Bitumendickbeschichtung mit Drainage=schwarze Wanne?

Diskutiere Bitumendickbeschichtung mit Drainage=schwarze Wanne? im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir haben folgendes Problem: Laut Bauvertrag war der Keller unserer DHH als „Schwarze Wanne gegen drückendes Wasser“ vorgesehen....

  1. daxl

    daxl

    Dabei seit:
    06.01.2009
    Beiträge:
    1
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Angestellte
    Ort:
    Hessen
    Hallo,
    wir haben folgendes Problem:

    Laut Bauvertrag war der Keller unserer DHH als „Schwarze Wanne gegen drückendes Wasser“ vorgesehen. Ausführung erfolgte mit Folie „Protex“. Kurz nach Fertigstellung hatten wir nasse Kellerwände, da sich die Folie an den Nahtstellen löste. Gericht verurteilte den GU zur Nachbesserung. Darauf hin wurde der Keller freigelegt, Folie entfernt, auf die Kelleraußenwand Bitumendickbeschichtung aufgetragen und eine Drainage mit Revisionsschächten verlegt. Ferner wurde am Haus ein Pumpensumpf erstellt, der sowohl Drainwasser wie auch anstehendes Grundwasser aufnimmt. Das Wasser wird mittels zwei Pumpen auf ein angrenzendes Grundstück geleitet und dort versickert. Pumpen sind bereits mehrfach ausgefallen, so dass die Wände wieder feucht wurden. Auch durch eine Kernbohrung in der Bodenplatte dringt immer wieder Wasser ein. Außerdem ist seitdem erhebliche Rissbildung in den Wänden (Keller bis OG) festzustellen. Das zuständige Landgericht fand die Lösung nicht gleichwertig und verurteilte den GU zur Rückabwicklung des Bauvertrags. Hiergegen ist nun Revision beim OLG anhängig. Der vom OLG bestellte Gutachter vertritt die Auffassung, dass die jetzige Lösung im Ergebnis (trockene Wände, wenn Pumpen störungsfrei laufen) dem vertraglich Geschuldeten gleichwertig ist. Im Übrigen gewährleiste eine Dickbeschichtung mit dicker Bodenplatte (30 cm - kein WU-Beton) ausreichenden Schutz auch gegen anstehendes Grundwasser.
    Wir fragen uns: Wozu dann noch eine (teure) schwarze oder weiße Wanne? Zumal eine Pumpenlösung erhebliche Folgekosten und Wartungsaufwand mit sich bringt.
    Gibt es Erfahrungen mit derartigen Lösungen bei hohem Grundwasserstand??
    Auch für Hinweise für sachgerechte Sanierungsmöglichkeiten sind wir Euch dankbar!!
     
  2. Robby

    Robby Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    02.04.2006
    Beiträge:
    10.901
    Zustimmungen:
    2
    Beruf:
    Maurermeister, öbuv Sachverständiger
    Ort:
    Kempen / NRW
    Drückendes Wasser kann hier nur "zeitweise drückendes Wasser aus aufstauendem Sickerwasser" sein.

    das Pumpenproblem ist bekannt, dafür braucht man eigentlich eine "Notpumpe"

    Es gibt KEINEN WU - Beton! Sondern nur ein WU BAuteil, wenn es jetzt dicht ist und keine Risse gibt hat der Kollege Recht :) und man kann sagen "ungeplant Glück gehabt"

    Wozu die "Richtige" Lösung? Damit sowas wie hier nicht passiert und die Bodenplatte hat nicht immer Glück!
     
  3. Rinke

    Rinke

    Dabei seit:
    09.11.2008
    Beiträge:
    320
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Techniker
    Ort:
    Selm
    Entschuldige bitte, lieber Robby, wenn ich dich hier korrigiere, aber - deine freundliche Genehmigung vorausgesetzt - würde ich das Thema WU wie folgt formulieren:

    Der Bauherr wünscht ein wasserundurchlässiges Bauteil, beispielsweise einen Keller.

    Dieses wasserundurchlässige Bauteil stellt man mit einzelnen wasserundurchlässigen Konstruktionen her, dazu gehören:

    Wasserundurchlässiger Beton (wobei ein orndlich ausgeführter Beton in der Regel schon wu ist).

    Wassersperren als Schalungsanker.

    Wasserundurchlässige Durchdringungen

    Wasserundurchlässige Betonierfugen (daher Fugenbänder, ggfls. noch mit nem Verpressschlauch zur Sicherheit daneben).

    etc.

    ERST die Kombination und vernünftige Planung und Ausführung all dieser Bauteile macht einen wasserundurchlässigen Keller.

    Mithin ist ein laienhaftes Halbwissen ("ich nehme wu-Beton ab Werk") und damit ist der Braten dann gegessen...

    ------> tödlich!:p
     
  4. Robby

    Robby Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    02.04.2006
    Beiträge:
    10.901
    Zustimmungen:
    2
    Beruf:
    Maurermeister, öbuv Sachverständiger
    Ort:
    Kempen / NRW
    Hab doch gar nix anderes gesagt als da steht :)
     
  5. #5 Abdichten, 15.02.2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.02.2009
    Abdichten

    Abdichten

    Dabei seit:
    15.02.2009
    Beiträge:
    22
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Holz und Bautenschutz
    Ort:
    Adelheidsdorf
    Hallo Daxl,


    Dickbeschichtung nicht gleich Schwarze Wanne. Die Dickbeschichtung ( KMB ) ist in der DIN 18195 Teil 5 gegen Zeitweise aufstauendes Sickerwasser zulässig. Die Schwarze Folienwanne gegen Drückendes Wasser. Der höchstbemessene Wasserstad liegt unter 30 cm unter Bodenplatte.
    Rein theoretisch kann man doch noch eine Folie an den Wänden anbringen und mit der Sohle verbinden.
    Frage mich wieso man dann mit Dickbeschichtung arbeitet.
    Gehen Sie mal unter www
    Schöenen Gruß
     
  6. Robby

    Robby Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    02.04.2006
    Beiträge:
    10.901
    Zustimmungen:
    2
    Beruf:
    Maurermeister, öbuv Sachverständiger
    Ort:
    Kempen / NRW
    Leider falsch!

    Die DIN 18195-5 regelt Abdichtungen auf horizontalen und schwach geneigten (genutzten) Flächen.

    der Bemessunsgwasserstand (HGW + Freibordzuschlag) aus drückendem Wasser aus Grundwasser muss 30 cm unter der Bopl. liegen. Auch aufstauendes Sickerwasser der DIN 18195-6 ist drückendes Wasser nämlich zeitweise drückendes Wasser und das bis GOK.
     
  7. #7 Abdichten, 17.02.2009
    Abdichten

    Abdichten

    Dabei seit:
    15.02.2009
    Beiträge:
    22
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Holz und Bautenschutz
    Ort:
    Adelheidsdorf
    Hallo,

    Ja richtig habe mich mit der 5 leicht vertippt.
    Danke für die verbesserung.
     
  8. #8 Carden. Mark, 17.02.2009
    Carden. Mark

    Carden. Mark

    Dabei seit:
    23.01.2004
    Beiträge:
    10.396
    Zustimmungen:
    4
    Beruf:
    öbuv Sachverständiger
    Ort:
    NRW
    Benutzertitelzusatz:
    und öbuv SV für das Maurer- und Betonbauerhandwerk
    Ich halte die jetzige Lösung nicht für Gleichwertig. Eben aus Gründung des Wartungsaufwands und der Anfälligkeit von Dränungen. Und wenn ich zudem noch lese, dass Grundwasser mit abgepumpt wird (sofern es denn welches ist) ist dieses nicht regelkonform mit der DIN 4095 Dränungen.
    Ob es deshalb zur Rückabwicklung kommen muss, ist eine andere Frage - eine Rechtsfrage halt.
     
Thema: Bitumendickbeschichtung mit Drainage=schwarze Wanne?
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. drainage bei schwarzer wanne

Die Seite wird geladen...

Bitumendickbeschichtung mit Drainage=schwarze Wanne? - Ähnliche Themen

  1. Bitumendickbeschichtung auf Schalungsmauer

    Bitumendickbeschichtung auf Schalungsmauer: Hallo, mich habe eine Schalungsmauer vor einigen Monaten gebaut. Leider hab ich diese nicht direkt von der Seite wo das Erdreich anliegt...
  2. Bitumendickbeschichtung auf Klinker?

    Bitumendickbeschichtung auf Klinker?: Hallo Experten, ich hätte eine Frage zum Schutz von Mauerwerk an einer angebauten Terasse auf Streifenfundament, siehe Foto. Mir wurde geraten...
  3. Mineralische Dichtschlämme und Bitumendickbeschichtung kompatibel?

    Mineralische Dichtschlämme und Bitumendickbeschichtung kompatibel?: Hallo liebe Bauexperten, wir haben ein Haus mit Bodenplatte durch ein Fertighausunternehmen bauen lassen, allerdings war hier der Vertrag für die...
  4. Wo/wie wird der Sockel/Fundament mit Bitumendickbeschichtung beschichtet?

    Wo/wie wird der Sockel/Fundament mit Bitumendickbeschichtung beschichtet?: Hallo Leute, ich bin neu hier im Forum, bin der Vitali 41 Jahre aus Niedersachsen, letztes Jahr wurde ein Anbau an unser Bestandshaus (BJ 2005)...
  5. Bitumendickbeschichtung auf Teeranstrich

    Bitumendickbeschichtung auf Teeranstrich: Hallo Gebäude Bj. 60 Geplant ist eine Bitumendickbeschichtung an der Kelleraußenwand. Die Wände weisen außen eine schwarze Schicht auf. Wie...