Gründung eines Baubetriebes

naja, sagen wir mal so, ich lehne gängelungen aller art prinzipiell ab. dazu gehört auch, daß ich mich ungern einem kollektiv unterordnen lasse was mir unnütz erscheint, geld kostet und mir vorschriften macht.

in der selbstständigkeit können auch mal turbulente zeiten kommen wo dir diese vorschriften auch mal die luft zum atmen nehmen können und du vielleicht gezwungen sein wirst, diverse vorschriften "kreativ zu umgehen". deswegen halte ich mir die typen so gut wie es geht vom leib. man muß ja nicht mehr auf sich aufmerksam machen als notwendig.

wenn ein kurs oder helfer notwendig erscheint, dann ist es halt so. vielleicht gibts aber auch alternativen. ich würde mich für die alternativen entscheiden.



bei deinem geschäftsmodell funktioniert ein 1mann-unternehmen leider wirklich nicht. gott sei dank haben wir maler es da einfacher

 

dquatrat , Du hast ja recht , diese Monopolisten loben und feiern sich selbst und klopfen sich gegenseitig lobend auf die Schultern (wer solls denn auch sonst tun ) ,feiern Feste mit unserer Kohle . Aber ----da bist und bleibst Du der Don Quichote und kämpfst gegen Windmühlen . Keep Cool ! !

 

Ich hatte auch mit Null angefangen. Aufträge waren da. 2 Jahre später hatte ich 8 Leute. Dann kam ein schwerer Moppedunfall und das Aus.
als es wieder ging, habe ich mit den Jungs die sich z.Teil zwischenzeitlich Selbst. gemacht haben auch erst mal Arbeitsgemeinschaften gebildet. Die Gewährleistung war insofern kein Thema als ich ja ständig mit vor Ort war und "Abweichungen" direkt geändert wurden.
Als es wieder rund lief, wurden die, die wollten wieder eingestellt und die anderen arbeiten nach bedarf weiterhin mit. das läuft nun schon seit über 10 Jahren gut.
Klar, die Gewährleistung ist bei meinen Aufträgen bei mir.

Alles andere wurde schon erwähnt. Ganz wichtig ist die Kalkulation, Umgang mit den AG´s (und die können nerven!), ein funktionierendes Umfeld (Frau-Kollegen etc.)

Ich würde mir heute den Schritt auch nochmal überlegen. Denn durch den teilweisen Wegfall des Titels, kommen richtige Kalkulationsgenies auf den Markt. Die überleben evt. nicht lange, aber lange genug um Dir die Arbeit erstmal wegzunehmen. Dann kommt der nächste. Danke EU

 

meine persönliche Meinung

eine wirkliche Chance als Neugründer eines Bauunternehmens hat man eigentlich nur dann,
wenn die Auftragslage stimmt und die Einnahmen sicher sind.
Dies kamm man nur erreichen, wenn man sein eigener Auftraggeber ist.
Das bedeutet wiederum, das man eigene Objekte erstellt.
Dies geht am risikoärmsten mit dem Erwerb eines vermieteten MFH mit ausbaufähigem Dachgeschoß, welches man nach Fertigstellung vermietet.
Die Mieteinnahmen müssen dann den Kapitaldienst zuzüglich mitfinanzierten Ausbaukosten
decken. Ist ne Rechenaufgabe.
Brauchst ne gute Bank und Eigenkapital.
Eine Risikostufe höher ist dann die Sanierung und anschließende Vermietung eines Sanierungsobjektes.
Brauchst ne gute Bank und Eigenkapital.
Weiter gehts dann mit der Erstellung eines Neubaus auf eigenem Grund als MFH als Mietobjekt.
Harakiristufe 1 ist dann die Erstellung eines EFH und Verkauf desselbigen.
Wem das alles zu laff ist, geht dann an die Erstellung eines MFH mit anschließender Veräußerung der ETW. Oder man geht in die Spielbank und setzt auf rot.
Vorteile:
Du bist immer dein eigener Auftraggeber, hast ne langfristige Vollbeschäftigung, brauchst nicht auf deine Teilzahlungen warten, da die ja von deiner Hausbank nach Baufortschritt geleistet werden, kannst langsam wachsen.
Nachteile:
Du brauchst Eigenkapital (aber dat brauchste auch wennde dich konventionell selbstständig machst)
Ein gutes Anfangsobjekt
Bist auf nen guten Architekten angewiesen.
Must dann auch je nach dem die §34b beantragen.
Brauchst nen guten Makler (heisser Tipp: LBS)
Und ne Menge Mumm sowie ne stabile Ehe brauchste sowieso.
Und mit Urlaub (ausser zwischen Weihnachten und Neujahr) isset auch nix in den ersten Jahren.
Als Maurermeister und damit Selbstersteller haste keine schlechten Chancen bei der Bank.
Aber unter 20k EK geht nix.
Wie gesagt, nur meine Meinung.
Gruss Christian

 

ich bin cool. ich hoffe nur, die auch.

einmal haben sie es nicht geschafft cool zu sein und haben mich bei der gesellenprüfung gelinkt, weil ich zur zweiten zwischenprüfung meine meinung gesagt habe. naja, war nicht weiter tragisch...

das ist quatsch. ich kenne alteingesessene meister, die unterbieten jeden hms auf brutalstmögliche art und weise. und ich kenne jungmeister, die haben nach zweimaligem konkurs immer noch nicht das kalkulieren gelernt

betriebswirtschaftliches verständnis lässt sich nicht am titel festmachen.

 

Einen...

Tipp hätte ich noch:
Unternehmer zu werden ist Chance und Risiko. Lass mal einen Tag Erfolgsplanung Erfolgsplanung sein und spiel mal durch, was mit Dir passiert, wenns schiefgeht.
Aber nicht bloß nach dem Motto, dann bin ich halt pleite, sondern was das bedeutet:

Für Deine Lebensqualität, Deine Kinder, Deine Freizeit usw.

Wenns geht mit Deiner Partnerin. Und dann entscheide neu, ob Du das wirklich willst.

Bei vielen gibts bloß einen Plan A oder E wie Erfolg - aber das hat mit dem wahren Leben oder gern auch der Marktwirtschaft herzlich wenig zu tun.

In meinem vorherigen Job hätt ich mir manchmal gewünscht, dass das auch bei manchem zur Sprache gekommen wäre, dann hätte es manche Totgeburt erst gar nicht gegeben bzw. dem Betroffenem wäre es besser gegangen.

 

Aber nur Dein Statement dazu!
Dein Bsp. ist ein anderer Schuh. Das sind Einzelfälle, die aufgrund der Meisterprüfung, auch solche geblieben wären.

Es lässt sich aber durch geeignete Nachweise minimieren. Was haben Wir den von lauter kaputten Existenzen?
Aber von den Agenturen wird ja auf Gedeih und Verderb alles in die Selbständigkeit "gezwungen" um die Zahlen zu schönen

 

das ist ein anderes thema.

im zweiten jahr meiner selbstständigkeit hat die ich-ag-förderung so richtig früchte getragen und plötzlich gings bergab mit den preisen. mittlerweile dürfte es viele an die wand gefahren haben und so laaaangsam erholt es sich wieder.

und da wären wir wieder beim thema unsinnige subventionen von vater staat

das ganze ist also eher eine problematik zu vieler marktteilnehmer und nicht die des nicht-kalkulieren-könnens.

meiner erfahrung nach hat der kalkulationsunterricht von der meisterschule auch nichts mit der in der realität gemein. hätt ich ebenso gut drauf verzichten können...

 

so viele Kommentare und alle nur Schwarzmalerei, ausser von Yilmaz,
geht es jedem Unternehmer hier so schlecht oder lebt ihr alle von roten Zahlen?
Schon in den 80 + 90er hiess es es: bloss nicht selbständig machen die Zeiten sind nicht gut und werden nicht besser. Alle haben wir den Sprung gewagt und sind heute noch selbstständig. Wenn keine Arbeit mehr da ist verliert auch ein angestellter Handwerker seinen Job.
Dass Selbstständigkeit mehr Zeitaufwand bedeutet ist ganz klar, aber seit mal ehrlich, im Durchschnitt verdienen wir auch mehr als unsere AN!!!
Einen Betrieb zu übernehmen kostet i.d.Regel Geld und du übernimmst / kaufst Dinge die du u.U. noch gar nicht brauchst, so ist evtl. besser selber anzufangen, es müssen nicht gleich 8 AN oder mehr sein, frag doch mal bei deinen Meisterschulkollegen, vielleicht ergeht es ja einem so wie dir und ihr tut euch zusammen, teilt Arbeit und Gewinn.
Frag deinen Chef, ob du evtl. Kleinaufträge für ihn ausführen kannst, es gibt 1000 Möglichkeiten..... nur vor Arbeit darfst du dich nicht scheuen, aber so schätze ich dich, auf Grund deines Vorhabens, nicht ein.
ICH würde es wieder machen!!!
Gipser

 

NaJa, ist sicher nicht überall gleich und mit den Ansätzen, bekommt "keiner" einen Auftrag in D.
Ich fand ihn aber besser als beim Studium.

MfG
"Ich möchte gern auf einem Schwebebalken tanzen können"
(A.M. auf die frage, welches talent ihr noch fehlt)

 

vielleicht hätt ich auch einfach nicht in BaWü auf die schule sollen

 

Aus...

dem Nähkästchen geplaudert:
Ich habe ungefähr 50 - 60 Unternehmer bzw. Selbständige "danach" begleitet, bevor ich mich selbst vor 2 Jahren ins Getümmel gestürzt habe.
Gipser, dabei waren höchstens 5%, die daran gescheitert sind, dass der persönliche Einsatz zu gering war.
Wichtigste Ursachen: Keine Ahnung von Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Personalführung, Forderungsmanagment, Vertragsgestaltung, rechtlichen Kenntnisse über Kauf- und Werkverträge und !!! Kommunikation z.B. mit Geldgebern, Gläubigern und Banken.
Und Gutgläubigkeit und Blindheit. Wer als Handwerker mit 200.000 Jahresumsatz nen Auftrag über 100.000 annimmt, bei dem er Abschläge nach 20.000 Leistung kriegt und munter weitermacht, obwohl 2 Abschläge nicht gezahlt wurden oder wie Hektor auf die Bulette springt, wenn ein AG ruft, der seinen bisherigen Sub mitten im Bauvorhaben verloren hat, ohne zu fragen warum der denn weg ist (keine Zahlungen?) dem kann man fast nicht mehr helfen.
Ich kenne Putzer, die hatten am Ende 13 Häuser über ein Dreivierteljahr bei einem BT offen und haben tropsdem weitergemacht. Erst war der BT platt und dann er.

Ach so, vergessen: Unzureichende Finanzierung des Ganzen.

 

Hallo Olaf,

da geb ich dir recht, aber kein Hw wird in all diesen Fächern topfit sein, deshalb ja, klein anfangen und bei Bedarf und Können größer werden und wie es im Forum oft so schön heisst: Sachverstand einkaufen

das ist ganz einfach Dummheit, ebenso wie u. g. Putzer,
wir haben auch gute und schlechte Zeiten erlebt, manches Risiko eingegangen wo ich mir heute am Kopf kratze, mit viel Glück, manchmal auch seeehr viel Glück und das seit ca. 25 Jahren (oh Gott, so lange schon?) trotzdem wenn ich zurückschaue, uns geht es sehr gut, wie gesagt: sofort wieder
Gipser

 

Is...

aber zugegebenermaßen ein Problem. Ich bin in der Richtung äußerst allergisch, was sich da so alles Betriebsberater nennt.

DAS zu evaluieren und nur die wirklich Guten auf die Gründungswilligen loszulassen wäre eine verdienstvolle Aufgabe für HWK´s. Aber die erzeugen ja zum Teil selbst bloß heiße Luft. Ich bin mehr als einmal von runden Rettungstischen gegangen und hab nur noch mit dem Kopf geschüttelt.
Wie gesacht: (fast) Jedem, der sich in die Löwengrube der Marktwirtschaft stürzt gehört mein Respekt - auch wenn er scheitert. Er hat was unternommen und übernommen - vor allem Verantwortung. Ich finds mehr als bedauerlich, dass in D. ne Insolvenz immer gleich mit Versagen gleichgesetzt wird und die Leute keine Chance kriegen.
Da lob ich mir die Angelsachsen: dort gilt erstmal: wem einmal was schiefgegangen ist macht den Fehler nicht zweimal.

Helmut, wenn Du mit Dir (moralisch) im Reinen bist, sicher bist, dass Du auch in komplizierten Situationen klaren Kopf behältst und Dir zutraust, besser zu sein (zu werden) als andere - machs!

 

Vielleicht mal als Ergänzung...

... wir haben in der Branche ja auch schon viele kommen und gehen sehn. Und bei uns ist die Welt noch viel kleiner.

Was ich sagen wollte: Du bist seit 20 Jahren Polier. Da hast Du doch sämtliche connections die man sich nur wünschen kann. Du kennst Archis, Ings, wasweißichwennochalles plus Fachwissen. Bleib auf dem Teppich, es muß kein modernes Büro sein, ein Küchentisch und Laptop machts auch. Und statt der gutgebauten üppigen Blondine tuts auch die Ehefrau, hält sie dann vom shoppen ab und ein guter bezahlter Transporter der auf Rädern läuft, ist besser als der auf Raten...

 

das stimmt, aber das meinte ich gar nicht, bei mir macht heute noch der Stb die Buchhaltung und das m.E. sehr gut. Einen guten zu finden ist allerdings genauso schwer wie einen guten Hw zu finden. Wichtig ist, dass er sich Zeit nimmt alle deine Fragen und Bedenken zu besprechen.
Rechtliche Fragen beantwortet die HWK kostenlos (ok, Beitrag), bei uns hier sehr gut,

auch das ist mehr als richtig, "alt aber bezahlt" war meine Devise, keine Belastung am Monatsersten......
Normal und vernünftig bleiben, das ist wichtig, nicht von angeblich wohlgesonnenen AG´s mit großen Versprechungen ködern lassen, nicht auf einen AG fixieren oder binden, dann klappt das auch.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück bei deinem Vorhaben!!!!!!
Gipser

 

Leider ist das momentan nicht mehr zu beherzigen, da die Regierungswut mit Einführung der Umweltzonenschei... einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hat. Gebrauchte Transporter mit grüner Plakette sind eigentlich nicht zu bekommen, jedenfalls nicht als Diesel.

Gruß Lukas