Frage zu Heizlastermittlung

Diskutiere Frage zu Heizlastermittlung im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich bin grad sehr unsicher, ob wir richtig entschieden haben. (Noch ist nichts zu spät, wir sind grad erst bei den...

  1. Emma

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    Hallo zusammen,

    ich bin grad sehr unsicher, ob wir richtig entschieden haben. (Noch ist nichts zu spät, wir sind grad erst bei den Maurerarbeiten im EG.)

    Also: wir bekommen eine Sole-WP mit Erdkollektoren. Unser Heizi hat angeboten, von Stiebel (er baut nur Stiebel-WP ein) eine Heizlastberechnung machen zu lassen. Kost nix. Angebot haben wir gerne angenommen.

    Hier das Ergebnis: Heizlast liegt lt. Berechnung bei 11,4 kW. Wg. nächtlichen Abschaltzeiten hier im Ort muss man die Zahl mit dem Faktor 1,1 mutiplizieren. Ausserdem ist das Warmwasser noch nicht mit drin. Summa Summarum kommt Stiebel auf ca. 12,7 kW. Da Stiebel nur 9,9 kW oder 13,4 kW Geräte baut, wird es nun eine 13,4 KW WP, 35° Vorlauftemperatur.

    Hier mal die ein paar Daten: Beheizter Keller, EG, OG, je 78 m². Lt. ENEV haben wir einen Primärenergiebedarf liegt bei ca. 53 kW. Keine Solaranlage.

    Können die kW wirklich stimmen? Nicht, dass man uns eine überdimensionierte Anlage aufschwatzen will.

    Unser Archi sieht das übrigens nicht so eng. Uns wenn es dieses Forum nicht gäbe, würde ich eh alles glauben ;-)

    Danke für eure Meinungen.
    LG, Emma
     
  2. #2 Achim Kaiser, 08.11.2008
    Achim Kaiser

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    Kann man nur sagen wenn man die Berechnung durchgeht.
    Tendenzmäßig liegen die Berechnungen aber näher am Ergebnis als der Daumen fürs Schätzen.

    Wird zwar in der Berechnung voll berücksichtigt.
    Man kann allerdings auch Überlegungen anstellen an kältesten Tagen hier nur auf *Frostfreiheit* zu beheizen, wenn der Raum nur eine untergeordnete Nutzung vorsieht.

    *Wenn* das kleinere Gerät zum Einsatz kommt *nicht* den Erdwärmetauscher verkleinern.
    Die Laufzeit des kleineren Geräts liegt höher und der Erdwärmetauscher hat weniger Zeit sich zu regenerieren ....

    Je nach persönlichem Wärmeempfinden (Frostbeule ja oder nein) und der Bereitschaft im Extremfall bestimmte Räume nicht zu 100% auf Temperatur zu halten, vernünftigem Warmwasserverbrauch und etwas Energiesparwillen kann man sich auch für die kleinere WP entscheiden .....

    Alles eine Frage der persönlichen Einstellung. Im reinen Einfamilienwohnhaus ist sehr vieles möglich .... das sich nicht unbedingt nach der DIN richtet.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  3. Emma

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    Der Keller würde nur im Sommer etwas themperiert werden, falls er - worst case - zu feucht wäre. Er ist wasserdicht aber nicht dampfdicht, soll aber auch nicht bewohnt werden, sondern dient hauptsächlich als Lagerraum. Ein Raum wird in 10 Jahren evtl. bewohnt. An sehr kalten Tagen (Voralpenland) heizen wir den Keller evtl. auch ein wenig.

    Ja, ich bin eine Frostbeule ;-) Wir gehen aber sehr vernünftig mit Warmwasser um und haben noch einen Kamin im Wozi (wurde bei der Heizlast meines Wissens nicht mit eingerechnet...)

    Blöd nur, dass das nächstkleinere Gerät nur 9,9 kW hat :(
     
  4. #4 Achim Kaiser, 08.11.2008
    Achim Kaiser

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    Im Sommer tritt die max. Heizlast nicht auf.
    Also ist für die Auslegung diese Betriebsweise nicht relevant.

    Dann wirds u.U. relevant.

    Dann schau dir die angesetzten Raumtemperaturen an. Die sind *normal* - aber nix für Frostbeulen .... die wollen meistens 2 Grad *mehr*.

    Der wird nicht berücksichtig - korrekt.

    Aber du kannst den berücksichtigen .... dann MUSS er eben in extremen Fällen genutzt werden. Sowas lässt sich schon vereinbaren, wenn du das willst. Blos anders rum gehts nicht unbedingt.

    Dann bleiben eben manche Nebenräume wie Schlaf- oder Gästezimmer auf 15 Grad ....wenns drausen wirklich knackig kalt ist.

    Man kann die Auslegung schon so gestalten dass das auch mit der kleineren WP gut funktioniert.

    Was schlussendlich wie gestaltet wird entscheidet der Bauherr und nicht eine Norm.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  5. Julius

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    Ich denke, daß Du mit dem angebotenen Gerät ganz gut fahren dürftest für Euren Bedarf!

    Daß die Stiebel-Dinger nicht für jeden Erste Wahl sind, ist davon unbenommen...
     
  6. OldBo

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    Ich meine auch, dass die kleinere WP reichen sollte. Wer weiß, was die Stiebelleute gerechnet haben. Da sind es schnell einmal ein paar kW zu viel. Aber das sollte man aus den Berechnungsunterlagen ersehen können, wenn nicht der Daumen den (Rechen)Schieber betätigt hat. :shades

    Gruß

    Bruno
     
  7. Emma

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    Ohje, schwierige Entscheidung :(

    Julius, klär mich bitte auf. Welche Probleme könnten bei einer Stiebel WP aufreten?
     
  8. Julius

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  9. #9 Hendrik42, 08.11.2008
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    die Frage ist doch: was ist gerechnet worden? Welche Raumtemperaturen? Aufheizzuschlag?

    Ich würde eher die kleinere Anlage nehmen, aber den Kollektor etwas größer und die FBH eher 30 als 35 Grad Vorlauf.
     
  10. R.B.

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    Bevor ich mir über die Leistung Gedanken mache, würde ich zuerst einmal die Details in der Heizlastermittlung genauer studieren.
    Alpenvorland, das bedeutet min. Außentemperatur wie hoch? Wurde das auch berücksichtigt?
    Frostbeule bedeutet höhere Raumtemperatur. Wurde das berücksichtigt?
    Wie hoch ist die berücksichtigte Heizlast des Kellers?

    Die 35°C VL sind schon OK. Das ergibt eine mittl. Heizwassertemp. von 32°C, bei 10cm VA und 20°C RT etwa 70W/qm. Für´s Bad mit angenommenen 24°C immer noch etwa 45W/qm. Damit kann man leben. Die von Hendrik vorgeschlagenen 30°C als VL Temp. sind in meinen Augen mehr theoretischer Natur. Bei Eurem KfW60 Haus könnte das, je nach verfügbaren Heizflächen, in´s Auge gehen. 30°C VL bedeutet mittl. Heizwassertemp. 27,5°C. Dann viel Spaß wenn im Bad 24°C RT erreicht werden sollen. Das wäre gerade einmal die Oberflächentmperatur bei Fliesenbelag. Soll irgendwo Laminat, Parkett o.ä. verlegt werden, dann war´s das mit der Wunschraumtemperatur.

    Der Kaminofen kann einiges kompensieren, aber nur wenn er auch wirklich genutzt wird. Habt Ihr genügend Holz?

    Fazit: Sollten die Randparameter passen, dann würde ich die kleinere WP einbauen. Die etwa 10kW sollten für EG/OG ausreichen. Soll irgendwann der Keller voll beheizt werden, dann zuerst schauen mit welcher zusätzlichen Heizlast zu rechnen ist.

    Gruß
    Ralf
     
  11. Emma

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    Guten Abend zusammen,

    ich habe nun das Ergebnis einer neuen detaillierten Heizlastberechnung erhalten.

    Allerdings kann ich absolut nicht beurteilen, ob alles richtig berechnet wurde. Mir kommen die errechneten 9,3 kW Gebäudeheizlast (ohne WW und Abschaltzeiten) ein wenig hoch vor.

    Daher habe ich folgende Frage/Bitte: würde sich hier jemand bereiterklären, einen Blick auf die Berechnung zu werfen und kompetent beurteilen, ob das stimmen kann? :) Würde das pdf per PN verschicken.

    Ich komme mir grad etwas hilflos vor, da ich mich bei diesem Thema nicht an den Architekten wenden kann (er ist auf diesem Gebiet nicht so firm) und blind auf die Berechnung vertrauen muss.

    LG, Emma
     
  12. R.B.

    R.B.

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    Hallo Emma,

    hier noch ein ultimativer Tipp.
    Lass Dich von den vielen Sprüchen nicht verrückt machen. Ein Aussenstehender kann Dir immer zu 7kW, 6kW oder 5kW raten, denn er muß dafür auch nicht seinen Kopf hinhalten. Es gibt eben so manchen Standardspruch (gerade im HTD) den man nicht so einfach übernehmen sollte.

    Wenn die Heizlastermittlung bei Dir 9,3kW ergibt, dann kann Dir kein Planer mit ruhigem Gewissen zu einer kleineren WP raten.

    1kW mehr oder weniger, das macht Deine WP nicht gleich untauglich. Gerade bei einer Sole-WP mit relativ konstanter Quellentemperatur, die zudem noch auf eine FBH arbeitet, werden sich 1 oder 2kW "Überdimensionierung" kaum negativ bemerkbar machen.

    Nur mal so zum Überdenken...:think

    Gruß
    Ralf
     
  13. Emma

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    Danke Ralf, da hast du sicher Recht.

    Beim Thema Heizung möchte ich alles richtig machen (besonders im Hinblick auf die Betriebskosten) und hab leider den Eindruck, dass ich mit meinen Vorstellungen mehr oder weniger allein dastehe. Ich bräuchte den ultimativen WP-Spezialisten an meiner Seite. Naja, vielleicht finde ich ihn ja noch ;-)

    1 kW mehr oder weniger stört mich nicht so, wie das Gefühl, dass die Heizlastberechnung nicht ganz stimmt, oder die überflüssigen Teile, die mein HB so einbaun will...

    Hilfe - hoffentlich endet die Story noch gut.
     
  14. #14 Achim Kaiser, 20.11.2008
    Achim Kaiser

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    Die Anlage steht und fällt mit dem Umfeld.

    Was dir fehlt ist jemand der dir klar aufzeigt *das* sind die Fakten und das *muss*, das *kann* und das ist *nice to have* aber nicht lebensnotwendig.
    Die klassische Aufgabe eines HLS-Planers

    Der Rest ist Anlagenkonzept und hat mit der Wärmepumpe selbst nicht unbedingt direkt was zu tun.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  15. OldBo

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    Ich hasse Werbungen, die ich nicht genehmigt habe
    Und das kann nicht die Aufgabe eines Forums sein. Hier können nur Denkanstöße gegeben werden. Eine Planung muss letztendlich von einem Planer vor Ort in einem direktem Gespäch durchgeführt werden. Nun kommt es nur noch auf das gegenseitige Vertrauen an und wenn das nicht vorhanden ist, dann wird die Sache schon schwierig. :shades

    Gruß

    Bruno
     
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