Gefälleestrich in Tiefgarage?

Diskutiere Gefälleestrich in Tiefgarage? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; ich plane gerade eine Tiefgarage mit einer Bodenplatte in WU-Beton. Die Entwässerung befindet sich als Rinne in der Mitte der Fahrspur, die...

  1. bibima

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    ich plane gerade eine Tiefgarage mit einer Bodenplatte in WU-Beton. Die Entwässerung befindet sich als Rinne in der Mitte der Fahrspur, die Bodenplatte liegt im Gefälle von den Parkplätzen links und rechts der Fahrspur zur Entwässerungsrinne, die Bodenplatte soll beschichtet werden. Der Bauleiter möchte anstatt der Gefälle-Bodenplatte eine gerade betonieren, darauf einen Gefälleestrich, dann abdichten und darauf Gußasphalt. Ein anderer Bauleiter behauptet, Gefälleestriche dürften nicht mehr ausgeführt werden, das Gefälle muß im tragenden Bauteil, also der Bodenplatte erfolgen, stimmt das so? Was ist der bessere Aufbau?
    Kann mir jemand die Vor- und Nachteile erklären?

    Danke!
     
  2. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Selbstverständlich kann bei Verbundestrichen das Gefälle im Estrich hergestellt werden, solange ein kraftschlüssiger Verbund sichergestellt ist. Dies wäre nur bei Estrichen auf Trennlage oder schwimmenden Estrichen nicht regelgerecht.

    Soll die Bodenplatte nur aus WU Beton sein oder ein WU Bauteil darstellen?
     
  3. EMKA

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    Warum die Bodenplatte nicht gleich im erforderlichen Gefälle mit Zusatz für Taufrostsalzbeständigkeit und einem Besenstrich im Frischbeton für die erforderliche Rauhigkeit herstellen.
    Das ganze nennt sich Fahrbahnbeton und wird in Tiefgaragen, bei Straßen und Brücken ständig angewand.
     
  4. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Der "Besenstrich" reicht aber oft nicht für die erforderliche Haftzugfestigkeit denn eine oberflächliche Sedimentierung durch Feinbestandteile ist trotzdem oft nicht verhindert
     
  5. bibima

    bibima

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    der Bauleiter meint, es wäre viel zu teuer, die Bodenplatte direkt im Gefälle zu betonieren, da man von mehreren Seiten Gefälle Richtung Entwässerungsrinne hat.
    habe mittlerweile einen Auszug aus der DIN 18353 - Estricharbeiten gefunden:"Estrichdicke und Toleranzausgleich: Estriche sind, auch wenn sie im Gefälle ausgeführt werden, gleichmäßig dick und ebenflächig herzustellen. (vgl. ATV DIN 18353 Abschnitt 3.1.4.)"
    Heißt das nicht, dass der Estrich eine Dicke haben muss und nicht von z.B. 2,5cm-14cm Dicke ausgeführt werden darf?
     
  6. Robby

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    GRRRR

    Gucken in DIN 18560!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    obwohl 14 cm schon heftig sind! Da wirds schwer mit verdichten :)
     
  7. Berni

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    Auch Verbundestriche müssen in gleichmäßiger Dicke eingebaut werden, jedenfalls bei direkter Nutung.
    In diesem Fall dient der Estrich aber nur als Ausgleich, um hier das Gefälle herzustellen.
    Wichtig ist natürlich der Verbund zum Beton und die von Robby angesprochene Verdichtung bei 14 cm Einbaustärke.
     
  8. Timmi

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    Hallo bibima !

    Warum will Dein Bauleiter einen Gussasphalt verlegen ?
    Gussasphalt ist ein Thermoplast, welcher unter Erwärmung seine
    Form ändern kann. Sollte hierdrauf noch eine Beschichtung ausgeführt
    werden, so ist der Ärger vorprogrammiert .
    Warum wird nicht ein Schwind- u. Spannungsarmer Verbundestrich auf dem Unergrundbeton
    aufgebracht. Z.b. Rheorapid oder Rheobond von Chemotechnik. Dieser kann direkt genutzt werden oder zusätzlich mit einer Beschichtung versehen werden.

    Gruß Timmi
     
  9. bibima

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    Vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen - hat mir schon mal sehr weitergeholfen.
    ich werde die verschiedenen Punkte beim nächsten Termin ansprechen, mal sehen, wie der Bauleiter reagiert.

    Gruß Bibima
     
  10. #10 JamesTKirk, 08.12.2008
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Auf einer Bodenplatte einer Weissen Wanne (ich umgehe jetzt die Diskussion WU-Beton oder WU-Konstruktion) ist es grob fahrlässig, eine Abdichtung (sprich EP-Grundierung, Schweißbahn und Gussasphalt) zu bauen. Wenn nämlich noch einmal wasserführende Risse in der Bodenplatte (z.B. durch Setzungen oder Schwinden) entstehen sollten, dann sammelt sich die Feuchtigkeit unterhalb der Schweißbahn und löst diese ab. Das Problem daran ist aber, daß man den Rissbereich nie genau durch den GA durch lokalisieren kann. Leider habe ich schon ein paar Parkhäuser mit diesem Schadensbild begutachtet. Folge: die gesamte Abdichtung musste wieder ausgebaut werden.

    Daher auf Bodenplatten: am besten eine starre OS 8-Beschichtung aufbringen. Wenn noch ein Riss entstehen sollte, weis man wenigstens, wo man instand setzen muss.

    P.S.: Gefälle baut man grundsätzlich in einem Estrich (oder Aufbeton). Es in die Bodenplatte zu bauen ist wirtschaftlich nicht tragbar.
     
  11. PeMu

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    Vorsicht, so ist einfach ist das Thema nicht. Die Aussage kann voll daneben liegen.
    Das ist ein Knäuel aus Beton-Anforderungen, Planung, Randbedingungen, Nutzung, Vertrag und Dauerhaftigkeit.

    Und wie löst du das dann bei genutzten Räumen mit schwimmendem Estrich?
    Die dürften demnach nicht gebaut werden.:respekt

    Bodenplatte im Gefälle ist kein großes Thema. Wirtschaftlichkeit ist mal so oder so.
     
  12. #12 JamesTKirk, 09.12.2008
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Ich bleibe dabei: GA-Abdichtung auf Bodenplatte einer WW = technisch falsch. Falls diese Bauweise bei einem unserer Objekte im Vertrag steht, werden grundsätzlich Bedenken angemeldet.

    Willst Du in einer Tiefgarage einen schwimmenden Estrich einbauen ??? :respekt
    Thema hier ist TG, nicht irgendein Kellerraum.
     
  13. PeMu

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    Du hast dich auf Weisse Wanne bezogen, wegen Nachverpressung / Nachbesserung. Das Grundthema ist gleich.
     
  14. #14 pauline10, 09.12.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Hallo,

    in Wiesbaden hat man bei einer mehrgeschossigen Tiefgarage, einem PPP-Objekt an der Spielbank, Decke und Fahrbahn in einem Rutsch und unter erheblichem Zeitdruck betoniert , geglättet und später nur farbig gestrichen. Ich vermute, es war die günstigste Lösung für die Herstellung und den späteren Betrieb.

    Das Gefälle ist eher nach dem Zufallsprinzip gelungen. Das spielt aber offenbar nicht die große Rolle. Stehendes Schmelzwasser verdunstet auch etwas, wenn es nicht zu viel ist. Ein Teil wird ja über die wenigen Bodenabläufe abgeführt.

    Gruß

    pauline
     
  15. Cuchi

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    Ich habe derzeit ein ähnliches Problem:
    Bei uns wurde eine Tiefgarage mit direkt von sort zugänglichen Aufzug mit Schacht (Aufzugsmechanik unten, also unter Niveau des TG-Bodens) geplant und erstellt.

    Von der Planungsseite wurde ein 0 Prozent-Gefälle geplant mit Flügelgeglätteten WU-Beton undie Plan- Angabe Rohfussboden=Fertigfussboden= xyz Höhen eternal.
    Ausgeführt wurde auch eine Flügelgeglätteter TG-Bodenbelag.
    Leider findet sich dort nun ganz offensichtlich doch ein Gefälle und zwar dummerweise so, dass das ganze Wasser in den Aufzugsschacht läuft (Aufzug noch nicht eingebaut, soll demnächst kommen), Elektrik und Wasser vertragen sich bekanntlich nicht gut.
    Die in der TG vertreten Bodenablauf es werden vom Wasser gar nicht erst erreicht, vorher ist der Aufzugsschacht voll.

    4 Fragen in diesem Zusammenhang:
    1. Welche Ausführungstoleranz gibt es in diesem Zusammenhang.
    2. GELTEN erhöhte Anforderungen, weil FFB= RFB mit Fügelglättung einem Endbelag entsprechen?
    3. Gibt es Planungstoleranz dabei? Ein im Wasser ersaufender Aufzug wird nie seine Nutzung erfüllen können?

    4. Wie rettet man das ganze praktisch? Gefälle aufbringen womit?

    DAnke
     
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