Frage: Sind Schäden durch unsachgemäße Arbeit am WDVS vorprogrammiert. 2. Anlauf!

Diskutiere Frage: Sind Schäden durch unsachgemäße Arbeit am WDVS vorprogrammiert. 2. Anlauf! im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Da mein erster Thread leider etwas "unsauber" formuliert war und nicht mehr zu löschen ist, ein zweiter Anlauf. Entschuldigung! Ich möchte wissen...

  1. #1 Fritz Meinhard, 31.05.2009
    Fritz Meinhard

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    Da mein erster Thread leider etwas "unsauber" formuliert war und nicht mehr zu löschen ist, ein zweiter Anlauf. Entschuldigung!
    Ich möchte wissen ob bei der unten aufgeführter Ausführung Bauschäden an der Wärmedämmung vorprogrammiert sind und wie sicher diese eintreten werden!
    Wir sind mitten in den Dämmarbeiten an unserem 35 Jahre altem 6 Familien-Wohnhaus. Dieses hat 30cm starke Poroton Außenwände mit normalen Zementfugen. Auf der Außenwand ist ein stabiler Außenputz mit Kunststoffanstrich vorhanden. Neue Fenster, die außenwandbündig sitzen, wurden bereits eingebaut.
    Als Wärmedämmung kommt ein 18 cm starkes Polystyrol Brillux System zur Ausführung. Die Arbeiten führt ein Handwerksbetrieb mit Sub-Kolonne aus. Die Platten haben stumpfe Kanten, Angeboten waren jedoch Falzplatten.
    Jetzt meine Fragen:
    1. Unter den eingebauten Aluaußenbänken sind Hohlräume, zu den Innenräumen hat keine Abdichtung stattgefunden! Muss man hier mit Feuchtigkeitsschäden rechnen? Was ist mit dem Taupunkt?
    2. Die Hälfte des Hauses ist bereits armiert. Der Armierungsmörtel wurde mit Zahnspachtel aufgebracht, darauf das Gewebe aufgelegt und im gleichen Arbeitsgang durch Druck einer Glättkelle in den Zahnspachtelmörtel eingearbeitet. Die ausgehärtete Fläche kann man ohne Aufwand mit dem Daumen eindrücken, die Aufbaustärke beträgt ca. 1 mm. Muss man hier mit Rissen im Putz rechnen?
    3. Im Fensterbereich zeigt die Wärmedämmung Kreuzfugen, hauptsächlich verlängern sich die Laibungen der Fenster in die Stoßfugen der Dämmung. Werden hier im Putz Risse zu den Ecken entstehen?
    4. Die Dämmung wurde nicht sehr press ausgeführt, Fugen so um die 1 - 2 mm sind üblich und wurden mit Klebeschaum nur außen angeschmiert, in den Fugen selbst ist keinerlei Schaum. Breitere Fugen > 5 mm wurden mit Klebeschaum geschlossen. Es kam kein Füllschaum zum Einsatz. Werden sich diese Fugen im Putz abbilden? Werden Taupunktprobleme auftreten?
    5. Viele Dübelanker sind nur 1 - 2 mm tief versenkt worden. Die Polystyroldeckel wurden zurechtgeschnitten und haben teilweise nur noch wenige mm Materialstärke. Wird das Ergebnis ein "Dalmatinerhaus" sein? Gibt es so Probleme mit dem Taupunkt?
    6. Die Dichtbänder an den Anschlussbereichen sind nicht korrekt ausgeführt. Stoßfugen der Dichtbänder sind bis zu mehrere mm breit, sehr breite Fugen nicht überdeckt etc. Kann so Feuchtigkeit in das System gelangen?

    Dies sind nur die wesentlichen Punkte einer recht langen Liste, die sich aus meinem Ausflug in die Arbeitsblätter der Firma Brillux ergeben haben.
    Wir werden am Dienstag ein Gespräch mit dem Handwerker und einem techn. Berater von Brillux führen. Hierfür benötige ich Argumente und zusätzliches Hintergrundwissen. Ich möchte gerne wissen, welche Schäden aus den oben aufgeführten Mängeln zu erwarten sind und wie sicher man mit deren Eintritt rechnen muss.
    Ich hoffe man verzeiht mir den zweiten Anlauf. Ich freue mich auf jede Nachricht.
    Fritz
     
  2. Julius

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  3. #3 Fritz Meinhard, 31.05.2009
    Fritz Meinhard

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    Danke für die Antwort, aber gibt es eine gewisse Chance, dass die Wärmedämmung funktioniert und keine Schäden auftreten werden?
    fragt sich Fritz
     
  4. Julius

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    Was soll die Frage?
    Hast Du ein Lotterielos bestellt oder fachgerechte Arbeit???
     
  5. Robby

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    der AD Mitarbeiter wird sagen " Unser Material ist wunderbar" Der Verarbeiter das gleiche und dann?
     
  6. #6 Fritz Meinhard, 01.06.2009
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    Immer noch Fragen

    Hallo Robby,
    danke für die Antwort:
    1.
    Zwischen Fensterbank und Dämmung haben wir ca. 2 - 5 cm Hohlraum. Die Fuge Fenster zum Wohnraum in diesem Bereich wurde nicht abgedichtet.

    2.
    Das System sieht hier 3mm vor. Das eingespachtelte Gewebe ist in seiner Struktur auf der Fläche noch zu sehen.

    3.
    Verstärkungspfeile/Diagonalen wurden vor der Armierung auf die Dämmung "aufgespachtelt"!

    4.
    Die Dämmung wurde zum großen Teil nicht satt (Wulst - Punkt Methode) in den Kleber versetzt.

    5.
    Die herausstehenden Polystyroldeckel wurden einfach abgeschnitten! Kann man bei so knapper Abdeckung auf die berühmten "Dalmatinerflecken" warten?

    6.
    Überall wo Dämmung an das System anstößt, Fensterbereich, Trennwände Balkon, auskragende Platten, Dachanschluss etc. kamen Dichtbänder zum Einsatz. Diese weisen große Stoßfugen auf und manche Fugen zwischen Altbau und Dämmung sind so breit, dass die Dichtbänder diese nicht schließen.

    Wir wollen möglichst eine gemeinsame Lösung die alle Seiten vertreten können finden. SV, Gerichtsverfahren soll der letzte Schritt sein.

    Schon mal ein Danke für die Hilfe
    der Fritz
     
  7. #7 Klaus Vollmer, 01.06.2009
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    Aus Schaden wird man nicht klug!

    Hallo Fritz,
    gerade im Forum gesehen, dass Du schon oder noch? aktiv bist.
    Wir sanieren hier gerade ein größeres Bauvorhaben, dessen gedämmte Fassade nach 12 Jahren "abgesoffen" ist. Für die Sanierung werden wir mehr als das doppelte der damaligen Kosten für die Wärmedämmung aufwenden. Wir sind gerade dabei die ausführende Firma in die Haftung zu bekommen. Die Chancen dafür sehen nach Auskunft der Rechtsabteilung nicht gut aus.
    Vorneweg: wenn Fehler im Dämmsystem eingebaut sind, treten die Folgeschäden sehr sicher auf

    Taupunkt im kleinen Umfang ist im Fensterbankbereich kaum zu vermeiden. Kann jedoch bei fehlender Abdichtung Raumluft in diesen Bereich eintreten, wird der Schaden erheblich sein.
    Ja!
    In diesen Bereichen sind die Vorgaben des Herstellers penibel einzuhalten. Bevor man die entstandenen Risse sehen kann, lassen diese schon Feuchtigkeit eindringen.
    Bei schmaleren Fugen ist es lässlich, breitere Fugen zeichnen sich nach einigen Jahren auf er Oberfläche ab. Auch wenn diese mit Schaum statt mit Dämmmaterial gefüllt wurden.
    Taupunktprobleme wird es kaum geben. Die Fassade wird aber an schmückenden Pockenflecken leiden.
    Deine Frage kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber: Eine korrekte Abdichtung der Dämmung zur Außen- und Innenluft ist das A und O der Dämmung.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Firmenberater versuchen ihr Produkt als OK! zu verkaufen und selbst größerer absehbare Schäden kleinreden.

    Meine Empfehlung, such Dir einen fachkundigen Berater! Nach Deinen Schilderungen kannst Du sicher sein, dass Schäden an der Dämmung auftreten werden. Meistens hat man Pech, dass dann die Garantiezeit abgelaufen oder der Handwerker nicht mehr greifbar ist.

    So, ich hatte jetzt eine lange Nacht mit unserem großen Problem. Um 10 Uhr haben wir am schönsten Feiertag eine Sitzung. Bis dahin noch eine Mütze Schlaf benötigt
    Klaus Vollmer.

    PS. Dein Thread und unser aktueller Schaden, war der Anlass dass ich mich nach langer Zeit des Mitlesens jetzt im Forum angemeldet habe.
     
  8. #8 Fritz Meinhard, 01.06.2009
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    Hoffnung stirbt zuletzt.

    Hallo Julius,
    selbstverständlich kann ich Deine Antwort verstehen, selbstverständlich wollen wir Qualität am Bau, aber wir wollen versuchen noch über das dünne Eis zu gehen, bevor es zu langwierigen Verfahren mit Sachverständigen, Anwälten und Gerichten und zusätzlichen Kostenaufwand kommt. Das würde auch zu einem Dauerwohnen in einer Baustelle führen und die Geduld der Mieter ist auch nur begrenzt belastbar.
    Möglicherweise sind ja Nacharbeiten, wie zusätzliche Armierung, nachdichten der Anschlüsse, Butylbänder im Fensterbankbereich etc. möglich
    Hofft der Fritz
     
  9. #9 Fritz Meinhard, 01.06.2009
    Fritz Meinhard

    Fritz Meinhard

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    Hallo Klaus,
    um diese frühe Zeit hätte ich mit keiner Antwort gerechnet, um so mehr habe ich mich nach dem Frühstück gefreut. Danke für die ausführliche Antwort, mal sehen was das Gespräch morgen bringt. Dir noch einen schönen Restfeiertag nach der Besprechung.
    Fritz
     
  10. mls

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    .. ganz normale bestrebung - funktioniert aber mit hoher sicherheit nicht.
    ohne eigenen sachverständigen (der "an arsch in der hosn" hat),
    wird das ein ungleicher zweikampf.
     
  11. #11 Klaus Vollmer, 02.06.2009
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    Hallo Fritz,
    ich muss mls Recht geben. Gleich korrekt seine Ansprüche durchsetzen ist die richtige Wahl.

    Wenn Du nicht auf konsequente Umsetzung der Werksvorschriften achtest streitest Du dich in einigen Jahren aber dann mit höherem Einsatz.

    Von unseren ersten 11 WDVS Maßnahmen sind und waren alle in der Sanierung. Erst seitdem wir eine auf deutsch "Schritt für Schritt" Überwachung von Fachleuten für die WDVS eingeführt haben sind Schäden (bis heute) ausgeblieben.

    Nach unseren Erfahrungen treten die Schadensfälle nach ca. 8 - 14 Jahren ein.

    WDVS ist nicht einfach Putz und Anstrich auf Mauerwerk, sondern ein komplexes physikalisches System.

    Ich hatte leider erst heute früh wieder Zeit das Forum zu besuchen

    ich drücke die Daumen
    Klaus Vollmer
     
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