große Glasflächen - Rissgefahr durch Schwingungen?

Diskutiere große Glasflächen - Rissgefahr durch Schwingungen? im Fenster/Türen Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir haben bei unserem Neubau große Glasflächen als Festverglasungen im EG: 1. h:2,70m x b:1,85m 2. h:2,70m x b:2,20m 3....

  1. #1 sk8goat, 19.10.2008
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    Hallo zusammen,

    wir haben bei unserem Neubau große Glasflächen als Festverglasungen im EG:
    1. h:2,70m x b:1,85m
    2. h:2,70m x b:2,20m
    3. h:2,70m x b:2,05m
    Die Rahmen sind Meranti-Holz.

    Diese Fenster sind auf der Rückseite des Hauses. Man muss die großen Scheiben also etwa 12m um das Haus herumtragen und durch die Hanglage geht es bergab. Wenn die Scheiben zu schwer sind, dann muss man sie evtl. mit einem Autokran dorthin bringen. Aber das war allen beteiligten von Anfang an klar.

    Nun bauen wir mit GU. Das Thema mit den großen Glasflachen wurde vor Vertragsabschluss und auch danach bei Besprechungen mit Architekt mehrmals thematisiert und uns wurde stets versichert, dass das funktionert.
    Nachdem der GU jetzt bei seinen Fensterbauern angefragt hat, kommt er mit folgendem auf uns zu:
    "Wegen Winddruck von außen und Luftbewegungen im Haus kann es bei den großen Scheiben zu Schwingungen und dadurch zu Rissen kommen. Deshalb würde angeblich alle Fensterbauer die Gewährleistung für so große Glasflächen ablehnen. Und er würde uns doch sehr nahelegen, dass man die Fenster in mehrer Teilsegmente unterteilt."

    Ist da tatsächlich was dran?
    Oder ist es möglich, dass ihm das einbringen der großen Scheiben zu teuer kommt und er somit eine Möglichkeit sucht die es ihm einfacher und gewinnbringender macht?

    Das EG in dem diese Fenster sind, hat überhaupt keine Türen. In meiner Vorstellung kann ich nicht so recht begreifen, dass im DG die Tür zu schlägt und dadurch im EG eine so starke Luftbewegung entsteht, dass die Scheibe einen Riss bekommt.
    Das Haus hat keine exponierte Lage. Von Außen ist durch die Hanglage und weil auf 3 Seiten große Gebäude stehen, auch bei Sturm kein besonders großer Winddruck zu erwarten, denke ich mir.

    Also, was ist von der angeblichen Rissgefahr zu halten?

    Und macht es eigentlich einen Unterschied ob es 2fach oder 3fach Verglasung ist? In meiner Vorstellung sollte die 3fach Verglasung den Winddruck und die Schwingungen besser abdämpfen können.
    Was wiegt so eine Scheibe in 2fach und 3fach?
    Und ist die Handhabung für einen guten Fensterbauer wirklich problematisch?

    Herzlichen Dank schonmal.
     
  2. mls

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    auf jeden fall ;)
    über den gu-freundlichen negativfall müssen wir nicht diskutieren - diese scheibengrössen
    sind machbar (wenn auch teuer).
    den positivfall vorausgesetzt, halte ich eine bemusterung und kompetente beratung
    (glas- und rahmenstatik, visuelle qualität, montageplanung, dauerhaftigkeit etc.) für nötig.
    das wird niemand (sich oder anderen ;) ) ohne zwang leisten wollen...
     
  3. #3 Olaf (†), 19.10.2008
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    Ich..

    würde sagen, der Kollega GU hat sich bei seinem Angebot verzockt und schaut jetzt, wie er aus der Nummer rauskommt.
    Nach der Theorie dürfte es dann auch keine Schaufenster geben. Im allgemeinen hilft ein Anruf des Fb beim Glaswerk, dass ihm die Statik berechnet.
    Mit zwei 8er Scheiben sollte man auf der sicheren Seite sein.

    Vermutung! Der Fb kriegt eher die Statik für den Rahmen nicht zusammen.

    1m² 4mm Scheibe etwa 10 kg - rechnen kannste ja sicher selber (Scheibendicke/Anzahl der Einzelscheiben)
     
  4. #4 Olaf (†), 19.10.2008
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    Einen hab ...

    ich noch (Seitenhieb:D)

    Ob sich Dein Archi vorher mal mit jemanden unterhalten hat, der sich damit auskennt?
    Mit normalen IV 68 bzw. 78 (Rahmen) ists hier nicht getan - nicht dass er in der Ausschreibung Dinge verlangt, die gar nicht technisch realisierbar sind.
     
  5. #5 sk8goat, 19.10.2008
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    vielen Dank für die bisherigen Antworten.

    Ich denke schon, dass sich unser Archi da vorher erkundigt hat. Aber bestimmt nicht bis in alle Details . . . Das es wohl tiefere Rahmen sein müssen war eigentlich schon klar.

    Kann ich das so verstehen, dass an den Schwingungen wirklich was dran ist, aber mit mehr Glasstärke könnte man es in den Griff bekommen?
    Was ist mit meiner Theorie, dass 3fach Verglasung diese Schwingungen besser abdämpft bzw. aufnimmt?
    Und würdest du sagen, dass z.B. 3x4mm oder 3x5mm auch soviel hält wie 2x8mm?

    Eine 5m² Verglasung in 2x8mm wiegt also etwa 200kg! Gibt es überhaupt Techniken mit denen Fensterbauer so große Scheiben tragen und einbauen können?
     
  6. Popeye

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    Wir haben auch einige große Fensterflächen, mehrmals 2x3m 3fach, teilweise (im EG) auch noch VSG-Glas.

    Einige Fensterbauer haben uns bei der Besichtigung auch verkündet, das ginge nicht, die müsste man aufteilen. "Unser" FB hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Scheint also vom verarbeiteten Rahmen abzuhängen.

    Das einzige war, dass er um unsere Garage als Zwischenlagerplatz für die großen Elemente gebeten hat, er bekam sie nicht alle auf einmal auf den Transporter. So hat er drei Tage lang je 2 Elemente mitgebracht. Am 3. Tag kamen noch 3 Leute zusätzlich mit, die dann mit vereinten Kräften die Elemente über den Balkon hochgezogen haben. Nicht nur die Scheiben, auch die Rahmen mit dem vielen Stahl innendrin waren rattenschwer!
     
  7. #7 flashbyte, 20.10.2008
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    das mit den Schwingungen ist Quark! Wir haben eine Festverglasung 3,5m breit und 2,2m hoch (nur die sichtbare Glasfläche d.h. ohne Rahmen) - da schwingt nix! Wie Olaf schon sagte... da dürfte es auch keine Schaufenster geben...
     
  8. #8 aldente, 20.10.2008
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    Tipp an den Verarbeiter: Autokran mit Sauganlage. Machen wir immer so, wenn die Glasfläche nicht sicher mit 3 Mann (einer sichert) zu bewegen ist. Das ist DEUTLICH preiswerter, als irgendwelche Experimente mit tausen Mann und anschliesend 2 gelben Scheinen auf dem Tisch. Der Autokran vom Dachdecker kostet uns über 3 Std ca 225,-€ + 50,-€ cash für die Sauganlage unseres Stammglasers. In dieser Zeit kann man ca. 10 Elemente in Übergrösse (kommt natürlich immer auf die Umstände an) verfahren, und hat bei Sanierung auch den Rücktransport alter Element (wenn sie heil bleiben) gleich dabei.

    Die statischen Bedenken in der oben genannten Scheibengrösse bei Festverglaungen kann ich in keiner Weise teilen. Das ist unser täglich Geschäft. Mag auch an der moderner Nutzung entsprechenden Equipements liegen, aber wir leben nun mal nicht mehr direkt nach dem Krieg, wenn ich auch manchmal bei den Überlegungen mancher Kollegen (Mitbewerber) daran zweifeln muss.

    Allerdings kann ich jeden Kollegen verstehen, der nicht in der Nutzung entsprechender Techniken bewandert ist, solches Vorhaben abzulehnen, letztlich dann nicht nur ein Abenteuer, sondern eher Selbstmord.

    Aber wie gesagt, technisch ist das kein Problem, und finanziell nicht mal ein Abenteuer, im Gegenteil.

    Gruss von Dente, der eben von einem 17 t Steiger stieg.
     
  9. khr

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    Moins.

    Genau so ist das. Jede Scheibe schwingt bei Winddruck oder Windsog mehr oder weniger, und das verträgt sie auch erstaunlich problemlos. Habe schon Scheiben gesehen, die sich bei Winddruck im Zentimeterbereich nach innen gebogen haben (Hochhaus 7. Stock) ohne zu platzen oder zu reißen.

    Risse entstehen bei Spannungen, die sich letztendlich an Kerben im Scheibenrand starten. Wegen dem würde ich in dem Fall die Scheibenränder besäumen / schleifen lassen, damit sie glatt sind ähnlich einer Spiegelkante. Das kostet kaum mehr (ein paar Euro je Meter) und reduziert die Gefahr von Rissen, auch thermischen Rissen, erheblich.

    Gruß khr
     
Thema: große Glasflächen - Rissgefahr durch Schwingungen?
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