist alles völlig gefühlsbezogen und sonst nichts. Auch deshalb fühlt man sich in einem Holzhaus besonders wohl (These).
     
  13. #13 SchwarzesSchaf, 09.12.2003
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    Huch, ich hatte vorhin schon einmal geantwortet, aber es hat offensichtlich nicht geklappt. :confused:

    Also nochmal. -Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere: Was genau ist ein U-Wert? (Maß für Wärmedämmung oder so?)

    Wieso ist die radioaktive Strahlung bei Holzbau geringer? Ist das tatsächlich ein relevantes Kriterium, auf das man achten muss?

    Sichtbare Zwischendecken empfinde ich nicht unbedingt als wohnwertsteigernd...

    Was wären denn -abgesehen von der offensichtlich generell kostengünstigeren Durchführbarkeit- weitere Vorteile der Massivbauweise?
    Als Laie denke ich immer ganz naiv, dass massiv (gute Ausführung vorausgesetzt) qualitativ hochwertiger und langlebiger ("haltbarer" :-) ) bedeutet. -Wahrscheinlich ist dem nicht unbedingt so, oder?

    Mit Dank schon mal für die bisherigen Hinweise,

    Schwarzes Schaf
     
  14. #14 Ingo Nielson, 09.12.2003
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    meine erfahrung aus der praxis: wenn ich bauherren einen holzbau empfehle, kommen immer bedenken, da es ja beim klopfen auf die wand hohl klingt (meist handelt es sich ja um einen holzrahmenbau). ich sage dann immer, dass dies ja höchst selten vorkommt. .. ;--)
    ich denke mal, eine massive holzwand ist so selten, dass man diese bei dieser diskussion aussen vor lassen kann. ich nehme mal an, hier geht es um hrb vs massiv.
    zur haptik: hrb besteht innen aus gipsplatten, massivwände sind verputzt. vom gefühl her wäre mir dann der putz lieber..


    ich glaube aber, man sollte bei dieser diskussion die ideologien mal beiseite lassen. was man vergleichen kann ist
    - dämmwert
    - haltbarkeit
    - wirtschaftlichkeit
    - bauzeit
    - schallschutzeigenschaften

    das alles ist abschliessend sicherlich nicht zu beurteilen.
    sicherlich kommt es auch darauf an, welche aussenhaut man einsetzen möchte... (klinker, putz, holz, plattenwerkstoffe..?)

    mein fazit: die faktoren sind vielfältig, eine entscheidung ist nur im einzelfall zu beurteilen. dennoch gibt es sicherlich viele aspekte, über die man sich im sinne eines brainstormings vorab unterhalten kann (siehe oben).

    zur haltbarkeit: welche erfahrungen habt ihr mit dwd-platten, die ja umwelteinflüssen ausgesetzt sind (nebel, temperatur, insekten..). wie verhält sich die platte auf dauer?
     
  15. #15 C. Schwarze, 09.12.2003
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    Ich warte seit Nanusch´s Thread immer noch auf eine Beschreibung einer praktikablen, dauerhaften Badabdichtung und -aufbau in einem Holz(ständer)bau.
    Vieleicht kann da uns ein Holzhausanbieter oder andere Person in Form seiner Leistungsbeschreibung oder Litaraturempfehlung weiterhelfen.
    Da dürfte der Massivbau ein größeren Vorteil haben.
     
  16. mls

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    alles da: www.infoholz.de - da gibt´s das heft "Nassbereiche im Holzbau" als pdf.

    Da sind nicht alle tricks drin - aber die grundlagen. wer die beherzigt, wird e. holzbau mit besserem niveau ausführen können, als das beim gewöhnlichen massivbau geschieht .... und:
    sooo sehr freut sich die trittschalldämmung in e. massivbau nicht, wenn´s nass ´neigeht ;)

    ingo, haptik und gefühl sind zweierlei. gk fühlt sich wärmer an als putz. wer möglichst viel feuchte in sein haus eintragen will, soll halt putzen ;)
     
  17. #17 Torsten Stodenb, 10.12.2003
    Zuletzt bearbeitet: 11.12.2003
    Torsten Stodenb

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    These: Holz hat mehr Vorteile als andere Baustoffe

    Man kann ein Buch über solche Themen schreiben, aber nur wenige Aspekte werden beim Vergleich verschiedener Baustoffe im allgemeinen beleuchtet. Viele sind den meisten gar nicht bewusst.

    Ich kann hier auch nicht so viel schreiben, wie ich müsste, um der Materie halbwegs gerecht zu werden. Nur einige Stichworte über Vorteile des Baustoffes Holz möchte ich thesenartig nennen. Zu jedem einzelnen könnte ich auf Kritik oder Nachfrage dann noch Konkreteres nachtragen:

    Holz ist mehr wert als seinen Preis.

    Holz ist stärker als irgendein anderer Baustoff (im Verhältnis zu seinem Gewicht)

    Holz ist leicht. Holzhäuser sind bis zu achtmal leichter als Ziegel- oder Betonhäuser. Sie brauchen keine so starken Fundamente, was bei schlechtem Untergrund ein grosser Vorteil ist.

    Holz hält Bewegungen aus. Ein Holzhaus kann sich von einer Ecke zur anderen um mehrere cm setzen, ohne dass dies ins Auge fällt und ohne dass ein Schaden entsteht.

    Holz hält Stösse und Schläge aus.

    Holz ist leicht zu bearbeiten. Z.B. sind Änderungen am Holzhaus (mit Statikkontrolle!) relativ leicht möglich.

    Holz ist leicht zusammenzufügen. Viele Verbindungsarten sind möglich, auch mit anderen Baustoffen: Nageln, Schrauben, Leimen, Dübeln, Bolzen usw.

    Holz ist relativ wärmedämmend. Bzw. stellt nur eine relativ unbedeutende Wärmebrücke dar.

    Holz ist angenehm bei Wärme und Kälte. Holz fühlt sich bei extremen Temperaturen weder zu heiss noch zu kalt an. Auf unseren Holzböden auf Balkon, Terasse und Eingangsveranda laufe ich sowohl im kältesten Winter als auch im heissesten Sommer (mit direkter Sonneneinstrahlung auf den dunklen Boden) problemlos barfuss. Und Holz eignet sich gleichermassen für Kühlhäuser wie für Saunen (trotz der Feuchtigkeit übrigens).

    Holz ist relativ feuerbeständig. Als das Bielefelder Bauernhausmuseum abgebrannt war, liefen die Feuerwehrleute noch nach zwei Tagen auf den z.T. noch schwelenden Deckenbalkenresten herum. Eine Betondecke wäre in den ersten Stunden des Brandes ohne Vorwarnung eingestürzt.

    Holz ist beständig. Es gibt Holzhäuser, die mehr als 1000 Jahre alt sind. Und Holz ist z.B. widerstandsfähig gegen Säuren mit pH-Werten über 2 und Basen mit pH-Werten unter 11.

    Holz ist schön.

    Holz ist umweltfeundlich. Prof. Dr. Claus Wagner (FH Rosenheim): "Ich kenne kein Material, das uns in so umfassender Weise nützlicher sein kann als Holz. Es ist der einzige Baustoff, der sich selbst regeneriert. Etwas Besseres muss erst noch erfunden werden. Deshalb stellt sich mir die Frage so: Zuerst mal prüfen, was sich unter Verwendung von Holz machen lässt und dann erst an andere Baustoffe denken." (Zt. biz 1998)
     
  18. berndk

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    Genau da bin ich eben anderer Ansicht.
    Ich denke, man sollte die drei Wärmeübertragungsarten Konvektion, Strahlung und Wärmeleitung nicht durcheinanderbringen, obwohl sie selten völlig getrennt auftreten.

    Wärmestrahlung (die hier als "Kältestrahlung" auftritt) kann sich durch Luft nahezu ungehindert ausbreiten, nimmt nur proportional zur Entfernung ab. Je massiver aber eine Schicht zwischen Wärmeträger und -empfänger, desto mehr wird die Strahlung gebremst.
    Das bedeutet umgekehrt, dass bei der hauchdü+nnen Korktapete noch ein relevanter Teil der Strahlung durch kann und das Wohlbefinden beeinträchtigt.

    Diese Eigenschaft (keine vollkommene Isolierung gegen Strahlungswärme von leichten Baustoffen) ist IMHO auch die Ursache für das nicht berauschende Verhalten von Holzhäusern während sommerlicher Hitzeperioden. (Auch Nachteile sollen hier nicht verscwiegen werden)
     
  19. #19 Josef S., 10.12.2003
    Josef S.

    Josef S.

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    In Österreich gibt es mehr und mehr Firmen, die massive Holzwände anbieten. Gebaut ist derzeit noch recht wenig davon; interessanterweise gibt´s besonders im gewerblichen Bereich und im kommunalen Bereich (z.B. Auslieferungshalle einer Brauerei, Hotel in Südtirol....) schon recht beeindruckende Beispiele, was mit Holz hier möglich ist.

    Genau beim sommerlichen Hitzeschutz vermeiden die massiven Holzwände die Nachteile von Holzriegelbauten. Bei guten Blockhäusern gibt´s diese Überhitzungsprobleme normalerweise auch nicht.

    Bezüglich "Wärme der Oberfläche": Ich habe vor kurzem ein Badezimmer mit Holzboden und (zum großen Teil) mit Holzwänden erlebt. Die Temperatur war 21° und es war angenehm. Wenn ich das mit meinem deckenhoch gefliesten derzeitigen Badezimmer vergleiche, dann brauche ich derzeit mindesten 3° mehr, um mich wohlzufühlen.

    Ähnliches habe ich bemerkt, wenn ich meinen noch unbeheizten Rohbau besuche (innen vollständig Holz). Es hat derzeit 6° drinnen und es fröstelt mich nicht. Bei Massivrohbauten habe ich das anders in Erinnerung.

    Josef (Bauherr und bekennender Holzwurm)
     
  20. #20 Torsten Stodenb, 10.12.2003
    Torsten Stodenb

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    Oberflächen- oder Strahlungswärme?

    Dass man in Gebäude A 3° C weniger zum Wohlfühlen benötigt als in Gebäude B, liegt meines Wissens genau an der Strahlungswärme, die von den gedämmten Aussenwänden oder z.T. auch von warmen Wandbekleidungen herrührt. "Oberflächenwärme" ist wohl eher ein ungenauer Begriff. Es sind immer Volumina, die eine Temperatur aufweisen. Diese Volumina bestehen aus Materialien, die gespeicherte Wärme an den Grenzflächen zur Luft hin durch Strahlung und zu anderen Materialien, z.B. eine Hand, hin durch Leitung abgeben. Bitte korrigieren, wenn daran etwas falsch ist.
     
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