Fertigkeller oder vor Ort gegossen?

Diskutiere Fertigkeller oder vor Ort gegossen? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo liebes Forum, ich möchte gerne ein Haus mit Keller bauen lassen. Der Keller soll als WW ausgeführt werden. Nun stellt sich für mich...

  1. Holger

    Holger Gast

    Hallo liebes Forum,

    ich möchte gerne ein Haus mit Keller bauen lassen.

    Der Keller soll als WW ausgeführt werden. Nun stellt sich für mich die Frage, ob ich mich für einen Fertigkeller entscheide oder einen vor Ort gegossenen Keller.

    Laut Tamkat ist ein Fertigkeller keine WW. Würde mich über eine Begründung sehr freuen.
    Hatte schon mal die Frage nach dem Aqua- Safe Keller von Glatthaar gestellt, jedoch nur Negatives ohne Begründung gehört. Wäre schön, wenn sich hier nochmal jemand zu äußern würde.

    Ich möchte die Sohlplatte in jedem Fall ohne Überstand aus-
    führen lassen.
    Nun habe ich gelesen, dass es bei einer vor Ort gebauten WW hierbei bei der Ausführung zu Problem kommen kann. Ist das so richtig?

    Wie gesagt, ich bin noch nach allen Seiten, ob Fertigkeller oder vor Ort gegossen, offen.

    Vielen Dank für eure Bemühungen und guten Rutsch!!

    Holger
     
  2. TAMKAT

    TAMKAT

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    Dreischeibenwände als WW zu verkaufen ist meiner meinung nach eine masche der BT. Denn WW in der Baubeschreibung hört sich klasse an, und der BT kann den Keller wesendlich günstiger erstellen lassen als bei einer richtigen WW. Ich habe noch nie einen Keller aus Dreischeibenwänden für einen freien Architekten ertellen müssen, immer nur für BT, das muß doch einen grund haben, oder?
    Es gibt noch keine DIN vorgaben, wie eine WW auszusehen hat, aber wie ich gehört habe ist eine solche in arbeit.
    Wenn man sich so eine Fertigwand mal genauer anschaut, stellt man fest, das dort nur sehr wenig Eisen drin ist, meistens eine Q188 die ja dann auch noch an den Stößen unterbrochen ist.
    Bestenfalls ist eine Fertigwand 36,5 cm Dick, der Ortbetonkern ist allenfalls 24 cm!
    Schauen sie sich eine Kelleraußenwand als bestandteil einer WW an, die vom Statiker berechnet wurde.
    Bewehrung innen und Außen min. Q295, um die Fenster und in den Ecken aufwendig gebundene Körbe mit Tor 12 oder 14 ner, 36,5 cm Massiven Beton. Beidseitig beschichtetes Fugenblech, anschlußeisen aus der BP für die KG Wände. BP min. 25 cm, Sauberkeitsschicht min 5 besser 10 cm, das ist eine richtige WW, und tausendmal besser als ihr "Aqua-Save".
    Natürlich mit überstand, was ist gegen einen überstand zu sagen?
    Überstand so breit wie später die Wärmedämmung wird, ist doch perfekt.
    Nur weil es scheinbar BU gibt, die das Handwerklich nicht hin bekommt, muß man das nicht verteufeln. Es gibt viele ordendliche Handwerksbetriebe, die das sauber und Fachgerecht ausführen können.
    Eine vernümpftige solide Bauweise ist natürlich nicht mit BT zu machen, die nur auf Billigbau aus sind, den eine richtige WW ist teurer und besser als die Fertigwände, das ist klar, eine Massive Geschoßdecke ist teurer und besser als eine Filigrandecke, auch klar. Nur nicht jeder hat das nötige Geld für eine solide Massive bauweise, deshalb ist der Billigbau in mode, der von den BT betrieben wird. Die KG Wände werden mit Fertigteilen erstellt, oftmals sogar dünner als 30 cm, die Geschoßdecken werden mit Filigran gemacht, so zieht sich das durchs ganze Haus. Der Bauherr hat oft keine ahnung, was er da kauft, für ihn ist wichtig, er weis noch bevor angefangen wird mit bauen, was ihm das ganze Haus bezugfertig kosten wird. In der Baubeschreibung macht sich WW und andere schönredereien doch klasse.
    Also jeder muß selbst wissen, ob er Billig billig bauen muß, oder ob er solide Massiv bauen lässt, das oft in der gesamtsumme auch nicht viel teurer ist.

    TAMKAT
     
  3. Holger

    Holger Gast

    Noch mal nachhaken

    Hallo Tamkat,
    vielen Dank für deinen Beitrag, aber ich muss da noch mal nachhaken:
    Also, wenn ich das richtig verstehe, ist der Unterschied zwischen einer weissen Wanne und einem Billigkeller ( wobei der ja nicht unbedingt billig ist!), die Dicke der Wände, die Bewehrung, die Qualität des Fugenbandes usw.

    Aber ein Fertigkeller muss doch auch so konstruiert sein, dass er den statischen Anforderungen erfüllt, oder?
    Und ob die Wand dann zwanzig oder dreißig Zentimeter dick ist, interessiert dann doch nicht weiter oder mach´ ich da mal wieder einen Gedankenfehler?

    Das mit dem Sohlplattenüberstand kann ich nicht nachvollziehen:

    Wenn ich unterhalb der Bodenplatte ebenfalls eine Dämmschicht einbaue, dann ist das doch am besten, wenn die Dämmschicht der Perimeterdämmung genau auf die Dämmung der Bodenplatte trifft, jedenfalls hab´ ich das hier so gelernt. Alles andere ist kompliziert in der Ausführung und stellt ein Kältebrückenrisiko dar.


    Guten Rutsch
    Holger
     
  4. Sven

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    Hallo!!!!!!!!!
    Man könnte meinen Tamkat hat sich die Seele vom Leib geschrieben..
    Also ich habe auch einen Keller mit Dreifachwänden.
    BU Sollte ne WW machen, hat er aber nicht..
    Im nachhinein würde ich auch immer einen Gegossen Keller nehmem. Man muß aber auch hier akribisch die Verarbeitung beachten.d.h. die richtige Bewährung an der richtigen Stelle , den richtigen Beton (Lieferscheine zeigen lassen),in einem guß gießen, usw..aber da können dir die Experten genaueres zu sagen
    Da man dieses als Laie nicht hinkriegen kann wäre die richtige Entscheidung hier eine WW aus Ortbeton, wo das ganze von einem ,von der ausführenden Fa. unabhängigen, Sachverst. kontrollieren läßt.. er weiß (wenn er gut ist) wodrauf er zu achten hat..


    Laß die Finger von nem Dreifach Keller

    Gruß Sven
     
  5. TAMKAT

    TAMKAT

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    Eine WW muß mindestens Betonwände von 30 cm haben.
    Sicher erfüllen die Dreischeibenwände die normalen statischen anforderungen. Sie sind aber nicht als WW gedacht, und auch nicht so gerechnet. Das ergibt sich schon allein dadurch, das in Dreischeibenwänden nur minimal Eisen drin ist. Und die Wänder der WW haben besonders viel Eisen zur Rissbreitenbewehrung, das genau ist doch der unterschied.

    Natürlich kann man auf den überstand verzichten, wenn man unter der BP Dämmt. Aber im allgeneinen und in der Regel wird auf der BP gedämmt. Ohne überstand muß im Wandbereich besonders bewehrt werden, = aufwendiger= Teurer.
    Ob eine Dämmung unter der BP sinvoll ist oder nicht, darüber streiten sich ja die Geister, ich persönlich halte sie für überflüssig, und würde immer auf der BP Dämmen. Die BP liegt ca. 2,5 m unter oberfläche, das heist frostfrei. Der einzig nicht gedämmte teil wäre der bereich der Wände, den ich vernachlässigen wurde, weil unbedeutend. Ist aber meine Persönliche Meinung.

    TAMKAT

    Allen einen guten rutsch ins neue Jahr.
     
  6. Oggy

    Oggy

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    Moin,
    da feht ja nur noch der übliche "denkt auch an den Fundamenterder!" Hinweis ;)

    Grüße und guten Rutsch

    Andreas
     
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