Blitzschutz Steckdosenleiste !!!

Diskutiere Blitzschutz Steckdosenleiste !!! im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hi Leute , hab mir heute mal gedanken gemacht ob es Sinn macht eine Blitzschutzsteckdosenleiste zu benutzen ? Die Dinger sind ja nicht gerade...

  1. #1 golf16v, 02.05.2009
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    Hi Leute ,

    hab mir heute mal gedanken gemacht ob es Sinn macht eine Blitzschutzsteckdosenleiste zu benutzen ? Die Dinger sind ja nicht gerade billig. Würde dort dann Geräte wie Router , NTBA , Fernseh und so einstecken . HAlt die Sachen wo die meiste Zeit eingesteckt sind ?

    Wobei ja eigentlich noch viel mehr am Netz hängt , oder ist bei einer Schaltbaren Steckdosenleiste der Fluß soweit unterbrochen das dort nix passieren dürfte ?!
     
  2. Julius

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    1) im Deutschen kann man keinen Sinn "machen" (nur haben, bekommen, verlieren etc., da er etwas Immanentes ist), auch wenn man diesem Dummfug täglich auf allen Sendern hört

    2) Blitzschutz ist keine singuläre Einrichtung, sondern ein Konzept (äußerer, Grob-, Mittel- und Feinschutz)

    3) in Zwischensteckern aller Art ist nur ne Art Feinschutz machbar, der hilft aber nur, wenn der zu schützende Verbraucher sehr nah dran ist und es dazwischen keine längeren Leitungswege oder gar Verzweigungen gibt

    daraus folgt

    4) Mehrfachsteckdosenleisten mit eingebautem "Blitzschutz" (besser: Überspannungsschutz) sind technisch wenig sinnvoll (vorsichtig ausgedrückt), sie helfen vor allem dem Hersteller und Verkäufer...


    Gehen wir die Sache richtig an:
    Wie ist die Situation?
    EFH oder MFH? Versorgt per Freileitung oder Erdkabel? Und wie ist die Telefonzuleitung verlegt? Eng bebaut oder Pampa?
    Äußerer Blitzschutz ("Blitzableiter") vorhanden?
    Und:
    Was soll erreicht werden? Was genau soll geschützt werden? Wie sind die zu schützenden Geräte räumlich angeordnet (Entfernung zueinander)?

    Hängt irgendetwas sehr wichtiges vom Betrieb dieser Geräte ab?
    Was darf es kosten?


    Ansonsten:
    ALLPOLIG abschaltende Steckdosenleiste (Vorsicht: die billigen schalten oft nur einpolig) die auch tatsächlich abgeschaltet ist, bietet höheren Schutz als eine mit eingebauter Überspannungsschutzeinrichtung.
     
  3. #3 golf16v, 03.05.2009
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    MFH : 3 PArtien
    Versorgung: Erdkabel
    Eng bebaut
    kein Blitzableiter vorhanden

    Na ich dachte beim Schützen einfach an : Fritzbox , Fernseher , digitalBox und sowas ?

    Würde um 2 Räume gehen

    Kosten sollten natürlich erträglich sein , wenn es mehr kostet wie ein neues Gerät ist grad egal


    Wo findet man denn so Allpolige Steckdosenleisten

    Hintergrund meiner Frage: Es kommt ja leider immer öfters vor das es Gewitter gibt. Hab mich gefragt ob es dafür eigentlich eine Versicherung gibt falls mal doch etwas kaputt werden sollte oder ob man es anderes evtl. einfach schützen kann
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Man kann Schäden durch Überspannung auch versichern. Es gibt nichts was es nicht gibt, und gerade die Versicherungsgesellschaften sind da sehr kreativ wenn es darum geht irgendwelche (mehr oder weniger sinnvollen) Tarife zu basteln.

    Die in solchen Steckdosenleisten verbauten Schutzelemente wie Varistor und Gasableiter (Funkenstrecke) helfen nur bedingt. Sie sind nicht völlig nutzlos, denn je nach Ausführung können die Dinger schon ein paar kA ab.
    Bei einem echten Blitzeinschlag in´s Gebäude oder in unmittelbarer Nähe, sind diese Schutzelemente jedoch hoffnungslos überfordert.

    Es geht also darum, was erreicht werden soll. Ein richtiges Konzept gegen Überspannung beginnt am HAK und endet bei den Endgeräten. Sinnvollerweise wird dann (äußerer) Blitzschutz und Überspannungsschutz kombiniert.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 Ralf Dühlmeyer, 04.05.2009
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    Ich hab als SV einige Blitzschäden besichtigt. Das der Blitz Eltleitungen gefolgt ist, war dabei äusserst selten. Gar nicht so selten hingegen waren Blitzspuren im Verlauf von Antennenleitungen.
    Telefon hab ich nie erlebt (ist aber auch möglich)

    Bei Gewitter gilt immer noch und wirkt am besten - Stecker raus!!
     
  6. R.B.

    R.B.

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    Bei Freileitungen passiert das öfter.
    Haut der Blitz aber direkt in die Hütte, dann hilft auch der Überspannungsschutz nicht.
    Dann hilft nur "renovieren". :D

    Gruß
    Ralf
     
  7. #7 golf16v, 04.05.2009
    golf16v

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    also macht es eigentlich wenig Sinn da etwas zu machen ? Weil wenn dann müsste wie Ihr schon gesagt habt ein komplettes Konzept her und das würde kosten ?
     
  8. R.B.

    R.B.

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    So könnte man es sagen.

    Die üblichen Varistoren oder Funkenstrecken verkraften bis zu 10kA (ca. 30µs), liegt die Überspannung etwas länger an (1ms), dann reden wir von vielleicht 200A oder 500A. Genaueres kann man den Datenblättern entnehmen.
    Getestet wird meist mit 1kV oder 2kV, je nach Norm auch mit bis zu 4kV.

    Das klingt zwar alles nach verdammt viel, aber eine echte Blitzentladung übersteigt diese Werte um ein Vielfaches. Ströme von 100-300kA sind keine Seltenheit, und ein Blitz hält sich leider auch nicht an die Zeitvorgaben nach denen Überspannungsschutzelemente spezifiziert werden. Bei den o.g. Strömen kann man sich leicht vorstellen welche Spannungen da entstehen.

    Ein Blitz besteht auch nicht aus einer Einzelentladung, sondern mehreren Entladungen im Abstand von wenigen ms. Der Überspannungsschutz muss jedoch die Energie in Wärme umsetzen, und stößt bei mehreren aufeinanderfolgenden Einzelentladungen schnell an seine Grenzen. So kann es passieren, daß die ersten1,2,3 oder 4 Entladungen noch abgebaut werden, aber der 5. Puls zerstört selbst den Überspannungsschutz.

    Gruß
    Ralf
     
  9. #9 golf16v, 04.05.2009
    golf16v

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    Ok alles klar , danke für die guten Infos :respekt
     
  10. PeterB

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    Bei Versicherungen bitte aufpassen !
    Meist wird Überspannung nur dann reguliert, wenn der Einschlag im gleichen Objekt war. Wird die Überspannung über die Versorgungsleitung eingetragen zahlt nach meinen Erkundigungen keine Versicherung.
    Ich hatte das Problem , daß mein Haus bei einer Kabelbruchsuche mit 3000 oder 5000 Volt nicht freigeschaltet wurde, da die Kabelpläne falsch waren, demnach war mein Haus nicht am geprüften Versorgungsstromkreis !
    Ich wollte mich anschließend gegen solche Fälle versichern und hatte keinen Erfolg.
    Die Netzbetreiber sind per Bundesverordnung :respekt nur zu 300 € oder so verpflichtet ! Mir konnte bisher noch niemand sagen, wo ich mich anmelden muß um von mir verursachte Schäden auf eine sehr geringe Maximalsumme zu deckeln.:motz
     
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