Wie finde ich einen Architekten?

Was heißt, man darf sich Dipl.-Ing nennen?
Es ist einfach der Titel, den man nach dem Architekturstudium hat.

und solange man nich in der Architektenkammer eingetragen ist, darf man sich nicht Architekt nennen.

Wie soll er sich also sonst nennen?

 

off topic->:
Der Knaller ist ja, das Diplom-Ingenieur Architektur keine Berufsbezeichnung ist.
Als ich letztes Jahr geheiratet habe, mußte ich ja auf dem Standesamt meinen Beruf angeben. Ich sagte, dass ich Dipl.-Ing der Architektur sei. Am Morgen vor der Hochzeit ruft das Standesamt an und erzählt mir was von wegen kein Beruf und so....

Ich durfte erst heiraten als ich denen gesagt habe, das ich Bauleiter bin.

 

Vielleicht war es einfach nur ein "besorgter Standesbeamte", der einfach nicht wollte, daß Deine Frau einen Typ ehelicht, der nicht in der Lage sein wird eine Familie zu ernähren....

Aber im Ernst:

Ich kann mich hier nur "thth" anschließen! Wer sich Architekt nennt oder ein solches Büro mit dieser Bezeichnung betreibt muß eben auch Architekt sein (oder einen Angestellten haben, der es ist).

Alles andere ist Etikettenschwindel. Muß sich der "Kollege" eben "Planungsbüro" oder sonstwie nennen. Aber eben nicht Architekt (egal ob GmbH oder nicht). Denn das abgeschlossene Studium ist ja erst die erste Hürde. Dann kommt noch die geforderte berufliche Praxis, die überdies über alle Leistungsphasen nachzuweisen ist (es reicht mithin nicht 3 Jahre lang Entwürfe fabriziert zu haben oder nur Ausschreibungen!).

Grüßla

Thomas

PS: Bin aus dem Urlaub zurück...ist zwischenzeitlich hier was weltbewegendes passiert...?

 

@Torsten Stodenberg

Das ist mir neu.

Ich kennen nur die sog. "Besitzstandwahrung" für Absolventen des Studiengangs Architektur/Innenarchitektur und für Maurermeister. Diese dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch heute noch Bauanträge einreichen.

Siehe dazu die Verwaltungsvorschrift zur BauONW Pkt. 70.35

 

jep.

hier schneits wieder.

 

@Baufuchs: Ja, ich hatte es auch nur vorsichtig unter Vorbehalt geäußert. Hintergrund: Ich kannte vor Jahren einen solchen Techniker, allerdings in Niedersachsen wohnend, der mir seine diesbezgl. Dienste angeboten hatte (für NRW) und versicherte, er dürfe dies. Ich hatte dann doch einen Architekten genommen.

@thth: Ja o.k., unter den gegebenen Umständen muss sich der Architekturabsolvent natürlich Dipl.-Ing. nennen. Anwärter der Architektur wäre wohl etwas abwertend. Ich finde übrigens die Bedingungen, um sich Architekt schimpfen zu dürfen, recht hart. Aber der reine Bau-Ing. darf doch ebenfalls Bauanträge einreichen. Gelten für diesen die gleichen Bedingungen? Architekt braucht und darf er sich ja sowieso nicht nennen.

 

Also diese Unterscheidung zwischen Architekten und "echten" Ingenieuren möchte ich nicht so stehen lassen.

Es gibt nun mal völlig unterschiedliche Studiengänge, die mit dem Titel "Ingenieur" bzw. Dipl.-Ing." abgeschlossen werden, ob dies nun z.B. Bauwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik oder eben Architektur ist. Jeder hat sein ganz spezifisches Fachwissen, und keiner hat den Anspruch, mehr Ingenieur bzw. ein "echterer" Ingenieur zu sein als andere.

 

Ja, aber zwischen dem Entwerfen eines Grundrisses und des Designs eines Hauses und dem Konstruieren im Sinne der Auswahl, Dimensionierung und Anordnung der Materialien besteht doch wohl ein grundlegender Unterschied, es handelt sich im Grunde um zwei Berufe. Das ist ja so, als wenn der Designer eines neuen Autotyps auch gleich mal eben die Konstruktion mit erledigt. Mir kann doch niemand erzählen, dass jemand, der den Studienschwerpunkt Architektur hatte, von Technik genauso viel Ahnung hat wie der, der sich ganz auf die Technik konzentriert und deshalb kein Architekt, sondern "nur" Ingenieur ist. Wie ihr euch nennt, ist dabei im Grunde zweitrangig.

Es mag sein, dass ein übliches Wohnhaus nicht so viel Ingenieurwissen erfordert, als dass dies nicht auch ein Architekt beherrschen müsste. Müsste, denn in der Praxis werden meist nicht alle Bauweisen ausreichend beherrscht, was aber wohl normal ist. Der eine spezialisiert sich z.B. auf KS, ein anderer auf Holzbau (gibt es auch langsam vermehrt) und ein weiterer auf Passivhäuser, insbesondere dies bevorzugt in nur einer Bauweise.